Esens
Wappen | Karte |
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![]() Wappen von Esens bei www.ngw.nl |
Deutschlandkarte, Position von Esens hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Wittmund |
Samtgemeinde: | Esens |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 3 m. ü. NN |
Fläche: | 26,83 km² |
Einwohner: | 6.894 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 257 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 26427 |
Vorwahl: | 0 49 71 |
Kfz-Kennzeichen: | WTM |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 62 003 |
Stadtgliederung: | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Markt 2 26427 Esens |
Website: | www.esens.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@esens.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Wilbers (SPD) |
Esens ist eine Stadt im ostfriesischen Landkreis Wittmund und ist Mitgliedsgemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Esens. 2003 hatte die Stadt 6831 Einwohner.
Geschichte
Esens wurde im Mittelalter als Handels- und Marktort auf dem sturmflutsicheren Geestrand unweit der Küste gegründet. Entstanden ist der Ort um 800 nach Christus.
Im Mittelalter wurde die Herrschaft Esens von Junker Balthasar beherrscht, der sich gegen die Bremer Kaufleute und damit die Hanse auflehnte. Noch heute wird jährlich zu seinen Ehren ein Fest ausgerichtet.
Balthasar stirbt 1540, und Esens gelangt durch Erbschaft unter die Herrschaft der Rietberger, bis es schließlich wiederum durch Erbschaft 1600 an die Grafen von Ostfriesland fällt.
Nach dem Verlöschen des Ostfriesischen Fürstenhauses im Jahr 1744 fällt deren gesamter Besitz und damit auch das Harlingerland an das Preußische Königreich. Die Preußen schleifen die nicht mehr benötigte Burg und entfestigen schließlich auch die Stadt. Die Münze wird nach Aurich verlegt, und Esens wird damit zur kleinen Provinzstadt in der Region.
Nach einer kurzen französischen Besetzung während der napoleonischen Kriege wird die gesamte Region dem Königreich Hannover zugeschlagen und gelangt mit diesem 1866 wieder in den Besitz des Preußischen Reiches. Die Preußen bestimmen Wittmund zur Kreisstadt des um das Amt Friedeburg erweiterten Harlingerlandes und nehmen Esens damit weitere Funktionen.
Auch nach der Gründung des Deutschen Reiches bleibt Esens landwirtschaftlich geprägt, Industrien siedeln sich nicht an. Der Ort wird jedoch an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was bis heute aufrecht gehalten werden konnte.
Während des Zweiten Weltkriegs wird Esens dann Opfer des Luftkriegs: Am 27. September 1943 finden 165 Menschen den Tod bei einem Bombenangriff der Alliierten. Das „Armen- und Arbeiterhaus“ wird total zerstört, im Keller des Gebäudes sterben 102 Schul- und Landjahrkinder. Esens - selbst ohne militärische Bedeutung - wurde als so genanntes "Target of Opportunity" (Gelegenheitsziel) von verirrten Bombern getroffen, die eigentlich Emden als Ziel hatten.
In der Nachkriegszeit entwickelt sich langsam der Tourismus in Esens.
Wappen
Es existiert auch die Geschichte, warum Esens den Bär im Stadtwappen hat: Als die Stadt Esens im Mittelalter wieder einmal von feindlichen Truppen belagert wurde, befand sich gerade ein fahrender Musikant mit seinem Tanzbären innerhalb der Mauern. Die kriegerische Auseinandersetzung hielt längere Zeit an, aber die mit Mauern, Gräben und Stadttoren befestigte Stadt trotzte allen Angriffen. So verlagerten sich die Gegner auf ein Abschneiden der Nachschubwege und versuchten, die Stadt auszuhungern. Als die Not am größten und die Kapitulation nur noch eine Frage von wenigen Stunden war, befreite sich zufällig der bis dahin eingesperrte Bär, kletterte vor Hunger brüllend auf den Turm eines Stadttores und warf mit Steinen um sich. Die Feinde zogen daraus den falschen Schluss, daß die Esenser noch genügend Proviant hätten, um sogar noch einen Bären füttern zu können. Sie brachen die Belagerung ab; die Stadt war gerettet.
Als Dank dafür wurde der Bär nunmehr Esenser Wappentier.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Ev. St.-Magnus-Kirche. Der 1848 durch F.A.L. Hellner aus Hannover errichtete Bau entstand anstelle einer großen dreischiffigen Backsteinbasilika des 15. Jh., die kurz zuvor wegen Baufälligkleit abgebrochen werden musste. Der jetzige Bau präsentiert sich äußerlich als spätklassizistischer Backsteinbau im so genannten Rundbogenstil. Der Westturm entstand bereits 1844. Das Innere ist hingegen als dreischiffige neugotische Hallenkirche gestaltet, die mit dreiseitig umlaufenden Emporen versehen ist. Die meisten Ausstattungsstücke stammen noch aus dem Vorgängerbau: Im Chor der 1714 bezeichnete Altaraufsatz mit einer von Weinranken umgebenen Kreuzigungsgruppe. Die 1674 gestiftete Kanzel verfügt über einen reich geschmückten Schalldeckel. Das Bronzetaufbecken von 1474 ist ein Werk von Hinrik Klinghe. Hervorzuheben ist die prachtvolle Sandsteintumba des 1473 verstorbenen Ritters Sibet Attena. Daneben finden sich in der Kirche mehrere Epitaphien des 16. bis 17. Jh.
- Rathaus, ehem. Wangelinsches Witwenstift. Der zweigeschossige Bau mit Quaderputz und Walmdach dient seit 1949 als Rathaus. Er wurde unter Verwendung älterer Bausubstanz 1756 erbaut. Der dreiachsige Mittelrisalit wird durch Kolossalpilaster eingefasst. Im Inneren ist der Ahnensaal mit seiner historischen Ausstattung sehenswert, zu der mehrere Gobelins gehören.
- Altes Amtsgericht. Klassizistischer Putzbau mit Walmdach und dreiachsigem Mittelrisalit, erbaut in der 1. H. des 19. Jhs. Nach dem Umbau enthält es heute Architekturbüros.
- In der Innenstadt sind noch einige ältere, zumeist in Backstein erstellte Wohnbauten erhalten:
- AM MARKT 1 (Ratsgaststätte). Das Traufenhaus mit flachem Dreiecksgiebel wurde 1839 erbaut.
- AM MARKT 3. Das eingeschossige Giebelhaus mit Freitreppe ist wohl in der 1. H. des 19. Jhs. entstanden.
- HERRENWALL 6. Der eingeschossige traufständige Bau mit Mansarddach, der sich durch einen dreiachsigen Mittelrisalit auszeichnet, wurde 1863 errichtet.
- STEINSTR. 12. Das so genannte Edzardsche Haus stammt im Kern vermutlich noch aus dem 16. Jh. Die Fassade wurde in späterer Zeit erneuert. Der an holländischen Vorbildern orientierte Giebel spätbarocker Prägung ist 1788 bezeichnet
- Reste kleinbürgerlicher Wohnbebauung bietet noch heute die Jücherstraße.
- In einem futuristisch anmutenden neu errichteten Gebäude hinter der St. Magnus- Kirche befindet sich das Holografiemuseum. Es enthält in 3 Stockwerken neben Informationen zu optischen Täuschungen zahlreiche Holografien und Anleitung zur Herstellung derselben.
- Der Ortsteil Bensersiel ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und bietet einen sehenswerten Yacht- und Fischkutterhafen. Mit einer Fähre ist von Bensersiel die Insel Langeoog zu erreichen.
Bilder
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Rathaus in Esens
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Apsis der St.Magnus-Kirche
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Bahnhof von Esens
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Blick in das Esenser Holografiemuseum
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ehemaliges Amtsgericht
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Junker Balthasar Brunnen
Persönlichkeiten
- Balthasar von Esens
- David Fabricius (1564–1617), Theologe, bedeutender Amateurastronom und Kartograf
- Johann Gottfried Rohlfs, Orgelbauer
- Philipp Heinrich Erlebach (1657–1714), Komponist
- Remmer Janssen (1850–1930), der bekannte Strackholter Pastor und ostfriesische Erweckungsprediger, wurde in Werdumer Altendeich / Samtgemeinde Esens geboren.
- Theodore Thomas (1835–1905), Komponist, Gründer des Chicago Symphony Orchestra
Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften
Kirchen
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde,
- Römisch-katholische Kirchengemeinde
- Kirchenkreis Harlingerland
Freikirchen
Religionsgemeinschaften
Ehemalige Synagogengemeinde Esens
Siehe: Synagoge Esens, Geschichte der Juden in Ostfriesland, Liste der ehemaligen ostfriesischen Synagogen
Informationenüber die jüdische Gemeinde in Esens
http://www.nige.niedersachsen.de/agh/guide.html