Bobby Fischer
Robert James "Bobby" Fischer (* 9. März 1943 in Chicago) ist ein berühmter Schachspieler.
Fischer wuchs als Sohn einer allein erziehenden jüdischen Mutter in New York City auf und erlernte Schach mit 6 Jahren. Den Titel eines Großmeisters errang er 1958. Im gleichen Jahr brach er seine Schulausbildung ab, um sich ganz dem Schachspiel zu widmen.
Zwischen 1957 und 1966 gewann er achtmal in Folge die amerikanische Meisterschaft, 1964 sogar mit dem Ergebnis von 11-0. Auf dem Wege zur Weltmeisterschaft gewann er 1970 überlegen das Interzonenturnier in Palma de Mallorca und 1971 drei Wettkämpfe gegen Taimanow, Larsen (jeweils mit dem sensationellen Ergebnis von 6-0) sowie den Ex-Weltmeister Tigran Petrosjan. Den Titel des Schachweltmeisters eroberte er 1972 in Reykjavik in einem legendären Wettkampf gegen Boris Spasski. Obwohl der Zweikampf wegen seines exzentrischen Verhaltens mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und Fischer sogar eine Partie kampflos verlor, gewann er schließlich deutlich mit 12,5-8,5.
Nachdem er Weltmeister wurde, spielte er jahrelang keine Turnierpartie mehr. 1975 erkannte ihm die Weltschachorganisation FIDE den Titel ab, nachdem Verhandlungen über die Bedingungen einer Titelverteidigung zu keinem Ergebnis geführt hatten. Sein Nachfolger wurde Anatoli Karpow, gegen den er nie eine Partie gespielt hat.
Ein kurzes Comeback feierte er 1992, als er in Jugoslawien unter großem Medieninteresse einen Schaukampf gegen seinen alten Rivalen Boris Spasski mit 17,5-12,5 gewann. Seitdem hat er sich wieder vom Schach zurückgezogen. Der Schaukampf führte zu einer Anklage durch US-Beamte wegen Verstoßes gegen UN-Sanktionen, die gegen Jugoslawien verhängt waren. Fischer gelang jedoch die Flucht. Erst im Juli 2004 wurde er von japanischen Beamten aufgrund eines ungültigen Ausweises festgenommen. Japan hat seine Auslieferung an die USA angekündigt.
Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das Fischer-Random-Chess.
Er gilt als einer der genialsten Schachspieler aller Zeiten. Sein Charakter gibt allerdings Anlass zu Kontroversen; so äußerte er sich - obwohl selbst jüdischer Herkunft - wiederholt antisemitisch.
2004 wurde Fischer auf dem japanischen Flughafen Tokio-Narita festgenommen. Die Festnahme stand im Zusammenhang mit einem 1992 in Belgrad ausgetragenen Match gegen seinen russischen Kontrahenten Boris Spassky. Er reißte trotz US-Verot für eine Siegesprämie von 3300000 Dollar zu einem WM-Match gegen Spassky. Seinerzeit waren kommerzielle Aktivitäten mit Jugoslavien verboten. Der Festnahme entzog es sich dadurch in dem er mit seiem US-Pass von einem Land ins nächste reiste. Als die US-Behörden kürzlich erfuhren, dass sich Fischer ein Visum für Japan beschafft hatte, erklärten sie seinen Pass für ungültig und ermöglichten damit die Festnahme wegen des Verstoßes gegen dortige Einreisebestimmungen.
Links
- http://www.schachecke.de/weltmeister/weltmeister2/fischer/fischer.html
- http://www.schachgeschichte.de/chess/champs/fischer.htm
- Bobby Fischer: Schachspieler, Sonderling, Genie