Populärwissenschaftliche Literatur
Der Ausdruck „populärwissenschaftlich“ (eine konkrete „Populärwissenschaft“ als anerkannte Wissenschaft gibt es nicht) steht für Aufbau, Form, Stil und meist auch wissenschaftliches Niveau einer Publikation, die nicht auf Wissenschaftler des dem Thema entsprechenden Fachgebiets, sondern vielmehr auf den interessierten Laien abzielt.
Viele Forscher nutzen die Gelegenheit, in populärwissenschaftlichen Publikationen (z.B. einem Essay), die Welt jenseits des wissenschaftlichen „Elfenbeinturms“ für ihre Forschungsergebnisse zu interessieren, zu informieren oder auch aufzuklären. Oft sind auch Kinder oder Jugendliche Zielgruppe.
In der deutschsprachigen Wissenschaft ist der Begriff eher negativ besetzt. Daher wird im universitären Umfeld auch meist davon ausgegangen, dass populärwissenschaftliche Arbeiten nicht oder nur sehr eingeschränkt zitierfähig sind. International (vor allem im anglo-amerikanischen Raum) trägt die Fähigkeit eines Wissenschaftlers, auch für Laien verständlich über sein Fachgebiet zu sprechen, hingegen wesentlich zu seinem Renommee bei. Man spricht hierbei dann auch neutraler von Wissenschaftsjournalismus.
Populärwissenschaftliche Darstellungen haben eine gewisse Überschneidung mit Didaktik, da beide nach möglichst verständlichem Zugang zur Wissenschaft suchen. Während Didaktik aber eine konkrete Zielgruppe vor Augen hat und in die exakte Wissenschaft einführen will, wenden sich populärwissenschaftliche Darstellungen einem breiteren Publikum zu und dürfen mehr Vereinfachungen in Kauf nehmen.
Wesentlicher Unterschied zur Pseudo- bzw. Parawissenschaft ist die mehr oder minder deutliche Bezugnahme auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem jeweiligen Themengebiet. Qualitativ hochwertige populärwissenschaftliche Darstellungen ermöglichen es dem Leser durch Nennung weiterführender wissenschaftlicher Literatur daher stets, sich bei Interesse auf wissenschaftlichem Niveau eingehender mit dem Thema zu beschäftigen.
An vielen Hochschulen werden interdisziplinäre Fragestellungen in so genannten Ringvorlesungen oft auf populärwissenschaftlicher Ebene behandelt.
Populärwissenschaftliche Fachzeitschriften (Auswahl)
Aufgrund hoher Auflagen sind diese auch an einem gewöhnlichen Kiosk erhältlich und werden ebenfalls zur populärwissenschaftlichen Literatur gezählt:
- Bild der Wissenschaft
- GEO
- National Geographic
- P.M. Magazin (teilweise parawissenschaftlich)
- Psychologie Heute
- Spektrum der Wissenschaft
- WikiReader
Fernsehmagazine mit populärwissenschaftlichem Charakter (Auswahl)
- Abenteuer Forschung
- Galileo
- History (und andere Sendungen von Guido Knopp)
- Die Sendung mit der Maus
Populärwissenschaftliche Bücher (Auswahl)
- C. W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte
- Hoimar von Ditfurth: Der Geist fiel nicht vom Himmel
- Gerald Kahan: Einsteins Relativitätstheorie
- Stefan Klein: Alles Zufall
- Gero von Randow: Roboter - Unsere nächsten Verwandten
- Peter Rechenberg: Was ist Informatik?
- Egmont Colerus: Vom Einmaleins zum Integral.