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Joseph Heiserer

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Joseph Heiserer um 1840

Joseph Heiserer (* 23. Januar 1794 in Affing; † 16. September 1858 in München) war Stadtschreiber in Wasserburg am Inn.

Leben

Joseph Heiserer ging in Dillingen an der Donau zur Schule (Gymnasium von 1805 bis 1810, Lyzeum 1810 bis 1812). Danach begann er ein rechtswissenschaftliches Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität in Landshut, dieses schloss er 1815 ab. Anschließend war er Rechtspraktikant in Affing (nahe Augsburg), Wasserburg und München. 1819 wurde er sogenannter rechtskundiger, auf Lebenszeit angestellter Stadtschreiber in Wasserburg. Seine erfolgreiche Bewerbung auf die Stelle erfolgte laut Scheidacher aufgrund seiner starken Zuneigung zu der Stadt und ihrer Bevölkerung.

Heiserer war mehr als nur Stadtschreiber. Er wirkte darüber hinaus u. a. als Gerichtshalter, als Archivar, als Autor von landes- und stadtgeschichtlichen Arbeiten, als Stadtchronist, als Armenpflegschaftsrat (Angestellter in der Sozialhilfeverwaltung) und als Mitglied der Sparkassenkommission. Die Städtische Sparkasse Wasserburg wurde auf Betreiben Heiserers gegründet.[1] Sie nahm am 1. Oktober 1826 ihren Dienst auf und gehört zu den ältesten Sparkassen in Bayern. Heiserer initiierte zudem den städtischen Kindergarten. Von 1819 bis 1858 legte er eine Sammlung alter Münzen, Waffen und anderer historischer Gegenstände an. Sie wurde nach seinem Tod versteigert und dadurch in alle Winde zerstreut. Gleichwohl kann sie als Vorläufer des Museums Wasserburg gesehen werden. Der Biograph Scheidacher nennt überdies einen Nekrolog des Stadtpfarrers Theodor Paul König. Dieser bescheinigt Heiserer eine musikalische Begabung und eine klangvolle Tenorstimme. Heiserer war zweimal verheiratet, aus der erste Ehe stammt ein Sohn, aus der zweiten ein weiterer.

Würdigung

Joseph Heiserer zählte zu den herausragenden Persönlichkeiten der Stadt Wasserburg am Inn im 19. Jahrhundert. Er gilt als Prototyp eines städtischen Bediensteten einer bayerischen Kleinstadt. Sein Biograph Ludwig Scheidacher[2] beschreibt ihn als pflichtbewusst, loyal, königstreu, als „gestandenes Mannsbild“ und als einen „klugen Kopf“, als „wirklich hochbegabten Mann, der seine vielseitigen Fähigkeiten mit äußerstem Fleiß entwickelte und nutzte“. Auch spätere Dienstzeugnisse hätten ihm Talent, Wissen und Eifer bestätigt.

Nach ihm ist ein Platz in der Wasserburger Altstadt mit den Denkmälern für die Kriegstoten benannt. Zudem verleiht die Stadt Wasserburg die Joseph-Heiserer-Medaille an Mitbürger aufgrund besonderer beispielhafter Verdienste um das Ansehen der Stadt Wasserburg a. Inn.

Einzelnachweise

  1. cm city media GmbH - www.cmcitymedia.de: Stadtarchiv Wasserburg am Inn | Kreissparkasse Wasserburg |. Abgerufen am 29. November 2018.
  2. city media – www.cmcitymedia.de: Heimatverein Wasserburg | Reihe „Heimat am Inn“ |. Abgerufen am 29. November 2018.