Zum Inhalt springen

Suchoi Su-27

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2018 um 13:53 Uhr durch Markscheider (Diskussion | Beiträge) (Unfälle). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Suchoi Su-27

Russische Suchoi Su-27UB
Typ Luftüberlegenheitsjäger
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

Hersteller Suchoi
Erstflug 20. Mai 1977
Indienststellung Dezember 1984
Produktionszeit

seit 1984 in Serienproduktion

Stückzahl 809

Die Suchoi Su-27 (russisch Сухой Су-27, NATO-Codename: Flanker) ist ein russischer, noch in der Sowjetunion entwickelter Luftüberlegenheitsjäger. Sie wurde als Gegenstück zur US-amerikanischen F-15 Eagle entwickelt und stellt bis heute das wichtigste Jagdflugzeug der russischen Luftstreitkräfte dar. Die Su-27 bildet die Grundlage für Suchois spätere sogenannte Serie 30 (Su-30, Su-33, Su-34, Su-35, Su-37).

Geschichte

Form und Einordnung

Die Su-27 ist um etwa 30 Prozent größer als die MiG-29, und das Verhältnis zwischen den beiden mag ähnlich gesehen werden wie das ihrer US-amerikanischen Gegenstücke, der F-15 Eagle und der F-16 Fighting Falcon. Sie gleicht der F-15 in aerodynamischer und struktureller Hinsicht, obwohl sie große Erweiterungen an den Vorderkanten besitzt, welche die Wendigkeit erhöhen, besonders bei großen Anstellwinkeln. Die aerodynamische Auslegung verleiht dem Flugzeug die Fähigkeit zu spektakulären Flugzuständen, wie dem mit ihr demonstrierten Kobramanöver. Der Flugzeugtyp ist fortgeschrittener als die MiG-29 und ausgestattet mit Fly-by-wire-Steuerung und einem Puls-Doppler-Such- und -Feuerleitradar vom Typ Fasotron NIIR Schuk oder NIIR N001, das look-down/shoot-down-Fähigkeit besitzt.

Genauso wie die MiG-29 verfügt sie über einen IR-Such- und Verfolgungssensor.

Entwicklung und Erprobung

Su-27 und eine US-amerikanische F-16A

Die Su-27 wurde vom Suchoi-Konstrukteur Michail Simonow aufgrund einer Ausschreibung von 1971 als Reaktion auf die F-14 entworfen, ursprünglich, um die Su-15 und MiG-23 in ihrer Eigenschaft als Abfangjäger zu ersetzen.[1] Neben Suchoi beteiligten sich noch die Konstruktionsbüros Mikojan-Gurewitsch mit der MiG-29 und Jakowlew mit der Jak-45 an dem Projekt. Der Prototyp flog am 20. Mai 1977 (Nato-Codename Flanker-A), noch mit geschwungenen Flügelspitzen und Zwillingsleitwerk zentral über den Triebwerksdüsen ausgestattet, erstmals. Die Prototypenreihe mit der Bezeichnung Suchoi T-10-1 wurde von Wladimir Iljuschin, dem Sohn des berühmten sowjetischen Flugzeugkonstrukteurs Sergei Iljuschin, am 20. Mai 1977 zum ersten Mal geflogen. Der erste Entwurf T-10 erwies sich jedoch als Flop. Weil die Avionik zu schwer ausfiel, konnte die projektierte instabile Auslegung nicht erreicht werden. Dadurch wurde die Wendigkeit grundlegend beeinträchtigt. Die ursprünglich ungekühlten Turbinenschaufeln verkrafteten die Hitzebelastung nicht und mussten durch zapfluftgekühlte Exemplare ersetzt werden. Da die Zapfluft dem Kompressor entnommen wird, erhöhte sich der Verbrauch und die Reichweite wurde weiter reduziert. Auch hatte der Entwurf T-10 eine mangelhafte seitliche Stabilität, der die Konstrukteure bei den späteren Serienprototypen T-10-S durch größere Seitenleitwerke, Finnen und die Verlegung vom Triebwerkbereich nach außen begegneten. Gleichzeitig zeigte sich, dass die LERX und die Tragflächen falsch ausgelegt waren. Der zweite Prototyp T-10-2 stürzte am 7. Juli 1978 ab, wobei der Testpilot Jewgeni Solowjow ums Leben kam. Der eigentliche Urahn der Su-27 ist die T-10-S, die am 20. April 1981 zum ersten Mal flog. Die Serienfertigung startete im Jahr 1982 im Gagarin-Flugzeugwerk in Komsomolsk. Die 1984 bei den Luftverteidigungsstreitkräften in Dienst gestellte Su-27PD ist mit Vorflügeln, umgekehrten eckigen Flügelspitzen mit Raketenaufhängungen und mit in Richtung Heckausleger gerückten Seitenleitwerken ausgestattet. 1989 wurde sie das erste Mal im Westen auf der Luft- und Raumfahrtmesse in Paris Le Bourget demonstriert. Die Su-27PU ist ein zweisitziger Langstrecken-Abfangjäger. Weitere Varianten sind die Su-27IB (Jagdbomber) und die Su-27M (Mehrzweckversion). Die Su-30M ist ein für Bodenangriffe konzipiertes Flugzeug. Su-33 bezeichnet eine Variante für den Einsatz auf Flugzeugträgern. Der Prototyp Su-37 war das fortgeschrittenste Modell, jedoch stürzte die Maschine 2002 ab.

Einsätze

Während des Kriegs zwischen Äthiopien und Eritrea 1998–2000 schossen äthiopische Su-27SK sechs MiG-29SMT der eritreischen Luftwaffe ohne eigene Verluste ab. Allerdings wurden viele äthiopische Su-27 von russischen Piloten geflogen, denn die äthiopischen Luftstreitkräfte hatten die Flugzeuge samt Piloten, Bodenpersonal und Angriffsplaner geleast. Die Luftstreitkräfte von Eritrea hatten sich aus der Ukraine beliefern lassen.[2]

Varianten

Su-27P „Flanker-A“

Diese erste Serienversion war rein auf den Luftkampf ohne Luft-Boden-Kampfmöglichkeiten ausgelegt. Als Abfang- bzw. Luftüberlegenheitsjäger wurden die Maschinen ab 1982 bei der sowjetischen Luftverteidigung in Dienst gestellt. Gemeinsam mit den neuen MiG-31 bildeten sie die Elite der Langstrecken-Luftverteidigung. Viele Maschinen stehen noch heute unverändert im Dienst, da die Modernisierung in den 1990er-Jahren fast völlig zum Erliegen kam.

Su-27PD „Flanker-B“

Diese Maschinen der Testflieger- und Kunstflugstaffel geben ihre Vorstellung auf fast allen großen Airshows auf der Welt. Sie sind unter anderem voll kampffähig und mit einer Luftbetankungsvorrichtung ausgerüstet.

Su-27S

Die Maschinen sind praktisch Su-27P mit einem leicht modifizierten Waffensystem, das neben Luft-Luft-Raketen zumindest den Einsatz ungelenkter Luft-Boden-Raketen zur Bodenunterstützung erlaubt. Die Maschinen wurden ab 1985 bei den Frontfliegerkräften in Dienst genommen. Auch hier sind noch viele Maschinen im „Originalzustand“ bei den russischen Luftstreitkräften im Einsatz.

Su-27SK

Bei Su-27SK handelt es sich um eine leicht abgespeckte Exportversion der Su-27S. Abstriche wurden lediglich im Bereich der russischen Avionik gemacht, die jedoch durch französische oder israelische Systeme verbessert werden kann. Die Su-27SK steht in China, Vietnam, Äthiopien, Indonesien und Angola im Dienst.

Su-27M „Flanker-E“

Werksbezeichnung der Su-35 Flanker-E (Vorserien-Produktion begann 1990)

Su-27SM

Da nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 der Militäretat immer weiter gekürzt wurde, sind die meisten Flugzeuge immer noch auf dem technischen Stand, in dem sie bis 1994 ausgeliefert wurden. Die Exporte der erfolgreichen Su-27/30-Familie (vor allem nach China) gaben den russischen Luftstreitkräfte (WWS) die Chance, ihre Flotte zu modernisieren. Zunächst bot IAPO an, Kampftrainer Su-27UB zu Mehrzweckjägern Su-27UBM zu modernisieren, was dann auch für 30 Maschinen bewilligt wurde. Dann jedoch entschieden sich die WWS zu Gunsten der Su-27SM und stornierten das UBM-Programm wieder. Das SM-Programm wurde gemeinsam mit China finanziert, das seine Su-27SK seitdem auf SKM-Standard bringen lässt. Die erste Su-27SM flog am 27. Dezember 2002. Am 23. Dezember 2004 wurden die ersten sieben Su-27SM an die WWS übergeben. Eine weitere fiel wegen Beschädigungen am Fahrwerk durch eine harte Landung bei schlechtem Wetter aus und folgte bis Ende 2004. Vier davon gingen zum 4. TsBLiPLS in Lipezk. Im Laufe des Jahres 2005 folgten zehn Maschinen, von denen vier zusammen mit Frontbombern Su-24M vom 18. bis 25. August 2005 am russisch-chinesischen Manöver Krijlo-2005 teilnahmen. Seit Ende 2006 (sechs Maschinen geliefert) fliegen 24 Su-27SM beim 23. IAP auf der AB Tshemgij bei Komsomolsk. Die Wahl des Stützpunktes gleich um die Ecke war wohl mit der Nähe zum Werk zu erklären, falls Nachbesserungen anfielen. Nicht umsonst heißt es bei den WWS, dass beim 23. IAP der Service am besten sei. Vom 10. bis 12. Juli 2007 nahmen die Su-27SM des 23. IAP am Manöver Krijlo-2007 teil, bei dem sie die Landung auf einer Fernstraße Chabarowsk-Komsomolsk trainierten. Am 12. Dezember 2007 wurden die ersten drei von weiteren 24 Su-27SM dem 22. IAP übergeben. Bis Ende 2008 sollen auch hier 24 Maschinen fliegen. Die Modernisierung findet bei KnAAPO in Komsomolsk statt. Die Waffenlast steigt von sechs auf acht Tonnen.

Während der Modernisierung durchlaufen die Triebwerke AL-31F eine grundlegende Instandsetzung und werden auf den Standard AL-31FM1 modernisiert, bei dem eine reparaturfreie Betriebszeit von 1.000 Stunden erreicht und der Schub auf 13,5 Tonnen erhöht werden soll. Nach dem Abschluss der Erprobungen wird weiterhin die Variante AL-31FM2 mit 14,5 Tonnen Schub zur Verfügung stehen. Langfristig beabsichtigt das in Moskau ansässige Unternehmen Saljut mit der finalen Variante des AL-31F, dem AL-31FM3, ein Triebwerk mit 15 Tonnen Schubkraft zu entwickeln, das ohne weitere Veränderungen in der Konstruktion des Flugzeugs für den Einbau in alle Modifikationen der Su-27-Familie geeignet sein soll. [3]

Su-27SKM

Dies ist die Exportvariante der Su-27SM. Neben der Volksrepublik China verfügt Indonesien über acht Maschinen, daneben hat man Indien und Lateinamerika als Exportmarkt im Visier.

Su-27SKM

Su-27SM2

Interne Bezeichnung der russischen Luftwaffe für die Su-35BM.

Su-27UB

Erste Serienversion eines Kampftrainers für Su-27P und Su-27S.

Su-27PU

Ebenfalls eine Kampftrainerversion, allerdings mit Luftbetankungsvorrichtung.

Su-27UBK

Exportversion der Su-27UB und Kampftrainer für die Su-27SK.

Su-27UBM

Modernisierungsprogramm vom Kampftrainer zum Mehrzweckjäger. Die WWS entschieden sich 2001 für diese Variante, stornierten jedoch dann wieder zu Gunsten der Su-27SM.

Su-27K „Flanker-D“

Werksbezeichnung der Su-33 Flanker-D

Su-27KUB

Schiffsgestützter Kampftrainer mit nebeneinanderliegenden Sitzen, auch als Mehrzweckjäger verwendbar

J-11

Chinesische Lizenzversion der Su-27SK, welche von Shenyang gebaut wird.

Nutzer

Ein Dutzend Länder verwenden die Su-27 und ihre modernisierten Versionen. Darüber hinaus haben die russischen Luftstreitkräfte (WWS) im Jahr 2006 das 23. IAP mit 24 modernisierten Su-27SM ausgestattet, und 2007 bekam das 22. IAP die ersten Su-27SM. Die immer größere Verbreitung der Su-27 und ihrer Versionen (vor allem in Südostasien) ist ein Grund zur Sorge für westliche Militäranalytiker. Folgende Länder setzen zurzeit die Su-27 ein:

Angola Angola
Luftstreitkräfte[4]: 6 - 6 Su-27/UB im Januar 2018
Athiopien Äthiopien
Luftstreitkräfte[5]: 11 - 8 Su-27, 3 Su-27UB im Januar 2018
China Volksrepublik Volksrepublik China
Luftstreitkräfte[6]: 147 - 20 Su-27SK/SKM, 32 Su-27UBK, 95 J-11A/B im Januar 2018
Eritrea Eritrea
Luftstreitkräfte[7]: 2 - 1 Su-27, 1 UBK im Januar 2018
Indonesien Indonesien
Luftstreitkräfte[8]: 5 - 2 Su-27SK, 3 Su-27SKM im Januar 2018
Kasachstan Kasachstan
Luftstreitkräfte[9]: 24 - 20 Su-27P und 4 Su-27UB im Januar 2018
Russland Russland
(Luftstreitkräfte) und (Seeflieger)[10]: 139 - 68 Su-27S/P und UB, 10 Su-27UB, 47 Su-27SM, 14 Su-27SM3 im Januar 2018
Ukraine Ukraine
Luftstreitkräfte[11]: 34 Su-27P und Su-27UB im Januar 2018
Usbekistan Usbekistan
Luftstreitkräfte[12]: 13 Su-27/UB im Januar 2018
Vietnam Vietnam
Luftstreitkräfte[13]: 11 - 6 Su-27SK, 5 Su-27UBK im Januar 2018
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
4 Su-27P/UB (Am 11. Mai 2009 kaufte die US-Firma „Pride Aircraft Inc.“ zwei entmilitarisierte Su-27UB von der Ukraine. 1996 waren von der US-Regierung bereits zwei Su-27P aus Weißrussland beschafft worden. Nach US-Angaben wurden die beiden Kampfjets gekauft, um die Mittel der elektronischen Kriegsführung des Flugzeugs sowie die Leistungsfähigkeit neuester eigener Radaranlagen besser beurteilen zu können.)

Technische Daten

Risszeichnung
Silhouette der Su-27
Kenngröße Daten der Su-27P Daten der Su-27SM
Typ Luftüberlegenheitsjäger Mehrzweckkampfflugzeug
Besatzung 1
Länge 21,94 m
Spannweite 14,70 m
Flügelfläche 62,04 m²
Flügelstreckung 3,48
Tragflächenbelastung
  • minimal (Leermasse): 264 kg/m²
  • nominal (normale Startmasse): 378 kg/m²
  • maximal (max. Startmasse): 491 kg/m²
  • minimal (Leermasse): 272 kg/m²
  • nominal (normale Startmasse): k. A.
  • maximal (max. Startmasse): 532 kg/m²
Höhe 5,93 m
Leermasse 16.380 kg 16.870 kg
normale Startmasse 23.430 kg ca. 25.700 kg
max. Startmasse 30.450 kg ca. 33.000 kg
Treibstoffkapazität ca. 9400 kg
g-Limits −3/+9g
Höchstgeschwindigkeit Mach 2,35 bzw. 2496 km/h (auf 10.975 m Flughöhe)
  • Mach 2,15 bzw. 2284 km/h (auf 10.975 m Flughöhe)
  • Mach 1,1 bzw. 1345 km/h (auf Meereshöhe)
Dienstgipfelhöhe 18.500 m 17.750 m
Steigrate 300 m/s k. A.
Einsatzradius 1340 km k. A.
Überführungsreichweite 3530 km 3680 km
Triebwerke zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-31F1 zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-31FM1
Schubkraft
  • mit Nachbrenner: 2 × 122,58 kN
  • ohne Nachbrenner: 2 × 74,50 kN
  • mit Nachbrenner: 2 × 132,44 kN
  • ohne Nachbrenner: 2 × ca. 80 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis
  • maximal (Leermasse): 1,48
  • nominal (normale Startmasse): 1,07
  • minimal (max. Startmasse): 0,82
  • maximal (Leermasse): 1,60
  • nominal (normale Startmasse): 1,05
  • minimal (max. Startmasse): 0,82

Bewaffnung

Festinstallierte Bewaffnung im Bug
Waffenzuladung von 6.000 kg an zehn Außenlaststationen

Ab Su-27S

Luft-Luft-Lenkflugkörper
  • 6 × AKU/APU-470-Startschienen für je eine GosMKB Wympel JSC R-27R1/ER1 (AA-10 „Alamo“) – halbaktiv radargelenkt für Langstrecken
  • 2 × AKU/APU-470-Startschienen für je eine GosMKB Wympel JSC R-27T1/ET1 (AA-10 „Alamo“) – infrarotgesteuert für Langstrecken[14]
  • 4 × P-12-1-D-Startschienen für je eine GosMKB Wympel JSC R-73E/EL (AA-11 „Archer“) – infrarotgesteuert für Kurzstrecken
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
  • 4 × GosMKB Wympel JSC B8M-1-Raketen-Rohrstartbehälter für je 20 × ungelenkte S-8-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 80 mm
  • 4 × GosMKB Wympel JSC B13L-Raketen-Rohrstartbehälter für je 5 × ungelenkte S-13-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 122 mm
  • 4 × PU-O-25-Raketen-Startbehälter für eine ungelenkte S-25OFM-Luft-Boden-Rakete; Kaliber 340 mm
  • diverse ungelenkte 100-kg-, 250-kg- und 500-kg-Bomben
ECM-Pods
  • 2 × Störbehälter Sorbzja (ab Su-27P)

Zusätzlich ab Su-27SM

Luft-Luft-Lenkflugkörper
  • 8 × AKU-170E-Startschienen für je eine GosMKB Wympel JSC R-77 (RVV-AE bzw. AA-12 „Adder“) – radargelenkt für Langstrecken
Luft-Boden-Lenkflugkörper
Gelenkte Bomben
  • 3 × Region JSC KAB-500L – lasergelenkte 500-kg-Bombe
  • 3 × Region JSC KAB-1500LG-F-E – lasergelenkte 1500-kg-Bombe
Externe Behälter
  • 1 × APK-9ME-Datenübertragungsbehälter für Ch-59

Selbstverteidigungssysteme

Aktive Maßnahmen

Täuschkörperwerfer

Zwischen den Triebwerken sind im Hecksporn zwei größere Batterien Gorizont JSC APP-50A-Täuschkörperwerfer für 14 Blöcke zu je 3 × PRP-50, PPI-50 (50-mm-Täuschkörper) und mittig auf dem Wulst des Hecksporns ein Horizont-JSC APP-50MA-Täuschkörperwerfer (rechteckiger Behälter für je 12 × 50-mm-Hitzefackel-Täuschkörpern) eingebaut. Insgesamt sind 96 Täuschkörperpatronen vorhanden.

Passive Maßnahmen

Radarwarnsensoren
  • 4 × Radarwarnsensor Omsk Plant „Automatika“ SPO-15LM (L006LM) „Berjosa“

Rettungssystem

Jedem Piloten steht ein Zero-Zero-Schleudersitz Swesda JSC K-36DM mit integriertem Rundkappenfallschirm zum Notausstieg zur Verfügung.

Unfälle

  • 9. September 1990: Bei einer Airshow in Salgareda stürzte eine Su-27 ab, da der Pilot einen Looping zu tief ansetzte. Der Pilot Rimantas Stankevičius und ein Zuschauer wurden getötet.[15]
  • 12. Juni 1999: Absturz bei einem Demonstrationsflug in unmittelbarer Bodennähe auf der Pariser Luftfahrtschau in Le Bourget bei Paris. Die Piloten konnten sich mit ihren Schleudersitzen retten.[16][17]
  • 15. September 2005: Absturz über Litauen, der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.[19]
  • 29. Juli 2008: Bei einem Routineflug stürzte eine Su-27 ab. Einer der Piloten wurde getötet.[20]
  • 16. August 2009: Kollision zweier Su-27 der Kunstflugstaffel Russkije Witjasi (Russische Recken) bei den Proben zur MAKS 2009 nahe Moskau.[21] Ein Pilot kam ums Leben, zwei weitere Personen konnten sich mit dem Schleudersitz retten, einer davon schwer verletzt. Des Weiteren wurden mindestens fünf Personen am Boden verletzt, da einige Gebäude in Brand gerieten.[22] Der verunglückte Pilot war der bekannte Kunstflieger und Staffelführer Igor Tkatschenko. Daraufhin sagte die russische Kunstflugstaffel „Russkije Witjasi“ ihre Teilnahme an der wichtigen Flugschau MAKS 2009 am 18. August 2009 ab.[23] Eine Hausbewohnerin erlag Tage später ihren schweren Brandverletzungen.[24]
  • 30. August 2009: Bei einer Flugschau im polnischen Radom verlor eine Su-27 der weißrussischen Luftwaffe während eines Flugmanövers plötzlich an Höhe und stürzte in ein nahegelegenes Waldstück unweit eines Dorfes. Beide Piloten kamen ums Leben.[25][26]
  • 14. Januar 2010: Absturz einer Maschine vom Typ Su-27SM im Gebiet Chabarowsk.[27]
  • 9. Juni 2016: Absturz einer Su-27 der Kunstflugstaffel Russkije Witjasi. Der Pilot, Major Sergei Jerjomenko, kam ums Leben.
  • 16. Oktober 2018: Eine ukrainische Su-27UB1M mit der taktischen Nummer Blaue 70 stürzte während eines Gewöhnungsfluges gegen 17 Uhr Ortszeit bei Chmelnitzki in der Ukraine ab.[28] Beide Piloten, ein Ukrainer und ein US-Amerikaner, kamen dabei ums Leben. Der Amerikaner gehörte zur 194. Jagdstaffel des 144. Geschwaders der kalifornischen Nationalgarde, die mit F-15 an dem in der Westukraine stattfindenden Manöver Clear Sky 2018 teilnahm.[29] Der ukrainische Pilot war Oberst Iwan Petrenko, der Kommandeur der Ostgruppe der ukrainischen Luftwaffe. Das Manöver wurde vorerst unterbrochen.[30] Der Flugrekorder der Su-27 wurde am 17. Oktober 2018 gefunden, die Unfallursache wird noch untersucht. Das Flugzeug kam erst im Juli 2018 aus der Werft.[31]

Siehe auch

Literatur

Commons: Suchoi Su-27 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wilfried Bergholz: Russlands große Flugzeugbauer. Das vollständige Typenbuch. Jakowlew, Mikojan/Gurewitsch/Suchoj. Aviatic, Oberhaching 2002, ISBN 3-925505-73-3, S. 192
  2. II Ethiopian Eritrean War. 1998–2000. 8. Dezember 2010, abgerufen am 30. November 2014: „The authenticity of this version remains disputed by different sources. For example, some Ethiopian sources stress that there was no and still is no Capt. Asther Tolossa, flying Su-27s with EtAF at the time, and that the first female EtAF pilot graduated only in June 2004.
  3. http://www.aviaport.ru/news/2010/04/28/194457.html
  4. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 446 (englisch, Stand: Januar 2018).
  5. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 463 (englisch, Stand: Januar 2018).
  6. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 255 (englisch, Stand: Januar 2018).
  7. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 462 (englisch, Stand: Januar 2018).
  8. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 269 (englisch, Stand: Januar 2018).
  9. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 189 (englisch, Stand: Januar 2018).
  10. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 197, 199 (englisch, Stand: Januar 2018).
  11. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 211 (englisch, Stand: Januar 2018).
  12. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 215 (englisch, Stand: Januar 2018).
  13. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 311 (englisch, Stand: Januar 2018).
  14. http://eng.ktrv.ru/production_eng/323/
  15. Eintrag zum Flugunfall vom 9. September 1990 in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch)
  16. Absturz auf der Flugmesse in Le Bourget am 12. Juni 1999.
  17. Absturz in Le Bourget am 12. Juni 1999 auf YouTube
  18. Flugshowunglück in Lwiw am 27. Juli 2002, Wikipedia-Chronik Juli 2002
  19. rian.ru: Su-27 Flanker fighter crashes in Russia's Far East, 1 pilot dead. Abgerufen am 15. Januar 2011.
  20. Zwei Kampfjets kollidieren über MAKS-Messegelände in Schukowski. Kurzmeldung bei RIA Novosti
  21. Toter bei Flugshow: Zwei russische Kampfjets kollidieren. Artikel auf DiePresse.com
  22. RIAN.ru: Staffel sagt Teilnahme an MAKS 2009 ab.
  23. RIAN.ru: Frau erliegt ihren schweren Brandverletzungen.
  24. www.tagesschau.de – Weißrussisches Kampfflugzeug bei Flugschau abgestürzt (Memento vom 2. September 2009 im Internet Archive), Nachricht vom 30. August 2009
  25. Tödliches Flugshow-Drama in Polen: Su-27-Kampfjet abgestürzt. RIA Novosti, 30. August 2009, abgerufen am 13. März 2011.
  26. RIAN.ru: http://de.rian.ru/ Wrack des in Fernost abgestürzten Su-27-Kampfjets entdeckt – Pilot weiterhin vermisst. 15. Januar 2010
  27. Valerie Insinna: California guardsman killed in Ukrainian Su-27 crash. In: airforcetimes.com. 17. Oktober 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  28. Ukrainian Air Force Su-27 Has Crashed in Ukraine. Unconfirmed Reports Say Ukrainian And American Pilot Killed. In: theaviationist.com. 16. Oktober 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  29. some events of "Clear Sky" drills to be not held due to Su-27 crash - "Clear Sky" drills stopped due to crash of Su-27. In: 112.international. 17. Oktober 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  30. According to Defense Minister of Ukraine, the flight recorder was found, the investigation continues - Flight recorder found at site of Su-27 crash. In: 112.international. 17. Oktober 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).