Anetta Kahane

Anetta Kahane (geboren am 25. Juli 1954 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Journalistin und Autorin. Sie engagiert sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. 1990 war sie die erste Ausländerbeauftragte des Ost-Berliner Magistrats, baute nach der Wiedervereinigung die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen in Berlin mit auf und setzte sich für eine interkulturelle Bildung an Schulen in den neuen Bundesländern ein. Ende 1998 war sie Mitgründerin der Amadeu Antonio Stiftung, deren hauptamtliche Vorsitzende sie seit 2003 ist.
Leben und Wirken
Familie
Anetta Kahane ist das jüngste Kind des Journalisten Max Kahane und der Künstlerin Doris Kahane, geborene Machol. Beide Eltern waren säkulare Juden und 1933 vor dem nationalsozialistischen Regime aus Deutschland geflohen. Max Kahane kämpfte als Kommunist ab 1938 im spanischen Bürgerkrieg für die Zweite Spanische Republik, dann in der französischen Résistance.[1] Doris Machol schloss sich in Frankreich 1940 einer kommunistischen Organisation der Résistance an.[2] In einem Internierungslager des Vichy-Regimes lernten sie sich kennen. Nach Kriegsende heirateten sie und zogen 1945 nach Ost-Berlin, um am Aufbau der DDR mitzuwirken. Sie wurden als „politisch und rassisch“ Verfolgte des Naziregimes (VdN) eingestuft.[3] Einer der Brüder Anetta Kahanes ist der Filmregisseur Peter Kahane. Anetta Kahane ist geschieden und hat eine Tochter.[4]
Kindheit und Jugend
Sie wuchs in Berlin-Pankow auf.[5] Als der Vater 1957 der erste Auslandskorrespondent der Nachrichtenagentur ADN der DDR in Indien wurde, lebte die Familie drei Jahre in Neu-Delhi und Anetta Kahane besuchte eine indische Vorschule. 1961 wurde sie in Berlin eingeschult und kam zu den Jungen Pionieren. 1963 zog die Familie für neun Monate nach Rio de Janeiro, wo der Vater für die DDR-Zeitung Neues Deutschland als Auslandskorrespondent arbeitete.[6]
Wie andere Kinder von Überlebenden des Holocaust ist Anetta Kahane unter dem prägenden Eindruck der Traumata ihrer Eltern aufgewachsen.[7][8][9] Während ihrer Schulzeit in der DDR bekannte sie sich gegen den Willen ihrer Eltern laut ihrer Autobiografie öffentlich als Jüdin.[10]
Ausbildung und Tätigkeiten bis 1990
1973 machte Kahane Abitur. Sie begann anschließend ein Volontariat in der Lateinamerika-Redaktion des Senders Radio Berlin International. Von Herbst 1974 bis 1979 studierte sie Lateinamerikanistik an der Universität Rostock.[11] Nach dem Diplomabschluss wurde sie der Humboldt-Universität zu Berlin zugeteilt, wo sie von 1980 bis 1983 portugiesischen Sprachunterricht gab. Sie war nie Mitglied der SED.[12]
Im Alter von 19 Jahren wurde Anetta Kahane vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) angeworben. Nachdem eine Freundin bei einem Fluchtversuch verhaftet worden war, verhörte das MfS Kahane als mögliche Mitwisserin der Flucht. Sie willigte in die Zusammenarbeit ein.[13][14] Das MfS führte sie von 1974 bis 1982 als IM Victoria und setzte sie vor allem auf Westdeutsche und in der DDR lebende Ausländer an. Laut ihrer Autobiografie traf sie ihren Führungsoffizier Hartung während ihres Studiums in Rostock etwa alle vier bis sechs Wochen in Berlin.[15] In den MfS-Akteneinträgen wurde sie als „unzuverlässig, politisch-ideologisch unausgereift und schwer zu führen“ eingestuft, so dass das MfS ihr zunächst die Erlaubnis zu Auslandsreisen verwehrte. Nach Angaben ihres Führungsoffiziers habe sie mündlich in den Anfangsmonaten auch „belastend“ über Freunde und Studienkollegen berichtet.[16] Sie soll Dutzende Personen aus ihrem Umfeld bespitzelt haben, darunter Künstler, einen ZDF-Reporter, Westberliner Studenten und in der DDR lebende Ausländer.[17]
Anetta Kahane durfte 1979 nach São Tomé und Príncipe (Westafrika) reisen, um als Dolmetscherin für Portugiesisch im dortigen Staatlichen Planungsministerium der DDR zu arbeiten;[18] 1981 begleitete sie Tiefbauingenieure in Mosambik.[19] Nach ihrer Rückkehr wusste sie, dass es für sie „keine politische Identifikation mit der realen DDR mehr geben könnte“.[20] Nach ihren Angaben erlebte sie die vorgebliche „sozialistische Bruderhilfe“ als rassistischen und paternalistischen Umgang der DDR-Vertreter mit der Bevölkerung. Darin habe sie das Versagen und die Verlogenheit des staatlich verordneten Antifaschismus erkannt.[21] 1982 brach sie die Zusammenarbeit mit dem MfS ab.[22] Sie wurde daraufhin von der Reisekaderliste gestrichen,[16] verlor ihre Anstellung an der Universität und erhielt nur noch eingeschränkt Übersetzungsaufträge.[23] Von 1983 bis mindestens 1988 war sie selbst Gegenstand der Beobachtung der Stasi.[24] Ab 1983 bis 1989 arbeitete sie freiberuflich als literarische Übersetzerin.[25]
In der aufkommenden Bürgerrechtsbewegung in der DDR setzte sie sich für Ausländer und Minderheiten ein. Sie nahm für das Neue Forum an der Arbeitsgruppe Ausländerfragen des Runden Tisches teil.[26] Zu der Zeit hat laut Heribert Prantl Anetta Kahanes Kampf gegen den alltäglichen Rassismus begonnen. Nach ihrer Meinung sei das sogenannte Ausländerproblem zu allererst ein Inländerproblem gewesen.[27] Von Mai bis Oktober 1990 wurde sie die erste und zugleich letzte Ausländerbeauftragte im Magistrat von Ost-Berlin.[28]
Tätigkeiten seit 1991
Das Land Berlin beauftragte 1991 Kahane, die zu dem Zeitpunkt Verwaltungsangestellte war, mit Unterstützung der Freudenberg Stiftung die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen in Berlin aufzubauen. Weitere 17 Projekte entstanden in den darauf folgenden Jahren in Ostdeutschland.[29][30] Treibende Kräfte waren Christian Petry von der Freudenberg Stiftung und Anetta Kahane.[31] Sie gründete den Verein RAA e.V. (Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule) als Träger aller Regionalen Arbeitsstellen in den neuen Bundesländern. Deren wichtigsten Schwerpunkte waren vom Beginn der 1990er Jahre an die Bekämpfung des Rechtsextremismus, die Erziehung zur Demokratie und interkulturelle Bildung. Für sie entwickelte die RAA Berlin Kriterien, die helfen sollten eine demokratische Kultur zu schaffen. Kahane war überzeugt, dass eine demokratische, zur Nachbarschaft offene Schule der Weg sei, der Gefahr der Ethnisierung von Konflikten und der sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken.[32] Kahane und Bernd Wagner, mit dem sie in den Regionalen Arbeitsstellen und dem Zentrum Demokratische Kultur zusammenarbeitete,[33] vertraten seit 1990, Rechtsextremismus in Ostdeutschland nach der Wende lasse sich nicht nur ökonomisch und sozialpsychologisch erklären, sondern müsse historisch aus der DDR-Geschichte begriffen werden. Dort habe es lange vor 1989 Ausländerfeindlichkeit und eine rechte Jugendszene gegeben.[34] Ihre Thesen werden erst seit Ende der 1990er Jahre in der Forschung stärker beachtet.[35] Als die Fremdenfeindlichkeit und der Rechtsextremismus in Ostdeutschland weiter eskalierten, gründete Kahane zusammen mit anderen 1998 die Amadeu Antonio Stiftung mit dem Ziel, die demokratische Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu stärken. Bis 2003 war sie Leiterin der RAA Berlin und Geschäftsführerin des RAA e.V.[25] Im selben Jahr wurde sie hauptamtliche Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung.
In Veröffentlichungen und Projekten setzt sich Kahane mit dem Antisemitismus in Deutschland auseinander und entwickelte pädagogische Praxisangebote mit.[36] Die Amadeu Antonio Stiftung sammelt seit den 2000er Jahren Meldungen über antisemitische Vorfälle. Kahane thematisierte insbesonders Judenfeindlichkeit in der DDR, über die sie 2010 sagte:
„Alles Jüdische, einschließlich der Judenfeindschaft, war dort ein Tabu […] Man hat das Thema quasi unsichtbar gemacht. Und damit den Bürgern die Möglichkeit genommen, sich mit Juden auseinanderzusetzen. Der Antisemitismus, den es in der DDR auf jeden Fall gab, war sehr subtil und trat vorrangig durch politische, kulturelle und israelfeindliche Stereotype zutage.“[37]
In einem Gespräch mit dem Journalisten Philipp Gessler 2014 im Deutschlandfunk Kultur antwortete sie auf die Frage, wo ihrer Meinung nach Israelkritik in Antisemitismus umschlägt, dass sie das Wort ‚Israelkritik‘ nicht verstehe. „Es gibt einen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern und zwischen Israel und der arabisch-muslimischen Welt, und da kann man natürlich Partei ergreifen, muss man aber nicht.“ Es gebe ein immer wiederkehrendes Argumentationsmuster: „So, wie die Israelis sich den Palästinensern gegenüber verhalten, kann man gut verstehen, dass einem die Juden unsympathisch sind. Da wird eine direkte Verbindung zwischen Juden und Israel hergestellt. Diese Verbindung ist ja vorhanden, natürlich haben alle Juden in irgendeiner Weise was mit Israel zu tun, weil das Wort Israel in jedem Gebet vorkommt. Aber wenn man Juden […] mit dem Staat Israel gleichsetzt, dann kann man das natürlich sofort übertragen auf die Frage, ob die zu uns gehören oder nicht. Und dann ist es antisemitisch.“[38] Zusammen mit Deidre Berger, Micha Brumlik, Stephan J. Kramer und Julius H. Schoeps gehörte sie 2015 zu den Initiatoren des „Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus“ (NEBA).[39][40][41] Laut Kahane ist Antisemitismus von heute ein „weltweites Unbehagen am Jüdischen“. Es könne sich „in den unterschiedlichsten Formen Bahn brechen, von diffusen Verschwörungstheorien gegenüber einer vermeintlichen jüdischen Machtelite, bis zur Israelkritik in „‚das wird man ja wohl noch sagen dürfen‘-Manier“.[42]
Reaktionen und rechte Kampagnen nach Bekanntwerden der IM-Tätigkeit
2002 erfuhr eine breite Öffentlichkeit, dass Kahane als Inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi gearbeitet hat. In einem Radiointerview hatte die Sozialsenatorin des Landes Berlin, Heidi Knake-Werner, am 8. Oktober 2002 bekanntgegeben, dass Kahane ihre Wunschkandidatin als Nachfolgerin von Barbara John, der Ausländerbeauftragten des Berliner Senats, sei.[43] In diesem Zusammenhang berichteten Zeitungen über ihre frühere IM-Tätigkeit.[44] Am 10. Oktober erklärte Kahane, sie stehe für dieses Amt nicht zur Verfügung.[45] In ihrer 2004 erschienenen Autobiografie Ich sehe was, was du nicht siehst berichtete sie ausführlich über ihre Stasi-Tätigkeit. 2012 beauftragte sie den Politikwissenschaftler Helmut Müller-Enbergs Art und Folgen ihrer Tätigkeit als IM zu bewerten.[46] Er legte im November 2014 seine zusammenfassende gutachterliche Stellungnahme vor: Aus den ihm von Kahane übergebenen Akten (von der BStU zur Verfügung gestellt) ergebe sich nicht, dass Kahane im Rahmen ihrer inoffiziellen Kooperation mit dem MfS in den Jahren von 1974 bis 1982 Dritten Nachteile zugefügt habe.[16][47][48] Er hielt aber fest, dass jede Art von Informationen an das MfS das Risiko einer Benachteiligung enthalte. Auch eine Vorteilsnahme Kahanes sei in den Akten nicht zu erkennen.[16] Das Gutachten zur früheren IM-Tätigkeit Kahanes ist seit 2016 auf der Website der Amadeu Antonio Stiftung veröffentlicht.
Rechtskonservative bis rechtsextreme Akteure instrumentalisieren Kahanes IM-Vergangenheit für kampagnenartige Angriffe gegen sie und die Stiftung. Laut Britta Schellenberg kreierte Thorsten Hinz mit seiner Beschreibung Kahanes 2007 in der Jungen Freiheit „ein klassisches rechtsextremes Feindbild: Jüdisch, Spitzel und Bolschewiki.“[49] Nachdem Bundesjustizminister Heiko Maas Kahane als Vertreterin der Amadeu Antonio Stiftung 2015 eingeladen hatte, an einer Task-Force zum „Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet“ beratend mitzuwirken, erklärte Vera Lengsfeld im Bundesjustizministerium, Kahane würde „nun wieder mit Ausarbeitung von Spitzel-Richtlinien“ beschäftigt.[50] „In rechten Blogs, auf Facebook-Seiten von Privatpersonen und Organisationen, auf Twitter und diversen Homepages, aber auch in direkt an die Stiftung gerichteten E-Mails“Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>
.[51][52][53] Rechtsextreme „Identitäre“ blockierten zeitweise die Stiftungsräume. Antisemitische Karikaturen verbreiteten im Netz auch AfD-Politiker, wie der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron.[54] Götz Aly kommentierte im Oktober 2018 die Angriffe auf Kahane: „Weil die Stiftung gegen Rassismus und neonationalistische Ressentiments anarbeitet, wird Frau Kahane seit Jahren zum Ziel des Hasses, der sich immer stärker gegen sie als Jüdin richtet.“[55]
Über Kahanes Mitwirkung bei der Task-Force stritten die Historiker Hubertus Knabe und Jens Gieseke. Knabe hatte 2016 in einem Gastbeitrag im Focus unter der Überschrift „Stasi-IM als Netz-Spionin?“ kritisiert, dass Kahane ihre MfS-Biographie jahrelang verschwiegen hatte. Es sei unverständlich, warum das Bundesjustizministerium ihre Stiftung für „eine sensible Aufgabe wie die Kontrolle des Internets“ herangezogen habe. In ähnlichem Sinne äußerten sich Vera Lengsfeld, die die kampagnenartigen Angriffe gegen Kahane und die Stiftung 2015 angestoßen hatte,[50] und Beatrix von Storch. Gieseke hielt Knabe entgegen, dass seine Argumentation dem Muster folge, „ausgerechnet der Stasi das letzte Wort über das Schicksal von heutigen politischen Akteuren zuzusprechen“. Knabe spiele mit der im Internet gängigen Insinuation, dass es sich bei dem vom Bundesjustizministerium geförderten Projekt gegen Hassrede um eine Art „Stasi 2.0“ handle. Es ginge Knabe nicht um Anetta Kahane, sondern die Amadeu-Antonio-Stiftung solle als Ganzes aus dem Projekt zur Bekämpfung von Hasskampagnen im Internet gedrängt werden.[56]
Rezeption der Autobiografie
In ihrer Autobiografie Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten erinnert sich Kahane in der ersten Hälfte des Buches an ihre Kindheit und Jugend in der DDR. Im zweiten Teil berichtet sie von ihrem Kampf gegen Rechtsextremismus im vereinten Deutschland.
Aufschlussreicher als historische Fakten über die DDR fand Viola Roggenkamp (Die Welt) „die durchfühlten Erinnerungen“, „das subjektive Erleben“, das Kahane auf ihre Weise versuche. Kahane dokumentiere ihr eigenes Dilemma mit den Worten: «Mir sind die Motive suspekt, aus denen viele Menschen mit der DDR abrechnen wollen, doch mindestens genauso suspekt ist es mir, wenn sie es nicht tun.» Roggenkamp fragt sich, warum deutsche Juden, wie Kahanes Eltern, in die DDR gegangen sind. Sie hätten doch nicht übersehen können, dass die DDR genauso „Nazi-Land“ gewesen war wie die BRD. Die aus dem Exil zurückgekehrten Juden, „ohne dass es das Wort Jude gab“, hätten als ‚Opfer des Faschismus‘ weniger gegolten als ‚Kämpfer gegen den Faschismus‘. Doch sie seien nun auch als die besseren Deutschen erlebt worden, die ein besseres Deutschland aufbauen wollten und dafür seien sie „mehr oder weniger gehasst“ worden.[57]
Kahane habe sich als junge Frau in der DDR bewähren, den Idealen ihrer Eltern, deren „unpathetischen, antifaschistischen Heroismus“ sie bewunderte, und des antifaschistischen Staates gleichermaßen gerecht werden wollen, schrieb Martin Jander (H-Soz-Kult). Dazu habe auch die „erpresste Verpflichtung zur Spitzeltätigkeit für das MfS“ gehört. Ihr „zunächst nur zögernd und dann radikaler vollzogene Ausbruch aus der «Antifaschismusfalle»“ mache ihre Autobiografie „zu einer ungewöhnlichen Dokumentation des Alltags in der nachnationalsozialistischen DDR“, so Jander.[21]
Uwe Stolzmann (Neue Zürcher Zeitung) fragte sich, woher Kahanes „Tunnelblick“ auf die DDR komme. „Das Wort ‚Privilegien‘ mag Anetta Kahane nicht hören, doch es gab sie: Reisen nach Indien und Brasilien (wo der Vater Korrespondent wurde), Ferienplätze auf Schloss Wiepersdorf und an der Schwarzmeerküste, dann das Studium der Lateinamerikanistik und ein Job beim Aussenhandel in Sao Tomé und Moçambique.“ In Kahanes Erinnerung sei „der kleine deutsche Staat ein abstossendes Gebilde: kalt und eng, spiessig und rassistisch, ein Quell für Hass und dauerhafte Frustration“. Er vermutet dahinter „Wut auf den Vater“, der sich nach Meinung von Kahane zu sehr anpasste, oder „Scham darüber, dass sie gelegentlich der Staatssicherheit zu Diensten war“. Ein „Dokument eines außergewöhnlichen Lebens“, als das die Verlagswerbung es ankündigte, sei ihr Buch dadurch nicht geworden.[58]
Micha Brumlik (Die Tageszeitung) las Kahanes Geschichte der „Kindheit und Jugend eines jüdischen Mädchens in der Nomenklatura der DDR“ als „Fallstudie über jüdische Identitätsbildung“. Nachdem die Hoffnungen auf „einen besseren, einen antirassistischen deutschen Staat restlos verflogen“ waren, sei der Versuch geblieben, „in der maroden DDR zu einem neuen, einem jüdischen Selbstverständnis zu finden“. In ihren Schilderungen ließe sich nachvollziehen, „wie viele verschiedene innere und äußere, psychische, soziale und politische Motive zusammenwirken müssen, damit ein deutsch-jüdisches Selbstverständnis wiedererfunden werden konnte“.[59]
Für Andreas Bock (Süddeutsche Zeitung) ist Kahanes Autobiografie „ein Buch über den Zustand der Zivilgesellschaft im wiedervereinigten Deutschland“. Das alte Kinderspiel, das dem Buch den Titel gab, Ich sehe was, was Du nicht siehst werde bei ihr zu einer gesamtgesellschaftlichen Diagnose. Die Erfahrung des Rassismus in der DDR habe zu Kahanes Bruch mit dem Regime geführt. Nach ihrer Erzählung habe der Staat, der sich den Stempel „antifaschistisch“ aufgedrückt hat, eine Auseinandersetzung mit Schuld und Verantwortung für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus von Grund auf verhindert und „so die Saat für neuen alten Ausländerhass gelegt“. Kahanes Buch hält laut Bock „der deutschen Gesellschaft den Spiegel vor“.[60]
Mitgliedschaften
- Seit 1997 gehört Anetta Kahane zum Kuratorium der Theodor-Heuss-Stiftung.[11]
- 2001 wurde sie in die Repräsentantenversammlung (RV) der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gewählt.[61]
Auszeichnungen
- 1991 erhielt sie mit Christian Führer, David Gill, Joachim Gauck, Ulrike Poppe und Jens Reich „für ihre hervorragenden Beiträge vor und während der friedlichen Revolution und Selbstbefreiung in der ehemaligen DDR“ die Theodor-Heuss-Medaille.[62][63]
- 2002 wurde sie für ihr ehrenamtliches und berufliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausländerhass mit dem Moses-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet.[64]
Veröffentlichungen
Autobiografie
- Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1 (Rezensionen)
Herausgeberin
- Nach Auschwitz. Schwieriges Erbe DDR. Plädoyer für einen Paradigmenwechsel in der DDR-Zeitgeschichtsforschung. Mit Enrico Heitzer, Martin Jander, Patrice G. Poutrus, Wochenschau Verlag Wissenschaft, Frankfurt a. M. 2018, ISBN 978-3-7344-0705-5
- Begegnungen, die Hoffnung machen. Grenzen gegenüber Ausländern überwinden. Mit Eleni Torossi, Herder, Freiburg 1993, ISBN 3-89331-176-9
Buchbeiträge
- Rechtsextremismus. Herausforderungen für die ganze Gesellschaft. In: W. Frindte, D. Geschke, N. Haußecker, F. Schmidtke (Hrsg.): Rechtsextremismus und „Nationalsozialistischer Untergrund“, Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-09997-8, S. 303–307
- Das deutsche Opfertum. In: Liske, Markus, Präkels, Manja (Hrsg.): Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn? Verbrecher Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95732-121-3, S. 137–139
- Der Partisan aus Chemnitz. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Proteste. Jüdische Rebellion in Jerusalem, New York und andernorts. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-633-54261-1, S. 59–71.
- Erinnern heißt Leben. In: Beatrice von Weizsäcker, Hildegard Hamm-Brücher (Hrsg.): Demokratie ist keine Glücksversicherung: vierzig Jahre Theodor-Heuss-Preis, 1965 bis 2005: Chronik und Zeitansage. Hohenheim, 2005, ISBN 3-89850-129-9, S. 227 ff.
- Jeckes in der DDR. In: Gisela Dachs (Hrsg.): Die Jeckes. Jüdischer Verlag im Suhrkamp-Verlag, 2005, ISBN 3-633-54219-1
- Ich habe die Möglichkeit, etwas zu tun. In: Elmar Balster (Hrsg.): Augenblicke. Portraits von Juden in Deutschland. Mosse, Berlin 2003, ISBN 3-935097-08-5, S. 45–46
- Handeln für Demokratie ist Handeln gegen Rechtsextremismus. In: Jens Mecklenburg (Hrsg.): Was tun gegen Rechts, Elefanten Press, Berlin 1999, ISBN 978-3-88520-749-8, S. 58–71
- Ich durfte, die anderen mußten … In: Vincent von Wroblewsky (Hrsg.): Zwischen Thora und Trabant. Juden in der DDR. Aufbau, Berlin 1993, ISBN 3-7466-7011-X, S. 124–144
- Fremdheit mit Folgen: Geschichte einer Ausländerbeauftragten. In: Namo Aziz, Thea Bauriedl (Hrsg.): Fremd in einem kalten Land: Ausländer in Deutschland. Herder, Freiburg 1992, ISBN 3-451-04130-8, S. 137 ff.
Artikel (Auswahl)
- Antisemitismus. In: Dossier Rechtsextremismus, Bundeszentrale für Politische Bildung, 17. Januar 2007
- Antisemitismus in der DDR. „Das hat's bei uns nicht gegeben!“ Yad Vashem, November 2011
Artikel in Bulletin. Schriftenreihe des Zentrum Demokratische Kultur[65]:
- Antisemitismus als Herausforderung für die Demokratie. 2004/5, S. 5–6
- Was ist Zivilgesellschaft ? 2000/1, S. 6–11
- Zivilgesellschaft und Barbarei 2000/1, S. 11–12
- Die reine Lehre ist die reine Lehre. Zur Kritik der akzeptierenden Sozialarbeit. 1999/1, S. 5–7
- Ferch – Ein Orts des Glücks? 1998/4, S. 41–44
- Unsere Schule ist wie Schoko mit Vanille – ein Beispiel aus B-Lichtenberg. 1998/4, S. 16
- Handeln für mehr Demokratie ist Handeln gegen Rechtsextremismus. 1998/4, S. 8–16 (mit Bernd Wagner, Sylke Kirschnick)
- Protest!? 1998/2, S. 24–25
- Gedanken zum Gedenken 1998/2, S. 18–19
- Solidarität neu denken 1998/1, S. 3–4
Literatur
- Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann’s nicht liegen. Berlin – Porträt einer ewig unfertigen Stadt. btb, München 2016, ISBN 978-3-442-71379-0, S. 228–238.
- Esther Schapira, Georg M. Hafner: Sie halten einfach einen starken Juden nicht aus – Zu Besuch bei Anetta Kahane. In: Esther Schapira, Georg M. Hafner: Israel ist an allem schuld: Warum der Judenstaat so gehasst wird. Bastei Lübbe, Köln 2015, ISBN 978-3-7325-0596-8, S. 190–194.
- Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: ders.: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2016, ISBN 978-3-86497-352-9, S. 194–209
Weblinks
- Literatur von und über Anetta Kahane im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Anetta Kahane bei Perlentaucher
- Wie Anetta Kahane den Rechtsextremismus aus Eberswalde vertrieb, aus der Zeit-Online-Serie Die Unverzagten (Video), 5. September 2013 (abgerufen am 1. August 2018)
Einzelnachweise
- ↑ Annette Leo: Kahane, Max Leon. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- ↑ Ulla Plener (Hrsg.): Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance. Eine Dokumentation. Edition Bodoni, Berlin 2005, ISBN 3-929390-90-6, S. 284
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 36
- ↑ Anetta Kahane: Vorsitzende Amadeu Antonio Stiftung im Gespräch mit Jochen Kölsch alpha-Forum, br.de, 24. April 2014, PDF-Datei, S. 8
- ↑ Sabine am Orde: „Ich war nicht gemacht für die DDR“: Anetta Kahane. In: taz.de, 30. August 2004
- ↑ Anetta Kahane: Vorsitzende Amadeu Antonio Stiftung im Gespräch mit Jochen Kölsch alpha-Forum, br.de, 24. April 2014, PDF-Datei
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 34-44
- ↑ Gerald Beyrodt: Stumme Ausgrenzung. Juden in der DDR, Deutschlandfunk Kultur, 6. November 2009
- ↑ Antisemitismus in Deutschland, Anetta Kahane im Interview mit Gerald Beyrodt, Deutschlandfunk, 9. November 2017
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 52
- ↑ a b Zur Person: Kahane, Anetta, BR alpha, 1. April 2014
- ↑ Anetta Kahane: Vorsitzende Amadeu Antonio Stiftung im Gespräch mit Jochen Kölsch alpha-Forum, br.de, 24. April 2014, PDF-Datei zum Download
- ↑ Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: ders.: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2016, ISBN 978-3-86497-352-9, S. 205
- ↑ Arbeitgeber stellt sich hinter Anetta Kahane, Der Tagesspiegel, 12. Oktober 2002
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 98
- ↑ a b c d Helmut Müller-Enbergs: Zusammenfassende gutachterliche Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit (PDF, Amadeu Antonio Stiftung, 26. November 2014).
- ↑ Uwe Müller: Birthler-Behörde ließ Stasi-Spitzel einladen. In: Die Welt, 25. September 2007
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, Kapitel 9: Panwirtschaft im Paradies, S. 84-94
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, Kapitel 11: I want to go to Mozambique, S. 106-118
- ↑ Anetta Kahane: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Rowohlt Verlag, Berlin, 2004, ISBN 978-3-87134-470-1, S. 119
- ↑ a b Martin Jander: Rezension zu: Kahane, Anetta: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Berlin 2004, in: H-Soz-Kult, 3. November 2004
- ↑ Peter Schneider: Anetta Kahane und die Amadeu Antonio Stiftung. In: Peter Schneider: An der Schönheit kann's nicht liegen, München 2016, S. 232
- ↑ Anetta Kahane im Gespräch mit Jochen Kölsch. In: Bayerischer Rundfunk, alpha-Forum, 1. April 2014
- ↑ Helmut Müller-Enbergs: Ergänzung zur zusammenfassenden gutachterlichen Stellungnahme zu Frau Anetta Kahane und die DDR-Staatssicherheit (PDF, Amadeu Antonio Stiftung, 17. Januar 2017)
- ↑ a b Rupert Strachwitz, Florian Mercker: Stiftungen in Theorie, Recht und Praxis: Handbuch für ein modernes Stiftungswesen, Duncker & Humblot, 2005, ISBN 978-3-428-11680-5, S. 1135
- ↑ Teilnehmerliste der Sitzung AG-Ausländerfragen am 2. Jan. 1990. Sitzungen. - Protokolle und Vorlagen der 1. bis 10. Sitzung. In: Arbeitsgruppen des Zentralen Runden Tisches – Arbeitsgruppe Ausländerfragen. Bundesarchiv, abgerufen am 25. August 2018.
- ↑ Heribert Prantl: Anetta Kahane. Den Mond nach Berlin holen. In: ders.: Was ein Einzelner vermag. Politische Zeitgeschichten. Süddeutsche Zeitung Edition, München 2016, ISBN 978-3-86497-352-9, S. 200f
- ↑ Andrea Böhm: "...enorm viel Verständnis auch für die Deutschen", Interview mit der neuen Ostberliner Ausländerbeauftragten Anetta Kahane/Ihre Zielrichtung: "Inländer müssen begleitet werden, weil sie keine Erfahrung haben, was es heißt, mit Ausländern zusammenzuleben"/Schlechte Startbedingungen, aus: taz, Berlin lokal, 10.Mai 1990. Online veröffentlicht auf ddr89.de
- ↑ Britta Kollberg, Cordula Mäbert, Herbert Weber: „- dann hab' ich mir das Hitlerbärtchen abrasiert“: Exit – Ausstieg aus der rechtsextremen Szene. In: Rechtsextremismus, Jugendgewalt, Neue Medien, Band 2. Zentrum Demokratische Kultur, Klett Schulbuchverlag, 2002, ISBN 3-12-060202-7, S. 3–5
- ↑ Barbara Junge: John-Nachfolge: Kandidatin war Stasi-IM. In: Der Tagesspiegel, 9. Oktober 2002
- ↑ Klaus Peter Wallraven: Handbuch politische Bildung in den neuen Bundesländern, Wochenschau Verlag, 2003, ISBN 978-3-87920-627-8, S. 74
- ↑ Silke Kirschnik: Rechtsextremismus an Schulen. Was tun? Anregungen und Argumente für Lehrer/innen, in: Christoph Butterwegge, Georg Lohmann (Hrsg.): Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt: Analyse und Argumente, Leske & Budrich, Opladen 2001, S. 147
- ↑ Jeanette Goddar: Menschenrechtlerin mit Akte, Taz, 10. Oktober 2002
- ↑ Michael Hammerbacher: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Handlungsstrategien gegen eine rechtsextreme Jugendkultur und fremdenfeindliche Einstellungen. Diplomica, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95934-688-7, S. 67 f.
- ↑ Wolfgang Edelstein: Die Ausbreitung rechter Jugendkultur in Deutschland, in: Felix Büchel u. a. (Hrsg.): Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Dokumentation einer multidisziplinären Vortragsreihe, Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 978-3-8100-3542-4, S. 20
- ↑ Anetta Kahane: Praxisangebote gegen Antisemitismus, Dossier Rechtsextremismus, Bundeszentrale für politische Bildung, 17. Januar 2007
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- ↑ Norbert Madloch: Rechtsextremismus in der DDR und in den neuen Bundesländern. Auswahl–Bibliographie.
Personendaten | |
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NAME | Kahane, Anetta |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Autorin; Leiterin der Amadeu Antonio Stiftung |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1954 |
GEBURTSORT | Ost-Berlin |