Jean-Marie Le Pen
Jean-Marie Le Pen (* 20. Juni 1928 in Trinité-sur-Mer in der Bretagne) ist französischer Politiker der extremen Rechten oder, nach eigener Aussage, der Nationalen Rechten. Le Pen ist mit Jany Paschos verheiratet und hat drei Töchter aus erster Ehe.
Lebenslauf
Ab 1947 Jurastudium in Paris und Wahl zum Präsidenten des Studentenbundes an der juristischen Fakultät.
1953: Beginn der Offizierslaufbahn bei der Fremdenlegion
1954: Einsatz als Legionär in Indochina.
1956: Abgeordneter der sog. Poujadisten des Populisten Pierre Poujade. Teilnahme an Militäreinsätzen während der Sueskrise gegen Ägypten und in Algerien gegen die FLN.
1957: Im Algerienkrieg folterte Le Pen eigenhändig Mitglieder der FLN. 2003 wurde dies vor einem französischen Gericht nachgewiesen, nachdem Le Pen gegen die Zeitung "Le Monde" eine Verleumdungsklage wegen der Veröffentlichung dieses Vorfalls eingereicht hatte.
1972: Gründung der Partei Front national (FN).
1984: Le Pen wird Abgeordneter im Europaparlament.
1988: Im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen am 24. April erreichte Le Pen 14,38 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 81,38 Prozent. Er erhielt damit nur 2 Prozent Stimmen weniger als der frühere Ministerpräsident Raymond Barre.
1995: Erneut stimmt ein beträchtlicher Teil der französischen Wähler für den Präsidentschaftskandidaten Le Pen (15,3 % im ersten Wahlgang).
Die Präsidentschaftswahlen 2002
Mit 16,86 % der Stimmen qualifiziert sich Le Pen 2002 überraschenderweise für die Stichwahl bei den Präsidentenwahlen; er erzielte mehr Stimmen als der Sozialist Lionel Jospin. Nach landesweiten Protesten kann er sich jedoch mit 17,94 % gegen 82,06 % nicht gegen den Amtsinhaber Jacques Chirac durchsetzen.
Regionalwahlen 2004
Bei den Regionalwahlen 2004 wurde Le Pen vom zuständigen Präfekten der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur die Kandidatur in seinem Wahlkreis Nizza aus formalen Gründen aberkannt. Mit den anschließenden Versuchen von Seiten des Front National, diesen Vorgang als Verschwörung gegen Le Pen darzustellen, konnte aber kein besseres Abschneiden der Partei bei den Wahlen erreicht werden. Der FN konnte nur geringe Zuwächse erzielen und kam landesweit auf etwa 12,6% der Stimmen.
Le Pen und die Justiz
Während seiner politischen Laufbahn machte Le Pen immer wieder durch rassistische und antisemitische Äußerungen Schlagzeilen. So wurde er unter anderem von der französischen Justiz verurteilt wegen:
- Körperverletzung
- Rechtfertigung eines Kriegsverbrechens (mehrfach)
- Aufruf zum Rassenhass (mehrfach)
- Verharmlosung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit (mehrfach)
- Beleidigung
- Gewalt während einer Versammlung und Körperverletzung (verurteilt zu einem Jahr Unwählbarkeit und drei Monaten auf Bewährung wegen Angriffs auf seine sozialistische Gegenkandidatin Anne Peulvast-Bergeal)
Literatur
- Michael Jungwirth: Von Haider bis Le Pen - Europas Rechtspopulisten. Styria, 2002. ISBN 3222129991
- Schönhuber, Franz. - Le Pen - Der Rebell, Berg : VGB, Verl.-Ges., 1997, 1. Aufl.
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.idgr.de/texte/rechtsextremismus/frankreich/front-national.php - Der Front National - Ein Dossier von Bernhard Schmid, Paris
- http://www.frontnational.com
- Jean Marie Le Pen - Blog
Personendaten | |
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NAME | Le Pen, Jean-Marie |
KURZBESCHREIBUNG | Französischer Politiker der extremen Rechten |
GEBURTSDATUM | 20. Juni 1928 |
GEBURTSORT | Trinité-sur-Mer, Bretagne, Frankreich |