Eurowings
{{Infobox Fluggesellschaft
| Name = Eurowings GmbH
| Logo =
| Bild =
| Jahr = 1993
| Jahr_Ende =
| IATA = EW
| ICAO = EWG
| Rufzeichen = EUROWINGS
| Sitz = Düsseldorf,
Deutschland
| Unternehmensform = GmbH
| ISIN =
| IATA-Prefixcode = 104
| Leitung = Thorsten Dirks (Vorsitzender des Aufsichtsrats)[1]
| Mitarbeiterzahl = 1400
| Umsatz = € 171,0 Millionen[2] (2010)
| Bilanzsumme =
| Gewinn =
| Fluggastaufkommen = 18,4 Millionen[3] (2016)
| Frachtaufkommen =
| Drehkreuz =
| Homebase = [[Flughafen Düsseldorf
| Allianz =
| Vielfliegerprogramm =
- Miles & More
- Boomerang Club
| Flugzeuge = 106 | Ziele = national und international | Website = www.eurowings.com }}
Eurowings ist eine deutsche Billigfluggesellschaft mit Sitz in Düsseldorf[4]. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa und bündelt seit 2015 das Flugangebot abseits deren Drehkreuze Frankfurt und München.
Geschichte

Gründung und erste Jahre
Die Eurowings Luftverkehrs AG entstand im Jahre 1993 durch den Zusammenschluss der Nürnberger Flugdienst (NFD) und der Reise- und Industrieflug (RFG) in Dortmund (später „Regionalflug“). Albrecht Knauf hielt zunächst 98,2 Prozent der Eurowings-Anteile. Eurowings verband später in Kooperation mit KLM Royal Dutch Airlines und Air France einige deutsche Regionalflughäfen mit Amsterdam und Paris. Im Jahr 1996 wurden auf diesen Strecken etwa 500.000 Passagiere befördert.[5]
Übernahme durch Lufthansa

Ab 1. Januar 2001 war die Deutsche Lufthansa AG zunächst mit 24,9 Prozent an der Fluglinie beteiligt, zum 1. April 2004 wurde die Beteiligung auf 49 Prozent erhöht. Ab dem 22. Dezember 2005 bestand zwischen der Lufthansa und einem Treuhänder des Mehrheitsaktionärs Albrecht Knauf eine Stimmbindungsvereinbarung, durch die der Lufthansa weitere 1,0001 Prozent der Eurowings-Aktien zugerechnet wurden und sie somit die wirtschaftliche Kontrolle über Eurowings hatte. Innerhalb der Knauf-Gruppe waren die Aktienanteile der Eurowings Beteiligungs GmbH zugeordnet. Die Regionalflugverbindungen von Eurowings wurden als Lufthansa-Flüge vermarktet, die Maschinen tragen zum Großteil die Bemalung von Lufthansa Regional – die Marke Eurowings verschwand dadurch vom Markt.
Zum 13. August 2011 hat Lufthansa Eurowings zu 100 Prozent übernommen. Am 1. November 2011 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform zur GmbH. Der Grund für die Umwandlung war die Anpassung an die Beteiligungsstrukturen der Lufthansa. Eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Eurowings AG war die Billigfluggesellschaft Germanwings, die 1997 als Eurowings Flug GmbH gegründet und zum 27. Oktober 2002 in Germanwings GmbH umbenannt wurde. Germanwings wurde zum 1. Januar 2009 an Lufthansa verkauft. Diese führte die Gesellschaft über die Lufthansa Commercial Holding GmbH.
Im Januar 2010 gab Eurowings bekannt, dass alle Bombardier CRJ200 und CRJ700 sukzessive aus wirtschaftlichen Gründen ausgemustert werden. Dies bedeutete eine Halbierung der bisherigen Flotte.[6] Im März 2010 wurden darüber hinaus Pläne veröffentlicht, wonach die Verwaltung zum 1. September 2010 von Dortmund nach Düsseldorf umziehen werde. Dort sei bereits ein Großteil der Eurowings-Flotte stationiert.[7] Zum 1. März 2011 wurde schließlich auch der Technik-Betrieb in Düsseldorf konzentriert, die Flugzeugwerft in Nürnberg wurde aufgegeben. Des Weiteren wurde beschlossen, weitere acht Bombardier CRJ900 zu übernehmen.
Ab dem 27. Oktober 2013 führte Eurowings ebenfalls Flüge im Auftrag von Germanwings durch.
Wings-Konzept

Am 3. Dezember 2014 stimmte der Lufthansa-Aufsichtsrat dem Wings-Konzept zu. Ursprünglich wollte man die Maschinen von Crews der Austrian Airlines bereedern lassen, weshalb im August 2015 die Eurowings Europe GmbH mit Sitz in Wien gegründet wurde.[8] In Wien-Schwechat wurden ab Juni 2016 drei Airbus A320-200 stationiert.[9]
Im Oktober 2015 wurden die Flüge von Germanwings und Eurowings gebündelt und werden seitdem unter dem Markennamen „Eurowings“ angeboten. Deshalb wurde die Bombardier-Flotte der Eurowings durch Flugzeuge des Typs Airbus A320-200 ergänzt.[10] Am 25. Oktober 2015 übernahm die Eurowings GmbH die Verantwortung für die Flüge und ist nun der Vertragspartner der Passagiere.[11] Seit dem 1. November 2015 ist Germanwings Wetlease-Betreiber der Eurowings. Luftfahrzeuge und das Luftfahrtpersonal setzt Germanwings somit im Auftrag von Eurowings ein (ACMI-Verträge).[12] Für die Langstrecke wurden zwei A330-200 geleast, die seit dem 2. November 2015 Sunexpress Deutschland unter einer Wetlease-Vereinbarung betreibt.[13] Im November 2015 startete mit einem Airbus A330-200 auf der Strecke Köln/Bonn–Varadero (Kuba) der erste Langstreckenflug von Eurowings.[14]
Ausbau der Langstrecke
Im Januar 2016 häuften sich kritische Medienberichte über Eurowings, unter anderem wegen langer Verspätungen und Ausfällen auf der Langstrecke. Laut Eigenangaben waren sieben Prozent aller Eurowings-Langstreckenflüge verspätet.[15]
Die Konzernmutter Lufthansa reagierte Mitte Januar, indem sie eine Taskforce einsetzte. Anfang Februar 2016 wurde ein Maßnahmenplan präsentiert, der die Verspätungen unter anderem mit mehr Flugzeugen und weniger Flugzielen reduzieren will. So wurden die Flüge nach Boston und Las Vegas, die für den 4. Mai geplant waren, zuerst um einen Monat auf den 1. Juni verschoben und die Flüge in den Iran vorerst ganz auf Eis gelegt.[16] Die Flüge nach Boston starteten wie geplant, wurden jedoch bereits zum 28. August wieder gestrichen. Dafür wurde im Anschluss Miami zum 1. September 2016 in den Flugplan aufgenommen.
Mitte Mai 2016 ging man eine Partnerschaft mit dem Fußballverein Borussia Dortmund ein. Diese umfasst auch die Beförderung der Mannschaft zu Champions-League-Spielen, die zuvor von Turkish Airlines geleistet wurde. Zu diesem Zweck erhielt ein Airbus A320-200 eine Sonderbemalung. Durch diese Partnerschaft soll die Fluggesellschaft europaweit bekannter werden.[17][18]
Seit Juli 2017 wird Las Vegas ab Köln/Bonn angeflogen.[19] 2017 wurde die Langstreckenflotte auf vier Flugzeuge ausgebaut.[20] Im Juli 2017 nahm Eurowings eine neue Langstreckenverbindung nach Namibia auf.[21] Seit November 2017 fliegt Eurowings ab Düsseldorf Ziele in der Karibik an, um die Flugausfälle durch die Insolvenz der Air Berlin im Oktober 2017 zu ersetzen.[22]
Ab dem Sommerflugplan 2018 übernimmt Eurowings die Langstrecken von Düsseldorf nach Miami und von Berlin nach New York von ihrer Muttergesellschaft Lufthansa; außerdem werden neue sowie vormals von Air Berlin betriebene Langstrecken aufgenommen, so etwa von Düsseldorf nach New York JFK und Fort Myers (die Flüge werden von Brussels Airlines durchgeführt).[23] Ab November 2018 werden alle Langstreckenflüge von Köln/Bonn nach Düsseldorf verlegt.[24]
Kooperation mit Air Berlin

Ende 2016 wurde bekannt, dass Lufthansa bis zu 40 Flugzeuge der Airbus-A320-Familie im Wet-Lease von Air Berlin übernehmen wird. Diese Vereinbarung wurde am 30. Januar 2017 vom Bundeskartellamt abgesegnet. 35 Flugzeuge werden nun von Eurowings eingesetzt, fünf gingen an Austrian Airlines. Diese wurden von der Lufthansa für sechs Jahre gemietet und seit dem Sommerflugplan 2017 im Streckennetz der Eurowings eingesetzt. Das wirtschaftliche Risiko übernahm Eurowings.[25]
Am 15. Februar 2017 musterte Eurowings ihre letzte Bombardier CRJ900 aus, womit das Ende der Eurowings als Regionalfluggesellschaft besiegelt war.[26]
Am 15. August 2017 meldete die Air Berlin PLC Insolvenz in Eigenverwaltung an. Die Deutsche Lufthansa AG teilte daraufhin mit, dass sie Verhandlungen zur Übernahme von Teilen aus der Insolvenzmasse aufnehme, um den Betrieb der von Air Berlin stammenden Flugzeuge weiter zu gewährleisten.[27]
Flugziele
Eurowings führt ab ihren Basen vor allem Flüge zu deutschen und europäischen Zielen durch. Ab Köln/Bonn bedient Eurowings bis zum Sommer 2018 mit Airbus A330-200 zudem Langstreckenziele in Mittel- und Nordamerika sowie Asien, Afrika und im Nahen Osten.[28][22]
Seit dem 1. November 2017 betreibt Luftfahrtgesellschaft Walter (kurz: LGW), Tochterfluggesellschaft der ehemaligen Air Berlin, einige Bombardier Dash 8 Q-400 Flugzeuge für Eurowings auf inner-europäischen Kurzstrecken ab Düsseldorf. Die Ziele beinhalten den Flughafen London Heathrow und Paris Charles-de-Gaulle.[29]
Weitere Ziele werden durch Eurowings Europe ab Salzburg, Wien und Palma de Mallorca unter dem Namen Eurowings angeboten.
Codesharing
Eurowings unterhält Codeshare-Abkommen mit All Nippon Airways, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa, Singapore Airlines, Swiss und United Airlines.[30] Seit Oktober 2017 bietet Eurowings Zubringerflüge für South African Airways an, da diese Fluggesellschaft in Europa nur noch die Ziele Frankfurt, London und München bedient.[31]
Sponsoring
Eurowings ist Sponsor des 1. Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und des 1. Bundesligisten im Frauen-Volleyball Allianz MTV Stuttgart.
Flotte


Aktuelle Flotte
Mit Stand Juni 2018 besteht die Flotte der Eurowings aus 107 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 9,4 Jahren:[32]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt | Anmerkungen | Sitzplätze |
---|---|---|---|---|
Airbus A319-100 | 29 | sieben inaktiv; acht betrieben durch LGW | 150
156 | |
Airbus A320-200 | 46 | fünf inaktiv; sechs betrieben durch LGW | 174
180 | |
Airbus A330-200 | 7 | betrieben durch SunExpress Germany | 310 | |
Airbus A330-300 | 1 | betrieben durch Brussels Airlines | - offen - | |
Airbus A340-300 | 2 | betrieben durch Brussels Airlines | 300 | |
Boeing 737-800 | 2 | betrieben durch Tuifly | 189 | |
Bombardier Dash 8-Q400 | 20 | betrieben durch LGW | 76 | |
Gesamt | 107 | 0 |
Sonderbemalungen
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Bemalung[32] | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
Airbus A320-200 | D-ABDP | „Kroatien – Voller Leben/Istrien“ | seit Mai 2017 | ![]() |
D-ABDQ | „Europa-Park“ | seit April 2017 | ![]() | |
D-AEWG | „Visit Sweden/Göteborg“ | seit November 2016 | ![]() | |
D-AEWM | „Boomerang Club“ | seit Dezember 2016 | ![]() | |
D-AIZR | „Borussia Dortmund“ | seit Juli 2016 | ![]() | |
Airbus A330-203 | D-AXGA | „Autèntica Cuba“ | seit September 2017 | – |
D-AXGF | „Welcome to Fabulous Las Vegas“ | seit Juli 2017 | – |
Ehemalige Flugzeugtypen

In der Vergangenheit betrieb Eurowings unter anderem folgende Flugzeugtypen:[33]
- ATR 42-300/500
- ATR 72-200/500
- BAe 146-200/300
- Bombardier CRJ200/700/900
- Dornier 328-110
- Fairchild Swearingen Metro[34]
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der Eurowings (u. a. deutsch, englisch, französisch)
Einzelnachweise
- ↑ eurowings.com – Impressum abgerufen am 5. Mai 2017
- ↑ germanwings.com – Zahlen und Fakten ( des vom 28. Juli 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Investor Info Dezember 2016. Abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Eurowings.com Impressum mit Sitz der Gesellschaft.
- ↑ Bernd Loppow: Die Liberalisierung des europäischen Luftmarktes: Was sind die Folgen?
- ↑ Lufthansa-Tochter Eurowings legt halbe Flotte still. aero.de, 19. Januar 2010, abgerufen am 28. September 2014.
- ↑ Eurowings gibt zehn Standorte auf. airliners.de, 16. März 2010, abgerufen am 28. September 2014.
- ↑ AUA/Eurowings: Personalvertreter kritisieren „Unterwanderung“. Austrian Wings, 2. Oktober 2015, abgerufen am 25. Oktober 2015.
- ↑ eurowings.com – Eurowings Europe hebt in Wien ab, 23. Juni 2016 abgerufen am 13. Oktober 2016
- ↑ The Lufthansa Group – The Way Forward. (PDF) Deutsche Lufthansa AG, abgerufen am 9. Juli 2014.
- ↑ Vier Airlines helfen neuer Eurowings in die Luft. aero.de, 26. Oktober 2015, abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ Schema Eurowings. aero.de, 26. Oktober 2015, abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ Eurowings startet kleiner als gedacht. aerotelegraph.com, 20. Februar 2015, abgerufen am 24. Februar 2015.
- ↑ n-tv – Lufthansa-Tochter Eurowings startet ersten Langstreckenflug abgerufen am 2. November 2015
- ↑ aerotelegraph.com – Chronik des Eurowings-Fehlstarts abgerufen am 3. Februar 2016
- ↑ aerotelegraph.com – Eurowings verschiebt Boston, Las Vegas und Teheran abgerufen am 3. Februar 2016
- ↑ BVB stellt Eurowings als neuen Partner vor. kicker.de, 18. Mai 2016, abgerufen am 20. Mai 2016.
- ↑ Neues aus der Branche - kurz und kompakt. airliners.de, 20. Mai 2016, abgerufen am 20. Mai 2016.
- ↑ Flight Cologne-Bonn - Las Vegas from €199.99* - Eurowings. (eurowings.com [abgerufen am 18. Oktober 2017]).
- ↑ Im Rahmen der Eurowings-Strategie werden in Köln/Bonn bis zu sieben Langstreckenmaschinen vom Typ A330 stationiert. Abgerufen am 2. März 2016.
- ↑ http://www.aerointernational.de/airlines-nachrichten/eurowings-fliegt-2017-nach-namibia-und-jamaika.html
- ↑ a b Air-Berlin-Insolvenz. Eurowings und Condor: Neue Karibikflüge in der Winterzeit. Westfälische Nachrichten. 22. September 2017, abgerufen am 24. September 2017
- ↑ http://www.aerotelegraph.com/eurowings-baut-langstrecke-in-duesseldorf-aus
- ↑ Eurowings verlagert Flüge von Köln nach Düsseldorf. Kölner Stadt-Anzeiger, abgerufen am 2. Februar 2018.
- ↑ Kartellamt erlaubt Deal zwischen Lufthansa und Air Berlin. aero.de, 30. Januar 2017, abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ eurowings.com – Eurowings flottet den letzten Bombardier Jet aus und setzt jetzt ausschließlich auf Airbus A320, 16. Februar 2017 abgerufen am 1. März 2017
- ↑ Fluggesellschaft: Air Berlin insolvent – Lufthansa interessiert. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. August 2017, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 15. August 2017]).
- ↑ eurowings.com – Unsere Reiseziele abgerufen am 1. März 2017
- ↑ Jakob Wert: ALERT Air Berlin’s subsidiary LGW to operate Dash flights to Europe’s largest airports. airlive.net. 30. Oktober 2017, abgerufen am 15. November 2017
- ↑ eurowings.com – Eurowings Booking Guidelines abgerufen am 15. März 2017
- ↑ Stefan Eiselin: Eurowings wird Zubringer für South African. aerotelegraph.de. 2. Oktober 2017, abgerufen am 11. Dezember 2017
- ↑ a b Eurowings Fleet Details and History. 11. Mai 2018, abgerufen am 23. Juni 2018 (englisch).
- ↑ planespotters.net – Eurowings Fleet Details and History (englisch), abgerufen am 1. Juni 2017
- ↑ Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international 1993/94. Zürich-Airport 1993, S. 102.