Zum Inhalt springen

Dinklage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2006 um 23:38 Uhr durch 84.129.172.93 (Diskussion) (Schulen und Kindergärten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Das Wappen der Stadt Dinklage Deutschlandkarte, Position von Dinklage hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Kreis: Landkreis Vechta
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 24,8 - 32,0 m ü. NN
Fläche: 72,646 km²
Einwohner: 12.631 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km²
Postleitzahl: 49413 (alt: 2843)
Vorwahlen: 04443
Kfz-Kennzeichen: VEC
Gemeindeschlüssel: 03 4 60 003
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
49413 Dinklage
Website: www.dinklage.de
Politik
Bürgermeister: Heinrich Moormann (parteilos)
Politsch stärkstePartei: CDU

Dinklage ist eine Kleinstadt ("die junge Stadt am Burgwald") im Landkreis Vechta, Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Dinklage liegt in der Norddeutschen Tiefebene im sogenannten „Dinklager Becken“, einem großen Niederungsgebiet ca. 100 km südlich der Nordseeküste, ca 60 km östlich der niederländischen Grenze und fast auf halber Strecke zwischen Bremen und Osnabrück. Östlich und Nordöstlich erstrecken sich größere Moorgebiete, im Nordwesten grenzt die "Cloppenburger Geest" an, südöstlich grenzen die "Dammer Berge" an, im Westen das "Hasetal" und weiter westlich und südwestlich die „Ankumer Höhe“.

Das Landschaftsbild ist vielgestaltig und wird durch zahlreiche Baumreihen und Wallhecken aufgelockert.

Die Stadt Dinklage gehört zum Landkreis Vechta und damit zum Bundesland Niedersachsen.

Gemeindegliederung

Die Stadt Dinklage umfasst einen geschlossenen Stadtkern, in dem ca. 85 Prozent der Bevölkerung wohnen, sowie sechs Bauernschaften: Bahlen, Bünne, Höne, Langwege, Schwege und Wulfenau

Nachbargemeinden

Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Dinklage 8,5° - 9,0°C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25° C übersteigt) gerechnet werden.

Geschichte

Entstehung und Entwicklung

980: erste Erwähnung der Dinklager Urburg, der Ferdinandsburg (1372 zerstört). Sie war Wohnsitz des Gaugrafen Bernhard im damaligen Dersagau.

Dinklage wurde im Jahre 1231 erstmalig urkundlich erwähnt („Thinclage“, später „Dynclage“, ab 1270 Dinklage). 1231 kam die Burg in den Besitz der Familie des Johan von Dinklage, einem ehemaligen Verwalter im Dienst des früheren Gaugrafen.

Die Entstehung und Entwicklung des Ortes dürfte von der Burg Dinklage, der ältesten, bedeutendsten und einer der schönsten Wasserburgen des Oldenburger Münsterlandes ausgegangen sein. Der Ortsname - besonders seine Endung („lage“) - lässt auf eine Rodungssiedlung des 11. bis 12. Jahrhunderts, möglicherweise mit einer Gerichtsstätte (Thinc, Thing, Ding), schließen. Die Eigentümer des Grundes und Landes waren die „Herren von Dinklage“. Diese einstigen Dienstmannen der Grafen von Ravensberg - Vechta (bis 1252) wurden mit dem Übergang der Grafschaft an Münster bischöfliche Lehnsträger. Sie stiegen in der Mitte des 14. Jahrhunderts zum führenden Adelsgeschlecht des Raumes auf. In dieser Zeit wurde Dinklage auch ein eigenes Kirchspiel (Dinklage gehörte vorher zum Kirchspiel Lohne). Als sie um 1372 versuchten, eine eigenständige Herrschaft aufzubauen, wurden sie unter großen Anstrengungen des Bischofs (Bischof von Münster, Florenz von Wevelinghoven) niedergerungen. Die bei der Belagerung zerstörte Burg („Ferdinandsburg“) wurde bereits um 1400 durch vier neue Burgen an anderer Stelle ersetzt, von denen heute allerdings nur noch die sogenannte „Dietrichsburg“ in einem späteren Baustil erhalten ist. An die „Johannsburg“, die „Herbordsburg“ (bis 1677) und die „Hugoburg“ (bis 1840) erinnern nur noch die ehemalige Rentei und die Burgkapelle.

1588 ging die "Dietrichsburg" in den Besitz der Familie Ledebur über.

Familie von Galen

1667 erwarb Fürstbischof Christoph Bernhard Graf von Galen die Dinklager Güter der verarmten „Herren von Dinklage“ für seinen Bruder Heinrich von Galen, den Drosten von Vechta. Die Familie von Galen verlegte ihren Familiensitz in die Dietrichsburg. Mit dem Ankauf eines adeligen Gutes erlaubte es der Familie von Galen gleichberechtigt neben den einheimischen Adelsfamilien aufzutreten. 1671 wurden alle von Galenschen Besitzungen im Amt Vechta als „Fideikommiß“ zusammengefasst; das bedeutete, dass diese Güter unveräußerlich und unteilbar in der Hand der Familie (des jeweiligen Familienoberhauptes) blieben. 1677 übertrug Christoph Bernhard von Galen die Rechte der von Galen in Enniger auf das Kirchspiel Dinklage mit dem Dorf Brockdorf und auf Esterwegen im Hümmling. Es entstand die so benannte „Herrlichkeit Dinklage“.

Innerhalb von wenigen Jahrzehnten was aus der langsam zerbröckelnden Herrschaft der Familie von Dincklage eine geschlossene „Herrlichkeit“ unter den eigentlich ortsfremden von Galen geworden. Bestimmende Kraft bei diesem Umschwung war der starke münstersche Fürstbischof und Landesherr Christoph Bernhard von Galen. Unter Christoph Bernhard von Galen konnte sich seine Familie im münsterschen Niederstift festsetzen und eine starke Position einnehmen: Bis zum Ende der münsterschen Herrschaft im Jahre 1803 blieben die Reichsfreiherren (seit 1665) gleichzeitig Drosten des Amtes Vechta, noch Jahre darüber hinaus hielten sie die Sonderstellung in ihrer „Herrlichkeit“.

Dinklage ist die Geburtstätte des Grafen Clemens August von Galen („Löwe von Münster“). Diese Wasserburg ist heute ein Benediktinerinnenkloster.

„Herrlichkeit Dinklage“

1677 entsteht auf dem Gebiet der heutigen Stadt Dinklage und dem benachbarten Dorf Brockdorf ein Kleinstaat-ähnliches Gebilde, die sogenannte „Herrlichkeit Dinklage“. Die Familie von Galen hatte in ihrer „Herrlichkeit“ die Verwaltungshoheit und auch die Rechtsprechung inne; alle Steuern, Strafgelder und sonstigen Einnahmen verfielen der herrschaftlichen Kasse. Von einem wirklichen Kleinstaat trennte Dinklage die Lehnsbindung an das Fürstbistum Münster. Am 17. März 1826 setzten Matthias Graf von Galen und der Oldenburgische Regierungsrat Carl Friedrich Ferdinand Suden Unterschrift und Siegel unter ein Vertragswerk, das für Dinklage das Ende der „Herrlichkeit“ bedeutete.

Beginn der Oldenburger Zeit

Nachdem der französische Kaiser Napoleon Bonarparte die linksrheinischen deutschen Gebiete besetzt und annektiert hatte, suchten die weltlichen deutschen Fürsten einen Ausgleich für die ihnen verloren gegangenen Landesteile. Sie fanden ihn in den geistlichen Fürstentümern des alten Reiches, die im Regensburger Reichsdeputationshauptschluss 1803 aufgelöst und aufgeteilt wurden. Die Ämter Cloppenburg und Vechta - mit Dinklage - des Fürstbistums Münster wurden dem Herzog von Oldenburg zugesprochen.

„Franzosenzeit“

1810 besetzten Napoleons Truppen das Herzogtum Oldenburg, und somit auch Dinklage. Ein Jahr später wurde es dem französischen Kaiserreich einverleibt. Dinklage gehörte ab sofort zu dem Departement Ober-Ems und zum Arrondissement Quakenbrück. Es bildete zusammen mit den Kirchspielen Lohne und Steinfeld den Kanton Dinklage mit Sitz in Dinklage. Der ehemalige Kirchspielvogt wurde zum Bürgermeister (Maire) des Ortes. 1813 war die „Franzosenzeit“ beendet. Gegen Ende des Jahres 1813 kehrte der Oldenburger Herzog zurück.

Auswanderung

Insbesondere im 19. Jahrhundert kam es zu einer Landflucht aufgrund großer Armut in den bäuerlichen Schichten der Tagelöhner und Heuerleute. Als Folge wanderten viele Dinklager nach Amerika aus. Dort siedelten sie sich insbesondere in den Bundesstaaten Ohio, Kansas, Michigan, Wisconsin und Illinois an. Nach dem ersten Weltkrieg wanderten auch einige Dinklager nach Süd-Brasilien (Bundesstaat Rio Grande do Sul) aus. Noch heute bestehen daher intensive Beziehungen nach Nord- und Südamerika.

Erster Gemeinderat

Der erste Dinklager Gemeinderat nahm seine Arbeit am 1. Mai 2006 auf. Ratsmitglieder waren Zeller Renze zu Bahlen, Zeller Többe-Schwegmann zu Schwege, Zeller Klöcker zu Langwege, Kötter Brunkenkel bei Dinklage, Wirt Hörstmann zu Dinklage, Zeller Diers-Bünnemeyer in Bünne, Zeller Böckmann bei Dinklage, Kötter kleine Sextro zu Langwege, Zeller Schulte zu Schwege, Zeller Hörstmann zu Schwege, Zeller Meyer zu Höne, Zeller gr. Bornorst in Bahlen, Kötter Niemann zu Höne, Zeller Hugo in Bünne, Apotheker Keppel aus Dinklage.

Der bisherige Gemeindevorsteher Johann Ostendorf wurde in seinem Amt bestätigt.

Industrielle Entwicklung

Die industrielle Entwicklung des Ortes setzte im 19 Jahrhundert ein. In der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts bis ca. 1980 dominierten die Textilindustrie (Fa van der Wal) und die Maschinenbauindustrie (Fa. Holthaus, Fa. Wehrhahn). Heute gibt es eine weitgefächerte Industrie (siehe unten).

Nationalsozialistische Herrschaft

Bei den letzten halbwegs freien Wahlen erhielt die NSDAP in Dinklage nur knapp 6 Prozent der Stimmen. Dennoch wuchs nach der Machtübernahme auch im Oldenburger Münsterland und somit auch in Dinklage die Zahl der Mitglieder und Sympathisanten der NSDAP. Viele Menschen ließen sich durch Hitlers Maßnahmen zur Verringerung der Arbeitslosigkeit und der Landwirtschaftskrise beeindrucken. Zustimmung fand auch Hitlers vemeintliche kirchenfreundliche Haltung beim Abschluss des Reichskonkordats mit dem Heiligen Stuhl am 20. Juli 1933 und sein anfängliches Bekenntnis zum „positiven Christentum“. Doch schon bald zeigte sich der antirelegiöse Charakter der nationalsozialisten Weltanschauung, der auf den entschiedenen Widerstand der treu zu ihrer Kirche stehenden großen Mehrheit der Bevölkerung stieß.

Die politische Vertretung - die Zentrumspartei - wurde schon bald von den Machthabern ausgeschaltet, dafür nahm aber dann die katholische Kirche, vertreten durch durch den Offizial in Vechta und durch den aus Dinklage stammenden Bischof von Münster - Clemens August Graf von Galen - eine Mittlerrolle ein. Man kann von einem gewissen inneren Widerstand sprechen, der sich öffentlich z.B. im sogenannten „Kreuzkampf“ von 1936 bekundet, und der die Nationalsozialisten fast verzweifeln ließ. Die NSDAP setzte zum Beispiel 1938 einen Parteigenossen aus Nordoldenburg als neuen Bürgermeister ein, weil ihr die eigenen Landsleute in Südoldenburg und die Bevölkerung allgemein als zu unsicher galten.

Dinklage wurde während des Zweiten Weltkrieges nur wenig zerstört. Es fanden keine Kämpfe in Dinklage statt. Lediglich einige Häuser im Ortskern wurden durch Raketenbeschuss durch die von Westen (Badbergen) heranrückenden britischen Truppen zerstört. Ein Flugzeug der US Armee stürzte über den Burgwald ab. Der Ort ergab sich widerstandslos.

Nachkriegszeit

Auch wenn im Zweiten Weltkrieg in Dinklage kaum Wohnraum zerstört wurde, herrschte in der Nachkriegszeit auch dort starker Wohnraummangel. Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien mussten aufgenommen werden. Zeitweise betrug der Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung der Gemeinde ca. 30 Prozent. In den 1950er Jahren wurden daher viele neue Häuse und Wohnungen errichtet. Viele Kriegsflüchtlinge wurden in Dinklage ansässig. Viele von ihnen oder ihre Nachfahren leben noch heute in Dinklage. Straßennahmen wie Königsberger Straße, Glatzer Straße oder Breslauer Straße zeugen noch heute davon.

Gegenwart

Seit etwa 1990 erlebt Dinklage einen kräftigen Zuwachs der Bevölkerung.

Dinklage wurde am 16. September 1995 die Bezeichnung „Stadt“ verliehen.

Geschichte Dinklager Ortsteile

Bünne

Der ältestes Ortsteil von Dinklage ist die westlich vom Ortskern gelegene Bauernschaft Bünne. Sie wurde 872 erstmalig urkundlich erwähnt (Bunni).

Am 17. Oktober 872 bekundete Graf Walbert die Stiftung des St.-Alexander-Klosters in Wildeshausen. Er behielt sich und seiner Familie das Patronat vor. Die Stiftung war u. a. ausgestattet mit Gütern in Holtrup, Holzhausen, Farnthorpe, Ertithorpe, Ebersheide, Sage, Hanstedt, Düngstrup, Lutten, Hollwedel, Bergfeine und Bunne (Osnabrücker U.B., Band I. Nr.46). Damit ist die Ortschaft Bünne erstmals urkundlich erwähnt.

Die Verbindung zu Wildeshausen riss später ab. Am 3. April 1280 verkauften Probst Dietrich, Dekan Johannes und das ganze Kapitel in Wildeshausen u. a. Güter in Bünne, Gemeinde Dinklage.

Man darf eine lange Tradition überall dort vermuten, wo sich – wie in Bünne – ein Meierhof befindet oder befand. Die Mehrzahl der Meierhöfe wurde bereits zur Zeit Karls des Großen um 800 angelegt. Sie waren mit fränkischen Beamten, die Meier genannt wurden, besetzt. Sie hatten ursprünglich vorwiegend militärische Berufspflichten und sollten für Ruhe und Ordnung sorgen. Die Bewohner der Meierhöfe hatten eine besondere Stellung. So wurden sie auch häufig als Zeugen von öffentlichen Beurkundungen ausgeführt. Dabei setzten sie ihren Vornamen in der Regel den Namen des Ortes, in dem ihr Meierhof gelegen war, hinzu. Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den Personen, die in alten Urkunden mit dem Zusatz „de (von) Bunne“ erwähnt sind, um die Besitzer oder Mitbewohner des Meierhofes in Bünne handelte. Feste Familiennamen entwickelten sich erst in späterer Zeit.

Für Bünne genannt: 1224 und 1235 Ludolf de Bunne, 1229 Ortgisus de Bunne, 1242 Wernerus de Bunne, 1254 und 1259 Wolterus de Bunne,1300 Manna und Arnoldus de Bunne.

Am 4. Juli 1925 belehnte Bischof Friedrich von Münster den Johann von Bockraden mit dem halben Meierhof in Bünne. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass die Höfe Arns-Bünnemeier und Diers-Bünnemeier den ursprünglichen Meierhof in Bünne gebildet haben. Beide Höfe waren nach der Teilung noch Vollerbenstellen.

Bünne ist in späteren Jahrhunderten von den Wirren der Reformation und dem Schicksal einer Grenzgemeinde nicht verschont geblieben. Es gehörte seit jeher, mit Ausnahme des westlichen Teils,zu Dinklage.

So wird es in einer Urkunde vom 27. September 1350 als „Bunne in parochia Dinglaghe“ aufgeführt. Nach der Reformation war es konfessionell gemischt. 1682 gab es dort 94 Protestanten. Bis 1671 gehörte es zur Hälfte zur (Kirchen-) Gemeinde Badbergen. Der westliche Teil der heutigen Bauernschaft kam 1671 zum Kirchspiel Dinklage.

1703 klagt der Dechant Ribbers in Dinklage, dass die Bauernschaft Wulfenau und die Hälfte der Bauernschaft Bünne die früher badbergisch-osnabrückisch gewesen und jetzt münsterisch seien, in der Kirche keinen Platz fänden, und deshalb gezwungen seien fortzubleiben und zur lutherischen Kirche in Badbergen zu gehen, wo sie Plätze hätten. Vielleicht hat auch diese geschichtliche Erfahrung Anteil daran, dass heute noch in Bünne bei aller Verbundenheit und allem Zugehörigkeitsgefühl zur Kirchengemeinde und Stadt Dinklage, doch ein starkes Selbstbewusstsein spürbar ist.

(Text aus Mitteilungen Sechstes/Siebentes Heft, 1972, Heimatvereins Herrlichkeit Dinklage e.V.)


Schwege

Der Ortsteil Schwege, südwestlich vom Ortskern gelegen, wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt (Svege).

Langwege

Der Ortsteil Langwege, südlich vom Ortkern gelegen, wird erstmals 1402 (Lancwede) erwähnt.

Wulfenau

1671 kommt Wulfenau (zusammen mit dem westlichen Teil von Bünne) zum "Kirchspiel" Dinklage (vorher "Kirchspiel" Badbergen).

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Burg Dinklage („Dietrichsburg“; Größte Wasserburg im Oldenburger Münsterland, erbaut um 15/16 Jh.)
  • Burgkapelle (erbaut 1844)
  • Ehemalige Rentei
  • Schweger Mühle („Bäukens Möhln“, Holländer Galleriemühle, erbaut 1848)
  • Villa Holthaus (Fabrikantenvilla aus dem 19 Jh.)
  • Rathaus (ehemals „Villa Dr. Meyer“)
  • Katholische Kirche (erbaut 1878)
  • Alter Bahnhof (historisches Bahnhofsgebäude, erbaut 1907)

Landschaftlich interessante Gebiete

  • Burgwaldgelände (großes zusammenhängendes Waldgebiet)
  • Wulfenauer Heide
  • Bockhorster Moor (Landschaftsschutzgebiet)
  • Bünner Wohld

Sport, Vereinsleben und Kultur

Sport und Sportvereine

Der größte lokale Sportverein ist der Turnverein Dinklage (TV Dinklage), welcher im Jahre 1904 gegründet wurde. Daneben gibt es einen Tennisclub, einen Ponyclub, einen Reiterverein und den „Sportverein Integrative Rollstuhl Sportgemeinschaft Dinklage e.V.“.

Mehrere Sportplätze und Sporthallen, eine Tennishalle, eine Squashhalle, mehrere Reithallen und Reitplätze sowie ein Schießstand für Sportschützen und eine Anlage für Bogenschützen stehen den Sportlern zur Verfügung. Outdoor Sport wie z.B. Jogging und Walking ist außerdem im ausgedehnten Burgwaldgelände möglich.

Dinklager Vereinsleben

  • Anglerverein Dinklage e.V.
  • Dinklager Fohlen-Freunde
  • DPSG Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm von Galen
  • DLRG Deutsche Lebensrettungs Gesellschaft Ortsgruppe Dinklage
  • Fischereiverein Dinklage e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Dinklage
  • Fussballclub Piranya Langwege
  • Geflügelzuchtverein Dinklage e.V.
  • Hegering Dinklage e.V.
  • Heimatverein Herrlichkeit Dinklage e.V.
  • KAB Katholische Arbeitnehmerbewegung Dinklage
  • Kaninchenzuchtverein Dinklage e.V.
  • KCD Karnevalsclub Dinklage e.V. 98
  • KLJB Katholischer Landjugend Bewegung Dinklage
  • Kolpingorchester Dinklage
  • Malteser Hilfsdienst eGmbH
  • Messdienergemeinschaft Dinklage
  • Moskito Schwege
  • NABU Naturschutzbund e.V. Ortsgruppe Dinklage
  • Ponyclub Dinklage e.V.
  • Reit- und Fahrclub Dinklage e.V.
  • Schützenverein Dinklage e.V.
  • Schützenverein St. Hubertus Langwege e.V.
  • Schweger Volkstanzgruppe
  • Sportschützen Dinklage e.V.
  • Sportverein Integrative Rollstuhl Sportgemeinschaft Dinklage e.V.
  • Tennisclub Dinklage e.V.
  • Theaterclub „Jung Bünne“ e.V.
  • TVD Turnverein Dinklage von 1904 e.V.
  • Wintersportclub (WSC) Ritzer

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 1. Januar: Bobrennen des „WSC Ritzer“
  • Langweger Schützenfest (Pfingsten)
  • Sommerkirmes Dinklage (Erster Sonntag im Juli)
  • Dinklager Schützenfest (Vierter Sonntag im Juli)
  • Anfang August: Internationale Zwei-Tage-Wanderung
  • Dinklager Fettmarkt (Dritter Sonntag im Oktober)

Museen

  • Dinklager Heimatmuseum (im Alten Bahnhof)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft allgemein

Aus wirtschaftlicher Sicht wird der Großraum Dinklage / Kreis Vechta stark durch die Landwirtschaft geprägt. Besonders die Schweine- und Geflügelzucht sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rund um die landwirtschaftliche Veredlungswirtschaft haben sich Futtermittelbetriebe und ein großes Stallausrüstungsunternehmen entwickelt. Außerdem werden im Raum Dinklage / Kreis Vechta Feinkost, Tierarzneimittel, Kunststoffe, Möbel, Torfprodukte, landwirtschaftliche Geräte und Ziegeleiprodukte gefertigt. Viele Handwerksbetriebe sind in der Stadt und in der Umgebung ansässig.

Ortsansässige Unternehmen

  • Trenkamp & Gehle GmbH (Gigant Gruppe; Achsen- und Federaggregate)
  • Feinkost Nietfeld GmbH
  • H. Bröring Dinklage GmbH (Landhandel)
  • Wulfa Mast (Landhandel)
  • RBAG Raiffeisen Bezugs- und Absatzgenossenschaft (Landhandel)
  • ITW Heller GmbH (ITW Gruppe, Maschinenbau)
  • Hilgefort GmbH (Rohrleitung, Stahl und Apparatebau)
  • Emil Tepe GmbH (Freileitungsverlegung)
  • Panther Batterien GmbH
  • Oldenburgische Möbelwerkstätten (Inneneinrichtung für Schiffsbau und Läden)
  • Eisengießerei Dinklage GmbH & Co KG
  • Rießelmann GmbH (Holz- und Baustoffgroßhandlung)
  • Systemberatung Gehle GmbH (Netzwerkservice & Datensicherungssysteme)

Verkehrsanbindung

Dinklage ist eine Stadt westlich der Autobahn A1 fast auf halber Strecke zwischen Bremen und Osnabrück. Zu erreichen ist sie verkehrsgünstig über die BAB-Anschlussstelle 65 (Lohne/Dinklage). Die nächstgelegenen schienenbehafteten Personen-Nahverkehrs-Anschlüsse befinden sich in den benachbarten Städten Lohne, zu der es auch feste Busverbindungen gibt, und Quakenbrück.

Die nächsten Flughäfen sind der Flughafen Bremen (70 km nördlich) und der Flughafen Münster/Osnabrück (80 km südlich). Der nächste große internationale Flughafen ist der Flughafen Amsterdam (Schipol), ca. 250 km westlich gelegen.

Hotels

  • Hotel Rheinischer Hof
  • Hotel Wiesengrund
  • Vila Vita Burghotel Dinklage (Wellness-Hotel)

Bildung, Soziale und Öffentliche Einrichtungen, Medien, Lebensqualität

Schulen und Kindergärten

  • Fünf Kindergärten (incl. 1 Kindergarten mit Integrationsgruppen für körperbehinderte Kinder)
  • Zwei Grundschulen (Kardinal-von-Galen-Schule; Grundschule Höner Mark)
  • Sonderschule für körperbehinderte Kinder
  • Hauptschule (Hauptschule Dinklage)
  • Realschule (Realschule Dinklage)
  • Musikschule (Musikschule Romberg)
  • Volkshochschule (Clemens August Werk)


Allgemeinbildende und Fachgymnasien befinden sich in den Nachbarorten Lohne (Gymnasium Lohne; Wirtschaftsgymnasium Lohne, Technisches Gymnasium Lohne), Quakenbrück (Artland Gymnasium Quakenbrück) und Vechta (Gymnasium Antonianum Vechta; Liebfrauenschule, St. Thomas Kolleg). Berufsschulen befinden sich in Bersenbrück und Lohne. Fachhochschulen und Universitäten befinden sich in Vechta, Oldenburg, Bremen, Osnabrück, Hannover, Diepholz und Münster

Soziale Einrichtungen

  • Rehabilitationszentrum für körperbehinderte Kinder
  • Internat für körperbehinderte Kinder (Kardinal-von-Galen-Haus)
  • Krankenhaus (Kurzzeitchirurgie)
  • Altenwohnhaus Dinklage
  • Sozialstation
  • pro vita - Für das Leben - (Ambulante Krankenpflege)
  • Sozialdienst kath. Frauen und Männer
  • Kirchl. Jugendamt
  • Caritas-Kleiderkammer
  • Kreuzbund (Selbsthilfeorg. für Suchtkranke)
  • Rheuma-Liga
  • Malteserhilfsdienst (Krankentransporte/Unfallrettung; Essen auf Räder; Behindertentransport
  • Hospiz „St. Anna“
  • Tagesgruppe Dinklage des VSL (Verein für sozialpädagogische & lerntherapeutische Hilfen) e. V.

Öffentliche Einrichtungen

  • Katholische Bücherei
  • Freibad
  • Hallenbad
  • Jugendheim
  • Begegnungsstätte
  • Mehrere Sporthallen und Sportplätze
  • Bürgerpark

Medien

Es erscheinen werktäglich die Oldenburgische Volkszeitung (Vechta) und die Nordwest-Zeitung (Oldenburg).

Wohn- und Lebensqualität

Die Stadt bietet eine hohe Wohn- und Lebensqualität und hat ihren landschaftsbezogenen Charakter beibehalten. Naherholungsgebiete sind der Burgwald Dinklage (ca 500 ha Waldgebiet), die Dammer Berge, der Dümmer See und die Thülsfelder Talsperre.

Politik

Stadtrat

Die 27 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Dinklage ist Heinrich Moormann.

Ehemalige Bürgermeister seit 1945

  • Julius Mäkel
  • Heinrich Hoymann
  • Gerhard Peuker
  • Josef Kathe

Städtepartnerschaften

Dinklage pflegt seit 1986 eine enge Partnerschaft zur französischen Gemeinde Épouville in der Normandie.

Bevölkerung

Einwohnerzahlen

Bevölkerungs-Entwicklung

Seit etwa 1990 erlebt Dinklage einen kräftigen Zuwachs der Bevölkerung. Die Graphik hier, basierend auf den Daten des Niedersächsischen Landesamt für Statistik, belegt eine wachsende Beliebtheit der „jungen Stadt am Burgwald“, wie sie sich selber nennt.

Religion

Konfession Anteil in der Bevölkerung
römisch-katholisch ca. 69,3%
evangelisch-lutheranisch ca. 16,9%
verschiedene Religionsgemeinschaften ca. 13,8%
(Stand: 31. Dezember 2004)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Bernhard Romberg (* 11./12. November 1767; † 13. August 1841 in Hamburg); deutscher Cellist und Komponist
  • Clemens August Graf von Galen (* 16. März 1878; † 22. März 1946 in Münster, Westfalen) 1933 - 1946 Bischof von Münster und seit 1946 Kardinal; Widerstandskämpfer während der Nationalsozialistischen Diktatur.
  • Dr. Bernard Neteler, Theologe
  • Johanna Kröger (* 1883, + 1966); Heimatforscherin und Schriftstellerin
  • August Wegmann (*21. Oktober 1888; + 6 Juni 1976 in Oldenburg); Mitglied des Reichstages (1924-1933); von den Nationalsozialisten aus dem Staatsdienst entlassen; nach dem 2. Weltkrieg Niedersächsischer Innenminister und stellv. Ministerpräsident, später Niedersächsischer Finanzminister, Verwaltungspräsident des Nieders. Verwaltungsbezirks Oldenburgs.
  • Helmut Middendorf (* 1953), Maler ("Die Neuen Wilden"); lebt und arbeitet in Berlin und Athen.
  • Petra Quade geb. Buddelmeyer (* 1964); vielfache Paralympics Siegerin in New York (1984) und Seoul (1988); mehrfache Weltrekordhalterin

Andere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung zu bringen sind

  • Christoph Bernhard Graf von Galen (* 12. Oktober 1606 Haus Bisping bei Rinkerode; † 19. September 1676 Ahaus); Fürstbischof von Münster (1650-1676)
  • Julius Mäkel, ehemaliger Bürgermeister
  • Josef Hürkamp, Heimatforscher
  • Schwester Hildebranda; Benediktinerin auf der Burg Dinklage
  • Ulrich Kirchhof, Reiter; Olympiasieger im Springreiten (Einzel) in Atlanta (1996)

Dinklager Originale

  • Josef Meyer („Puttka“, * 5 April 1898; † 28. Oktober 1958)
  • Auguste Wegmann („Wegmanns Guste“, * 6. Oktober 1885; † 31. Januar 1974)
  • Willi Beiderhase („Pöttken Willi“; * 6. Juli 1906; † 30. April 1961)
  • Clemens Meyer („Pöttkers Clemens“; * 28. Dezember 1894; † 30. Oktober 1972)
  • Elisabeth Nietfeld („Ipi“, * 9.April 1907; † 2. August 1981)
  • Heinrich Willenborg („Brückamps Heini“; * 5. Februar 1889; † 23. April 1970)
  • Augustin Kreutzmann („Augustin“; * 12. April 1880; † 14. Dezember 1961)
  • Heinrich Wehebrink („Bäukens Möller“; 18. Mai 1868; † 16. Februar 1951)
  • Bernhard Wittrock („Bur“; * 13. Oktober 1906; † 9. April 1967)