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Zürich

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Vorlage:Ort Schweiz Zürich (französisch/englisch: Zurich, italienisch: Zurigo, schweizerdeutsch: Züri, rätoromanisch: Turitg, lateinisch: Turicum) ist eine politische Gemeinde und mit etwas mehr als 360'000 Einwohnern (als Agglomeration 1.08 Mio.) die grösste Stadt und das wirtschaftliche Zentrum der Schweiz.

Sie liegt an der Limmat am Ausfluss des Zürichsees und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons (Kanton Zürich). Seit 1989 fällt die Stadt Zürich mit dem Bezirk Zürich zusammen. Die Einwohner nennen sich Zürcher.

Wappen

Hauptartikel: Wappen (Zürich)

Das von Silber und Blau schräg geteilte Wappen entstand im 14. Jahrhundert und wurde aus den blau-weiss gestreiften Bannern abgeleitet, welche seit 1315 verwendet worden waren. Der Kanton und die Stadt Zürich benutzen dasselbe Wappen. Der Löwe bzw. die Löwen werden nur im Vollwappen verwendet.

Geographie

Klimadiagramm Zürich
Blick über Zürich und den Zürichsee auf die Alpen

Zürich liegt am unteren Ende des Zürichsee am Ausfluss der Limmat. Beim Platzspitz mündet die Sihl in die Limmat. Die Stadt nimmt eine Fläche von 91.88 km² ein.

Bei klarem Wetter hat man von der Quaibrücke eine gute Sicht auf die 60 km entfernten Glarner Alpen. Die Stadt ist von bewaldeten Bergen umgeben, im Westen der Hausberg Uetliberg (873 m), auf den die Uetlibergbahn führt, im Osten Zürichberg (670 m) und Adlisberg (700 m) und im Norden Waidberg (650 m). Die Hänge sind zwar hoch hinauf bebaut, aber ein Viertel der Stadtfläche ist Waldgebiet, was zusammen mit den vielen Gärten und den Parkanlagen am See ein sehr grünes Stadtbild ergibt. Nach Nordwesten dehnt sich die Stadt ins Limmattal aus, im Norden schwappt sie zwischen Zürichberg und Waidberg über ins Glattal.

Einzelne Quartiere haben eine ausgeprägte Eigenart, z.B. die Altstadt beidseits der Limmat, das Villenquartier Zürichberg, das Geschäftsviertel um die Bahnhofstrasse und die alten Arbeiterquartiere in Aussersihl. Deutlich von der Innenstadt getrennt sind die Quartiere nördlich von Zürich- und Waidberg im Glattal (Oerlikon, Seebach, Affoltern und Schwamendingen). Die Stadt weist ausgedehnte Agglomerationsgebiete auf, die nur teilweise durch Eingemeindung Ende des 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts Teil der politischen Gemeinde Zürich geworden sind. Zürich ist in 12 Kreise aufgeteilt, die je zwei bis vier Quartiere umfassen.

Siehe auch: Stadtteile, Quartiere, Postleitzahlen

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Zürich (nach dem Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):

Regensdorf · Rümlang · Opfikon · Wallisellen · Dübendorf · Fällanden · Zollikon · Kilchberg · Adliswil · Stallikon · Uitikon · Schlieren · Oberengstringen

Bevölkerung

Zürcher Altstadt und Limmat

Offiziell leben in der grössten Schweizer Stadt rund 367'000 Personen (Stand Ende 2005). 30,2 Prozent der in Zürich gemeldeten Einwohner, das sind 110'834 Personen, besitzen keinen Schweizer Pass. Unter den Ausländern haben Personen aus Deutschland (17,4 %, 19'309) den grössten Anteil, gefolgt von Immigranten aus Italien, Serbien und Montenegro.

In Zürich leben viele zugezogene Personen aus anderen Kantonen; aufgrund lokal und regional unterschiedlicher Steuersätze wird die Anmeldung auf Stadtgebiet häufig vermieden.

In der Agglomeration Zürich leben gegenwärtig 920'000 Personen, im Grossraum (inkl. Winterthur, Baden/Brugg (Kanton Aargau), Uster/Wetzikon und Rapperswil-Jona) sind es rund 1,4 Millionen. Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Zürich beträgt 4.2 % (Stand: August 2005)[1]. Rund 4 % der Stadtbevölkerung bzw. 15'500 Personen leben direkt oder indirekt von Sozialhilfe (Stand: April 2005)[2].

Politik

Das Rathaus der Stadt Zürich

Die Legislative ist der Gemeinderat mit 125 Mitgliedern, die seit 2006 nach dem Proporzverfahren nach der doppelt-proportionalen Divisormethode mit Standardrundung («doppelter Pukelsheim») gewählt werden. Das Stadtgebiet wird dazu in neun Wahlkreise aufgeteilt, die nicht zwingend mit den Stadtkreisen übereinstimmen. Stärkste Partei ist (Stand: 14. Februar 2006, in Klammer Veränderung gegenüber der Legislaturperiode 2002–2006) die SP mit 44 (–5) Sitzen, zweitstärkste die SVP mit 24 (–7) Sitzen, die FDP hat 19 (–1) Sitze, die Grünen 14 (+4), die CVP 10 (+1), die Alternative Liste (AL) 5 (+2), EVP 6 (+4) und die Schweizer Demokraten 3 (+3). 47 der 125 Ratsmitglieder sind Frauen. Der Gemeinderat tagt jeden Mittwochabend im alten Rathaus der Stadt Zürich.

Die Exekutive der Stadt Zürich ist der neunköpfige Stadtrat. Aktuell (2006) sind in ihm vier Mitglieder der SP, drei der FDP sowie ein Mitglied der Grünen und ein Mitglied der CVP vertreten. Stadtpräsident ist seit 2002 Elmar Ledergerber.

Mitglieder des Zürcher Stadtrates
Name Departement Partei
Elmar Ledergerber Präsidialdepartement SP
Esther Maurer Polizeidepartement SP
Martin Waser Tiefbau- und Entsorgungsdepartement SP
Robert Neukomm Gesundheits- und Umweltdepartement SP
Kathrin Martelli Hochbaudepartement FDP
Martin Vollenwyder Finanzdepartement FDP
Andres Türler Departement der Industriellen Betriebe FDP
Monika Stocker Sozialdepartement Grüne
Gerold Lauber Schul- und Sportdepartement CVP

Wirtschaft

Börse

Zürich ist das Zentrum der Schweizer Bankenwirtschaft und auch als internationaler Finanzplatz von Bedeutung. Neben den beiden Grossbanken (Credit Suisse und UBS) haben auch etliche kleinere Bankinstitute ihren Sitz in der Stadt. Die grössten Arbeitgeber der Stadt sind die Dienstleistungsbranche sowie die Verwaltung und die Hochschulen. Von Bedeutung sind ebenfalls die Konzernsitze verschiedener internationaler Konzerne. Aufgrund seiner internationalen wirtschaftlichen Bedeutung wird Zürich oft zu den Global Cities gezählt. Die früher sehr bedeutende Industrie ist grösstenteils verschwunden. Allerdings haben immer noch bedeutende Industriefirmen Niederlassungen in Zürich, so ABB und Siemens.

Für die Stromversorgung sind das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) verantwortlich.

Medien

Das öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehen (SF) ist in Zürich beheimatet. Im Quartier Leutschenbach, nördlich des Bahnhofs Oerlikon befinden sich nebst Studios auch Verwaltungbüros. Auch das Schweizer Radio DRS hat in Zürich ein Studio. Das Regionalfernsehen TeleZüri und verschiedene lokale Radiosender (Radio 24, Energy Zürich, Radio LoRa, Radio Tropic) berichten vorwiegend aus der Stadt Zürich und Umgebung.

Die Printmedien-Landschaft hat in den letzten fünfzig Jahren eine starke Konzentration erfahren. Momentan erscheinen noch die traditionell liberale Neue Zürcher Zeitung (NZZ), der Tages-Anzeiger und "20 Minuten" in grösserer Auflage. Das Tagblatt der Stadt Zürich ist zugleich städtisches Amtsblatt und wird als solches kostenlos an alle Haushalte geliefert. In Zürich befinden sich auch die Redaktionen der Boulevardzeitungen Blick und Sonntagsblick.

Verkehr

Individualverkehr

Die Stadt Zürich besitzt Anschlüsse an alle wichtigen Schweizer Autobahnen. Über die A1 gelangt man direkt nach Genf oder St. Gallen, mit der A3 hat man Anschluss nach Basel und Chur und die A4 verbindet Winterthur via Zürich mit Luzern.

Trotz oder gerade wegen den guten Anschlüssen kämpft Zürich ständig mit Verkehrsüberlastungen. Seit 1985 ist als Gegenmassnahme die Nordumfahrung der Stadt in Betrieb, welche aber auch schon wieder ständig überlastet ist. Zu täglichen Staus kommt es zudem auf der ursprünglich als Provisorium errichteten Westtangente, einer Verbindung der beiden Autobahnenden der A1 und A3, welche teilweise mitten duch Wohnquartiere führt. Die Inbetriebnahme des Uetlibergtunnels bzw. der Westumfahrung Zürich (2008) und die geplante Erweiterung des Gubristtunnels (ca. 2012) sollen hier Abhilfe schaffen. Des weiteren steht der Bau eines sogenannten Stadttunnels in der Diskussion, welcher die ganze Stadt unterqueren würde.

Fernverkehr

Zürich Hauptbahnhof

Mit dem Zürich Hauptbahnhof besitzt Zürich den grössten und wichtigsten Verkehrsknoten der Schweiz. Auf 16 Hauptgleisen werden die Züge aus den Regionen der Schweiz und fast alle internationale Züge wie EuroCity, Cisalpino, TGV, ICE und CityNightLine abgefertig. Täglich verkehren von hier aus 870 nationale und internationale Verbindungen. Zudem besitzt die Stadt Zürich vier weitere Bahnhöfe, zu denen der Bahnhof Altstetten, der Bahnhof Hardbrücke, sowie die Bahnhöfe Örlikon und Stadelhof gehören.

Nahverkehr

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Cobra-Tram der VBZ

Das ÖPNV-Angebot der Stadt Zürich wird mehrheitlich durch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) erbracht. Die VBZ sind Betreiber von 13 Tram-, sechs Trolleybus- und 18 Autobus-Linien auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Hinzu kommen 9 Quartierbus-Linien sowie das Polybähnli und die Seilbahn Rigiblick. Weitere 32 Autobus-Linien betreiben die VBZ in der Agglomeration Zürich. Das gesamte Streckennetz der VBZ umfasst in der Stadt Zürich ca. 300 Kilometer.

Im Dezember 2006 wird im Norden Zürichs die erste Etappe der Glattalbahn eröffnet. Diese Strassenbahn bindet ab 2008 den Flughafen sowie die zwischen Flughafen und Stadt liegenden aufstrebenden Gemeinden direkt an das Tramnetz der Stadt Zürich an.

Diverse U-Bahn-Projekte sind vorwiegend aus finanziellen Gründen bisher gescheitert.

Seit 1990 ergänzt das durch die SBB betriebene S-Bahn Netz den Nahverkehr und verbindet die Aussengemeinden mit der Stadt Zürich. Auf dem Gebiet der Stadt werden neben dem Hauptbahnhof als Drehscheibe 12 weitere Bahnhöfe von den S-Bahn-Linien bedient. Darunter befindet sich auch der für seine moderne Architektur preisgekrönte Bahnhof Zürich Stadelhofen. Alle Betreiber sind Mitglied im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und so bleibt ein Ticket auch beim Umsteigen auf ein anderes Verkehrsmittel weiterhin gültig.

Schifffahrt

Auf dem gesamten Zürichsee verkehren Kursschiffe der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft (ZSG). Vom Bürkliplatz aus bedienen die Schiffe die beiden Anlegestellen Wollishofen und Zürichhorn, welche sich auf Stadtgebiet befinden. Von dort aus fahren die Schiffe weiter zu den Anlegestellen in den Zürichsee-Gemeinden.

Die Rundfahrt der Limmatschiffe führt auf der Limmat vom Landesmuseum aus bis zum Bürkliplatz und weiter nach Wollishofen und Zürichhorn. Zusätzlich wird mit den Limmatschiffen auch die Haltestelle Hafen Enge bedient.

Wie alle anderen Anbieter im Kanton Zürich ist auch die ZSG Mitglied im Zürcher Verkehrsverbund.

Flugverkehr

Der Flughafen Zürich (früher Flughafen Zürich-Kloten) ist der mit Abstand wichtigste Flughafen der Schweiz und zählt zu den grössten Flughäfen in Europa. Er wird durch die Unique (Flughafen Zürich AG) betrieben.

Der nördlich der Stadt Zürich gelegene Flughafen dient als Drehkreuz der Fluggesellschaften Swiss (Swiss International Air Lines und Swiss European Air Lines) und Deutsche Lufthansa (dritter Hub) und ist Heimatflughafen der Fluggesellschaften Belair, Edelweiss Air und Helvetic Airways, sowie Sitz der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega). Der Flughafenkopf liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Kloten, das gesamte Flughafenareal erstreckt sich darüberhinaus auf die Gemeinden Opfikon-Glattbrugg, Rümlang, Oberglatt und Winkel.

Bildung

Die Stadt Zürich gliedert sich in die sieben Schulkreise Glattal, Letzi, Limmattal, Schwamendingen, Uto, Waidberg und Zürichberg. Jeder Schulkreis ist jeweils in kleinere Schuleinheiten aufgeteilt, in welchen die Schulen, Kindergärten und Horte eines geographisch begrenzten Gebietes zusammengefasst sind. Das Netz der Schuleinheiten ist sehr feinmaschig und so haben die meisten Schüler einen relativ kurzen Schulweg innerhalb ihres Quartieres. Die Volksschule, d.h. die Schule, die die obligatorische Schulzeit von neun Jahren abdeckt, ist in Abschnitte von jeweils drei Jahren unterteilt, die Unter-, Mittel- und Oberstufe. Dementsprechend existieren innerhalb einer Schuleinheit Unter-, Mittel- und Oberstufen-Schulhäuser. In den international gebräuchlichen Schulstufen-Einteilungen entspricht die Unter- und Mittelstufe der Primarstufe, die Oberstufe der Sekundarstufe I.

Primarstufe

Die Primarstufe wird eingeteilt in die Unterstufe (1. bis 3. Klasse) und Mittelstufe (4. bis 6. Klasse). Kinder aller Leistungsstufen besuchen den gleichen Unterricht. Das Überspringen von Klassen ist für leistungsstarke Kinder möglich. Nach der Primarstufe müssen die Jugendlichen eine weiterführende Schule der Sekundarstufe I besuchen, da die obligatorische Schulzeit neun Jahre beträgt

Sekundarstufe I

Die meisten Kinder wechseln nach der Primarschule prüfungsfrei in die dreijährige Sekundarschule. Die Gemeinden bzw. Schulkreise haben dabei die Wahl aus zwei Organisationsformen, die Dreiteilige oder die Gegliederte Sekundarschule. Die Dreiteilige Sekundarschule umfasst die Abteilungen A, B und C, die auf unterschiedlichen Anforderungsstufen geführt werden. A ist die anspruchsvollste Stufe. Die Schulkreise Uto, Letzi, Waidberg, Zürichberg, Glattal und Schwamendingen führen eine dreiteilige Sekundarschule. An der Gegliederten Sekundarschule werden Stammklassen und Niveaugruppen gebildet. Dieses Modell führt in der Stadt Zürich nur der Schulkreis Limmattal. Die Oberstufenschule K+S steht musikalisch, tänzerisch oder sportlich besonders begabten Jugendlichen offen.

Nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung besteht nach der 6. Klasse der Primarschule auch die Möglichkeit in die Unterstufe des Gymnasiums (Progymnasium) einzutreten. Das sog. Langzeitgymnasium (6 Jahre) wird in der Stadt Zürich an den Kantonsschulen Rämibühl (Real- und Literargymnasium), Hohe Promenade, Freudenberg, Wiedikon und Oerlikon angeboten.

Sekundarstufe II

Nach dem Abschluss der Sekundarstufe I stehen je nach Leistungsniveau verschiedene weiterführende Anschlussmöglichkeiten auf der Sekundarstufe II offen. Die Schüler können sowohl nach zwei als auch nach drei Jahren (nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch) ins Kurzgymnasium (4 Jahre) an einer Kantonsschule (Gymnasium, ugs. Gymi), in die Handelsmittelschule, Informatikmittelschule (beide 3 Jahre mit anschliessendem Praktikumsjahr) oder in eine Diplommittelschule wechseln. Die Schüler des Langzeitgymnasiums können nach zwei Jahren das Schulprofil wechseln und auch in ein Kurzgymnasium der Sekundarstufe II übertreten. Es gibt in Zürich 13 Gymnasien, darunter die Kantonsschule Rämibühl und die Kantonsschule Enge sowie die Kantonsschule Stadelhofen. Wer nach der Sekundarstufe I eine Berufslehre beginnt, besucht eine entsprechende Berufsschule. Für leistungsstarke Lehrlinge steht der Besuch einer Berufsmittelschule offen. Die Schulen der Sekundarstufe II werden vom Kanton Zürich betrieben.

Hochschulen

Hauptgebäude der ETH Zürich, von der Polyterrasse aus gesehen

Zürich ist der bedeutendste Hochschulstandort der Schweiz. Insbesondere die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), gegründet 1855, und die Universität Zürich, gegründet 1833, haben internationale wie nationale Bedeutung. Die prominenten Hauptgebäude der beiden Hochschulen befinden sich über der rechtsseitigen Altstadt auf der sog. «Zürcher Akropolis», die das Stadtbild massgeblich prägt. Das Hochschulquartier im Kreis 1 entlang der Rämistrasse ist Standort zahlreicher universitärer Institute und Fakultätsgebäude sowie des Universitätsspitals. Die ETH betreibt auf dem Hönggerberg und die Universität im Irchel-Park und in Oerlikon grosse Zweigstellen. Während die ETH hauptsächlich vom Bund finanziert wird, ist die Universität eine kantonale Institution.

Seit 1995/98 auf eidgenössischer bzw. kantonaler Ebene die gesetzlichen Grundlagen für die Schaffung von Fachhochschulen geschaffen wurden, haben sich verschiedene kantonale und private Hochschulen im berufsbildenden Sektor zur Zürcher Fachhochschule (ZFH) zusammengeschlossen. In der Stadt Zürich angesiedelt sind die Hochschulen für Angewandte Psychologie, Gestaltung und Kunst, Soziale Arbeit, Technik, Wirtschaft, Musik und Theater sowie für Pädagogik.

Geschichte

Zürich auf dem Murerplan von 1576

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Zürich

Im Unterschied zu den meisten anderen schweizerischen Grossstädten stieg Zürich im Frühmittelalter in den Rang einer Stadt auf. In Turicum gab es zwar bereits zur Römerzeit eine Zollstation und ein Kastell, die zugehörige Siedlung kann aber noch nicht als Stadt bezeichnet werden. Das frühmittelalterliche, alemannische Zürich war eng verbunden mit dem Herzogtum Schwaben und zwei bedeutenden geistlichen Stiftungen der deutschen Könige, dem Grossmünster und dem Fraumünster, die dem Kult um die Stadtpatrone Felix und Regula geweiht waren. Nach dem Zerfall der zentralen Gewalt im Herzogtum Schwaben und dem Aussterben der Zähringer 1262 konnte sich Zürich den Status der Reichsunmittelbarkeit sichern. Der Titel einer Reichsstadt bedeutete de facto die Unabhängigkeit der Stadt. De jure löste sich Zürich jedoch erst 1648 von der Oberhoheit des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches.

Im Innern wurden die Geschicke Zürichs seit der Zunftrevolution durch Bürgermeister Rudolf Brun im Jahr 1336 durch den Stadtadel und die Handwerkervereinigungen (Zünfte) gemeinsam geleitet (Brunsche Zunftverfassung). 1351 schloss sich Zürich zur Sicherung seiner Unabhängigkeit gegen das aufstrebende süddeutsche Adelsgeschlecht der Habsburger der schweizerischen Eidgenossenschaft an und wurde zusammen mit Bern zum Vorort dieses Staatenbundes. Der wohl bis heute wichtigste Beitrag Zürichs zur Weltgeschichte war die Reformation von Ulrich Zwingli. Unter seiner geistigen Führung wurde seit 1519 Zürich zum reformierten Rom an der Limmat. Auch die Täuferbewegung nahm ihren Ausgangspunkt in Zürich.

In ihrem Umland eroberte und erwarb Zürich bedeutende Territorien, die der Stadt bis 1798 politisch untergeordnet waren. Mit dem Untergang der freien Republik der Stadt Zürich nach dem Einmarsch der Franzosen in die Schweiz ging die Stadt zusammen mit dem ehemaligen Untertanenland im neuen Kanton Zürich auf. Im beginnenden 19. Jahrhundert kam es zwar zu einer kurzfristigen Restauration der städtischen Vorherrschaft im Kanton, die jedoch von kurzer Dauer war. Zürich ist seitdem nunmehr der Hauptort des gleichnamigen Kantons Zürich.

Zürich und seine Vororte um 1800

Der Aufstieg Zürichs zum wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz begann bereits mit der Textilindustrie im 18. und 19. Jahrhundert. Unter der politischen und wirtschaftlichen Führung der Liberalen, insbesondere von Alfred Escher, wurde die führende Rolle Zürichs ab 1846 durch die Gründung von zahlreichen Banken und Versicherungen auch auf den Finanz- und Dienstleistungssektor ausgedehnt. Seit dem Niedergang der Zürcher Industrie in der Nachkriegszeit hat die Bedeutung dieses Sektors noch zugenommen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann ein bis in die 1970er-Jahre andauernder Bauboom, der Zürich von einer Kleinstadt zur Grossstadt mit all ihren Problemen wachsen liess. Das stürmische Wachstum beschränkte sich zuerst auf einen Um- und Neubau des Zentrums, erfasste aber zunehmend auch die umliegenden ländlichen Gemeinden. In zwei Eingemeindungswellen wurden 1893 und 1935 20 Landgemeinden mit der alten Stadtgemeinde zusammengefasst. Die Errichtung eines «Millionenzürich» scheiterte jedoch bis heute. Während nämlich ursprünglich die Finanzstärke der Stadt bzw. die leeren Kassen der Vororte Motor der freiwilligen Stadterweiterungen waren, sind heute die verbleibenden Vororte finanziell eher besser gestellt als die Stadt. Dies schlägt sich insbesondere in den Steuersätzen nieder.

Karte zur Eingemeindungsvorlage 1929

Im 20. Jahrhundert stand Zürich politisch im Bann der Arbeiterbewegung. Schon vor dem Landesstreik 1918 war in Zürich die Konfrontation zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft besonders heftig ausgefallen, da Zürich grosse Industriebetriebe mit tausenden von Arbeitern aufwies, aber auch eine Hochburg des Grossbürgertums war. In der Zwischenkriegszeit wurde das «Rote Zürich» zu einem Aushängeschild für die Regierungsfähigkeit der Sozialdemokratie. Trotzdem wurde gerade in Zürich 1939 die als Landi bekannt gewordene Landesausstellung zu einem Symbol für den Zusammenhalt und den Widerstandswillen der Schweiz im Zeichen der Geistigen Landesverteidigung gegen Hitlerdeutschland. Schliesslich wurde 1943 der Zürcher Stadtpräsident Ernst Nobs als erster Sozialdemokrat in den Bundesrat gewählt. In der Nachkriegszeit blieb Zürich Sammelbecken und Bühne für Protestbewegungen, wie 1968 anlässlich der Globus-Krawalle und 1980 für die Jugendunruhen. Noch heute ist der 1. Mai in Zürich jährlich Grosskampftag für die Polizei und den «Schwarzen Block».

In den 1980er Jahren war Zürich in einem Teufelskreis zwischen der Nachfrage nach mehr Bürofläche in der Innenstadt, der Stadtflucht und der drohenden Verslumung ganzer Stadtkreise wegen der Drogenprobleme gefangen. Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt wie die Verkehrsbefreiung des Niederdorfs konnten nicht verhindern, dass die Innenstadt Zürichs immer unattraktiver wurde. Veränderungen schienen unmöglich – 1986 brachte die damalige Baudirektorin Ursula Koch mit ihrem berühmtgewordenen Satz «Zürich ist gebaut» die Perspektivelosigkeit der Politik in Bezug auf die weitere Zukunft Zürichs zum Ausdruck. Erst Mitte der 1990er Jahre konnte die Blockade überwunden werden, zuerst durch eine neue Bau- und Zonenordnung 1996 und die Liberalisierung des Gastgewerbegesetzes 1997. Besonders letzteres wirkte enorm belebend auf das Nachtleben Zürichs und liess innerhalb kürzester Zeit unzählige neue und innovative Restaurants, Bars und Diskotheken aus dem Boden schiessen. 1998 konnte unter dem neuen Baudirektor Elmar Ledergerber (seit 2002 Stadtpräsident) die jahrelang nur langsam vorankommende Neugestaltung der Industriebrachen in Zürich-West (Steinfels-Areal, Escher-Wyss, Löwenbräu-Areal, Maag-Areal) und in Oerlikon (Oerlikon-Bührle-Areal) beschleunigt werden, so dass sich bis heute an beiden Standorten trendige und moderne neue Stadtquartiere entwickeln konnten. Zürich wurde durch diese plötzlich rasante Modernisierung wieder zu einer pulsierenden Metropole, für die sich das Schlagwort «Downtown Switzerland» etabliert hat, ganz nach dem Englisch-Trend der Jahrtausendwende.

Siehe auch: Liste der Zürcher Persönlichkeiten, Liste der Bürgermeister und Stadtpräsidenten der Stadt Zürich, Territoriale Entwicklung Zürichs, Geschichte des Kantons Zürich

Sehenswürdigkeiten

Sicht vom See auf die rechtsseitige Altstadt

Die meisten Sehenswürdigkeiten Zürichs sind in und um die Altstadt gruppiert und deswegen bequem zu Fuss oder mit kurzen Fahrten in Tram oder Bus erreichbar. Neben Gebäuden und Denkmäler ist auch die Lage Zürichs am Zürichsee ein Blick wert. Am Bellevue oder am Bürkliplatz bietet sich bei gutem Wetter ein schöner Blick auf den See und die Alpen. Ein Ausflug auf den Zürcher Hausberg, den Üetliberg ist ebenfalls empfehlenswert. Er ist gut zu erreichen mit der «Sihltal Zürich Üetliberg Bahn» (SZU), die ab dem Hauptbahnhof verkehrt.

Die Hauptsehenswürdigkeit Zürichs ist die gut erhaltene Altstadt links und rechts der Limmat. Eine Besichtigung beginnt am besten beim Central-Platz gegenüber des Hauptbahnhofs, führt zum Bellevue-Platz am See, wo die Limmat überquert wird, via Münsterplatz zur Bahnhofstrasse, via Urania zum Lindenhof, via Peterskirche zurück zum Rathaus, von wo man über das Limmatquai wieder zum See oder zurück zum Bahnhof gelangen kann.

Grossmünster und Wasserkirche

In der rechtsseitigen Altstadt sind das alte Rathaus im Renaissance-Stil, das romanische Grossmünster, Ausgangspunkt der Reformation unter Zwingli, sowie die Zunfthäuser entlang des Limmatquai besonders hervorzuheben. Ein Turm des Grossmünsters ist zugänglich und bietet eine gute Aussicht über die Altstadt. Weiter kann im Stadtarchiv am Neumarkt ein Modell der mittelalterlichen Stadt Zürich besichtigt werden, an der Spiegelgasse 14 findet sich das zeitweilige Domizil von Lenin. Am besten erschliessen sich die Sehenswürdigkeiten bei einem gemütlichen Bummel durch das Niederdorf und das Oberdorf. Im Niederdorf finden sich besonders viele Bierstuben, Imbissbuden und Kaffees.

Die Altstadt links der Limmat bietet ebenfalls schöne Gassen mit mittelalterlichen Häusern. Bemerkenswert sind die Fraumünsterkirche wegen ihrer Fenster von Marc Chagall und dem ausgemalten Kreuzgang von Paul Bodmer sowie die Peterskirche, die das grösste Turmzifferblatt Europas (Durchmesser: 8,7 Meter) aufweist. Weiter interessant sind der Lindenhof, von dem sich ein schöner Ausblick auf die rechtsseitige Altstadt bietet.

Die linksseitige Altstadt mit der Kirche St. Peter

Rund um die Altstadt liegt die Stadt des 19. Jahrhunderts. International besonders bekannt ist die Bahnhofstrasse, die vom Hauptbahnhof zum See führt. Sie ist von grossbürgerlichen Häusern und neueren Geschäftsbauten flankiert. Hier finden sich traditionellerweise zahlreiche Banken, exklusive Boutiquen und Bijouterien. Sehenswert ist insbesondere der Paradeplatz an der oberen Bahnhofstrasse mit den monumentalen Hauptsitz der Grossbank Credit Suisse von 1873 und dem Stammhaus der berühmten Confiserie Sprüngli. Auch der Hauptbahnhof selbst ist wegen seiner erhaltenen alten Bahnhofshalle einen Blick wert. Vor dem Bahnhof befindet sich das Denkmal für Alfred Escher, ein Schweizer Wirtschaftspionier und Initiator des Gotthardbahnbaus. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs liegt das schlossartige Gebäude des schweizerischen Landesmuseums und dahinter der schöne Platzspitz-Park zwischen den Flüssen Sihl und Limmat. An der Bärengasse in der Nähe des Paradeplatz findet sich ferner eine Filiale des Landesmuseums zur Geschichte der Stadt Zürich. Am Seeufer findet sich der Sitz der Schweizerischen Nationalbank und zahlreiche repräsentative Bauten aus der Jahrhundertwende. Dazwischen liegt das Zürcher Kongresshaus, einer der bedeutendsten Bauten der Schweizer Moderne der dreissiger Jahre.

Aussicht von der Polyterrasse auf die Altstadt

Über der rechtsseitigen Altstadt liegt das Hochschulquartier. Hier dominieren die Hauptgebäude der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) von Gottfried Semper und der Universität. Vom Central-Platz kann man mit der Polybahn, auf die sog. Polyterasse hochfahren, von wo sich ein wunderbarer Ausblick über ganz Zürich bietet. Zahlreiche Institutsgebäude im Umkreis der Hauptgebäude sind ebenfalls sehenswert, besonders die Sternwarte von Semper und das alte Chemiegebäude der ETH. In der Nähe der ETH liegt die katholische Liebfrauenkirche mit bemerkenswerter Innenausstattung im neoromanischen Stil. Folgt man von der Universität der Rämistrasse Richtung Heimplatz, im Volksmund «Pfauen» genannt, gelangt man zum Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität, in dessen Innenhof 2005 ein Bibliotheksbau von Santiago Calatrava eröffnet wurde. Am Heimplatz selbst findet sich das Schauspielhaus, ein Theater mit internationaler Ausstrahlung und das Kunsthaus, mit interessanten Ausstellungen und einer permanent zugänglichen Sammlung mit Schwerpunkten Picasso, Munch, Monet, Giacometti und Chagall.

Die Polybahn am Central-Platz

Im Vergleich zu anderen Städten gibt es in Zürich wenige Hochhäuser. Bis in die 1950er-Jahre gab es in Zürich kein einziges privates Hochhaus. Anschliessend wurden zurückhaltend einige Hochhäuser bewilligt. Sehenswerte Bauten der Moderne aus den 50er und 60er Jahren finden sich zwischen Bahnhofsstrasse und Schanzengraben an der Sihlporte sowie in der Nähe des Bahnhofs Enge die Schulanlage der Kantonsschulen Freudenberg/Enge. Schwerpunkt aktueller Architektur ist das alte Industriequartier Zürich-West zwischen Langstrasse und Hardbrücke. In diesem Trendquartier finden sich auch zahlreiche Szeneklubs sowie die Schiffbauhalle des Schauspielhauses.

Die Fraumünsterkirche

Der Zoo bietet mit der Masoala-Regenwald-Halle eine für Europa einmalige Attraktion. Von den diversen Stadtparks sind insbesondere der (neue) Botanische Garten und der Chinagarten, ein Geschenk der Partnerstadt Kunming am Ufer des Zürichsees sehenswert. Etwas versteckt liegt der Rosengarten des Muraltenguts in der Enge. Im gleichen Quartier findet sich auch der Belvoirpark, der zu den frühesten Landschaftsgärten der Region zählt und mit seiner prachtvollen Aussicht auf See, Stadt und Berge eine Perle unter den Zürcher Parks darstellt. Direkt daneben findet sich das Museum Rietberg in der Villa Wesendonck und Park-Villa Rieter mit Schwerpunkt auf asiatischer und islamischer Kunst.

Kunst und Kultur

Die Stadt Zürich ist ein wichtiges Zentrum des Schweizer Kulturschaffens. Einen Teil ihres kulturellen Aufschwungs verdankt Zürich den zahlreichen Malern, Komponisten und Schriftstellern, die sich in der Stadt aufgehalten und ihre Prägung hinterlassen haben: unter anderen Max Frisch, James Joyce, Thornton Wilder, Hermann Hesse und Thomas Mann. In Zürich, genauer im Cabaret Voltaire, entstand 1915 die künstlerische und literarische Strömung Dadaismus. Seit 2005 wird das Zurich Film Festival mit breiter Unterstützung der Medienbranche durchgeführt. Ausserdem besitzt die Stadt insgesamt 3 Schulen für Gestaltungzu denen die Schule F+F, die Hochschule für gestaltung (hgkZ) sowie die Schule Medien Form Farbe zählen.

Theater und Konzerte

Zürich weist eine grosse Anzahl von Theatern und Konzertlokalen auf. International bekannt sind das Opernhaus Zürich, das Schauspielhaus Zürich und die Tonhalle. Bekannte Konzertlokale sind das Volkshaus am Helvetiaplatz, die Rote Fabrik in Wollishofen und das X-Tra Limmathaus am Limmatplatz. Für Grossveranstaltungen werden das Hallenstadion in Oerlikon oder das Stadion Letzigrund hinzugezogen. Von wachsender Bedeutung ist zudem die Maag Music Hall im Industriequartier.

Museen

Landesmuseum

Das Schweizerische Landesmuseum beim Hauptbahnhof zeichnet die Geschichte der Schweiz seit der Vorgeschichte nach und zeigt Hausgegenstände, Fresken, Waffen, Kleidungen, Gravuren, Goldschmiedekunst usw. Das Gebäude ist einem Schloss nachempfunden und vereinigt alle Stile der Schweiz nach dem Geschmack des 19. Jahrhunderts. Das Kunsthaus Zürich beherbergt eine Sammlung von Werken von Edvard Munch, Alberto Giacometti und anderer moderner und zeitgenössischer Künstler. Für historisch interessierte Touristen besonders interessant ist das kleine Museum des Stadtarchivs am Neumarkt, wo ein Modell der Stadt Zürich im 18. Jahrhundert zu sehen ist.

Weitere Museen: Zoologisches Museum Zürich · Völkerkundemuseum Zürich · Museum für Gestaltung Zürich · Helmhaus · Museum Bellerive · Graphische Sammlung der ETH Zürich · Stiftung Sammlung E. G. Bührle · Tram-Museum · Mühlerama Tiefenbrunnen · Museum Rietberg · Spielzeugmuseum · Migros-Museum · Money-Museum

Festivitäten

Bekannte Festivitäten in Zürich sind das Knabenschiessen, welches jeweils Mitte September stattfindet, wo rund 5'000 Jugendliche den Schützenkönig unter sich ausmachen, sowie das Sechseläuten jeweils Ende April. Der Mittelpunkt dieses Festes sind ein Umzug der Zünfte und das Abbrennen des «Bööggs», des personifizierten Winters. Beide Anlässe finden an einem Montag statt und sind in der Stadt Zürich offizielle Feiertage. Jeweils Anfang August findet die Streetparade, ein Technoevent, statt, an dem jedes Jahr rund eine Million Menschen zusammentreffen. Es ist das grösste derartige Ereignis weltweit. Ebenfalls im Sommer finden das Langstrassenfest, das Werdinsel Openair auf der Werdinsel und das Zürifest (alle drei Jahre) statt.

Nachtleben, Partys, Clubs

Zürich bei Nacht von der Polyterrasse gesehen

Das Nachtleben in Zürich ist im Vergleich zur Grösse der Stadt sehr vielfältig. War früher vor allem das Niederdörfli beliebt für den Ausgang (speziell wegen kleinen Insiderclubs und Bars), so zieht es heute die Jüngeren vermehrt nach Zürich West. In der Innenstadt liegt als bedeutender Club nur noch das Kaufleuten und das Mascotte. Auf den früheren Industriegeländen wie dem Maag- oder dem Löwenbräuareal schossen die Clubs in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. So zum Beispiel die Säulenhalle im ehemaligen Löwenbräugebäude, das werk21 oder der Code Club. Einer der grösseren Zürcher Clubs - das X-Tra (früher bekannt als Palais oder Limmathaus) - liegt ebenfalls ganz in der Nähe. Weitere bekannte Clubs in Züri West sind die Tonimolkerei oder das Moods, ein Jazzclub im Schiffbau.

Weitere bekannte Clubs: Abart · Dynamo · Indochine · Kanzlei · Laborbar · Oxa · Rote Fabrik · Club Q · Säulenhalle · Supermarket · Rohstofflager · Zodiac · Zic Zac · BBQ · Provitreff · UnderGround (neu Hive)

Aktionen

In unregelmässigen Abständen stellt die City Vereinigung von den Mitgliedern gesponserte Figuren in der ganzen Stadt auf. Die Mitglieder lassen ihre Figuren von Künstlern gestalten. Oft wird die Gestaltung an das Geschäftsfeld des Sponsors angepasst, manchmal werden auch Wortspiele umgesetzt oder mehrere Figuren als Serie gestaltet. Nachdem die Stadt Zürich bei der ersten Aktion 1986 mit Figuren ihres Wappentieres, dem Löwen, verziert wurde folgten 1999 Kühe, 2001 Sitzbänke und 2005 schliesslich Teddybären. Die Figuren stehen jeweils während des Sommers in der Innenstadt (und an Aussenstationen wie dem Flughafen Zürich). Nach Ende der Aktion werden jeweils diejenigen Figuren, welche von den Sponsoren nicht behalten werden, in einer Auktion versteigert. Laut dem Präsidenten der Zürcher City-Vereinigung (Robert Ober) war die Teddy-Aktion die letzte dieser Art, wohl weil sie auch viele negative Reaktionen wie verstümmelte, in Brand gesetzte oder entführte Teddys zur Folge hatte.

Sport

Zürich besitzt neben privaten sehr viele städtisch geförderte Sportanlagen, welche vom Sportamt unterhalten werden. Dieses ist dem Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich untergeordnet. Die Aufgabe des Sportamts ist die Sportförderung, die Bereitstellung von Sportanlagen für das öffentliche Publikum, die Durchführung des obligatorischen Schwimmunterrichts (Schulsport) und die Aufklärung der Bevölkerung über Sportmöglichkeiten, Sportanlagen, Sportvereine und Sportveranstaltungen.

Vereine

Sportart Vereine
Fussball FC Zürich, Grasshopper-Club Zürich, FC Seefeld Zürich, YF Juventus
Eishockey ZSC Lions, GCK, SCZ
Handball Grasshopper-Club Zürich, ZMC Amicitia Zürich, TV Witikon
Leichtathletik Leichtathletik-Club Zürich (LCZ), TV Unterstrass (TVU)
Volleyball VBC Voléro Zürich, KSC Wiedikon
Baseball Zürich Challengers, Barracudas Zürich, Zürich Lions
Badminton Erster Zürcher BC, BC Vital, Akad. Badmintonverein Zürich ABV, BC Irchel Zürich
Beachvolleyball beachers
American Football Renegades
Basketball Basketballclub Zürich Academica, Basketballclub Zürich Korac, Basketballclub Efes

Sportstätten

Das wohl berühmteste Stadion in Zürich ist das Hallenstadion in Oerlikon. Es steht unter Denkmalschutz, wurde innen aber umgebaut und im August 2005 neu eröffnet. Es ist das Heimstadion des Eishockeyclubs ZSC Lions. Weitere Stadien sind der Hardturm, Heimstadion des Fussballteams Grasshopper-Club Zürich (GC) und der Letzigrund, Heimstadion des Fussballclubs Zürich (FCZ). Für beide Fussballstadien bewilligte das Stimmvolk im Hinblick auf die Europameisterschaft 2008 einen Neubau.

Für Aufsehen im Sport-Zürich sorgte zuletzt vor allem der sogenannte Stadion-Streit, der dazu führte, dass der Neubau des ursprünglich als Stadion für die Europameisterschaft 2008 vorgesehenen Hardturms, der auf dem Dach einer kommerziellen Überbauung Platz nehmen soll, wegen Einsprachen von Nachbarn und Umweltverbänden ins Stocken kam. Deshalb wurde im Oktober 2005 mit dem EM-konformen und fristgerechten Umbau des Letzigrundes, des zweiten grossen Zürcher Fussballstadions, in eine reine, luftige Sportanlage begonnen.

Die Stadt Zürich besitzt die grösste Dichte an Schwimmanlagen in Europa. 25 öffentliche Bäder, aufgeteilt in 7 Hallen-, 7 Frei-, 5 Fluss- und 6 See- bzw. Strandbäder, zählt Zürich innerhalb der Stadtgrenze. Hinzu kommen 17 weitere Schulschwimmanlagen. 1.7 Millionen (Stand: März 2004) Besucherinnen und Besucher benützen die öffentlichen Bäder jährlich.

Internationale Organisationen

Die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) wie auch die International Ice Hockey Federation (IIHF) haben ihren Sitz in Zürich.

Veranstaltungen

Zürich war einer von sechs Spielorten der Fussball-Weltmeisterschaft 1954, es ist ausserdem als Spielort der Europameisterschaft 2008 vorgesehen. Von 1984 bis 1997 fand jeweils das Hallen-Tennisturnier «Zurich Open» für Frauen statt. Ursprünglich in der Saalsporthalle beheimatet, zog es von 1997 bis 2004 aufgrund des Platzmangels nach Kloten in den Schluefweg. Dort hiess das Turnier dann seit 1998 «Swisscom Challenge». 2005 kehrte die Veranstaltung unter dem Motto the girls are back in town nach Zürich in das neu renovierte Hallenstadion zurück. Im Hallenstadion fanden 1935 und 1998 Spiele der Eishockeyweltmeisterschaft statt und 49 Mal (seit 1954) das «Sechstagerennen», bis dieses 2001 aufgrund von Zuschauermangel aufgegeben wurde. Seit 1928 wird alljährlich im August im Letzigrund die «Weltklasse Zürich», ein Leichtathletik-Meeting der Serie der IAAF Golden League ausgetragen.

Lebensqualität

Zürich wurde 2006 in einem internationalen Städtevergleich der Unternehmensberatung W. M. Mercer zum fünften Mal in Folge als Stadt mit der höchsten Lebensqualität bewertet, knapp vor Genf und dicht gefolgt von Wien und Vancouver. In einer Studie der Globalisation and World Cities Research Group an der englischen Loughborough University landete Zürich in der Kategorie der Beta-Weltstädte auf dem ersten Rang, zusammen mit San Francisco, Sydney und Toronto.

Zürich besitzt die Auszeichnung "Energiestadt Gold" für eine nachhaltige Energiepolitik. Die offiziellen Gebäude im Eigentum der Stadt Zürich werden in der Regel nach Minergie gebaut.

Schattenseiten der Metropole

Drogenszene Zürich

Platzspitz

In der Mitte der 1980er-Jahre wurde der Platzspitz weltweit als Needlepark bekannt. Er wurde am 5. Februar 1992 zwangsgeräumt und abgeriegelt, daraufhin verschob sich die Drogenszene an den stillgelegten Bahnhof Letten.

Letten

Das Areal des stillgelegten Bahnhofs Letten bot ab 1992 die Kulisse für die grösste offene Drogenszene Europas. Mehrere tausend Drogenabhängige aus dem In- und Ausland lebten hier oder besorgten sich ihren Stoff. Hundertschaften von Polizisten nahmen des Öfteren in der Anwesenheit von Kamerateams Razzien vor und versuchten so den Markt auszutrocknen. Diese Versuche blieben erfolglos und so wurde der Letten am 14. Februar 1995 polizeilich geräumt. Auswärtige Drogenabhängige wurden grösstenteils an ihre Herkunftsgemeinden respektive Wohnortgemeinden zurückgeführt, ausländische Abhängige zwangsausgeschafft. Die Reste der Drogenszene verlagerten sich zunehmend ins Gebiet entlang der Langstrasse.

Langstrasse

Die Langstrasse ist ein Zentrum des Zürcher Nachtlebens. Seit der Auflösung der offenen Drogenszenen wurde das Viertel zur Jahrtausendwende hin auch zum Zentrum des Drogenhandels. Die gestiegene Kriminalitätsrate im Langstrassequartier ist zwar weiterhin relativ hoch, jedoch verbesserte sich die Situation dank verschiedener Projekte der öffentlichen Hand. Die Stadt bleibt jedoch Anziehungspunkt auch für Drogenkonsumenten aus den Nachbarkantonen.

Partnerstädte

Literatur

  • Zürich by Mike von Mike van Audenhove, Cartoons über die Zürcher, wie sie wirklich sind. ISBN 3-907055-02-0
  • Zürich: Reisen mit Insider-Tipps. Mit Cityatlas. Farbfotos, Karten, Pläne. 120 S., ISBN 3-8297-0315-5, Verlag: Marco Polo

Siehe auch

Portal:Zürich: Das Portal Zürich bietet eine Übersicht zu den Artikeln über die Stadt und den Kanton Zürich.
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Commons: Zürich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Zürich – Zitate
Wiktionary: Zürich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Siehe http://www3.stzh.ch/internet/stat/home/key_figures/Arbeitslose.html
  2. Siehe http://www3.stzh.ch/internet/sd/sub_navi_sd/info_departement/news.ParagraphContainerList.ParagraphContainer0.ParagraphList.0007.File.pdf/Medienunterlagen.pdf

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