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Guillaume de Machaut

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Guillaume de Machaut (auch Machault, * zwischen 1300 und 1305, † 13. April 1377 in Reims) war ein bedeutender französischer Komponist und Dichter des Mittelalters.

Das genaue Geburtsdatum und Geburtsort Machauts sind nicht sicher bekannt. Vermutlich stammt er aus der Champagne aus der Gegend von Reims, vielleicht aus dem Ardennendorf Machau(l)t. Ab etwa 1323 steht Machaut als Sekretär des Herzogs Jean de Luxembourg, der gleichzeitig König von Böhmen, Mähren und Schlesien ist. In dieser Funktion reist er im Gefolge seines Herrn durch Europa. 1337 wird er Kanonikus in Reims, wo er sich 1340 niederläst. Nachdem Jean in der Schlacht von Crécy 1346 gegen die Engländer den Tod findet, tritt Machaut zunächst in den Dienst von dessen Tochter Bonne. Als auch diese 1349 stirbt, verkehrt er im Umkreis verschiedener Personen des Hochadels, darunter der spätere König Charles V und dessen Bruder, dem Herzog Jean de Berry.

Machaut gilt als bedeutendster Komponist der Ars Nova. Wegen der komplizierten Harmonik und Rhythmik einiger seiner Werke wird er als eine Art Avantgardist des 14. Jahrhunderts angesehen.

Seiner Dichtung wird der gleiche hohe Rang wie seiner Musik zugemessen.

Sein Versroman Le jugement dou Roy de Navarre ist auch ein interessantes Dokument des Antisemitismus jener Zeit. In den Jahren 1349/1350 wütete in Nordfrankreich die Pest. Durch himmlische Mächte wird den Menschen enthüllt, dass die Epidemie Folge von Brunnenvergiftungen durch die Juden sei. Daraufhin werden dann alle Juden und viele Christen, die von den Juden bezahlt worden seien, in einem Massaker ermordet.

Werke