Deutsche Mark
Deutsche Mark bis 31.12. 2001 | |
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Ausgabeland | Deutschland |
Unterteilung | 100 Pfennig |
ISO-4217-Code | DEM |
Abkürzung | DM, D-Mark |
Wechselkurs: (1.1.1999) |
1 EUR = 1,95583 DEM |
Die Deutsche Mark war vom 21. Juni 1948 bis zum 31. Dezember 2001 gesetzliches Zahlungsmittel in der Bundesrepublik Deutschland. Zunächst nur in West-Deutschland und West-Berlin gesetzliches Zahlungsmittel, löste sie am 1. Juli 1990 in der DDR auch die Mark der DDR ab.
Die D-Mark wurde zunächst von der Bank deutscher Länder, ab 1957 von der Deutschen Bundesbank herausgegeben. Neben der offiziellen Ausgabe hielt die Deutsche Bundesbank von 1960 bis 1988 mit den Bundeskassenscheinen ein geheimes Ersatzgeld für Krisenzeiten bereit.
In der sowjetischen Besatzungszone gab Ende Juni 1948 die damalige "Deutsche Notenbank" in Ost-Berlin ebenfalls eine neue "Deutsche Mark" heraus. Die offizielle Bezeichnung "Deutsche Mark" für das in der DDR gültige Zahlungsmittel wurde dort bis Anfang der 1960er-Jahre beibehalten, dann wurde sie als "Mark der deutschen Notenbank" (MDN) und noch später als "Mark der DDR" bezeichnet.
Seit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 existiert die D-Mark als eigenständige Währung nicht mehr, sondern nur noch als nichtdezimale Untereinheit des Euro, die Münzen und Geldscheine behielten ihren Status als gesetzliches Zahlungsmittel jedoch bis zum 31. Dezember 2001 bei. Seit der Euroeinführung können D-Mark bei der Bundesbank sowie ihren Niederlassungen in den Bundesländern zeitlich unbegrenzt und gebührenfrei getauscht werden. Von großen Teilen des Handels und Banken wurde sie nach Einführung des Euro-Bargelds im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung bis zum 28. Februar 2002 noch angenommen. Vereinzelt wurde aber ab auch in diesem Übergangszeitraum keine D-Mark mehr angenommen, während auch heutzutage noch gelegentliche Aktionen gibt, bei denen einzelne Geschäfte es den Kunden ermöglichen, Waren zum offiziellen (oder einem 1 zu 2 gerundeten) Wechselkurs mit ihren Reserven bzw. Restbeständen an D-Mark zu bezahlen.
Die DM war auch im Kosovo und in Montenegro offizielles Zahlungsmittel, sowie in gesamt Osteuropa als inoffizielle Währung gefragter als der Dollar. Die Konvertible Mark in Bosnien-Herzegowina und der bulgarische Lew sind im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark angebunden, besitzen also heute denselben Umrechnungskurs zum Euro.
Die Deutsche Bundesbank gab Ende September 2005 bekannt, dass bis dahin 45 % des Münzgeldes noch nicht umgetauscht worden waren und wohl zum großen Teil bei Sammlern verbleibe. Der Nennwert dieser Mark- und Pfennigstücke beträgt 7,24 Mrd. DM. Von den Banknoten waren zu diesem Zeitpunkt noch 3 % bzw. 7,59 Mrd. DM nicht umgetauscht worden (die meisten davon, 76,5 Mio. Stück, 10-DM-Scheine).
Ausgabeformen
Die D-Mark wurde in Münzen und Banknoten herausgegeben.
Münzen
Zeichen | Emissionszeit* | Prägestelle | |
von | bis | ||
A | 1948 | 1952 | Berlin |
1990 | 1996 Gedenkmünzen bis 2001 | ||
D | 1948 | 2001 | München |
F | 1948 | 2001 | Stuttgart |
G | 1948 | 2001 | Karlsruhe |
J | 1948 | 2001 | Hamburg |
*Frühere Deutsche Münzen wurden auch an anderen Prägestellen geprägt. |
DM-Münzen existierten in den Nennwerten
Datei:1-PF-Coin-German.jpg 1 Pfennig
Datei:2-PF-Coin-German.jpg 2 Pfennig
Datei:5-PF-Coin-German.jpg 5 Pfennig (Sechser)
Datei:10-PF-Coin-German.jpg 10 Pfennig (Groschen)
50 Pfennig (Fuchs)
1 Mark
Datei:2-DM-Coin-German.jpg 2 Mark (Zwickel)
Datei:5-DM-Coin-German.jpg 5 Mark (Heiermann)
- 10 Mark Münzen (als Gedenkmünze)

Mit der Herstellung der neuen 50-Pfennig-Münze hatten die Prägeanstalten 1949 – mit der Beschriftung „Bank deutscher Länder“ – begonnen. Karlsruhe (G) ließ die Maschinen 1950 kurzzeitig weiterlaufen, obwohl die Umschrift inzwischen auf „Bundesrepublik Deutschland“ geändert worden war. Die 30.000 Fehlprägungen mit der alten Umschrift wurden aus Kostengründen nicht eingezogen. Dadurch entstanden gesuchte Sammlerstücke, die für jeweils ca. 700 € gehandelt werden. Die auf den Münzen abgebildete kniende Frau ist Gerda Johanna Werner.
Auf der Rückseite der 2-DM-Münze sind folgende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte abgebildet worden:

Von 1951 bis 1958 war eine 2-DM-Münze im Umlauf, die der 1-DM-Münze sehr ähnlich war. Sie wurde durch die Münze mit dem Abbild von Max Planck ersetzt, die wiederum 1973 außer Kurs gesetzt wurde, aber bis zuletzt noch im Umlauf war.
Im süddeutschen Raum ist Zwickel eine gängige Bezeichnung für die 2-DM-Münze, für die
5-DM-Münze hingegen ist im norddeutschen Raum die Bezeichnung Heiermann verbreitet.
Von 1951 bis 1975 gab es eine 5-DM-Münze aus Silber, die ersetzt wurde, als der Metallwert den Münzwert überstieg.
Die 10-DM-Münze wurde nicht regulär geprägt, sondern nur als Sondermünze. Sie galt trotzdem als gesetzliches Zahlungmittel, auch wenn sie im Handel so gut wie nie auftauchte.
Siehe auch: Deutsche Münzen
Banknoten
Erste Serie
Die erste Serie Banknoten wurde zur Währungsreform 1948 durch die Bank Deutscher Länder unter der Hoheit der westlichen Alliierten herausgegeben. Die Gestaltung der Noten orientierte sich sehr stark am US-Dollar.
Zweite Serie
Die zweite Serie (die Deutsche Bundesbank spricht von der dritten Serie) Banknoten wurde durch die Deutsche Bundesbank zwischen den Jahren 1960 und 1965 ausgegeben. Ihre Gestaltung unterschied sich deutlich von den eher wie ein Provisorium wirkenden vorhergehenden Ausgaben. Um politische Diskussionen über abgebildete Personen und die Motive an sich zu vermeiden, beschränkte man sich bewusst auf die Darstellung sehr alter Gemälde auf der Vorderseite und traditioneller Symbole auf der Rückseite – wie das Wappentier, Eichenblätter oder bekannte symbolträchtige Bauwerke. Durch die lange Umlaufzeit dieser Serie und deren konservative und würdevolle Gestaltung verkörperten diese Banknoten für viele Menschen den Wert der D-Mark.
- 5 Deutsche Mark
- Vorderseite: Junge Venezianerin (nach einem Gemälde von Albrecht Dürer, Kunsthistorisches Museum Wien)
- Rückseite: Eichenblätter
- Erstausgabe: 6. Mai 1963
- 10 Deutsche Mark
- Vorderseite: Bildnis eines jungen Mannes (Nach einem Gemälde von Albrecht Dürer oder Anton Neupauer. Das Gemälde befindet sich in Landgräflich-Hessischem Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich.)
- Rückseite: Segelschiff vom Typ Bark, ähnlich Segelschulschiff Gorch Fock
- Erstausgabe: 21. Oktober 1963
- 20 Deutsche Mark
- Vorderseite: Die Nürnberger Patrizier- und Kaufmannsfrau Elsbeth Tucher (nach einem Gemälde von Albrecht Dürer zu sehen in den staatlichen Museen Kassel, Galerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe)
- Rückseite: Violine und Klarinette
- Erstausgabe: 10. Februar 1961
- 50 Deutsche Mark
- Vorderseite: Porträt des Kämmerers Hans Urmiller (Nach dem Gemälde "Mann mit Kind" eines unbekannten schwäbischen Meisters. Das Gemälde hängt im Frankfurter Städel-Museum.)
- Rückseite: Holstentor in Lübeck
- Erstausgabe: 18. Juni 1962
- 100 Deutsche Mark
- Vorderseite: Der Kosmograph Sebastian Münster (nach einem Gemälde von Christoph Amberger, Gemäldegalerie (Berlin))
- Rückseite: Adler mit ausgebreiteten Schwingen (Bundesadler)
- Erstausgabe: 26. Februar 1962
- 500 Deutsche Mark
- Vorderseite: Männerporträt (nach dem Gemälde "Bildnis eines bartlosen Mannes" von Hans Maler von Schwaz)
- Rückseite: Burg Eltz
- Erstausgabe: 26. April 1965
- 1000 Deutsche Mark
- Vorderseite: Mutmaßlich der Magdeburger Theologe Dr. Johannes Scheyring (nach einem Gemälde von Lucas Cranach d. Ä., Königliche Museen der schönen Künste, Brüssel)
- Rückseite: Dom zu Limburg
- Erstausgabe: 27. Juli 1964
Dritte Serie
Die dritte und letzte Serie (die Deutsche Bundesbank spricht von der vierten Serie) erschien ab 1989 und wurde durch den technischen Fortschritt notwendig. Die Fälschung der alten Banknoten wurde immer einfacher, sodass zahlreiche neue Sicherheitsmerkmale in die neuen Scheine eingearbeitet wurden. Auffällig ist bei der Wahl der Motive, die wieder Personen abbildeten, die bewusste Ausgewogenheit hinsichtlich Geschlecht (abwechselnd Frau und Mann – wobei das Geschlechterverhältnis zeitweilig diskutiert wurde; die Brüder Grimm sind beispielsweise zu zweit), Religion, Arbeitsgebiet der Person (Literatur, Musik, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft). Die Rückseite zeigt ein Motiv aus dem Arbeitsgebiet und Lebensumfeld der Person auf der Vorderseite.
- 5 Deutsche Mark (im Berliner Volksmund auch Spandau-Dollar genannt)
- Vorderseite: Bettina von Arnim, im Hintergrund das Gut Wiepersdorf sowie historische Gebäude von Berlin
- Rückseite: Brandenburger Tor
- Erstausgabe: 27. Oktober 1992
- 10 Deutsche Mark
- Vorderseite: Carl Friedrich Gauß und Glockenkurve, im Hintergrund Gebäude (u.a. die Sternwarte) des historischen Göttingen
- Rückseite: Sextant sowie eine Skizze über die Vermessung von Wangerooge und Neuwerk durch Triangulation
- Erstausgabe: 16. April 1991
- 20 Deutsche Mark
- Vorderseite: Annette von Droste-Hülshoff, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Meersburg
- Rückseite: Schreibfeder und Buche (Bezug zu der Novelle Die Judenbuche)
- Erstausgabe: 30. März 1992
- 50 Deutsche Mark
- Vorderseite: Balthasar Neumann, im Hintergrund historische Gebäude von Würzburg
- Rückseite: Würzburger Residenz und Längsschnitt der Benediktiner-Abtei-Neresheim, Grundriss der Kreuzkapelle in Kitzingen (Etwashausen)
- Erstausgabe: 30. September 1991
- Erstausgabe (Scheine mit Kinegram): 2. Februar 1998

- 100 Deutsche Mark
- Vorderseite: Clara Schumann, im Hintergrund Gebäude des historischen Leipzig, ihrer Geburtsstadt; diese werden von einer für die Musik stehende Lyra-Gitarre überlagert
- Rückseite: Konzertflügel und das Hoch'sche Konservatorium in Frankfurt am Main
- Erstausgabe: 1. Oktober 1990
- Erstausgabe (Scheine mit Kinegram): 1. August 1997
- 200 Deutsche Mark
- Vorderseite: Paul Ehrlich, im Hintergrund historische Gebäude seiner Forschungsstadt Frankfurt am Main; eine chemische Formel neben dem Portrait deutet auf eine wichtige Entdeckung des Nobelpreisträgers
- Rückseite: Mikroskop und Äskulapstab, von vereinfachten Zellstrukturen umgeben
- Erstausgabe: 1. Oktober 1990
- Erstausgabe (Scheine mit Kinegram): 1. August 1997
- 500 Deutsche Mark
- Vorderseite: Anna Maria Sibylla Merian und Insekt, im Hintergrund Gebäude des historischen Nürnberg.
- Rückseite: Löwenzahn, auf dem Raupe und Falter des Grauen Streckfußes sitzen
- Erstausgabe: 27. Oktober 1992
- 1000 Deutsche Mark
- Vorderseite: Brüder Grimm, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Kassel.
- Rückseite: das Deutsche Wörterbuch und die Königliche Bibliothek in Berlin
- Erstausgabe: 27. Oktober 1992
Gedenkmünze 2001

Am 26. Juli 2001 gab die Deutsche Bundesbank, ermächtigt durch die Bundesregierung mit dem Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung "Geld und Währung" vom 27. Dezember 2000 'im Gedenken an die Deutsche Mark' die letzte Auflage der Deutschen Mark aus. Die Münze besteht aus 999er-Feingold und entspricht im Aussehen der zuletzt ausgegebenen 1-DM-Münze mit der Ausnahme, dass die Umschrift auf dem Revers nicht Bundesrepublik Deutschland, sondern Deutsche Bundesbank lautet.
Umrechnungswährung D-Mark
Die D-Mark bleibt den Menschen auch nach der Euro-Einführung in Erinnerung und dient vor allem als Umrechnungswährung. Eine im November 2004 veröffentlichte tns-Emnid-Studie kam zu dem Ergebnis, dass 66 Prozent aller Bürger in der Bundesrepublik die Euro-Beträge noch in D-Mark umrechneten. Bei den Männern waren es 54 Prozent, bei den Frauen sogar 74 Prozent. Bezogen auf das Alter rechneten jüngere Leute im Jahre 2004 noch zu 41 Prozent in D-Mark um, die über 50-Jährigen sogar zu 71 Prozent.
Wechselkurs zum US-Dollar
Die Deutsche Mark erreichte ihren historischen Höchststand am 19. April 1995, als ein US-Dollar nur noch 1,3620 DM wert war (umgerechnet 1 Euro = 1,4360 $).[1]
Ihren Tiefststand hatte die D-Mark vom 3. April 1956 bis zum 9. April 1956 inne, als ein US-Dollar 4,2161 DM kostete (umgerechnet 1 Euro = 0,4639 $).[1]
Rechtliches
Die Hoheit über die Banknoten und die Festlegung der Umlaufmenge lag bei der Bundesbank. Die Münzen wurden jedoch vom Finanzministerium ausgegeben und die Einnahmen fielen diesem direkt zu.
Literatur
- Holger Rosenberg: Die deutschen Banknoten ab 1871. ISBN 3924861730 (so genannter Rosenberg-Katalog, Standardwerk für Sammler deutscher Banknoten, alle Banknoten abgebildet, einschließlich Probedrucke und nicht ausgegebenem Militärgeld der DDR)
Siehe auch
- Deutsche Währungsgeschichte
- Guillochen sind Ornamente, die bei Banknoten das Fälschen erschweren sollen
- Deutsche Bundesbank
- Zur beschränkt konvertierbaren D-Mark, siehe Beko-Mark
- Währungssymbol für eine Liste von Währungszeichen