Montpellier
Wappen | Karte |
---|---|
![]() |
![]() |
Basisdaten | |
Region: | Languedoc-Roussillon |
Département: | Hérault(34) |
Fläche: | xxx km² (Stadt) xxx km² (Ballungsgebiet) |
Einwohner: | ~244 100(Stadt) xxx (Ballungsgebiet) (Stand 2004) |
Bevölkerungsdichte: (Einwohner/km²) |
xxxx (Stadt) xxx (Ballungsgebiet) |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Artikel |
Höhe: | 27 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 34000, 34070, 34080, 34090 |
Vorwahl: | 0033467 |
Kfz-Kennzeichen: | 34 |
UN/LOCODE: | FR MPL |
Stadtgliederung: | XXX |
Offizielle Website: | montpellier.fr |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Hélène Mandroux-Colas (PS) |
![]() |
![]() |
![]() |
|
![]() | |
![]() |
![]() |
Montpellier [Okzitanisch Montpelhièr) ist eine der größten Städte an der französischen Mittelmeerküste, gelegen in der Région Languedoc-Roussillon. Sie ist die Hauptstadt sowie Sitz der Préfecture des Départements Hérault. Die Einwohnerzahl lag 2004 bei 244.500 (1999: 225.392), zusammen mit den Vororten lag die Einwohnerzahl 1999 bei 459.916.
] (Die Stadt liegt in hügligem Gebiet etwa 10 km von der Mittelmeerküste entfernt am Fluss Lez. Der ursprüngliche Name Monspessulanus leitet sich entweder vom Mont Pelé (nackter Hügel, vegetationsarm) oder dem Mont de la Colline ab. Eine weitere Theorie ist die Namensgebung durch den Monte Pestelario. Die Stadt ist ein Industriezentrum und bekannt für Medizintechnik, Agrartechnik, Textilien, Metallverarbeitung, Wein, Druckindustrie und Chemikalien.
Geschichte
- 986 - Montpellier ist eine der wenigen bedeutenden französischen Städte ohne römischen Hintergrund. Montpellier wurde erstmals am 26. November 986 urkundlich erwähnt, als der Graf Bernard de Melgueil (Melgueil entspricht dem heutigen Mauguio) Wilhelm III. (Graf von Toulouse) Land zwischen der antiken Via Domitia, dem Fluss Lez und "La Mousson" für seine selbstlosen Verdienste überschrieb. Seine Erben konstruierten eine Burg, die ein Schloss und eine Kapelle beherbergte. Durch die hervorragende Lage zwischen Katalonien und Italien an der Via Domitia neben dem Hafen "Lattes" wurde Montpellier schnell ein Handelszentrum mit Verbindungen über das Mittelmeer, nach Spanien und nach Nordeuropa und entwickelte eine gemischte Bevölkerung mit Juden, Moslems und später auch Protestanten. Es siedelten sich Goldschmiede, Tuchmacher oder auch Händler an (Noch heute erkennt man an den Strassennamen im historischem Zentrum mit welcher Ware dort Handel getrieben wurde).
- 1202 - Am 9. November 1202 endete die Dynastie der Guilhelm's (auf deutsch Wilhelm) mit dem Tod von Wilhelm VIII.
- 1204 - Montpellier kam über die Hochzeit von Marie von Montpellier mit Peter II. aus Aragon (1204) und deren Tod (1213) in den Besitz der Könige von Aragon. Montpellier erhielt 1204 die Stadtrechte und das Recht, jährlich zwölf regierende Stadträte zu ernennen. Die sehr weiträumigen Privilegien blieben bis zum Tod von Jakob II erhalten.
- 1220 - Im Mittelalter wurde der Via Domitia als Pilgerweg nach Santiago de Compostela benutzt. Die Kirche Notre-Dame-des-Tables in Montpellier war eine bedeutender Halt für die Jakobspilger. Durch den Pilgertourismus und durch die Vertreibung der Juden und Mauren aus Spanien entwickelte sich in Montpellier einige hospitale und karitative Einrichtungen. 1220 gründete Stadtrad Conrad - Legat des Papstes Honorius III - die medizinische Schule Montpellier. Ende des 13ten Jahrhunderts ist der Ruf der Schule schon legendär.
- 1289 - erhielt die medizinischen Schule vom Papst Nicolas IV den Status einer Universität. Die Universität wurde von der jüdischen, arabischen und christlichen Kultur gleichermassen geprägt. Anhänger aller genannten Kulturen studierten dort. Dies war ein geradezu revulutionärer Zustand, dem die Universität seine enorme Fortschrittlichkeit zu verdanken hatte.
- 1349 - wurde Montpellier von dem Sohn von Jakob II. an den französischen König Philipp VI. von Frankreich verkaufte, um die Kriegskasse im Kampf gegen Peter IV. von Aragón zu füllen. Die Stadt hatte nach Paris die wichtigste Bedeutung im französischen Königreich. Doch in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verlor die Stadt mehr als ein drittel seiner Bevölkerung durch Seuchen.
- 1536 - Nach weiterem Wachstum zog schließlich 1536 der Bischof von Maguelone in die Nachbargemeinde Montpelliéret, welches später von Montpellier vereinnahmt wurde (siehe Erzbistum Montpellier).
- 1622 - König Ludwig XIII. von Frankreich belagerte die Stadt 1622 und eroberte sie nach acht Monaten. Die Zitadelle wurde anschließend gebaut um den Herrschaftsanspruch des Königs zu festigen.
- 19xx - Die Industialisierung machte im 19. Jahrhundert ein Industriezentrum aus der Stadt und in den 1960ern sorgte die Einwanderung der französischen Algerier für ein rasantes Wachstum.
Bildung
Montpellier ist heute neben Paris, Toulouse und Aix-en-Provence eine der größten Studentenstädte Frankreichs. Mit mehr als 60.000 Studenten ist jeder vierte Bewohner der Stadt an einer der zahlreichen Hochschulen eingeschrieben.
Heute gibt es drei Universitäten in Montpellier.
Darüber hinaus gibt es mehrere Grande écoles in Montpellier:
- École Nationale Supérieure de Chimie (Hochschule für Chemie)
- École Nationale Supérieure d'Agronomie (Hochschule für Agrarwissenschaften)
- École Supérieure de Commerce: Sup de Co (Hochschule für Betriebswirtschaftslehre)
Den Status einer unabhängigen Fakultät hat die Faculté de Théologie Protestante de Montpellier:
- Institut Protestant de Théologie (Hochschule für evangelische Theologie)
Sehenswürdigkeiten
Neben den Gebäuden der Universität gibt es im Stadtteil Antigone (östlich des Stadtzentrums) mehrere große Wohngebäude des katalanischen Architekten Ricardo Bofill, die im neoklassischen Stil gebaut sind.
Die Stadt beherbergt den ersten botanischen Garten Frankreichs, der 1593 gepflanzt wurde. Nahe der Universität ist die Kathedrale von Sankt Peter. Der Triumphbogen Porte du Peyrou steht in der Nähe, wurde 1691 im dorischen Stil gebaut und später zu Ehren von Louis XIV noch erweitert.
Im 17. Jahrhundert entstand der Aqueduc de Saint-Clément , der sich über 800 m im Stadtviertel Les Arceaux erstreckt. Er brachte Wasser von der 14 Kilometer entfernten Quelle St. Clément in die Stadt. Der Aquädukt füllte einen Wassertank nahe dem Triumphbogen, von wo aus Springbrunnen und öffentliche Wasserentnahmestellen befüllt wurden.
Das Musée Fabre, in Verbindung mit einer Kunstschule 1828 gegründet von dem Maler François-Xavier Fabre, enthält eine der bedeutendsten öffentlichen Gemäldesammlungen Frankreichs.
Söhne und Töchter der Stadt
In Montpellier wurden geboren:
- Didier Auriol (*1958) ,französischer Rallyeweltmeister.
- Frédéric Bazille (Maler des Impressionismus, 1841-1871)
- Antoine-Jérôme Balard (1802-1876), Chemiker
- Alexandre Cabanel (1823-1889), Maler
- Alfred Bruyas (1821-1876), Mäzen und Kunstsammler
- Jean-Jacques Régis de Cambacérès (1753-1824), Politiker und Staatsmann.
- Auguste Comte (1798-1857), einer der Gründer der Soziologie
- Jean-Luc Dehaene (*1940), belgischer Politiker.
- François-Xavier-Pascal Fabre (1766–1837), Maler, Kunsthändler, Sammler und Gründer des Muée Fabre in Montpellier
- Juliette Gréco, französische Chansonsängerin und Schauspielerin
- Patrice Héral, Jazzmzusiker
- Louis Lepic (1765-1827), General Napoleons.
- Léo Malet, französischer Kriminalschriftsteller
- Guillaume Mathieu, comte Dumas
- Adolphe Nourrit (1802-1839), Tenor
- Charles Bernard Renouvier
- Max Rouquette (1908-2005), Schriftsteller
- Émile Saisset
- Edmond Séchan (*1919), Regisseur, Drehbuchautor und Fotograf
- Francis Ponge (1899-1988), Dichter.
- Édouard Albert Roche, französischer Mathematiker
- Rochus von Montpellier (ca. 1295-1327), Heiliger der Pestkranken
- Jérôme Rota (*1972, Pseudonym "Gej"), Programmierer (Entwickler des Programmes DivX).
- Joseph-Marie Vien (1716-1806) Maler des Klassizismus.
- Hermann Wedel-Jarlsberg, norwegischer Politiker
Partnerstädte
- Louisville (Kentucky, USA) seit 1955
- Heidelberg (Baden-Württemberg, Deutschland) seit 1961 (siehe Weblink Heidelberghaus)
- Barcelona (Katalonien, Spanien) seit 1963
- Chengdu (Sichuan, Volksrepublik China) seit 1981
- Tiberias (Israel) seit 1983
- Fès (Marokko) seit 2003
Verkehr
Montpellier hat einen internationalen Flughafen an der A 9 mit etwa 1,3 Millionen Fluggästen im Jahr 2004.
Der ÖPNV wird durch die TaM durchgeführt. Sie betreiben eine Straßenbahnlinie und zahlreiche Buslinien in der Region. Eine zweite Straßenbahnlinie wird zur Zeit gebaut (voraussichtliche Fertigstellung Oktober 2006) und eine dritte ist in Planung.
Literatur
- Ralf Nestmeyer: "Languedoc-Roussillon", Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2006, ISBN 3-89953-214-7
Weblinks
- Offizielle Homepage (französisch)
- Heidelberghaus in Montpellier