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Barbara von Nikomedien

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die Vierzehn Nothelfer mit ihren Attributen (Barbara von Nikomedien mit (Turm) Kelch und Hostie)

Die heilige Barbara ist eine historisch nicht belegte christliche Märtyrerin. Sie soll in Nikomedia, dem heutigen İzmit, gelebt haben. Nach der Legende wurde sie von ihrem Vater geköpft. Sie ist eine der Vierzehn Nothelfer und Schutzheilige der Bergleute, Geologen und der Artilleristen.

Eine kleinere Reliquie der Heiligen Barbara befindet sich in der Wallfahrtskirche "St. Hildegard und St. Johannes d. T." in Eibingen im Rheingau. Diese Reliquie gehört zum Eibinger Reliquienschatz, den Hildegard von Bingen zusammengetragen hat.

Gedenktag

Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember. Seit 1969 ist der Gedenktag nicht mehr im Festkalender der römisch-katholischen Kirche aufgeführt, da die heilige Barbara als rein legendäre Figur ohne historischen Hintergrund gilt.

Legende

Zur Zeit der Christenverfolgung wollte in Rom ein Angehöriger der kaiserlichen Leibwache seine Tochter Barbara mit einem Jüngling aus dem Kaiserhof verheiraten. Um die heranwachsende Jungfrau den Blicken der Umwelt zu entziehen, ließ er sie in einem eigens gebauten Turm einsperren.

In dieser Abgeschiedenheit bekannte sie sich gegen den Willen des Vaters zum Christentum. Der Vater versuchte, sie mit Martern und Peinigungen zurückzubekehren; doch dies bestärkte sie noch in ihrem Glauben. Der Vater selbst vollstreckte das über sie verhängte Todesurteil durch Enthauptung. Doch unmittelbar nach dieser Tötung ereilte auch ihn die göttliche Strafe: Ein vom Himmel fallender Blitz erschlug und verzehrte ihn augenblicklich.

Seither gilt die Heilige Barbara als Symbol der Wehr-und Standhaftigkeit. Auf Bildern wird sie oft mit dem Attribut Turm dargestellt. Die Verehrung der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Artillerie geht von Spanien aus und stammt aus der Zeit der Verdrängung der maurischen Besatzer Südeuropas gegen Mitte unseres Jahrtausends. Der eigentliche Ursprung der Wahl der Heiligen Barbara kann indes nicht mit Bestimmtheit rekonstruiert werden. Der auf den Darstellungen beigefügte Turm mag den Ausschlag dazu gegeben haben, da die ersten Artilleriegeschütze zur Verteidigung von Burgen und Festungen eingesetzt wurden.

Brauchtum

Barbarazweig

Nach einer alten Tradition schneidet man am Barbaratag einen Zweig von einem Obstbaum, meistens von einem Kirschbaum, oder einer Forsythie, und stellt ihn in Wasser. Am Weihnachtstag sollte dieser Barbarazweig dann blühen.

Bärbeltreiben

Beim alten Brauch des "Bärbele-Treibens" im Oberallgäu ziehen am Barbaratag als "alte Weiber" verkleidete Frauen mit ihren Weidenruten durch die Straßen, um Rutenhiebe zu verteilen und Kinder mit Äpfeln und Nüssen zu beschenken.

Barbaraparade

In vielen (auch ehemaligen) Bergbauorten findet am Barbaratag oder am Sonntag nach dem Barbaratag eine Parade, d. h. ein bergmännischer Umzug, statt.

Siehe auch: Chango (Voodoo-Gott mit "Schutzbefohlenen" ähnlicher Art)