Reutlingen
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Neckar-Alb |
Landkreis: | Reutlingen |
Gemeindeart: | Große Kreisstadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 380 m ü. NN (Stadtmitte) |
Fläche: | 87,06 km² |
Einwohner: | 112.099 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.288 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 72701-72770 (alt: 7410) |
Vorwahlen: | 07121, 07072 und 07127 |
Kfz-Kennzeichen: | RT |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 061 |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 12 Stadtteile mit Ortschaftsrecht |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 22 72764 Reutlingen |
Offizielle Website: | www.reutlingen.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Barbara Bosch (parteilos) |
Reutlingen, das „Tor zur Schwäbischen Alb“, ist die Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Reutlingen in zentraler Lage Baden-Württembergs. Die Stadt liegt im äußersten Nordwesten des Kreisgebietes. Nächst größere Städte sind Stuttgart, etwa 31 km nördlich und Ulm, etwa 57 km südöstlich von Reutlingen.
Die ehemalige Freie Reichsstadt und spätere württembergische Oberamts- beziehungsweise Kreisstadt überschritt 1989 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur bislang jüngsten der insgesamt 9 Großstädte Baden-Württembergs. Heute ist Reutlingen nach Stuttgart, Heilbronn und Ulm und anderen die neuntgrößte Stadt in Baden-Württemberg und die viertgrößte Stadt des Landesteils Württemberg.
Geografie
Geografische Lage

Reutlingen liegt auf einer bis zu 12 m mächtigen, von Süden nach Norden geneigten Schotterterrasse rechts der Echaz, in einen leichten Bogen des Flusses geschmiegt. Die leichten Anhöhen des mittleren Schwäbischen Alb-Vorlandes rings um die Stadt ragen links und rechts des Echaztales, durch die Achalm (706 m ü. NN) und den Georgenberg (602 m ü. NN) flankiert, bis auf 450 m ü. NN. Reutlingen gehört mit dem näheren Umland zum südlichen Bereich des „Verdichtungsraums Stuttgart“ als sogenannte Metropolregion (Umfang siehe unter Stuttgart). Innerhalb der Region Neckar-Alb bildet Reutlingen zusammen mit der westlichen Nachbarstadt Tübingen das Oberzentrum, von denen im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg insgesamt 14 ausgewiesen sind. Für die Städte und Gemeinden Eningen unter Achalm, Lichtenstein, Pfullingen, Pliezhausen, Sonnenbühl, Walddorfhäslach und Wannweil übernimmt Reutlingen auch die Aufgaben des Mittelbereichs.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Reutlingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen beziehungsweise zu den Landkreisen Esslingen ¹ und Tübingen ²
Pliezhausen, Neckartenzlingen¹, Bempflingen¹, Riederich, Metzingen, Eningen unter Achalm, Pfullingen, Sonnenbühl, Mössingen², Gomaringen², Kusterdingen², Wannweil und Kirchentellinsfurt²
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Reutlingen gliedert sich in die Kernstadt (Reutlingen-Mitte) und 12 Stadtteile. Dabei handelt es sich um ehemals selbständige Gemeinden, die zwischen 1907 und 1975 nach Reutlingen eingemeindet wurden. Für diese Gemeinden wurde jeweils eine Ortschaft (auch als Bezirk bezeichnet) gebildet, was in der Hauptsatzung der Stadt Reutlingen geregelt ist. Jede Ortschaft hat einen Ortschaftsrat, der von den Bürgern der Ortschaft zeitgleich mit dem Gemeinderat der Gesamtstadt gewählt wird. Dieses Gremium ist zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören und wählt einen sogenannten Bezirksbürgermeister. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Reutlingen. In jeder Ortschaft gibt es auch eine örtliche Verwaltungsstelle, welche die Bezeichnung "Bezirksamt" führt.
Die 12 Ortschaften beziehungsweise Bezirke der Stadt Reutlingen:
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„Reutlingen-Mitte“ ist zu statistischen Zwecken in Stadtteile gegliedert, deren Bezeichnungen sich aus der geschichtlichen Entwicklung beziehungsweise Bebauung heraus ergeben. Eine besondere verwaltungsrechtliche Bedeutung haben diese Bezeichnungen nicht. Im Einzelnen sind folgende Stadtteile in Reutlingen-Mitte zu unterscheiden:
Betzenried, Burgholz, Georgenberg, Hohbuch, Katzensteg, Orschel-Hagen, Oststadt, Ringelbach, Römerschanze, Schafstall, Storlach, Vochezenholz und Voller Brunnen.
Geschichte
Die erste Besiedlung der Region um Reutlingen wird um das 4./5. Jahrhundert nach Christus angenommen.
Um das Jahr 1030 begann Graf Egino mit dem Bau einer Burg auf dem „Hausberg“ Reutlingens, der Achalm (706 m). Von dieser Burg, die im 15. Jahrhundert zerfiel und während des 30-jährigen Krieges vollends geschleift wurde, existieren heute nur noch rudimentäre Fundamente. Ein 1838 wieder aufgebauter Bergfried bietet heute als Aussichtsturm auf dem Gelände der Ruine einen Rundblick über die Stadt und den Rand der Schwäbischen Alb sowie das Albvorland.
Der Name Reutlingens wurde zuerst im sogenannten Bempflinger Vertrag erwähnt, der auf das Jahr 1089/1090 datiert wird.
1180 erhielt Reutlingen das Marktrecht und zwischen 1220 und 1240 kam der Stadtstatus dazu. Die militärisch befestigte Stadtmauer, die bis heute in Teilen erhalten ist, wurde errichtet. Zwischen 1247 und 1343 wurde die Marienkirche im gotischen Stil erbaut. Diese monumentale Kirche ist heute ein weithin sichtbares, prägendes Wahrzeichen der Stadt und eine ihrer bedeutendsten Sehenswürdigkeiten.
Ende des 15. Jahrhunderts wurde Reutlingen unter Kaiser Maximilian I. zur Freien Reichsstadt erhoben, und gewann damit eine nur dem Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation)“ verantwortliche Unabhängigkeit, die einem eigenen staatsrechtlichen Status gleichkam, der bis 1802 existierte. Der Marktbrunnen Reutlingens mit einer Statue Maximilians erinnert bis in die Gegenwart an die Erhebung der Stadt zu diesem Status.
Im Jahr 1726 wurde Reutlingen von der größten Katastrophe seiner Geschichte heimgesucht, als ein Stadtbrand 80% der Wohnhäuser und die meisten öffentlichen Gebäude zerstörte, wodurch etwa 1200 Familien obdachlos wurden.
1802 wurde die Stadt gegen ihren Widerstand Teil damaligen Herzogtums und des späteren Königreichs Württemberg, wodurch sie den Status der Freien Reichsstadt verlor. Zum reichsstädtischen Gebiet gehörten bis dahin neben der eigentlichen Stadt Reutlingen auch die Dörfer Betzingen, Bronnweiler, Ohmenhausen, Wannweil, Stockach und Ziegelhausen. (Bis 1648 gehörte auch Gomaringen mit Hinterweiler zur Reichsstadt, doch wurden beide Orte seinerzeit durch die - nach dem Dreißigjährigen Krieg - überschuldete Reichsstadt an Württemberg verkauft). Nach 1802 wurde Reutlingen Sitz eines württembergischen Oberamtes, die reichsstädtischen Dörfer wurden zu selbständigen Gemeinden.
Bei der bürgerlichen Märzrevolution von 1848 war Reutlingen als immer noch gedemütigte freie Stadt, bezogen auf die Situation im Königreich Württemberg, wo die Revolution wegen der frühen Zugeständnisse des Königs insgesamt eine vergleichsweise unblutige Entwicklung nahm, vorne dabei und suchte den Konflikt mit der württembergischen Obrigkeit.
Die Industrialisierung der Stadt kam erst langsam in Gang, jedoch sehr intensiv nach Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke nach Plochingen 1859.
Nach der Machtübernahme 1933 wandelte sich Reutlingen schnell von einer sozialistisch geprägten Stadt in eine von den Nazis dominierten Stadt. In jener Zeit änderte sich auch einiges in der Verwaltung: Aus dem Oberamt Reutlingen ging 1934 der Landkreis Reutlingen hervor. Ein Jahr später schied die Stadt Reutlingen aus dem Landkreis Reutlingen aus und wurde Stadtkreis. 1938 wurde der Landkreis Reutlingen um einige Gemeinden des aufgelösten Landkreises Urach erweitert.
Am Ende des NS-Regimes wurde Reutlingen im Zweiten Weltkrieg mit vier Luftangriffen schwer in Mitleidenschaft gezogen, rund 25 Prozent des Gebäudebestandes wurden vernichtet.
1945 wurde die Stadt unter französischer Besatzung wieder Teil des Landkreises Reutlingen und zur „unmittelbaren Kreisstadt“ erklärt.
Seit Inkrafttreten der Gemeindeordnung des Bundeslandes Baden-Württemberg zum 1. April 1956 ist Reutlingen Große Kreisstadt.
1984 war Reutlingen Gastgeber der fünften Landesgartenschau Baden-Württemberg.
Religionen
Ab 1519 predigt der „Luther Schwabens“, Matthäus Alber, in Reutlingen nach den Lehren von Martin Luther, Bis ins 20. Jahrhundert war Reutlingen eine Hochburg des Protestantismus. Zusammen mit Nürnberg war Reutlingen die einzige Freie Reichsstadt, die sich in Augsburg 1530 zur Lehre Luthers bekannte. Über lange Zeit war das Privileg, das Bürgerrecht der Stadt erwerben zu können, Protestanten vorbehalten. Katholiken wurden allenfalls als Dienstboten geduldet. Nach dem Übergang an Württemberg 1802 wurde die Stadt Sitz eines Dekanats und 1824 einer Prälatur („Sprengel“ Reutlingen mit einem „Regionalbischof“) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Auch heute gehören alle Kirchengemeinden der Stadt Reutlingen, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Reutlingen.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt, doch nahm deren Zahl nur sehr langsam zu. 1823 wurde die erste katholische Gemeinde gegründet. Um 1900 waren von den 21.000 Einwohnern nur 1.700 katholisch. Die Glieder der katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Reutlingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Vor der Reformation gehörten die Katholiken zum Bistum Konstanz.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Reutlingen eingegliedert wurden
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Einwohnerentwicklung

1907 hatte Reutlingen 25.000 Einwohner, bis 1952 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Im Jahre 1988 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, was sie zur Großstadt machte. Im Juni 2004 betrug der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung nach Angaben der Stadtverwaltung 15,2 Prozent (16.541 Personen). Die meisten Ausländer kamen aus der Türkei (3.046), Griechenland (2.969), Italien (2.050), Kroatien (1.642) sowie Bosnien und Herzegowina (1.132). Ende Dezember 2004 lebten in Reutlingen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 112.229 Menschen mit Hauptwohnsitz - historischer Höchststand.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1733 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
- CDU - 12 Sitze
- SPD - 9 Sitze
- Grüne und Unabhängige - 6 Sitze
- Freie Wähler - 5 Sitze
- WiR („Wir in Reutlingen“)- 4 Sitze
- FDP - 2 Sitze
- BMR („Bürgerliche Mitte Reutlingen“) - 2 Sitze
Die Gemeinderäte von FDP und BMR bilden die FDP/BMR Fraktionsgemeinschaft.
Bürgermeister
An der Spitze der Stadt Reutlingen stand der Schultheiß als Vorsitzender des Gerichts. Später gab es 2 Schultheißen. In württembergischer Zeit wurde vom König ein Oberbürgermeister eingesetzt, der später teilweise den Titel Stadtschultheiß führte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg regiert Oskar Kalbfell (SPD) die Stadt unumstritten bis 1972 als Oberbürgermeister.
Kalbfell folgt der ehemalige Landrat des Altkreises Münsingen, Dr. Manfred Oechsle (CDU), mit dem ebenfalls eine Ära beginnt, die mit der Wahl von Dr. Stefan Schultes (CDU) im April 1995 endet. Bei der jüngsten Oberbürgermeisterwahl 2003 musste Dr. Schultes sein Amt für die bisherige beigeordnete Bürgermeisterin von Fellbach, die von der SPD favorisierte parteilose Barbara Bosch, räumen, die nunmehr die Geschicke der Stadt lenkt.
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Der Oberbürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Amtszeit von Barbara Bosch endet am 2. April 2011.
Wappen

Das Wappen der Stadt Reutlingen zeigt in Gold den rot bezungten schwarzen Reichsadler belegt mit einem von Schwarz, Rot und Silber geteilten Brustschild. Die Stadtflagge ist Schwarz-Rot-Weiß.
Der Adler ist das Symbol der Reichsfreiheit, welche die Stadt Reutlingen bis 1803 genoss, bevor sie zum Herzogtum beziehungsweise Königreich Württemberg kam. Der Reichsadler tauchte im 15. Jahrhundert auf einem schwarz-rot-silbernem Schildfuß auf. Später taucht ein zweifach geteilter Schild zwischen den Fängen des Adlers auf. Dieser wurde später teils alleine, teils mit Adler verwendet. Ab dem 17. Jahrhundert taucht der Schild meist als Brustschild auf. Die Stadtfarben wechselten mehrmals, doch sind die heutigen Farben inzwischen schon sehr lange gebräuchlich.
Städtepartnerschaften
Reutlingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater, Kleinkunst, Kabarett
- Theater in der Tonne (Theater, vereinzelt Kleinkunst und Varieté)
- Naturtheater Reutlingen (Theater)
- Kleinkunstbühne Rappen (v.a. Kabarett, Comedy, Kleinkunst)
- Kulturbühne Foyer U3 (Kleinkunst, Kabarett, Musik, verschiedenes)
Musik
- Württembergische Philharmonie Reutlingen, gegründet 1945 (klassische Musik)
- Junge Sinfonie Reutlingen (klassische Musik)
- Jazzclub „In der Mitte“ e.V. (Jazz, Ragtime, Blues)
- Zelle (Rock, Punk, metal, Hip Hop u.a.)
- M-Park (Disco, Popmusik, Rock)
- Färberei4 (Disco, Popmusik, Rock)
- Cafe Nepomuk (Latin Rock, Weltmusik, Kleinkunst, Rock, Folk u.a.)
- La Fontaine (House)
- Billy Bobs
- Hades (metal, gothic, heavy)
Museen
- Heimatmuseum Reutlingen, gegründet 1890
- Naturkundemuseum Reutlingen
- Städtische Galerie Reutlingen
- Städtisches Kunstmuseum im Spendhaus
- Samenhandelsmuseum in Reutlingen-Gönningen
- Feuerwehrmuseum (zur Zeit im Aufbau in der neuen Feuerwache, Hauffstr. 57)
- Heimatstube Reutlingen-Ohmenhausen (Auf der Lind 1)
- Heimatstube Reutlingen-Reicheneck (Alte Dorfstraße 25)
- Museum Im Dorf Reutlingen-Betzingen
- Industriemuseum in der alten Feuerwache (in Planung)
Galerien
- ART GALLERY Reutlingen (St.Leonhardsstraße 22)
- Galerie am Ledergraben (Lederstraße 98)
- Galerie Haus Geiselhart (Gartenstraße 5)
- Kanzlei im Dominohaus (Am Echazufer 24)
- Kunst bei Gutekunst (Hauffstraße 16)
- Kunst in der Scheune
- Kunstverein Reutlingen Hans-Thoma-Gesellschaft (Rathausstraße 6)
- Reutlinger Kunstkabinett Kraushaar (Nürtingerhofstraße 7)
- Städtische Galerie (Eberhardstraße 14)
- Werkstattgalerie (Georgenstraße 6)
Bauwerke
- Kirchen:
- Marienkirche (evang.), das Wahrzeichen der Stadt
- Nikolaikirche (evang.)
- St.-Wolfgangskirche
- Neues Spital ("Volksbildungshaus")
- Rathaus
- Spendhaus
- Stadtmauer mit Tübinger Tor, Gartentor und Zwinger
- Landratsamt (ehemaliger Regierungssitz Württembergs)
- Eisturm
- Stadtmauerhäuser
- Zwinger
- Oberes Bollwerk
- Gmindersdorf
- Haus der Südwestmetall (ganz aus Metall gebaut)
Brunnen
- Gerber- und Färberbrunnen
- Kirchbrunnen
- Lindenbrunnen
- Marktbrunnen, erbaut 1570 von Leonhard Baumhauer, auf der Brunnensäule befindet sich eine Ritterskulptur Kaiser Maximilians II. (1527-1576)
- Zunftbrunnen, mit Miniaturskulpturen der 12 ehemaliger Zünfte der Stadt Reutlingen, gestaltet von Bonifatius Stirnberg
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Denkmal des Nationalökonomen Friedrich List nach Entwurf Gustav Adolph Kietz (1854), Bronzeguß ausgeführt von Georg Ferdinand Howaldt
- Hermann-Kurz-Denkmal
- Achalm, 707 m hoher Hausberg Reutlingens, ragt über 300 m über die Stadt empor, - mit Resten einer Burgruine und Aussichtsturm.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Januar: Donnerstag nach dem Dreikönigsfest: Mutscheltag (siehe unten bei Kulinarische Spezialitäten)
- Februar: Faschingsumzug
- März: Frühlingsfest
- Juni/Juli: Stadtfest, erstmals 1977 (jedes 2. Jahr, 2004 mit ca. 75.000 Besuchern)
- Juli: Marktplatzfest
- Juli: Schwörtag, reichsstädtische Tradition seit ca. 1347 bis zum Ende der Reichsstadtzeit 1802, wiederbelebt 2005 durch Oberbürgermeisterin Barbara Bosch
- Juli: Oststadtfest "Neigschmeckt" mit regionalen Spezialitäten
- Juli: Reutlinger Classic Open Air
- September: OK Fest der Oberamteistraße und Kanzleistraße
- September: Katharinenstraßenfest
- September/Oktober: Weindorf Reutlinger Herbst
- Oktober: Metzgerstraßenfest
- November/Dezember: Weihnachtsmarkt um die Marienkirche
- Dezember: Reutlinger Heiliger Abend - jeweils einige Hundert Menschen treffen sich vor den Kneipen der Altstadt
Kulinarische Spezialitäten
- Kimmicher - Brötchen mit viel Kümmel, Reutlinger Traditionsgebäck
- Mutschel - Sternförmiges Mürbteiggebäck, Reutlinger Traditionsgebäck
- Schiedwecken - Blätterteig mit zartem Kalbfleisch gefüllt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Reutlingen liegt zwar nicht direkt an einer Bundesautobahn, doch sind die Autobahnen A 81 Stuttgart - Singen (Hohentwiel) über Rottenburg am Neckar (Ergenzingen) und Tübingen beziehungsweise A 8 Stuttgart - Ulm über Filderstadt nur etwa 15 Minuten entfernt. Durch die Stadt führen die B 28 Tübingen - Ulm, die B 312 Stuttgart - Biberach - Memmingen und die B 464.
Eisenbahn
Reutlingen liegt an der Neckar-Alb-Bahn Stuttgart - Tübingen (über Esslingen - Nürtingen - Metzingen). Neben RB und RE verkehrt ein stündlicher IRE als Expresszug ohne Zwischenhalt nach Stuttgart.
ÖPNV
Die vier Linien der einstigen Reutlinger Straßenbahn ([1]) wurden zwischen 1970 und 1974 stillgelegt. Heute bedienen Busse der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft mbH (RSV) und verschiedener anderer Verkehrsunternehmen den Nahverkehr im Stadtgebiet.
Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) nutzbar, hierbei befindet sich Reutlingen in der Wabe 220.
Ansässige Unternehmen
In Reutlingen sind bedeutende Unternehmen ansässig:
- Robert Bosch GmbH - Reutlingen ist Hauptsitz der Sparte AE (Automotive Electronics)
- Still Wagner GmbH & Co. KG Fördertechnik
- Rieber GmbH & Co. KG, Hersteller von Produkten und Anlagen im Bereich Großküchen- und Haushaltstechnik
- AIRTEC Pneumatic GmbH, Hersteller von pneumatischer Steuerungstechnik
- Stoll GmbH & Co. KG, Strickmaschinenhersteller
- Wafios AG, Maschinen für die Drahtverarbeitung
- Willi Betz GmbH & Co. KG Europas größter Straßenspediteur
- DaimlerChrysler (Zentrallager Süddeutschland)
- Briefzentrum 72 der Deutschen Post AG (eröffnet am 14. Mai 1997)
- Reiff-Gruppe (bestehend aus Reiff- Reifen-+ Autotechnik GmbH, Reiff- Technische Produkte GmbH, Reiff- Management und Service GmbH)
Medien
In Reutlingen erscheinen die Tageszeitungen Reutlinger General-Anzeiger und Reutlinger Nachrichten, eine Lokalausgabe der Südwest-Presse, deren Hauptredaktion ihren Sitz in Ulm hat. Auch das Schwäbische Tagblatt aus Tübingen berichtet auf einer eigenen Reutlingen-Seite. Im lokalen Kabelnetz ist der Fernsehsender RTF1 auf dem Kanal K08 mit regionalen Nachrichten zu empfangen.
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Reutlingen ist, neben der Stadtverwaltung im Rathaus, Sitz folgender Behörden und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.):
- Amtsgericht Reutlingen
- Agentur für Arbeit (früher: Arbeitsamt) Reutlingen, zuständig für Reutlingen / Tübingen
- Arbeitsgericht Reutlingen
- Bundesnetzagentur Außenstelle Reutlingen
- Finanzamt Reutlingen
- Handwerkskammer Reutlingen K.d.ö.R.
- Industrie- und Handelskammer Reutlingen K.d.ö.R.
- Landratsamt Reutlingen
- Sozialgericht Reutlingen - der Gerichtsbezirk umfasst die Landkreise Freudenstadt, Reutlingen, Rottweil, Tübingen und Tuttlingen sowie den Schwarzwald-Baar-Kreis und den Zollernalbkreis
- Zollamt Reutlingen
Ferner ist Reutlingen Sitz der Prälatur Reutlingen und des Kirchenbezirks Reutlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie des Dekanatsverbands Reutlingen-Zwiefalten des Bistums Rottenburg-Stuttgart, dem die Dekanate Reutlingen und Zwiefalten angehören.
Bildung
In Reutlingen gibt es folgende Hochschulen bzw. Fachhochschulen und Seminare:
- Hochschule Reutlingen - Hochschule für Technik und Wirtschaft, gegründet 1855 als Webschule, später Königliches Technikum, dann Staatliche Ingenieurschule, seit 1971 Fachhochschule
- Pädagogische Hochschule Reutlingen
- Fachseminar für Sonderpädagogik Reutlingen
- Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen)
- Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg
- Theologisches Seminar Reutlingen - staatlich anerkannte Fachhochschule der Stiftung Theologisches Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche
Die Stadt Reutlingen ist Träger von vier allgemeinbildenden Gymnasien: Albert-Einstein-Gymnasium] (AEG), Isolde-Kurz-Gymnasium (IKG), Johannes-Kepler-Gymnasium (Kepi) und Friedrich-List-Gymnasium (FLG). Ein weiteres Gymnasium findet sich im Bildungszentrum Nord (BZN), das neben dem Gymnasium auch eine Realschule und eine Hauptschule umfasst. Ferner gibt es zwei weitere Realschulen (Eichendorff- und Hermann Hesse Realschule), neun Grund- und Hauptschulen (Eduard-Spranger-Schule, Gerhart-Hauptmann-Schule, Hermann-Kurz-Schule, Hoffmann-Schule Betzingen, Matthäus-Beger-Schule, Mörike-Schule Sondelfingen, Rossberg-Schule Gönningen, Schillersschule und Wald-Schule Ohmenhausen), neun selbständige Grundschulen (Auchtert-Grundschule, Friedrich-Silcher-Schule Sickenhausen, Grundschule Mittelstadt, Grundschule Oferdingen, Grundschule Rommelsbach, Hof-Grundschule Altenburg, Hohbuch-Grundschule, Jos-Weiß-Schule und Römerschanz-Grundschule) und zwei Förderschulen (Bodelschwingh-Schule und Gutenberg-Schule).
Der Landkreis Reutlingen ist Träger der vier Beruflichen Schulen (Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Gewerbliche Schule I, Kerschensteinerschule Gewerbliche Schule II, Laura-Schradin-Schule - Hauswirtschaftliche Schule und Theodor-Heuss-Schule - Kaufmännische Schule) sowie der Erich-Kästner-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten, der Peter-Rosegger-Schule für Geistigbehinderte und des Schulkindergartens für Lernbehinderte.
Zahlreiche Privatschulen runden das schulische Angebot in Reutlingen ab. Es bestehen ein Abendgymnasium, eine Abendrealschule Kolpinghaus, die Christian-Morgenstern-Schule, die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik, die Berufliche Heimsonderschule, die Fachschule für Ergotherapie der Volkshochschule, die Freie Evangelische Schule Reutlingen (FES- Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule), die Freie Georgenschule (einheitliche Volks- und Höhere Schule - Freie Waldorfschule), die Carlo-Schmid-Haus Förderberufsfachschule des Internationalen Bundes, die Ita-Wegman-Schule für Erziehungshilfe, das Lederinstitut Gerberschulen Reutlingen, die Oberlinschule für Erziehungshilfe, die Private Sonderberufsschule der Gustav-Werner-Stiftung, die Schule für Pflegeberufe des Klinikums am Steinenberg, ein Schulkindergarten für Geistig- u. Körperbehinderte, ein weiterer Schulkindergarten für Geistigbehinderte, die St.-Wolfgang-Schule GHS Freie Katholische Schule, die Werkstattschule e.V. - Schule für Erziehungshilfe und Private einjährige Sonderberufsfachschule sowie die Wilhelm-Maybach-Schule Förderberufsschule.
Sport
- DAV - Sektion Reutlingen
- SSV Reutlingen 05
- TSG Reutlingen e.V.
- 1. RMC Reutlingen
- Eishalle Reutlingen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die folgende Übersicht enthält alle Personen, die von der Stadt die Ehrenbürgerwürde verliehen bekamen. Die Auflistung erfolgt nach dem Zeitpunkt der Verleihung.
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Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Ohmenhausen:
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Söhne und Töchter der Stadt
Die Liste enthält Personen, die in Reutlingen geboren sind. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Reutlingen hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.
- * 1495, 4. Dezember, Matthäus Alber, † 2. Dezember 1570 in Blaubeuren: Reformator der Stadt
- * 1760, Johann Jakob Fetzer, † 1844: Bürgermeister, Schriftsteller
- * 1789, 6. August, Friedrich List, † 30. November 1846 in Kufstein: Volkswirtschaftler und Politiker; Eisenbahnpionier
- * 1813, 30. November, Hermann Kurz, † 10. Oktober 1873 in Tübingen: Dichter und Schriftsteller
- * 1876, 21. März, Ludwig Finckh, † 8. März 1964: Dichter und Erzähler
- * 1878, 7. September, Laura Schradin, † 8. März 1937: Politikerin
- * 1891, 15. Dezember, Karl Wilhelm Meissner, † 13. April 1959: Physiker
- * 1897, 28. Oktober, Oskar Kalbfell, 5. November 1979: Oberbürgermeister und Landtagsabgeordneter
- * 1904, 7. August, Erwin Fischer, † 15. Juli 1996 in Ulm: Jurist
- * 1912, Helmut Lamparter, † 1991 in Tübingen: Pfarrer, Dichter (Wie lange willst du mein vergessen)
- * 1927, 5. Dezember, Willi Betz, Gründer Europas grössten Fuhrunternehmens: Internationale Spedition Willi Betz GmbH & Co. KG,
- * 1945, 21. Mai, Ernst Messerschmid: Physiker und Astronaut
- * 1961, 22. März, Hubert Kah: Musiker
- * 1972, 2. Juni, Stephan Vuckovic: Triathlet, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Gustav Werner, Theologe. Er gründete die später nach ihm benannte „Gustav-Werner-Stiftung zum Bruderhaus“, die in Reutlingen ihren Sitz hat (seit 2004 "BruderhausDiakonie").
- Werner Höll, Kunstmaler und Holzschneider wirkte lange Zeit in Reutlingen.
- HAP Grieshaber (* 1909, † 1981), bildender Künstler, expessionisticher Grafiker und Holzschneider, war ein relativ bekannter Künstler des 20. Jahrhunderts, der lange Zeit in Reutlingen und Umgebung lebte und arbeitete.
Literatur
- Erich Keyser (Herausgeber): „Württembergisches Städtebuch“; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1961
- Stadtverwaltung Reutlingen/Schul-, Kultur- und Sportamt/Heimatmuseum und Stadtarchiv (Herausgeber): „Reutlingen 1930 - 1950. Nationalsozialismus und Nachkriegszeit“; Katalog und Buch mit Hintergrundbeschreibungen zur gleichnamigen Ausstellung von 1995, ISBN 3-927228-61-3
- Carl Bames: „Chronica von Reutlingen und Pfullingen - In Freud und Leid im Festtags- und Werkstattskleid von 1803 bis 1874“, Karl Knödler-Verlag Reutlingen, Neuauflage 1985, ISBN 3-87421-095-2
- Paul Landmesser, Peter Pächler, IG Metall Reutlingen (Herausgeber): „Wir lernen im Vorwärtsgehen! - Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Reutlingen 1844 - 1949“; Distel-Verlag Heilbronn 1990, ISBN 3-923208-25-1