Zum Inhalt springen

Coburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2006 um 07:56 Uhr durch Störfix (Diskussion | Beiträge) (einleitg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Coburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 48,3 km²
Einwohner: 42.015 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 875 Einwohner je km²
Höhe: 296 m ü. NN
Postleitzahlen: 96450
Vorwahl: 09561
Geografische Lage:

Vorlage:Koordinate Text Artikel

Kfz-Kennzeichen: CO
Gemeindeschlüssel: 09 4 63 000
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
96450 Coburg
Website: www.stadt.coburg.de
E-Mail-Adresse: info@coburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Norbert Kastner (SPD)

Coburg ist Oberzentrum, kreisfreie Stadt und gleichzeitig Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Oberfranken im Norden Bayerns.

Bis 1918 war der Ort bekannt als Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg, heute ist er es durch die ansässige Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Über Coburg erhebt sich die zweitgrößte erhaltene Burg Deutschlands, die Veste Coburg, auch als „Fränkische Krone“ bezeichnet.

Geografie

Die Stadt liegt zwischen dem südlichen Vorland des Thüringer Waldes, den Langen Bergen, sowie dem Maintal und wird von der Itz durchflossen, in die innerhalb des Stadtgebietes der Lauterbach mündet, welcher im Stadtteil Neuses sich mit dem Sulzbach vereinigt hat. Bei einem Einzugsgebiet der Itz oberhalb Coburgs von ungefähr 346 km² kam es bis zur Errichtung des Hochwasserrückhaltebecksen Froschgrundsee im Jahre 1986 öfters zu größeren Überschwemmungen in der Stadt. Bessere Sicherheit gegen Hochwasser, 2003 ist letztmals die Itz in Coburg über die Ufer getreten, wird aber erst das Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee für den Sulzbach und den Lauterbach bringen, das bis 2009 fertiggestellt sein soll. Die nächsten Großstädte sind Erfurt, etwa 80 km Luftlinie nördlich, Würzburg, etwa 90 km südwestlich und Nürnberg, etwa 90 km südlich. Die Höhenlage des Marktplatzes ist 296 m über NN, die der Veste 451 m über NN.

Stadtgliederung

Coburg ist in 13 Stadtteile gegliedert. Die Flächen und Einwohnerzahlen von 2002 sind in der Tabelle zusammengestellt.

Stadtteil Fläche km² Einwohner Dichte EW/km²
Coburg (Kernstadt) 13,91 27.120 1.950
Beiersdorf 7,31 1.421 194
Bertelsdorf und Glend 4,00 1.407 352
Cortendorf 1,65 1.349 818
Creidlitz 2,30 1.732 753
Ketschendorf 1,79 1.517 847
Lützelbuch und Löbelstein 1,00 458 458
Neu- und Neershof 2,51 232 92
Neuses 2,74 1.720 628
Rögen 3,05 384 126
Scheuerfeld 4,83 2.425 502
Seidmannsdorf 1,98 682 344
Wüstenahorn 1,23 2.002 1.628
Insgesamt 48,3 42.449 878

Zwei Drittel der Bevölkerung wohnen in der Kernstadt im Itztal. Insbesondere die äußeren Stadtteile Rögen sowie Neu- und Neershof haben noch einen stark dörflichen Charakter.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden des Landkreises Coburg grenzen an die Stadt Coburg, sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt. Dies sind Lautertal, Dörfles-Esbach, Rödental, Ebersdorf bei Coburg, Grub am Forst, Niederfüllbach, Untersiemau, Ahorn, Weitramsdorf und Meeder.

Klima

Das Klima Coburgs ist durch die Mittellage zwischen dem oberen Maintal im Süden und dem Thüringer Wald im Norden gekennzeichnet. Zusätzlich wird es durch eine Tallage beeinflusst. Während die Sommer als verhältnismäßig warm bezeichnet werden können, gilt dies für die Winter aufgrund der Nähe zum Thüringer Wald weniger. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8 °C, wobei im Januar die mittlere Tagestemperatur bei -1,4 °C liegt und im Juli 17,2 °C beträgt. Dabei gibt es im Mittel pro Jahr 5 heiße Tage, 36 Sommertage und 28 Eistage. Es fallen im Jahr, relativ gleichmäßig über die Monate verteilt, durchschnittlich etwa 747 mm Niederschlag. Ein Maximum besteht im Juni mit 82 mm und im Dezember mit 73 mm. Niederschlag mit > 1,0 mm findet im Schnitt an jedem dritten Tag statt, wobei als maximaler Niederschlag 57,6 mm innerhalb von 24 Stunden gemessen wurde.

Geschichte

Datei:Coburg-1915.jpg
Coburg 1915

Überblick

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde des Landes um Coburg von der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof Anno von Köln.

Spätmittelalter

Über den Ausbau und die Veränderungen der Stadt im späten Mittelalter gibt es nur wenige Dokumente. Um 1250 wurde ein Franziskanerkloster an der Stelle der heutigen Ehrenburg gegründet. Die ersten Herrscher von Coburg waren die Meranier, 1265 wurden sie von den Hennebergern abgelöst. Das erste Stadtwappen trug folglich die "Henne auf dem Berg". 1331 erhielt Coburg das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit von Kaiser Ludwig der Baier verliehen. Von 1330 bis ins 15. Jahrhundert wurde an der Hauptkirche der Stadt, der St.-Moriz-Kirche gebaut.
1353 erbte Markgraf Friedrich IV. von Meißen und somit das Haus Wettin von dem Henneberger Grafen Heinrich die Herrschaft Coburg; Stadtwappen wurde der Meißener Löwe. Seit 1430 ist der Heilige Mauritius Stadtwappen. 1444 fand in der Stadt erstmals ein urkundlich erwähntes Vogelschießen (heute Schützenfest) statt.

16. bis 18. Jahrhundert

1485 wurde Coburg nach der Leipziger Teilung Land der Ernestiner. Da die sächsischen Kurfürsten die Reformation unterstützten, konnte diese schon 1524 in Coburg eingeführt werden. Im Jahr 1530 verweilte Martin Luther ein halbes Jahr auf der Veste Coburg, weil er am Reichstag in Augsburg wegen der über ihn verhängten "Acht" nicht teilnehmen konnte. Coburg war der nächstgelegene sichere Ort zu Augsburg.

Mit Fürst Johann Ernst wurde Coburg 1542 erstmals als Residenzsitz gewählt. Bis 1547 ließ er das aufgelöste Barfüßerkloster zum herzoglichen Stadtschloss Ehrenburg umbauen. Mit dem Tod des kinderlosen Johann Ernst 1553 endete Coburgs erste Dekade als Residenzstadt. 1576 bis 1579 erfolgte der Bau des neuen, erweiterten Rathauses.

Zwischen 1586 und 1633 war Coburg erstmals Residenz und Hauptstadt des voll selbständigen, eigenstaatlichen Herzogtums Sachsen-Coburg. In dieser Periode gab es unter Herzog Johann Casimir in Coburg eine rege Bautätigkeit. Er ließ zwischen 1597 und 1599 für die herzogliche Behörde das Regierungshaus (heute Stadthaus) am Marktplatz errichten, legte den Grundstein zum 1605 eingeweihten Gymnasium Casimirianum und erbaute von 1616 bis 1621 das Zeughaus in der Herrengasse. Zusätzlich wurde die Veste Coburg zur Festung ausgebaut.

Mit der Besetzung der Stadt durch kaiserliche und bayerische Truppen unter Wallenstein 1632 und der erfolglosen Belagerung der Veste Coburg erreichte der Dreißigjährige Krieg auch Coburg. Zwei Jahre später erfolgte durch kaiserliche Truppen unter dem General Graf Lamboy die erneute Besetzung von Stadt und Belagerung der Veste, die diesmal aber aufgrund einer List erfolgreich war. Nach Ende des Krieges war die Anzahl der Einwohner und Häuser um ungefähr die Hälfte reduziert.

Ab 1680 wurde Coburg wieder herzogliche Residenz, diesmal von Herzog Albrecht, der allerdings 1699 kinderlos starb. Dieser baute das 1690 niedergebrannte Schloss Ehrenburg als Barockschloss wieder auf. 1714 erfolgte der Neubau eines größeren Schützenhauses auf dem Anger. Mit Beendigung der Erbstreitigkeiten unter den Ernestinern und der Schaffung des neuen Herzogtums Sachsen-Coburg-Saalfeld wurde 1735 Coburg erneut Residenzstadt eines regierenden Herzogs und blieb es nunmehr bis zum Ende der Monarchie 1918. Von 1803 bis 1804 lebte der Dichter Jean Paul als herzoglicher Legationsrat in der Stadt. 1806 bekam Coburg seine erste Straßenbeleuchtung. Zwischen 1806 wurde die Stadt durch französische Truppen besetzt und bis 1807 verwaltet, obwohl das Herzogtum Mitglied im Rheinbund war.

19. Jahrhundert

Im Jahr 1826 hatte Herzog Ernst I. bei der letzten Ernestinischen Landesteilung im Tausch für Sachsen-Saalfeld das Herzogtum Sachsen-Gotha erhalten. Das neue Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha wurde immer in Personalunion regiert. Für Coburg bedeutete dies, dass es nicht mehr alleinige Residenzstadt war, der Hof wechselte nunmehr bis zum Ende der Monarchie regelmäßig zwischen Coburg und dem größeren und wohlhabenderen Gotha hin und her. Allerdings behielt Coburg wie Gotha seinen eigenen Landtag und die eigenständige Landesverwaltung. In der Regierungszeit Herzog Ernst I. erfolgte ab 1816 der Neubau der beiden Nordflügel des Residenzschlosses Ehrenburg und mit der Neugestaltung des Schlossplatzes die Schaffung der heutigen Arkaden sowie des Hofgartens. Zusätzlich wurde von 1837 bis 1840 das Hoftheater (heutiges Landestheater) gebaut.

Mit dem Herzoglichen Kunst- und Naturalienkabinett (heutiges Naturkunde-Museum) erhielt die Bevölkerung 1844 einen ersten Zugang zu den Kunstschätzen der Herzöge von Sachsen-Coburg. 1852 wurde in Coburg die herzogliche Baugewerkschule als Vorläuferin der späteren Fachhochschule Coburg gegründet.

Bezüglich der Stadtentwicklung muss 1854 mit der ersten Gasfabrik und 1858 mit dem ersten Eisenbahnanschluss durch die Werrabahn genannt werden. Unter der Regentschaft und dem Patronat des liberalen Nachfolgers Herzog Ernst II. wurde in Coburg 1860 das Erste Deutsche Turn- und Jugendfest veranstaltet. 1862 erfolgte die Gründung des Deutschen Sängerbundes, seit 1872 ist Coburg der ständige Tagungsort des Coburger Conventes (Pfingstkongress).

Der Walzerkönig Johann Strauß kam 1886 von Wien in die Stadt um Coburger Bürger zu werden, damit er sich scheiden lassen konnte. 1894 waren anlässlich der Fürstenhochzeit des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein mit der Tochter von Herzog Alfred, Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha, deren gemeinsame Großmutter die Königin Viktoria von England, der Deutsche Kaiser Wilhelm II., der spätere Zar Nikolaus II. von Russland und weitere hocharistokratische Verwandtschaft zu Besuch in Coburg.

20. und 21. Jahrhundert

Erst 1903 wurden in Coburg die Elektrizitätswerke in Betrieb genommen, aber schon 1907 das Krematorium, als eines der ersten in Deutschland. Im gleichen Jahr war auch die Einweihung des Ernst-Alexandrinen-Volksbades. Der Bau des Hallenbades ging auf eine Initiative der Herzogin Alexandrine (Witwe Ernst II.) zurück und wurde von ihr auch finanziell unterstützt. 1913 wurde auf der Brandensteinsebene vom Deutschen Flugverband zur Unterstützung der Militärluftfahrt der Flugstützpunkt Coburg mit Flughallen, als dritter im Deutschen Reich, eröffnet.

Am 14. November 1918 endete mit dem Rücktritt des letzten in Coburg residierenden Herzogs Carl Eduard die Monarchie.

In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votierten 1919 über 88 % der Wähler gegen den Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen. Somit kam es im folgenden Jahr, nach mehreren Jahrhunderten staatlicher Eigenständigkeit, zur Vereinigung mit dem Freistaat Bayern. Der Vereinigunsgvertrag sicherte Coburg den Fortbestand bisheriger Einrichtungen (z.B. Landestheater und eigenes Staatsarchiv). 1919 wurde das Metallwerk Max Brose & Co gegründet, heute als Brose Fahrzeugteile GmbH mit 2200 Mitarbeitern zweitgrößter Arbeitgeber in Coburg. 1926 erfolgte die Einweihung des Freibades an der Rosenauer Straße.

Ab 1922 entwickelte sich Coburg zu einer bekannten Hochburg des Nationalsozialismus und wurde im englischen Sprachraum später mit The first Nazi town tituliert. Schon 1929 erhielt die NSDAP zum ersten Mal in einer deutschen Stadt bei den Stadtratswahlen die absolute Mehrheit. Es begann die Karriere des späteren Bürgermeisters und Gauleiters Franz Schwede. Dieser sorgte unter anderem dafür, dass 1932 Coburg als erste deutsche Stadt Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte verlieh. Im gleichen Jahr wurde das sogenannte Coburger-Ehrenzeichen, eine der höchsten Auszeichnungen des NS-Regimes, eingeführt.

Zeitgleich mit dem Zuspruch für den Nationalsozialismus entwickelte sich in der Stadt der Antisemitismus. Schon 1923 beklagte sich der Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens bei der Regierung von Oberfranken über Gewalttätigkeiten von NSDAP-Mitgliedern gegen die jüdische Bevölkerung Coburgs. In den folgenden Jahren nahmen die Übergriffe immer mehr zu und fanden einen ersten Höhepunkt schon 1931. 1929 beschloss der Stadtrat die Besteuerung von Warenhäusern und Filialen, diese waren in Coburg generell in jüdischem Besitz. Coburg führte diese Steuer als erste Stadt in Deutschland ein. Am 10. März 1933 begann, zusammen mit Verhaftungen und Misshandlungen, der Boykott sowie die Aufforderung zur Schließung jüdischer Geschäfte. 1933 hatte die jüdische Gemeinde noch 233 Mitglieder, Ende 1942 lebte keiner mehr in der Stadt, da sie entweder ins Ausland geflohen waren oder in Vernichtungslager deportiert wurden.

Datei:Coburg 1945.jpg
Coburg 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, den die Stadt relativ unzerstört überstanden hatte, zeigte die Volksabstimmung von 1919 mit dem Anschluss an Bayern unerwartete Folgen. Coburg und der Landkreis Coburg wurden Teil der Amerikanischen Besatzungszone, während das thüringische Hinterland zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte und bis 1989 durch die Zonengrenze von Coburg abgeschnitten blieb.

Im Jahr 1950 verlegte die Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G., Erfurt ihren Sitz nach Coburg. Heute heißt die Versicherungsgruppe HUK-COBURG und ist mit über 4100 Mitarbeitern in Coburg der größte Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler.

Am 11. November 1989, dem ersten Samstag nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze, kamen ungefähr 55.000 Bürger der DDR in ihren Autos nach Coburg. Diese führte unter einer überschwenglichen Stimmung zu einem Verkehrschaos und einem Ausverkauf in den Geschäften. Seitdem hat die Stadt wieder ihre zentrale Lage in Deutschland.

Obwohl keine Residenzsstadt mehr, hat Coburgs Bedeutung für die Region, insbesondere durch die Vereinigung mit Bayern und durch die Wiedervereinigung Deutschlands, zugenommen. Die Stadt, seit 30. Mai 2005 Europastadt, ist Oberzentrum mit wichtiger Infrastruktur, wie Landestheater, Landesbiliothek, Klinikum und vielen verschiedenartigen Schulen. Daneben gibt es in Coburg über 27.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und mit 1240 Euro pro Einwohner hat die Stadt die höchsten gemeindlichen Steuereinnahmen in Deutschland.

Siehe auch: Haus Sachsen-Coburg und Gotha, Coburger Taler, Itzgründisch (Coburger Mundart)

Religion

Der Coburger Raum gehörte seit der Christianisierung Frankens und Thüringens, wohl erstmals um 768, bis zur Einführung der Reformation 1524 zum Bistum Würzburg. Danach war die Stadt über viele Jahrhunderte eine fast ausschließlich protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. 1910 waren über 96% der Bevölkerung Mitglied der evangelischen Landeskirche. Oberhaupt der Landeskirche war der jeweilige Herzog von Sachsen-Coburg als „summus episcopus“. Dieser ernannte unter anderem die Kirchenregierungen. Die geistliche Leitung hatten die Superintendenten mit Sitz in Coburg. Nach der Vereinigung Coburgs mit Bayern schloss sich 1921 die Evangelische Landeskirche Coburg der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Bayerns an. Innerhalb dieser Landeskirche ist Coburg Sitz des mit über 82.000 Mitgliedern größten Dekanats in Bayern.

Heutige Religionszugehörigkeit in Coburg
Religion (Konfession) Anteil
Evangelisch 60 %
Katholisch 22 %
Sonstige 18 %

Römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1802] gestattet, Gottesdienste abzuhalten, zuerst in einem Zimmer in der Ketschengasse 1, ab 1806 in der Nikolaus-Kapelle. 1860 erhielten die ca. 600 Katholiken unter der Protektion von Prinz August von Sachsen-Coburg-Koháry den Kirchenneubau St. Augustin als eigene Kirche.

Ab 1826 war die Kirchengemeinde der Erzdiözese Bamberg zugeteilt worden, 1920 dann endgültig.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es heute auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Adventgemeinde (Adventisten) und die Christengemeinschaft.

Ferner sind eine Neuapostolische Gemeinde, eine Alt-Katholische Kirchengemeinde, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage und die Zeugen Jehovas in Coburg vertreten.

Eingemeindungen

1934 erfolgte die Eingemeindung von Ketschendorf, Wüstenahorn, Cortendorf und Neuses, um so wieder Garnisonsstandort werden zu können, wofür 30.000 Einwohner notwendig waren. Die siebziger Jahre waren durch eine größere Zahl von Eingemeindungen gekennzeichnet. 1972 waren dies am Jahresanfang Lützelbuch, Löbelstein, Rögen und Seidmannsdorf sowie in Jahresmitte noch Beiersdorf (bekannt für das Schloss Callenberg), Creidlitz und Scheuerfeld. Abgerundet wurden die Eingemeindungen 1976 mit Neu- und Neershof, Neudörfles sowie 1977 mit Bertelsdorf und Glend. Die Fläche der Stadt hatte sich damit seit 1900 von 11,4 km² auf über 48 km² mehr als vervierfacht.

Einwohnerentwicklung

Von 1875 mit 14.600 Einwohnern bis 1933 mit 25.700 Einwohnern hatte Coburg eine konstante Zunahme an Bürgern. Durch die ersten Eingemeindungen 1934] ergab sich ein Sprung auf 29.000 Einwohner, der Höchststand betrug schließlich 1946 51.000 Einwohner, davon ungefähr 15.000 Flüchtlinge. Seit dem Ende des letzten Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl wenig verändert und beträgt rund 42.000.

Politik

Stadtwappen

Wappen

Auf dem Coburger Stadtwappen ist der Heilige Mauritius als Mohr dargestellt, der der Schutzpatron der Stadt ist. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ab 1934 der bei den Nationalsozialisten unliebsame Mohr gegen ein Schwert mit Hakenkreuz im Knauf ausgetauscht.

Stadtrat

Datei:CO-Stadtrat.png
Sitzverteilung im Stadtrat

Der Stadtrat Coburgs besteht aus dem Oberbürgermeister und der von der Gemeindeordnung gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl von 40 Stadtratsmitgliedern. Seit der Kommunalwahl vom 27. März 2002 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

1.Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1900

  • 1897–1924: Gustav Hirschfeld
  • 1924–1931: Erich Unverfähr
  • 1931–1934 Franz Schwede, NSDAP
  • 1934–1937: Otto Schmidt, NSDAP
  • 1937–1938: Wilhelm Rehlein, NSDAP
  • 1938–1945: August Greim, NSDAP
  • 1945, kommisarisch: Alfred Sauerteig, NSDAP
  • 1945, kommisarisch: Eugen Bornhauser
  • 1945–1948: Ludwig Meyer
  • 1948–1970: Walter Langer, FDP
  • 1970–1978: Wolfgang Stammberger, SPD
  • 1978–1990: Karl-Heinz Höhn, parteilos
  • seit 1990: Norbert Kastner, SPD (Bei seiner Wahl mit 31 Jahren jüngster OB Bayerns)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Kinos

Landestheater und Palais Edinburgh

Das Landestheater Coburg wurde in den 1840ern von Herzog Ernst II. als Hoftheater erbaut. Ein nahezu identisches Theater wurde zeitgleich in Gotha errichtet (im 2. Weltkrieg zerstört). Heute zählt das Landestheater zu den schönsten Bauten in Coburg und passt sich in das Gesamtensemble des Schlossplatzes ein. Das mehrteilige klassizistische Bauwerk hat u. a. einen Spiegelsaal und einen schönen Zuschauerraum. Aufgrund der Mitfinanzierung (40 %) durch den Freistaat Bayern kann es auch als drittes bayerisches Staatstheater bezeichnet werden. Es ist ein kleines Drei-Sparten-Theater (Oper/Operette, Schauspiel, Ballett) und hat im Großen Haus 550 Plätze und in der Reithalle 99 Sitzplätze.

Das neue Kino Utopolis ist mit 9 Sälen eines der modernsten in der Region. Es wurde 2001 an Stelle des alten Union-Theaters von 1919 eröffnet und erfreut sich nun mit einer Bar, einem Restaurant und einem Musik-Club großer Beliebtheit.

Lokale Medien

Coburg hat, obwohl es nicht sehr groß ist, zwei Tageszeitungen. Das 1886 gegründete Coburger Tageblatt als Regionalausgabe im Ring Nordbayerischer Tageszeitungen erscheinend und die 1946 gegründete Neue Presse, seit 1986 mehrheitlich zur Mediengruppe Süddeutscher Verlag gehörend. Die beiden lokalen Radiosender heißen Radio 1 und Radio Galaxy Coburg, wobei letzterer ein Ableger vom jugendorientierten Radio Galaxy Bayern ist. TV Oberfranken mit Sitz in Hof ist lokaler Fernsehsender für Oberfranken. Desweiteren gibt es ein rein im Internet verfügbares Medienangebot, das Online-Magazin Cocoa. Dort werden täglich die aktuellen Geschehnisse rund um Coburg mit Hintergrundinformationen aufgeführt.

Bauwerke

Veste
Ehrenburg und Schlossplatz
Rathaus
Stadthaus am Marktplatz

Coburg hat eine sehr gut erhaltene Altstadt, die durch die teilweise erhaltene Stadtmauer mit Juden-, Ketschen- und Spitaltor begrenzt ist. Die Stadt ist reich an sehenswerten Bauwerken, Brunnen, Gedächtnisstätten und historische Ensembles.

Veste Coburg

An erster Stelle ist die Veste Coburg zu nennen, die 170 Meter über der Stadt liegt und zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands gehört. Sie wurde 1225 erstmalig urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert mit einem dreifachen Mauerring zur Landesfestung ausgebaut und beherbergt heute die ehemaligen herzoglichen Kunstsammlungen.

Schloss Ehrenburg

Am Fuße des Festungsberges liegt der Schlossplatz, welcher umfasst wird von dem ehemaligen Residenzschloss Ehrenburg, den Arkaden mit Hofgarten sowie Palais Edinburgh und Landestheater. Der Platz wurde 1830 bis 1837 gestaltet. In der Mitte steht ein Denkmal Herzog Ernsts I.. Den Grundstein für Schloss Ehrenburg legte 1543 Herzog Johann Ernst von Sachsen und von 1623-1627 erweiterte Herzog Johann Casimir seine Residenz zu einem Renaissanceschloss. Im Westflügel ist die 1701 fertiggestellte barocke Schlosskirche integriert. Im 19. Jahrhundert verlieh Herzog Ernst I. dem Schloss mit einer Fassade im Stil der englischen Neugotik sein heutiges Aussehen. Die Ehrenburg beherbergt die Landesbibliothek Coburg und wurde als Museum ausgebaut.

Rathaus und Stadthaus

Benachbart zum Schlossplatz liegt der Marktplatz, eingerahmt von Rathaus und Stadthaus. In seiner Mitte steht das Prinz-Albert-Denkmal, ein Geschenk der Königin Victoria an die Heimatstadt ihres verstorbenen Gatten. Der feierlichen Enthüllung des Denkmals wohnte die Queen am 26. August 1865 während ihres fünften Besuches in Coburg bei. Zwischen 2004 und 2005 erfolgte eine Neugestaltung des Platzes mit Begrünung, neuer Beleuchtung und Wasserfontänen rund um das Prinz-Albert-Denkmal. Das Rathaus mit dem zweigeschossigen Coburger Erker und einem 27 m langen sowie 13 Meter breiten großen Ratssaal errichtete ab 1577 der Baumeister Hans Schlachter, 1750 und 1903 wurden größere Umbauten durchgeführt. Das gegenüberliegende Stadthaus ließ Herzog Johann Casimir 1601 errichten. Die ehemalige herzogliche Cantzley ist ein Gebäude der Spätrenaissance mit einer reichverzierten Fassade und vielfarbigen Wandmalereien. Nennenswert ist außerdem die Hofapotheke aus dem Jahre 1543, ein spätgotischer Steinbau mit einem kleinen Chor und einer Madonna mit Kind an einer Fassadenecke.

Morizkirche

Als weiteres Baudenkmal in der Coburger Innenstadt muss die Morizkirche von 1320 bis 1586 errichtet, genannt werden. Sie ist Hauptkirche der evangelischen Stadtgemeinde. Der älteste Teil der Kirche, der Ostchor, stammt aus 1330. Das Westportal mit den beiden ungleichen Türmen wurde um 1420 gebaut. Und wiederum einhundert Jahre später erfolgte die Aufrichtung des eigentlichen Kirchengebäudes, des Kirchenschiffes. In der Osterwoche 1530 predigte Martin Luther in der Kirche.

Weitere Bauwerke

Neben der Morizkirche ist das Gymnasium Casimirianum gelegen , das Renaissance-Gebäude wurde 1605 eingeweiht. Auch das Zeughaus in der Herrngasse zwischen Schlossplatz und Marktplatz stammt aus dieser Zeit, es wurde 1621 als Waffenlager errichtet. Später ist es im Stil der Spätrenaissance erweitert worden und erfüllte wechselnde Aufgaben. Heute dient es als Staatsarchiv.

In der Nachbarschaft zum Landestheater liegen St. Augustin und das Bürglassschlösschen. Dieses gehörte einst Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld, heute befindet sich darin das Coburger Standesamt. Die Katholische Stadtpfarrkirche St. Augustin ist ein neugotisches Gotteshaus mit einer Fürstengruft, welches nach Entwürfen von Vincenz Fischer-Birnbaum zwischen 1855 und 1860 errichtet wurde.

Denkmalgeschützte Fachwerkgebäude sind das Rosenauschlösschen am Rittersteich aus dem Jahre 1435 und die benachbarte Hahnmühle von 1317 sowie das Münzmeisterhaus. Letzteres war ehemaliger Hof des Geschlechtes der Münzmeister genannt von Rosenau, welche 1288 urkundlich erwähnt wurden. Das Haus besteht seit 1333 und ist eines der ältesten Fachwerkhauser Deutschlands.

Außerdem ist die am Altstadtrand gelegene St. Nikolauskapelle erwähnenswert. Sie wurde 1473 als Siechenkapelle für Leprakranke erbaut und ist heute im Besitz der Stadt. Sie war ab 1529 Kapelle der evangelischen Gemeinde, ab 1806 Kapelle der katholischen Gemeinde, von 1873 bis 1932 jüdische Synagoge, ab 1946 Kapelle der freikirchlichen Gemeinde und ist seit 1962 Kapelle der altkatholischen Gemeinde.

Schloss Callenberg im Stadtteil Beiersdorf wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt und war ab 1825 Sommerresidenz der Coburger Herzöge. Die dreiflügelige Schlossanlage ist ein bedeutendes Beispiel für die Neugotik in Bayern. Seit 1998 beherbergt das Schloss die private Sammlung Herzoglicher Kunstbesitz, ab 2004 wird das Deutsche Schützenmuseum aufgebaut.

Parks

Der Hofgarten, zwischen Schloßplatz und Festungsberg liegend, wurde 1680 durch Herzog Albrecht als 5,5 Hektar großer Barockgarten angelegt. Seine heutige Gestalt als englischer Landschaftspark, mit einer Vielzahl heimischer wie auch seltener Baumarten, erhielt er mit der Erweiterung bis zur Veste 1857 unter Herzog Ernst II. Heute hat der Park aufgrund seiner zentralen Lage eine wichtige Erholungsfunktion für die Bevölkerung und ist gleichzeitig die Frischluftschneise der Stadt. Der Hofgarten beherbergt das Reiterdenkmal Herzog Ernsts II. von 1899, das Mausoleum für Herzog Franz Friedrich Anton und seine Gemahlin (1816/1817), den Herzog-Alfred-Brunnen (1904) sowie das Ehrenmal des Coburger Convents (1926).

Der Rosengarten am Kongresshaus war einmal die außerhalb der Stadt liegende Zollbauernwiese. Auf diesem Gelände wurde 1929 die Deutsche Rosenschau mit fast 200.000 Besuchern veranstaltet. Der Ende der achtziger Jahre umgestaltete Garten hat unter anderem um 70 verschiedene Sorten von Rosen und Volieren für exotische Vögel. Außerdem ist im Rosengarten der Sinflutbrunnen des Coburger Künstlers Ferdinand Lepcke aufgestellt.

Weitere kleine Anlagen sind der Rückert-Park im Stadtteil Neuses und die Josiasanlage am Bürglaßschlösschen.

Museen

Kunstsammlung der Coburger Veste

Bedeutendstes Museum Coburgs ist die Kunstsammlung der Coburger Veste, hervorgegangen aus den Sammlungen der Coburger Herzöge. Kunst und Kunsthandwerk aus neun Jahrhunderten können dort besichtigt werden. Es sind unter anderem 26 Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, eine große Sammlung von Rüstungen, Kriegswaffen und Jagdwaffen sowie eine außergewöhnliche Glassammlung ausgestellt.

Naturkundemuseum

Das Naturkundemuseum geht auf das 1844 gegründete „Herzogliche Kunst- und Naturaliencabinet“ zurück und erhielt 1914 im Hofgarten sein heutiges Domizil. Unter anderem sind Exponate zu den Themen Mineralogie, Geologie, Paläontologie, Archäologie, Völkerkunde und Evolution ausgestellt.

Weitere Museen

Weiterhin sind zu nennen das Puppen-Museum neben der Ehrenburg mit einer großen Anzahl von Künstlerpuppen, das Friedrich-Rückert-Museum im Stadtteil Neuses sowie das Grabungsmuseum Kirchhof, welches neben St. Moriz unter dem Ämtergebäude liegt und Ausgrabungen einer ehemaligen Benediktiner-Propstei mit Keramikgegenständen zeigt. Im Pavillon des Kunstvereins Coburg am Hofgarten finden seit 1986 Wechselausstellungen mit Kunst der Gegenwart statt.

Im Schloss Callenberg im Stadtteil Beiersdorf werden außerdem seit 1998 durch die „Sammlung Herzoglicher Kunstbesitz“ Mobiliar, Gemälde, Porzellan und kunstgewerbliche Gegenstände aus vier Jahrhunderten gezeigt. Ein außergewöhnliches Uhrenkabinett kann besichtigt werden. Ab 2004 ist hier das Deutsche Schützenmuseum beheimatet.

Sport

Neben Fußball, der in 16 Vereinen angeboten wird, und mit dem DVV Coburg in der Landesliga vertreten ist, hat traditionell der Schießsport eine besondere Bedeutung in Coburg. Hier gibt es vier Vereine und die Schützengesellschaft Coburg 1354 ist mit einer Luftgewehrmannschaft in der 2. Bundesliga vertreten. Viele Anhänger hat auch der HSC 2000 Coburg, dessen 1. Herrenmannschaft in der Handball-Regionalliga Süd spielt und bei seinen Heimspielen einen Zuschauerschnitt von mehr als 1000 Zuschauer hat, bei einer maximalen Kapazität von 1270 in der Angersporthalle. Auch Orientierungslauf gewinnt in Coburg immer mehr an bedeutung, so wurde dieses Jahr erstmals in Coburg eine Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und ein Bundesranglistenlauf ausgerichtet.

Regelmäßige Veranstaltungen

14. Internationale Samba-Festival Hauptbühne: Schloßplatz

In Coburg findet jedes Jahr das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens statt, das seit 1992 alljährlich im Juli an drei Tagen weit über 100.000 Besucher anzieht. Knapp 90 Sambagruppen mit mehr als 2500 Sambistas aus neun Nationen sorgten vom 8. bis zum 10. Juli 2005 auf neun Bühnen in der Innenstadt für Stimmung. Das 15. Sambafest findet voraussichtlich vom 7. bis 9. Juli 2006 statt. Daneben ist Coburg der Tagungsort des Coburger Convents (CC), eines Verbandes von Studentenverbindungen, der jedes Jahr zu Pfingsten seinen Kongress mit Tagungen, Festkommers, Fackelzug und Sportveranstaltungen ausrichtet.

Mehrmals jährlich werden klassische Konzerte in der St.-Moriz-Kirche durch den Coburger Bachchor veranstaltet. Außerdem wird Ende Juli das Schlossplatzfest, das sich als „Größte Party Nordbayerns“ bezeichnet, zwischen Ehrenburg und Landestheater gefeiert.

Coburger Weihnachtsmarkt Dezember 2003

Auf der Freifläche Anger finden im Frühjahr das Frühlingsfest sowie Anfang August das Vogelschießen (Schützenfest) statt. Dieses wird durch die Schützengesellschaft Coburg 1354 e. V. veranstaltet und hat einen hohen Besuchergrad.

Neben dem Weihnachtsmarkt im Dezember finden weitere traditionelle Märkte statt. Der Coburger Flohmarkt, der sich zweimal im Jahr über das gesamte Innenstadtgebiet erstreckt, dauert vom Samstag Abend bis Sonntag.

Außerdem finden alle zwei bis drei Jahre die Johann-Strauß-Musiktage und der Internationale Gesangswettbewerb Alexander Girardi in Coburg statt. Damit möchte die Stadt an den Walzerkönig erinnern, der 1887 Coburger Bürger wurde. Die nächsten Musiktage finden vom 19. Juni bis 2. Juli 2006 statt.

Kulinarische Spezialitäten

  • Die bekannteste Spezialität aus Coburg ist die Coburger Bratwurst, das Coburger Nationalgericht schlechthin. Eine Besonderheit ist dabei die Art des Grillens, wozu weder Holz noch Holzkohle, sondern gut getrocknete Kiefernzapfen verwendet werden. Einen geöffneten Bratwurststand gibt es im ganzen Jahr täglich auf dem Marktplatz. Die Länge der Bratwurst soll der Länge des Marschallstabes entsprechen, den die Figur des Stadtheiligen Mauritius auf dem Rathausgiebel in der Hand hält.
  • Eine weitere Spezialität sind die Coburger Klöße. Dies sind Kartoffelklöße je zur Hälfte aus rohen (wie die Thüringer) und aus gekochten Kartoffeln (wie die Fränkischen). Im Inneren enthält jeder Kloß geröstete Weißbrotwürfel.
  • Die Coburger Schmätzchen sind eine Art Honigplätzchen. Die Variante Coburger Goldschmätzchen ist schokoladeumhüllt und mit einem Klecks echtem Blattgold versehen.
  • Der Hof-Likör, der in der Hofapotheke nach einem geheimen Rezept hergestellt wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Coburg ist einer der stärksten wirtschaftlichen Bereiche Bayerns und war in der Vergangenheit weitgehend immun gegen wirtschaftliche Schwankungen des Umlandes. Dieses erfolgreiche Wirtschaften hat Coburg vor allem seinem breit gefächertem Portfolio an Branchen und einem mannigfaltigen Mix an verschiedenen Betriebsgrößen zu verdanken.

Statistische Daten der Wirtschaft

Die folgenden Daten stammen aus den Industriekennzahlen des Kammerbezirkes der IHK zu Coburg und dem Bayerischen Landesamt für Statistik mit einem Stand 31. Dezember 2002 beziehungsweise 30. Juni 2003:

  • 176 Betriebe hatten 24.020 Beschäftigte, die einen Gesamtumsatz von 2.870 Mio € mit einer Exportquote von 37,0 % erwirtschafteten.
  • Insgesamt waren im zuständigen Bereich 28.023 Arbeitnehmer beschäftigt und 2.592 Personen arbeitslos gemeldet.

Ungefähr 46 % der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor, 35 % im produzierenden Gewerbe und 19 % im Bereich Handel und Verkehr beschäftigt. Ungefähr 18.000 Personen pendeln täglich in die Stadt zur Arbeit. In den Behörden und öffentlichen Institutionen sind ca. 3000 Arbeitsplätze vorhanden.

Ansässige Unternehmen

Verwaltungsgebäude der HUK-Coburg auf der Bertelsdorfer Höhe

Bekanntestes Unternehmen und größter Arbeitgeber Coburgs ist die Versicherungsgruppe HUK-Coburg. Die ungefähr 4100 Angestellten der seit 1950 in der Stadt ansässigen Versicherung sind auf einen Verwaltungskomplex in der Innenstadt am Bahnhof sowie einen zweiten größeren auf der Bertelsdorfer Höhe an der Anschlussstelle Coburg-Nord der Bundesautobahn A73 verteilt.

Daneben ist das produzierende Gewerbe mit den im folgenden genannten größten Unternehmen wichtigstes Standbein der Wirtschaft in Coburg. Das Familienunternehmen Brose produziert seit 1919 in der Stadt. Es ist ein bedeutender Zulieferer der Automobilindustrie und hat vor Ort ca. 2200 Mitarbeiter, welche in zwei Werken arbeiten, die im Süden der Stadt liegen. Die KAESER Kompressoren GmbH, 1919 von Carl Kaeser in Coburg gegründet, gehört zu den führenden Anbietern von Kompressoren und Produkten der Drucklufttechnik. Von den insgesamt 3000 Beschäftigten arbeiten ungefähr 1600 im Stadtteil Bertelsdorf.

Stark vertreten ist in Coburg der Werkzeugmaschinenbau mit den Firmen Waldrich-Coburg, Kapp und Lasco. Waldrich-Coburg ist Hersteller von Präzisionsbearbeitungszentren und –maschinen, hat ungefähr 500 Mitarbeiter und wurde 1919 von Adolf Waldrich gegründet. Dessen Schwiegersohn Bernhard Kapp legte 1953 den Grundstein für seine eigene Firma, die heute in Coburg mit ungefähr 500 Beschäftigten Schleifmaschinen zur Weich- und Hartfeinbearbeitung von Verzahnungen und Profilen produziert. Lasco wurde schon 1863 als Eisengießerei und Maschinenfabrik Langenstein & Schemann, Ernsthütte Coburg gegründet und fertigt mit 300 Mitarbeitern Fertigungsanlagen für Umformaufgaben.

Ein weiterer Schwerpunkt ist mit den Firmen Gaudlitz, Hermann Koch und Ros die kunststoffverarbeitende Industrie. Gaudlitz wurde 1937 gegründet und produziert heute mit ca. 400 Beschäftigten hochpräzise Formteile aus duro- und thermoplastischen Rohstoffen. Das Unternehmen Hermann Koch gibt es seit 1914 in Coburg. Mit 280 Mitarbeitern werden Kunststoffverpackungen entwickelt und hergestellt. Die Firma Ros, 1924 gegründet, ist heute mit 150 Beschäftigten in Coburg, im Formenbau und Spritzguss tätig.

Gewerbegebiet „Lauterer Höhe“

Im Norden der Stadt an der A73 befindet sich ein 17 Hektar großes, erschlossenes Gewerbegebiet (erweiterbar auf 70 Hektar), dessen Fläche teils aus Lautertal eingemeindet wurde. Die Stadt plante dort Ende der 1990er Jahre ein Einkaufs- und Freizeitzentrum, welches durch die Procom-Unternehmensgruppe realisiert werden sollte. Viele Geschäftsleute in der Innenstadt befürchteten eine Abwanderung der Käufer an den Stadtrand, wodurch es im Jahr 2000 zum Bürgerentscheid kam. Mit 7013 zu 6986 Stimmen wurde gegen die Errichtung des Einkaufszentrums entschieden. Allerdings waren Stadt und Investor weiterhin an der Entwicklung des Gewerbegebietes interessiert, so dass Procom im April 2004 ein Kaufangebot für ein 37.000 m² großes Grundstück unterbreitet wurde. Da Procom zu dieser Zeit aber keinen Vertrag mit der Baumarktkette Obi vorweisen konnte, bekam das Unternehmen „Gewerbepark A 73 Coburg-Nord“ den Zuschlag. Laut der Coburger Tageszeitung Neue Presse im Jahr 2006 erwägt Procom eine Klage gegen die Stadt, deren Streitwert eine sechsstellige Summe sei. Nach der Auffassung Procoms habe sich die Stadt rechtswidrig verhalten, da die Vertragsverhandlungen plötzlich abgebrochen wurden.

In Zusammenarbeit mit dem neuen Investor sind u. a. eine Multifunktionshalle mit bis zu 4.500 Plätzen, ein Obi-Baumarkt mit Gartencenter, eine Aldi-Filiale, eine Sagasser-Filiale (Getränkehandel), ein Metro-Großmarkt und ein Autohaus geplant. Bis Anfang 2006 wurden bereits zwei der Projekte realisiert - eine Filiale von Burger King und eine Tankstelle. Außerdem haben die Drogeriemarktkette Rossmann und Pizza Hut Interesse an einem Grundstück. Obwohl das Gesamtprojekt nicht dem früheren von 1999 entspricht (u. a. war nebem dem Einkaufszentrum eine Mehrzweckhalle mit Eislaufbahn und ein kleiner Park geplant), zeichnet sich die Entwicklung doch weitgehend nach dem früheren Konzept ab. Kritiker sehen darin eine dem Bürgerentscheid entgegengesetzte Poltik.

Verkehr

Bahnstrecken im Coburger Land

Öffentlicher Personennahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr wird in Coburg durch die Verkehrsgemeinschaft Coburg (VGC ), einem Zusammenschluss der SÜC Bus und Aquaria GmbH (SÜC) und des Omnibusverkehrs Franken GmbH (OVF), betrieben. Im Stadtgebiet gibt es elf Stadtbuslinien, mit ca. 100 Kilometern Streckenlänge, die tagsüber im 1/2-Stunden-Takt betrieben werden. Zentrale Umsteigehaltestellen sind im Jahr 2006 die Mohrenstraße bzw. der Theaterplatz. Das Umland wird mit elf Linien bedient, die im Regelfall den Coburger Bahnhof anlaufen. Zusätzlich existiert die Bahnstrecke Coburg–Bad Rodach, eine Nebenbahn, von der Deutschen Bahn AG betrieben, die alle zwei Stunden verkehrt (Kursbuchstrecke 831).

Öffentlicher Personenfernverkehr

In der Vergangenheit hatte der Schienenverkehr eine größere Bedeutung. So existierte von 1858 bis 1945 mit der Werrabahn von Coburg über Meiningen nach Eisenach eine durchgehende Ost-West-Strecke mit 15 Zugverbindungen am Tag im Jahre 1939. Zusätzlich gab es von 1900 bis 1984 eine Nebenbahn nach Rossach sowie von 1901 bis 1945 die durchgehende Steinachtalbahn über EbersdorfSonnefeldFürth am Berg (bis 1975) nach Neustadt bei Coburg.

Seit 1945 wird der öffentliche Personenfernverkehr nur noch über die Eisenbahnstrecke nach Lichtenfels abgewickelt. Auf diesem Streckenteil der Werrabahn und der Fortsetzung, der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg, verkehren abwechselnd alle zwei Stunden Regionalbahnen und Regionalexpresszüge der Deutschen Bahn AG (Kursbuchstrecke 830). Letztere fahren in der Regel über Bamberg nach Nürnberg, anderenfalls muss man in Lichtenfels in RB-und RE-Verbindungen nach Bayreuth, Hof, Saalfeld bzw. Würzburg oder in die Züge der ICE-Linie nach München bzw. Berlin umsteigen.

In Zukunft soll sich die Fernverkehrsanbindung durch den Anschluss an die Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt, die München über Nürnberg und Erfurt mit Berlin verbindet, verbessern. Der Anschluss Coburgs an den ICE-Verkehr erfolgt über eine Einschleifungsstrecke, ein zugehöriger Tunnel wurde schon erstellt. Als Zeitpunkt für die Fertigstellung der ICE-Trasse wird 2006 das Jahr 2020 angegeben.

Straßenverkehr

Der Straßenverkehr wird geprägt durch die Bundesstraßen B4, die als Nord-Süd-Achse den Nürnberger Raum mit Thüringen und die B 303, die als West-Ost-Achse Schweinfurt mit Tschechien verbindet. Während erstere die Stadt parallel durchquert, tangiert die B 303 nur den Stadtkern. Aufgrund der Grenzlage war dies bis 1990 ausreichend, da kaum Durchgangsverkehr zu bewältigen war. Seitdem haben die Verkehrsströme durch Coburg stark zugenommen, weshalb im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit die Verlängerung der Bundesautobahn A 73 Nürnberg-Lichtenfels über Coburg nach Suhl beschlossen wurde. Der Abschnitt zwischen Coburg und Eisfeld ist schon in Betrieb, die durchgehende Befahrbarkeit nach Suhl soll 2007 und nach Nürnberg 2008 möglich sein.

Luftverkehr

Der Verkehrslandeplatz Coburg-Brandensteinsebene (ICAO Code EDQC) hat im Jahr durchschnittlich 13.000 Starts und Landungen und kann auf einer Landebahn von über 860 m Länge mit Flugzeugen bis zu einem maximalen Abfluggewicht von 5,7 Tonnen angeflogen werden.

Institutionen und Einrichtungen

Neben den Behörden der Stadtverwaltung sind folgende Institutionen und Einrichtungen in Coburg erwähnenswert:

  • Die Coburger Landesstiftung verwaltet die herzoglichen Kulturgüter, welche 1919 der Freistaat Coburg durch den Abfindungsvertrag mit Herzog Carl Eduard erhalten hat. Dies sind die Veste mit den Kunstsammlungen, das Naturkundemuseum, die Landesbibliothek, Schloss und Gut Rosenau und Schloss Ehrenburg. Für die Veste und die beiden Schlösser ist heute die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zuständig.
  • Das Klinikum Coburg, welches auf das 1862 gegründete Landkrankenhaus Coburg zurückgeht, das 1903 an seinen heutigen Standort im Stadtteil Ketschendorf verlegt wurde. Es ist heute Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg und ein Haus der Schwerpunktversorgung Versorgungsstufe III. Es hat 522 Betten.
  • Die Einrichtung eines Landgerichtes wurde Coburg bei der Vereinigung mit Bayern zugesagt. Es wurde am 1. April 1921 eröffnet. Der zugehörige Gerichtsbezirk umfasste die coburgischen Amtsgerichtsbezirke Coburg, Neustadt, Rodach und Sonnefeld sowie die bayerischen Kronach und Lichtenfels. Das Landgericht wurde im Gebäude des Herzoglichen Staatsministeriums, mit dem Sitzungssaal des Coburger Landtags, am Ketschentor untergebracht. 1945 wurde dieses zerstört und 1957 als neues Justizgebäude eingeweiht.
  • Das Amtsgericht Coburg ist seit dem Jahr 2000 als Zentrales Mahngericht für alle automatisierten gerichtlichen Mahnverfahren in Bayern zuständig.
  • Daneben ist zu nennen das Forst- und Domänenamt, das Gewerbeaufsichtsamt, die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer. Die IHK ist nur zustänidg für Coburg und den Landkreis und somit die kleinste in Deutschland. Diese Institutionen gibt es vor allem noch aufgrund der 1920 von Bayern gegeben Bestandszusage .
  • Das Landratsamt des Landkreises Coburg ist in der Stadt angesiedelt.
  • Die Deutsche Johann Strauß Gesellschaft hat ihren Vereinssitz in Coburg.

Bildungseinrichtungen

Bibliotheken und Archive

Die Landesbibliothek Coburg wurde 1919 in der Nachfolge der seit 1547 bestehenden Hof- und Staatsbibliothek des Herzogtums Sachsen-Coburg gegründet und ist in Schloss Ehrenburg untergebracht. Es ist eine wissenschaftliche Regionalbibliothek mit über 400.000 Bänden, wovon ungefähr 85.000 Bände zum Altbestand des 17. bis 19. Jahrhunderts gehören. Daneben gibt es in der Herrngasse die Stadtbücherei, hervorgegangen aus der Volksbibliothek des Coburger Kunst- und Gewerbevereins von 1874.

Im Staatsarchiv, welches im Zeughaus seinen Sitz hat, sind über 300.00 Archivalieneinheiten über Coburg und den Landkreis sowie den Freistaat und das Herzogtum Sachsen-Coburg und dessen Vorläufer gelagert. Zusätzlich sind im Stadtarchiv in der Steingasse 18.000 Akteneinheiten bis in das 13. Jahrhundert reichend, vorhanden.

Hochschulen

Die Fachhochschule Coburg entstand in ihrer heutigen Form 1971. Sie führt ihre Tradition auf die Handwerkerschule zurück, die 1812 durch den herzoglich-sächsischen Architekten Friedrich Streib in Coburg gegründet wurde. Das Fächerangebot ist sehr vielseitig und umfasst die vier Bereiche Technik, Bauen/Gestalten, Wirtschaft und Sozialwesen. 2005 sind ungefähr 2900 Studenten an der Fachhochschule eingeschrieben. Der Campus liegt über der Stadt auf einem Berg gegenüber der Veste Coburg.

Schulen

Aufgrund seiner Funktion als Oberzentrum gibt es in Coburg für ungefähr 11.000 Schüler 25 öffentliche und 16 private Schulen. Die Stadt bezeichnet sich selbst auch als Schulstadt. So sind für die Stadt und das Umland vier Gymnasien vorhanden. Dies sind in der Innenstadt das Albertinum, ein musisches und sprachliches Gymnasium, und mit 400jähriger Tradition das Casimirianum, ein humanistisches, neusprachliches und europäisches Gymnasium. Am Glockenberg liegen die beiden anderen Schulen, das Alexandrinum, ein naturwissenschaftlich-technologisches, sprachliches sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Gymnasium und das Ernestinum, ein mathematisch-naturwissenschaftliches, wirtschaftswissenschaftliches und europäisches Gymnasium.

Neben der Regiomontanus-Schule, einer Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule, sind in der Stadt außerdem zwei Berufsschulen, dreizehn Berufsfachschulen (für Wirtschaft, Hauswirtschaft, Kinderpflege, Kranken- und Kinderkrankenpflege) eine Landwirtschaftsschule und eine Wirtschaftsschule angesiedelt. Zwei Realschulen sowie zwölf Grund- und Hauptschulen runden das Angebot staatlicher Schulen ab.

Schulen mit privater Trägerschaft sind die Medau Schule, eine Fachschule für Gymnastik, Physiotherapie und Logopädie, die Rudolf-Steiner-Schule, eine Waldorfschule, sowie die Auslandskorrespondentenschule ASCO und die Musikschule. Außerdem unterhalten die Stadt und der Landkreis eine Sing- und Musikschule sowie eine Volkshochschule.

Persönlichkeiten

siehe Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Coburg

Zu den Persönlichkeiten, die mit Coburg in Verbindung gebracht werden, zählt Martin Luther, der im Jahr 1530 ein halbes Jahr auf der Veste verweilte, weil er am Reichstag in Augsburg wegen der über ihn verhängten "Acht" nicht teilnehmen konnte.

Weiterhin ist insbesondere der Dichter, Übersetzer und Orientalist Friedrich Rückert erwähnenswert, der von 1848 bis zu seinem Tode im Jahre 1866 im Coburger Stadtteil Neuses lebte und dort seine letzte Ruhestätte fand. Auch der Kapellmeister und Komponist Johann Strauß (Sohn), der 1887 Bürger von Coburg wurde, ist mit dem Namen der Stadt eng verbunden.

Sonstiges

Schiff Coburg

Unter dem Namen „Coburg“ fuhren verschiedene Schiffe. Es waren unter anderem ein Postdampfer des Norddeutschen Lloyds, der 1910 seine Jungfernreise hatte und 1917 von der brasilianischen Regierung beschlagnahmt wurde. Ab 1938 hießen ein Motorschiff des Norddeutschen Lloyds und ein Fischtrawler aus Geestemünde „Coburg“. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Trawler zur Wetterbeobachtung eingesetzt und ging 1944 im Packeis verloren. Das Motorschiff versenkte sich selbst 1941 im Indischen Ozean. Ab 1950 bis 1953 trug ein Motorschiff der Hapag, der erste Nachkriegsneubau, den Namen der Stadt. Unter dem Namen „Coburg“ fuhr darüber hinaus von 1968 bis 1991 bei der Bundesmarine ein Versorgungsschiff (A1412) der Lüneburg-Klasse, auch Troßschiff genannt.

Flugzeug Coburg

1968 und 1981 wurde Coburg Patenstadt einer Boeing 737 der Lufthansa. Seit 1994 fliegt bei der Lufthansa unter der Registriernummer D-AIRD ein Airbus A321-131, der auf den Namen „Coburg“ getauft wurde.

Triebzug Coburg

Ein Triebzug der Baureihe 411 (1115) der Deutschen Bahn trägt seit 2003 den Namen der Stadt.

Coburger Marsch

Der Komponist Johann Michael Haydn widmete dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld einen Präsentiermarsch, der heute unter dem Namen Coburger-Marsch bekannt ist.


Literatur

  • Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 - von der "guten alten Zeit" bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2002. ISBN 3-00-006732-9
  • Walter Schneier: Coburg im Spiegel der Geschichte. Von der Urzeit bis in die Gegenwart. Auf den Spuren von Fürsten, Bürgern und Bauern. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 1986, 2. Aufl.
  • Gahlau, Christoph: Coburg: "Reagenzglas der Nazis" In: STERN, 22. Juni 2004
Commons: Coburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Coburg – Zitate