Auferstehungskirche (Hannover)

Die Auferstehungskirche in Hannover ist ein moderner Kirchenbau im Stadtteil Döhren unter der Adresse Helmstedter Straße 59.[1]
Sie ist die Kirche der evangelisch-lutherischen Auferstehungsgemeinde Hannover-Döhren. Sie trägt ihren Namen aufgrund ihrer Lage an der Straße, die zum ehemaligen Haupteingang des Stadtfriedhofes Seelhorst führt[2]. Die Gemeinde entstand zum 1. April 1957 als Ausgründung aus der St. Petri-Gemeinde in Döhren aufgrund des schnellwachsenden Einzugsgebietes, das im Stadtteil Döhren östlich der Hildesheimer Straße liegt.
Der Kirchenbau mit Innenausstattung und der Turm steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz[3].
Kirchenbau

Die Auferstehungskirche wurde von den Architekten Horst Langer und Andreas Frieß entworfen und konnte Ostern 1964 ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Kirche zählt zu den spannungsreichsten Kirchbauten, die in Hannover nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Die gesamte Architektur spiegelt den Gedanken der Auferstehung wider.
Der geostete Grundriss der Kirche ist als unregelmäßiges Sechseck gestaltet, das an der dem Altar gegenüberliegenden Seite durch ein seitlich eingeschobenes Rechteck aufgebrochen wird. Durch die Form des Grundrisses, der Kubatur sowie der Lichtführung konzentriert sich der gesamte Raum auf den Altarbereich. Die Seiten- und Altarwände des Gebäudes werden durch keine sichtbare Konstruktion unterbrochen. Ein über den Seitenwänden gleichmäßig hohes verlaufendes Betongitterlichtband mit Füllungen aus farbiger Bleiverglasung ist an den Seitenwänden des Altarbereiches heruntergeführt und steigt an der Rückwand des Altarbereiches steil an. Nach hinten wird der Raum durch drei Emporen (Gemeinde-, Orgel- und Chorempore) optisch getrennt. Unter der Gemeindeempore ist die Vesperkapelle eingebaut, so dass zwei Sakralräume unter einem Dach vereint sind[4].
Die Kirche wurde konstruktiv als Stahlskelettbau errichtet[4], der außen mit rotbraunen Ziegeln und innen mit weiß gestrichenen Kalksandsteinen verkleidet ist. Die Emporenbrüstungen wurden in Sichtbeton ausgeführt. Die Decke ist holzverschalt mit Schattenfugen und soll gestalterisch an das Dach eines Zeltes erinnern. Die größte Länge der Kirche beträgt 34,90 m, die größte Breite 32,80 m, die Höhe des Firstes 14,50 m[5], die bebaute Fläche 770 m². Der Hauptraum verfügt über ca. 320 Plätze[2].
Der Campanile ist aus Stahlbeton errichtet und hat eine Höhe von 39,5 m[2].
Ausstattung
Zentrum des Innenraumes ist der elegant geschwungene Altar aus Basalt. Über dem Altar hängt ein monumentales Kruzifix, in Anlehnung an mittelalterliche Triumphkreuze. Die außen mit Bronzeplatten beschlagene Kirchentür ist mit einem versenkten Relief versehen, das an die Berufung des Mose durch Gott im brennenden Dornbusch erinnert (2 Mos 3 EU). Entworfen wurde das Kruzifix und die Bronzeplatten der Eingangstür von Siegfried Zimmermann.
Das Betongitterwerk des Lichtbandes mit seiner leuchtenden Farbigkeit der Bleiverglasung stellt eine moderne Adaption der antiken Transennen dar[6] und wurden von Gerhard Hausmann geschaffen.[7]
Das Geläut besteht aus vier Bronze-Glocken in den Tonhöhen fis´, gis´, h´, cis´ [2].
Orgel

Die Orgel wurde 1974 durch die Orgelbauwerkstatt Gebrüder Hillebrand Orgelbau errichtet. Das Instrument verfügt über 22 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch, die Windladen als Schleifladen ausgeführt.[8]
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- Koppeln: I/II, I/P, II/P
- Stimmung: Gleichstufig
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Puschmann (Hrsg.): Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland. Ludwig-Harms-Haus, Hermannsburg 2005, ISBN 3-937301-35-6, S. 108.
Weblinks
Diskografie
- ↑ Jesu, meine Freude. Chor- und Orgelwerke, CD, 1999, Ev.-luth. Auferstehungskirchengemeinde Hannover, Eigenverlag
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Puschmann (Hrsg.): Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland. Ludwig-Harms-Haus, Hermannsburg 2005, ISBN 3-937301-35-6, S. 108.
- ↑ a b c d Rundgang. Auferstehungskirche Hannover-Döhren, archiviert vom am 19. Juli 2007; abgerufen am 16. März 2014.
- ↑ Zehn von 38 unter Denkmalschutz. Zehn Nachkriegskirchen unter Denkmalschutz gestellt. Evangelische Zeitung, 20. November 2014, archiviert vom am 22. November 2014; abgerufen am 22. Oktober 2014.
- ↑ a b Andreas Frieß: Baubeschreibung Kirchbau. Hannover, September 1960. In Generalakte „Kirchbau“, Bd. 1, Ev.-luth. Pfarramt Auferstehungskirche Hannover-Döhren
- ↑ Andreas Frieß: Baupläne Kirche. Hannover, 1961. In Generalakte „Kirche / Gemeindehaus“, Bd. 3, 511, Ev.-luth. Pfarramt Auferstehungskirche Hannover-Döhren
- ↑ Prof. Dr. Albrecht Leuteritz: Vita Text. In: Internetpräsenz Gerhaus Hausmann. Abgerufen Format invalid.
- ↑ Nachruf zum Tod von Gerhard Hausmann. Pressemitteilung. Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, abgerufen Format invalid.
- ↑ Auferstehungskirche (Döhren). Orgeldatenbank Niederlande, abgerufen am 20. Oktober 2013.
Koordinaten: 52° 20′ 20,9″ N, 9° 46′ 17,7″ O