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Pülfringen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Blick auf Königheim

Königheim ist eine Gemeinde in Tauberfranken, gelegen im Main-Tauber-Kreis (dem nordöstlichsten Landkreis von Baden-Württemberg). Die Einwohner sind überwiegend katholisch.

Geografie

Geografische Lage

Die Großgemeinde liegt südwestlich von Tauberbischofsheim im Einzugsgebiet des ca. 15 km langen Brehmbachs.

Ortsteile

  • Königheim mit Weikerstetten
    • Die Ortschaft Weikerstetten, an der B 27 gelegen, hat etwa 50 Einwohner, wovon ein Großteil Landwirtschaft betreibt. In der Ortsmitte befindet sich eine kleine Kapelle, in der regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden.
  • Brehmen
  • Gissigheim mit Hof Esselbrunn
  • Pülfringen mit Hof Birkenfeld und Hof Hoffeld

Geschichte

Königheim wurde 1149 erstmals urkundlich erwähnt. 1422 erhält die Gemeinde das Marktrecht. Bis 1585 gehörte sie zum Hochstift Würzburg, das sie in diesem Jahr an Kurmainz überträgt. Im Rahmen der Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fällt der Ort zunächst 1803 an das Fürstentum Leiningen und dann durch die Rheinbundakte 1806 an das Großherzogtum Baden. Dort gehörte Königheim zunächst zum Bezirksamt Tauberbischofsheim, aus dem 1938 der gleichnamige Landkreis entstand. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, fiel Königheim an den neugebildeten Tauberkreis, der ein Jahr später in Main-Tauber-Kreis umbenannt wurde.

Königheim im Sommer 2005

Religionen

Die Einwohner des Ortsteils Königheim sind überwiegend, die der Ortsteile Gissigheim und Pülfringen fast ausschließlich römisch-katholisch, während die Brehmer überwiegend evangelisch sind.

Die Ortsteile Königheim und Gissigheim hatten auch jüdische Gemeinden. Die letzte jüdische Bürgerin Gissigheims wurde 1927 auf dem noch bestehenden Friedhof der jüdischen Gemeinde bestattet. Während ein Teil der Königheimer jüdischen Bürger in der Anfangszeit der Nazi-Diktatur Deutschland noch verlassen konnte, wurden die verbliebenen zusammen mit den anderen Badener Juden zunächst nach Gurs deportiert und kamen dort oder in den Konzentrationslagern, in die sie danach verbracht wurden, ums Leben.

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1972: Gissigheim, Brehmen
  • 31. Dezember 1973: Pülfringen

Ortsteile

Brehmen

Brehmen wurde erstmals 1239 urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst zu Boxberg. Über die Herren von Rosenberg und die Grafen von Hatzberg kam der Ort 1730 zur Grafschaft Löwenstein-Wertheim, der es bis 1806 zugehörte. Die Bestimmungen der Rheinbundakte führten dann zur Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden.

Gissigheim

Die erste urkundliche Erwähnung fand Gissigheim 1013 in einer Urkunde des Klosters Amorbach. Eine Keltenschanze im Grenzbereich der Ortsteile Brehmen und Gissigheim weist jedoch auf eine Besiedelung bereits in vorchristlicher Zeit hin. Nach verschiedenen anderen Grundherren gehörte der Ort im 18. Jahrhundert den Reichsfreiherren von Bettendorf, bevor er 1806 an das Großherzogtum Baden fiel.

Pülfringen

Bereits 788 wurde Pülfringen im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Es ist damit der älteste der heutigen Teilorte. Ab etwa 1050 unterstand es dem Ortsadel der Ritter von Pülfringen, über die es an das Hochstift Würzburg kam. Von 1287 bis 1597 unterstand Pülfringen den Grafen von Wertheim und fiel danach an Würzburg zurück. Im Rahmen der Säkularisierung kam der Ort 1803 an das Fürstentum Leiningen und schließlich 1806 an das Großherzogtum Baden.

Politik

Bürgermeister

  • um 1420: Heinz Treu / Hans Beuschel Heimburgen oder Heymburgen
  • 1819-1830: Franz Nikolaus Weirich, Vogt
  • 1830-1832: Vogt Faulhaber (Jos. Anton?)
  • 1832-1835: Georg Anton Ebert
  • 1835-1836: Bürgermeister Zugelder
  • 1836-1846: Bürgermeister Geier
  • 1846-1848: Michel Joseph Metzger
  • 1848-1849: Philipp Jakob Bechtold
  • 1849-1852: Franz Anton Geier
  • 1852-1861: Johann Adam Zimmermann
  • 1861-1876: Eduard Väth
  • 1876-1895: Josef Anton Zimmermann
  • 1896-1914: Josef Seitz
  • 1914-1921: Anton Heß
  • 1921-1921: Julius Bertold
  • 1921-1923: Andreas Glock
  • 1923-1933: Josef Kappler
  • 1933-1945: Burkard Josef Bartholme
  • 1945-1948: Karl Josef Trabold
  • 1948-1972: Josef Honikel
  • 1972-1992: Josef Steffan
  • 1992-2025: Ewald Wolpert, CDU

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

  1. Bürgerliste 56,6% (+15,1) - 11 Sitze (+4)
  2. CDU 43,4% (-15,1) - 8 Sitze (-3)

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Königheim zeigt eine goldene Kanne auf rotem Grund, die auf „Kannenheim“ als früheren Namen Königheims zurückgeht. Das Wappen des Ortsteils Gissigheim zeigt einen silbernen Ring auf rotem Grund.

Gemeindepartnerschaften

Seit 1971 verbindet Königheim eine Gemeindepartnerschaft mit den Gemeinden Scheifling und Sankt Lorenzen in der Steiermark.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Königheim hat eine Barockkirche, die nach Plänen eines Schülers von Balthasar Neumann 1755/1756 erbaut wurde. An der Kirche steht eine steinerne Ölberggruppe aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider. Gissigheim hat ein Barockschloss und eine barocke Kapelle (die Schutzengelkapelle). Auf der Gemarkung finden sich viele Bildstöcke, viele ebenfalls aus dem Barock. Der Friedhof von Gissigheim ist von einer Mauer aus der Barockzeit umfasst. In Gissigheim befindet sich auch ein israelitischer Friedhof.

Wirtschaft und Infrastruktur

Königheim ist ein Weinbauort mit ca. 100 Hektar Rebfläche.

Verkehr

Seit 1914 war Königheim durch eine Bahnstrecke nach Tauberbischofsheim an das überregionale Schienennetz angebunden. Die Strecke wurde jedoch 1968 stillgelegt.

Bildung

Mit der Kirchbergschule im Hauptort verfügt Königheim über eine Grund- und Hauptschule. Zudem gibt es im Ortsteil Gissigheim noch eine weitere Grundschule. Es gibt drei römisch-katholische und einen gemeindlichen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1932 verlieh die damals noch selbstständige Gemeinde Gissigheim das Ehrenbürgerrecht an Wilhelm Weigand.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Franz Gehrig, Helmut Kappler: Königheim - Alter Marktflecken und Weinort. Eigenverlag der Gemeinde Königheim, (1985).
  • Franz Gehrig: Gissigheim im Badischen Frankenland. Eigenverlag der Gemeinde Gissigheim, 1969.
  • Königheim und Filiale Dienstadt Geschichte und kirchliche Bauten Rita - Verlag und Druckerei, Würzburg (1938).
  • Franz Gehrig, Otto Haberkorn: 1200 Jahre Pülfringen 788 - 1988. Eigenverlag der Gemeinde Königheim, (1988)
Commons: Pülfringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien