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Emil Zátopek

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Emil Zátopek

ohne Rahmen
ohne Rahmen


Emil Zátopek, 1951

Voller Name Emil Ferdinand Zátopek
Nation Vorlage:CZS
Geburtstag 19. September 1922
Geburtsort Kopřivnice
Größe 174 cm
Gewicht 68 kg
Beruf Schuhmacher
Sterbedatum 21. November 2000
Sterbeort Prag
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Bestleistung 5000 m: 13:57,0 min
10.000 m: 28:54,2 min
Marathon: 2:23:03,2 h
Verein TJ Dukla Praha (Armeesportclub)
Trainer Jan Haluza
Nationalkader seit 1946
Karriereende 1957
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
ČSSR Meisterschaften 15 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe
 Olympische Spiele
Gold London 1948 10.000 m
Silber London 1948 5000 m
Gold Helsinki 1952 5000 m
Gold Helsinki 1952 10.000 m
Gold Helsinki 1952 Marathon
Logo der EAA
 Europameisterschaften
Gold Brüssel 1950 5000 m
Gold Brüssel 1950 10.000 m
Gold Bern 1954 10.000 m
Bronze Bern 1954 5000 m
ČSSR Meister
Gold Prag 1945 5000 m
Gold 1946 5000 m
Gold 1947 5000 m
Gold 1948 5000 m
Gold 1948 Crossmeister
Gold 1949 Crossmeister
Gold 1950 5000 m
Gold 1952 5000 m
Gold 1952 10.000 m
Gold 1952 Crossmeister
Gold 1953 5000 m
Gold 1953 10.000 m
Gold 1954 5000 m
Gold 1954 Crossmeister
Gold 1955 Crossmeister

Emil Ferdinand Zátopek, anhören/? (* 19. September 1922 in Kopřivnice (Kreis Nový Jičín); † 21. November 2000 in Prag) war ein tschechischer Leichtathlet, der vor allem als Langstreckenläufer erfolgreich war.

Zátopeks Läuferkarriere begann 1941. Unter der Anleitung seines Trainers Jan Haluza avancierte er binnen weniger Jahre zum Ausnahmeathleten. 1945 wurde er erstmals tschechoslowakischer Meister. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London gewann er jeweils eine Gold- und Silbermedaille auf seinen Paradestrecken im 10.000- beziehungsweise 5000-Meter-Lauf. 1949 lief Zátopeks seinen ersten Weltrekord, dem bis 1955 weitere Siebzehn folgten. Von 1950 bis 1957 galt Zátopek als größter aktiver Langstreckenläufer, wurde dreimal Europameister und erlief bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki drei Goldmedaillen.

1957 trat er vom Hochleistungssport zurück. 1968 beteiligte er sich am Prager Frühling und unterzeichnete das Manifest der 2000 Worte. Hierfür wurde Zátopek aller Ämter enthoben und öffentlich diskreditiert. Ab 1974 wurde der in der Tschechoslowakei als Volksheld geltende Zátopek zunächst schrittweise wieder in die Gesellschaft integriert und nach der Samtenen Revolution im Jahr 1990 rehabilitiert.

Zátopeks ungewöhnliche Trainingsmethoden und die hohen Wiederholungszahlen an Intervallläufen gelten als revolutionär. Sein unorthodoxer Laufstil sorgt bis heute für kontroverse Diskussionen über den Sinn und die Anwendung eines ökonomisch-sauberen Laufstils. Emil Zátopek starb am 21. November 2000 in Prag an den Folgen eines Schlaganfalls.

Familie und Persönliches

Emil Zátopek wurde am 19. September 1922 im nordmährischen Kopřivnice als Sohn des Tischlers František Zátopek († 1963) und dessen Frau Anežka († 1962) geboren. Er hatte sechs ältere Geschwister und einen jüngeren Bruder.[1] Sein Vater arbeitete als Schreiner in der Karosserieabteilung der Tatra-Werke. Nebenberuflich fertigte er Möbel an. Die Mutter war Hilfsarbeiterin in einer Ziegelei und galt als liebevoll, während der Vater bisweilen seine Kinder disziplinarisch züchtigte.[2]

Zátopek war ab Juni 1948 mit der Speerwerferin Dana Ingrova liiert.[3] Das Paar heiratete am 24. Oktober des gleichen Jahres.[4] Die Ehe blieb kinderlos.

Kindheit und Jugend

Die Familie bewohnte am nördlichen Stadtrand von Kopřivnice eine Doppelhaushälfte und bewirtschaftete einen Garten mit Tieren zur Eigenversorgung. Zátopek besuchte die örtliche Volksschule und verlebte seine Kindheit unbeschwert. Er liebte das Herumtollen und badete gern in der Lubina. Sportliche Aktivitäten vermied er weitestgehend. Der von seiner Umgebung als schwächlich und unkoordiniert wahrgenommene Zátopek spielte zwar wie fast all seine Freunde Fußball, jedoch eher lustlos und meist barfuß, um sein einziges Paar Schuhe zu schonen.[5] Im Alter von acht Jahren hatte er sich einer schweren Darmoperation unterziehen müssen.[6]

Nach dem Willen seiner Eltern sollte Zátopek, der 1937 von der Schule abgegangen war, Lehrer werden, was an den Hochschulgebühren scheiterte, die sie nicht aufbringen konnten. Stattdessen ließ er sich bei den Bata-Werken in Zlín zum Schuhmacher ausbilden und wohnte im werkseigenen Internat. Nach zwei Jahren in der Fließbandproduktion wurde Zátopek aufgrund seiner hohen Auffassungsgabe an der höheren Gewerbeschule zugelassen und wechselte in das chemische Forschungsinstitut des Werkes. Nach der Annexion des Sudetenlandes durch Nazi-Deutschland im Rahmen des Münchner Abkommens im Oktober 1938 und der Zerschlagung der Rest-Tschechei im März des Folgejahres wurden die Produktionskapazitäten der Bata-Schuhwerke der Wehrmacht zur Verfügung gestellt, Widerstand ahndeten die neuen Machthaber mit teils drakonischen Strafen. Dessen war sich auch Zátopek bewusst, der sich dem Regime fügte.[7]

Sportliche Karriere

Anfänge

Im Frühjahr 1941 organisierte die Leitung der Bata-Werke für alle wehrfähigen Männer des 4. Studienjahres einen örtlichen Betriebslauf. Zátopek, der bis dato nicht viel vom Sport gehalten hatte und sich diesem vergeblich durch eine vorgetäuschte Verletzung zu entziehen versuchte, bestritt so sein erstes Straßenrennen. Er beendete den 1400-Meter-Lauf, für ihn überraschend, als Zweiter. Einige Wochen später, inzwischen war Zátopek in das Werksteam aufgenommen worden, erreichte er bei einem 1500-Meter-Lauf in Brünn mit einer Zeit von 4:20 min erneut einen zweiten Platz. Im Frühjahr 1941 wurde Jan Haluza, eines der größten Lauftalente des Landes, bei einer Leichtathletikveranstaltung auf Zátopek aufmerksam. Dessen Angebot, bei ihm unter professioneller Anleitung zu trainieren, nahm Zátopek an. Haluza, auch „Ali“ genannt, begann Zátopek zu einem Spitzensportler aufzubauen. Er stellte dessen Ernährung und Lebensgewohnheiten radikal um und unterwies ihn im Intervalltraining. Unter seiner Anleitung errang Zátopek im Herbst 1943 in Prag seinen ersten Sieg über 1500 Meter (4:01 min).[8] In diesem Jahr hatte er die höhere Gewerbeschule der Bata-Werke abgeschlossen und war nun in deren chemischer Abteilung angestellt. 1944 brach Zátopek innerhalb von 16 Tagen drei nationale Rekorde – im 3000-Meter-Lauf (8:38,8 min), über 5000 Meter (14:55 min) und am 1. Oktober über 2000 Meter (5:33,4 min).[9] Ab diesem Zeitpunkt zog Zátopek es vor, allein weiter zu trainieren, insbesondere da Haluza ihm alles Läuferische beigebracht zu haben glaubte.[10]

Aufstieg

In den letzten Kriegsmonaten war an regelmäßiges Trainieren nicht mehr zu denken. Im November 1944 waren die Bata-Werke von alliierten Flugzeugen bombardiert worden und lagen größtenteils in Trümmern. Die deutschen Besatzer verschärften ihre Repressalien gegenüber der Zivilbevölkerung und verhafteten willkürlich Einwohner, welche sie der Sabotage oder Kollaboration mit dem Feind bezichtigten. Zátopek wurde in dieser Phase nur von dem Gedanken getrieben, den Krieg zu überleben. Nach der Befreiung von Zlín am 2. Mai 1945 durch die Rote Armee sah Zátopek für sich in den Bata-Werken keine berufliche Perspektive mehr und bewarb sich deshalb bei der in Gründung begriffenen Tschechoslowakischen Armee, die ihn am 20. Mai 1945 aufnahm. Seine Grundausbildung erfolgte im 27. Infanterie-Regiment in Uherské Hradiště. Hier fand er, unterstützt durch seine Vorgesetzten, genügend Zeit zu trainieren; am 1. Juni des Jahres brach Zátopek den nationalen Rekord über 3000 Meter. Bei den im Juli 1945 stattfindenden tschechoslowakischen Meisterschaften in Prag lief Zátopek mit 14:50,8 min nationalen Rekord über 5000 Meter[11] und noch im Sommer beschloss Zátopek Berufssoldat zu werden. Die zweijährige Offiziersausbildung erfolgte in Hranice, später bei der 11. Panzer-Brigade in Milovice.[12]

Im Juni 1946 verbesserte Zátopek den Rekord über 5000 Meter auf 14:36 min.[13] Nach erneuter Trainingsverschärfung startete er bei den Leichtathletik-Europameisterschaften im norwegischen Oslo erstmals international. Bei dem Rennen über die 5000-Meter-Distanz traf auf Laufgrößen wie Willem Slijkhuis, Sydney Wooderson, Evert Nyberg und Gaston Reiff. An dem Rennen nahmen 23 Läufer teil. Zátopek reihte sich nach den ersten Kilometern auf dem fünften Platz ein und schob sich dann auf Platz drei vor. Auf dem letzten Metern wurde er noch von Nyberg und Viljo Heino überspurtet und wurde mit einer Zeit von 14:25,8 min, einem neuen nationalen Rekord, Fünfter.[14] Er bestritt weitere Rennen in Berlin bei den Alliierten Meisterschaften mit einem überlegenen Sieg im 5000-Meter-Lauf und in London im Herbst des Jahres, woraufhin Zátopek in den Nationalkader berufen wurde.

Im Frühjahr 1947 gewann er bei den Alliierten Sportmeisterschaften in Hannover überlegen den 10.000-Meter-Lauf.[15] Wenig später lief er im Städtewettkämpf Zlín gegen Bratislava im 3000-Meter-Lauf mit 8:13,6 min neuen Landesrekord. Denselben über 5000 Meter brach er mit 14:08,2 min beim anschließenden Evžen Rošický-Gedächtnislauf im Prager Strahov-Stadion, den er gegen die finnischen Läufer Väinö Koskela und Evert Heinström gewann.[16] Sein herausragender Wettkampf 1947 war das 5000-Meter-Rennen in Helsinki gegen den finnischen Star Heino am 30. Juni 1947. Sie lieferten sich einen Zweikampf, den Zátopek erst im Endspurt mit einem Vorsprung von nur 0,04 s gewinnen konnte. Beide waren weit über ihre körperlichen Kräfte hinaus gegangen und standen im Ziel kurz vor einem Kreislaufkollaps. Dabei hatte Zátopek den tschechoslowakischen Rekord auf 14:05,2 min verbessert.[17] Sein eigener Rekord hielt nur wenige Monate. Am 17. August unterbot Zátopek diesen im Rahmen des Länderkampfes gegen Frankreich. Am Tag darauf wurde er nach bestandener Offiziersausbildung zum Leutnant ernannt und als solcher Panzerkommandant. Wiederum einen Tag später, am 19. August, lief er in Brünn mit 8:08,8 min über die 3000-Meter-Distanz und am 22. August im 2000-Meter-Lauf (5:20,5 min) neuerliche Landesrekorde. Bei den anschließenden Akademischen Sommerspielen in Paris folgten Siege im 1500- (3:52,8 min) beziehungsweise 5000-Meter-Lauf (14:20,8 min). Die nächsten Rennen fanden in Großbritannien, Belgien und Polen statt, die er mit der Ausnahme des Rennens in Brüssel alle gewann. Die Saison schloss er im Dezember mit dem „Journal d’Algier“ in Algerien ab, wo Zátopek am 23. und 24. Dezember zwei weitere Siege im 3000- und 5000-Meter-Lauf errang. Insgesamt war Zátopek in diesem Jahr zu zwölf 5000-Meter-Rennen angetreten, die er allesamt gewonnen hatte.[18] Sein nächstes sportliches Ziel hatte er bereits fokussiert – die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1948 in London.[19]

Höhepunkte

1948: Olympische Spiele in London

Zátopeks bei seinem siegreichen Zieleinlauf im 10.000-Meter-Lauf am 30. Juli 1948 in London.

Als durch den Februarumsturz 1948 die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KPČ) die politischen Verhältnisse umwälzte, blieb Zátopek unbeteiligt und konzentrierte sich voll auf seine Olympiateilnahme. Hierzu steigerte er sein Intervalltraining in außerordentlicher Weise und lief täglich bis zu 60 × 400 Meter unter jeweils 60 Sekunden mit je 200 Metern Trabpause. Zwischen Mai und Juni 1948 absolvierte er einige 5000- und zwei 10.000-Meter-Rennen, das erste davon am 29. Mai in Budapest, im welchem er mit 30:28,4 min einen neuen tschechoslowakischen Rekord aufstellte, den er wenige Tage später in Prag mit 29:37,0 min unterbot. Die Zeit lag nur 1,6 s über dem 1944 von Viljo Heino aufgestellten Weltrekord (29:35,4 min).[20]

Drei Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele 1948 traf das tschechoslowakische Nationalteam in London ein. Zátopek wurde in einer provisorisch hergerichteten Baracke der Royal Air Force im Stadtteil West Drayton untergebracht. Trotz dieser widrigen Bedingungen holte er einen Tag nach der Eröffnung der Spiele im 10.000-Meter-Lauf Gold. Er profitierte davon, dass sein finnischer Kontrahent Heino in Runde 16 entkräftet aufgegeben hatte; der Weg war frei für die „tschechoslowakische Lokomotive“, so die spätere Titulierung durch die Presse. Zátopek siegte in einer Zeit von 29:59,6 min, was zugleich olympischen Rekord bedeutete, mit fast 48 s Vorsprung auf den Zweitplatzierten Alain Mimoun aus Frankreich. Im wenige Tage später stattfindenden 5000-Meter-Lauf auf regennasser Aschenbahn lieferte sich Zátopek einen mit äußerstem Einsatz geführten Zweikampf mit Gaston Reiff. Die Spitze hatte im Verlauf des Rennens mehrfach gewechselt, bis Reiff in Runde vier dem Feld enteilte. Zátopek hatte Mühe das vorgelegte Tempo mitzugehen und musste abreißen lassen. In der letzten Runde mobilisierte er seine verbliebenen Kräfte und schob sich stetig näher an Reiff heran. In einem heute als legendär bezeichneten Endspurt trennten die beiden Kontrahenten im Ziel nur 0,2 s. Reiff siegte in einer Zeit von 14:17,6 min gegenüber Zátopek mit 14:17,8 min.[21] Zátopek stieg durch seine olympischen Leistungen in den Augen der Medien seiner Heimat zum Nationalhelden auf; Staatspräsident Klement Gottwald ehrte den Sportler mit einem Empfang auf der Prager Burg. Anschließend startete Zátopek noch bei zwölf Langstreckenrennen zwischen 3000 und 10.000 Metern in Brüssel, Amsterdam, Ostende, Prag, Brünn, Paris, Bukarest, Bologna und Mailand, die er mit Ausnahme von zwei Rennen allesamt gewann.[22]

1949: Erste Weltrekordläufe

1949 zog Zátopek mit seiner Frau nach Prag. Sein Wintertraining umfasste diverse 3000- beziehungsweise 5000-Meter-Läufe. In der eigentlichen Saison zwischen Mai und September 1949 lief er bei insgesamt 22 Rennen. Herausragend ist dabei sein erster – überraschender – Weltrekordlauf über 10.000 Meter am 11. Juni 1949 im Rahmen der Armeemeisterschaften in Ostrava, als er mit 29:28,2 min die Bestmarke Viljo Heinos um sieben Sekunden verbesserte. Es war zugleich der erste Weltrekord für die Tschechoslowakei.[23] Nach einer auskurierten Muskelverletzung am Bein flog Zátopek im Sommer 1949 nach Finnland, wo er binnen sechs Tagen vier Rennen (einen 10.000-, zwei 5000- und einen 3000-Meter-Lauf) bestritt, die er allesamt siegreich beendete.[24]

Anschließend flog Zátopek mit der Mannschaft nach Moskau zum ersten Länderkampf Sowjetunion vs. ČSSR, welchen erstere gewann. Beim 5000-Meter-Lauf siegte er in 14,29 min knapp vor Wladimir Kasanzew. Das anschließende 10.000-Meter-Rennen dominierte Zátopek als Führender bis zum Ziel. Ab September 1949 folgten weitere Rennen in Budapest, Sofia und Bukarest. Am 1. September hatte Heino Zátopeks Weltrekord über die 10.000 Meter um eine Sekunde unterboten.[25]

Privat wurde Zátopek von der Verhaftung seines langjährigen Trainers Haluza im Zuge der politischen Säuberungswelle in der ČSSR getroffen, der im November 1948 unter anderem wegen seiner Weigerung, der kommunistischen KSČ beizutreten, zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.[26] Auch Zátopek, bisher eher zurückhaltend, wurde zur Umerziehung an eine Politschule delegiert, nachdem er öffentlich die Wiedereinführung der Todesstrafe kritisiert und einen Beitritt zum Verband der tschechoslowakisch-sowjetischen Freundschaft abgelehnt hatte. Um den verlorenen Weltrekord wieder in die ČSSR zu holen, setzte der tschechoslowakische Sportverband am 22. Oktober einen Weltrekordversuch über 10.000 Meter in Ostrava an. Zátopek geriet hierdurch unter Erfolgdruck, der noch verstärkt wurde, als er kurz vor dem Start einen Zeitungsjungen erblickte, der bereits die gedruckte Sonderausgabe über seinen Erfolg unter dem Arm trug. Zátopek ließ sich nicht beirren und lief vor 20.000 Zuschauern mit 29:21,2 min abermals Weltrekord, bei dem er die Zeit Heinos um sieben Sekunden unterbot.[27]

1950: Europameisterschaft in Brüssel

Im Frühjahr 1950 folgte Zátopek einer Einladung der Sowjetunion und besuchte zusammen mit seiner Frau einen Sportlehrgang in Sotschi. Anschließend startete er im Rahmen eines Jugendfestes erstmals in der DDR, wo er weitere Siege errang. Die für Anfang August 1950 festgesetzten Armeemeisterschaften in Ostrava musste Zátopek infolge einer Startverpflichtung in Finnland absagen. Dort lief er am 3. August in Helsinki über 5000 Meter mit einer Zeit von 14:06,2 min Landesrekord und tags darauf mit 29:02,6 min in Turku Weltrekord über die 10.000-Meter-Distanz.[28]

Bei den Ende August ausgetragenen Leichtathletik-Europameisterschaften 1950 in Brüssel lief Zátopek außerhalb jeglicher Konkurrenz. Er siegte sowohl im 10.000-Meter-Lauf (29:12,0 min) als auch über die 5000-Meter-Distanz (14,03,0 min) mit jeweils neuem Europarekord.[29] Nach der Europameisterschaft siegte er über die gleichen Distanzen im Länderkampf gegen Finnland, bei Laufveranstaltungen in Erfurt und Dresden sowie im Länderkampf gegen die Sowjetunion in Prag.[30] Dienstlich wurde Zátopek ab diesem Jahr im Prager Verteidigungsministerium eingesetzt, wo er in den Folgejahren bis zum Oberst aufstieg. Unter anderem erarbeitete er Konzepte für die körperliche Ertüchtigung von Soldaten.[31]

1951: Neue Weltrekordläufe

Weltrekordlauf
(15. August 1951)
Distanz ¼-Splitzeit ½-Splitzeit
5000 Meter 15:36 min 31:06 min
10.000 Meter 15:30 min
15.000 Meter 15:09 min 30:10 min
20.000 Meter 15:02 min
1:01,06 h
Weltrekordlauf
(29. September 1951)
Distanz ¼-Splitzeit ½-Splitzeit
5000 Meter 14:57,4 min 29:53,4 min
10.000 Meter 14:56,0 min
15.000 Meter 15:01,2 min 29:58,4 min
20.000 Meter 14:57,2 min
59:58,8 min

Im Winter 1951 zog sich Zátopek beim Skifahren einen Sehnenriss zu, der bis April jegliches Training verhinderte. Erst im Juni lief er wieder über die 5000-Meter-Distanz unter 15 Minuten. In den Folgemonaten wurde über sein bisheriges Leben ein Dokumentarfilm gedreht, dessen Aufnahmearbeiten sich derart ungünstig auf Zátopeks Training auswirkten, dass er im Sommer ein 3000-Meter-Rennen gegen Václav Cevona verlor. Daraufhin wurden die Arbeiten an dem Filmstreifen unter dem Titel „Einer aus der Staffel“[32] unterbrochen, so dass Zátopek bis zum Spätsommer wieder in Bestform kam. Bei den anschließenden III. Weltjugendfestspielen in Ost-Berlin Anfang August lief Zátopek über 5000 Meter mit 14:11 min Jahresbestleistung. Weitere Siege im Länderkampf gegen Ungarn in Budapest folgten.[33]

Am 15. August 1951 lief Zátopek in Prag bei einem Stundenlauf mit 19.558 Metern Weltrekord. Zugleich verbesserte er in diesem Rennen die Weltjahresbestzeit im 20.000-Meter-Lauf auf nunmehr 1:01:16,0 Std. Das Ergebnis bestärkte ihn darin, die „magische“ Zeit von 60 Minuten unterbieten zu können. So wurde für den 29. September in Stará Boleslav ein neuerlicher Weltrekordversuch angesetzt. An diesem Tag lief Zátopek gleich drei Weltrekorde in einem einzigen Lauf. Die zurückgelegte Distanz im Stundenlauf verbesserte er auf 20.052 m, die Zeit über 20.000 Meter wurde mit 59:51,8 min notiert und die neue Weltbestleistung im 10-Meilen-Rennen auf 48:12,0 min gedrückt.[34]

1952: Olympische Spiele in Helsinki

Zátopek am 24. Juli 1952 beim olympischen 5000-Meter-Zielspurt in Führung liegend.
Splitzeiten
Distanz Zeit
400 m 65,8 s
800 m 2:13,4 min
1200 m 3:21,2 min
1600 m 4:29,2 min
2000 m 5:37,2 min
3000 m 8:30,4 min
4600 m 13:08,6 min
5000 m 14:06,7 min (OR)
Zátopek nach seinem Marathonerfolg zusammen mit Reinaldo Gorno am 27. Juli 1952.
Splitzeiten[35]
Distanz Reihenfolge Zeit
5000 m 1. Peters
2. Cox
3. Jansson
4. Zátopek
15:43 min
10.000 m 1. Peters
2. Jansson
3. Zátopek
31:55 min
15.000 m 1. Peters
2. Jansson
3. Zátopek
47:58 min
20.000 m 1. Jansson
2. Zátopek
3. Corno
1:04:27 Std.
25.000 m 1. Zátopek
2. Jansson
3. Corno
1:21:30 Std.
30.000 m 1. Zátopek
2. Jansson
3. Corno
1:38:42 Std.
40.000 m 1. Zátopek
2. Corno
3. Jansson
2:15:10 Std.
42.195 m 1. Zátopek
2. Corno
3. Jansson
2:23:03,2 Std. (OR)

Ab Winter 1951/52 widmete sich Zátopek ausschließlich der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki. Beeinträchtigt wurde er dabei von einer schweren Erkältung, deren Folgen er erst sechs Wochen vor Beginn der Spiele überwand. Dem Trainingsrückstand begegnete Zátopek mit zahlreichen Aufbaurennen, etwa in der DDR, Ungarn und der Sowjetunion, wo er in Kiew über die 5000-Meter-Distanz mit 14:22 min Dritter und im 10.000-Meter-Lauf Erster wurde. Seine Zeiten empfand er jedoch als so schlecht, dass Zátopek ernsthaft darüber nachdachte, seine Teilnahme an den Spielen abzusagen. Die Siege und die erzielten Zeiten im 5000- (14:17,6 min) beziehungsweise 10.000-Meter-Lauf (30:28,4 min) bei den nationalen Meisterschaften überzeugten ihn jedoch vom Antreten.[36]

Vor den Olympischen Spiele geriet Zátopek erstmals mit den kommunistischen Machthabern in Konflikt, als er erfuhr, dass sein Landsmann Stanislav Jungwirth von den Spielen ausgeschlossen werden sollte, weil sein Vater wegen des Verteilens von regimekritischen Flugblättern verhaftet worden war. Zátopek drohte daraufhin den verantwortlichen Staatsorganen mit seinem Startverzicht und erzwang Jungwirths Teilnahme in buchstäblich letzter Minute.[37]

Zátopek traf daher mit Jungwirth erst am 11. Juli im Olympischen Dorf in Otaniemi ein und intensivierte sogleich sein Training. Er errang dreimal Gold: Die 10.000 Meter gewann er als Favorit mit 29:17,0 min (Durchgangszeit 5000 Meter: 14:43,4 min) deutlich vor seinen Kontrahenten Mimoun und Anufrijew,[38] seine Siege über 5000 Meter[39] und im Marathonlauf gelten als beispiellos. Im 5000-Meter-Finale hatte er lange geführt, war dann vorübergehend auf den vierten Platz zurückgefallen, bis er in der letzten Kurve den führenden Briten Chris Chataway, den Favoriten Herbert Schade und Mimoun mit einem letzten Tempoantritt überspurtete. Erst kurz vor Annahmeschluss entschied er sich zur Teilnahme am Marathon, den er noch nie zuvor in einem Wettkampf gelaufen war. Auch hier siegte er ebenso wie bei den anderen beiden Wettbewerben mit olympischem Rekord (2:23:03,2 h). Daraufhin feierte ihn die Times als „größten Langstreckenläufer aller Zeiten“.[40]

Zátopeks Rückkehr in die Heimat – seine Frau hatte im Speerwurf ebenfalls eine Goldmedaille errungen – war triumphal. Es gab ihm zu Ehren zahlreiche Empfänge, von hochrangigen Militärs und Politikern erhielt er zahlreiche Ehrungen und Lobesreden. Die nationale und internationale Presse feierte ihn. In Würdigung seiner sportlichen Verdienste wurde Zátopek zum Major befördert und erhielt am 20. September den Orden der Republik.[41] Im August gewann Zátopek ein weiteres 10.000-Meter-Rennen bei den Internationalen Weltjugend-Spielen in Bukarest und lief am 26. Oktober in Stará Boleslav gleich drei Weltrekorde während eines 30.000-Meter-Laufes, indem er zugleich die bestehenden Bestzeiten im 15-Meilen- (1,16:26,4 min) und 25.000-Meter-Lauf (1,19:11,8 min) unterbot.[42]

1953: Weitere Weltrekordläufe

In der Winterpause 1952/53 steigerte Zátopek erneut seine Laufintervalle. Ohne in diesem Jahr große internationale Wettkämpfe zu bestreiten, lief er am 1. November in Stara Boleslav Weltrekord über 10.000 Meter (29:01,6 min) und zugleich Weltbestleistung über die 6-Meilen-Distanz in 28:04,4 min, womit er seine läuferischen Spitzenqualitäten bestätigte. Zuvor war allerdings eine Weltrekordversuch über die 5000-Meter-Distanz gescheitert. Eine besondere Ehrung wurde ihm zu Jahresende zuteil, als Zátopek im brasilianischen São Paulo den Internationalen Silvesterlauf für sich entscheiden konnte.[43]

1954: Europameisterschaft in Bern

Zátopeks Training richtete sich im Frühjahr 1954 voll auf seine Titelverteidigung im 5000- und 10.000-Meter-Lauf bei den im August anstehenden Leichtathletik-Europameisterschaften in Bern. Allein in den Monaten März/April brachte er es auf 1845 Laufkilometer. Zudem bestritt er zahlreiche Vorbereitungsrennen, so am Abend des 30. Mai über 5000 Meter im Pariser Stade de Colombes, bei dem Zátopek in einer Zeit von 13:57,2 min neuen Weltrekord lief. Der Ansturm von Presse und Fans nach dem Lauf war so groß, dass Zátopek unter Polizeischutz das Stadion verlassen musste. Zwei Tage später brach er in Brüssel die „magische“ 29-Minuten-Marke und unterbot mit einer Zeit von 28:54,2 min seinen eigenen Weltrekord aus dem Vorjahr um über sieben Sekunden. Dabei hatte er zugleich den Weltrekord über 6 Meilen gebrochen. Im 5000-Meter-Lauf bei der Europameisterschaft konnte Zátopek seine Leistung nicht wiederholen und kam mit einer Zeit 14:10,2 min nicht über einen dritten Platz hinaus. Den 10.000-Meter-Lauf gewann er souverän vor seinem ungarischen Mitkontrahenten József Kovács und dem Briten Frank Sando mit neuen Europarekord (28:58,0 min).[44]

Niedergang

1955: Rückschläge

Die erste Niederlage über die 10.000-Meter-Distanz hatte Zátopek im Juli 1954 in Budapest erfahren, als er nach sechs siegreichen Jahren in Folge von József Kovács geschlagen wurde. Kovács war einer von vielen „jungen Wilden“, wie der mittlerweile 31-jährige Zátopek die Schar nachdrängender Talente nannte. Dass Zátopeks Zeit als Weltklassesportler sich dem Ende zuneigte, wurde ihm bewusst, als er 1955 über seine Paradestrecke, den 5000-Meter-Lauf, von 15 Läufen nur noch acht gewinnen konnte. In diesem Jahr lief Zátopek seine letzten beiden Weltrekorde, über die 15-Meilen- und zugleich über die 25-km-Distanz. Zátopek versuchte um die Jahreswende 1955/56 seine schwindende Überlegenheit durch eine nochmalige Verschärfung des Trainings zu kompensieren. Dabei verletzte er sich so unglücklich an der Leiste, dass er im Juli 1956 operiert werden musste und keine Möglichkeit hatte einzugreifen, als in diesem Sommer seine Weltrekorde im 5000- und 10.000-Meter-Lauf unterboten wurden.[45]

1956: Olympische Spiele in Melbourne

Splitzeiten
Marathon 1956[46]
Distanz Reihenfolge Zeit
5.000 m 1. Kanuti
2. Lee
3. Davis
4. Kotila
5. Mimoun
6. Filine
7. Ivanov
8. Norris
9. Oksanen
10. Karvonen

17. Zátopek
16:25 min


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10.000 m 1. Kotila
2. Mimoun
3. Filine
4. Ivanov
5. Norris
6. Karvonen
7. Kanuti
8. Mihalić
9. Oksanen
10. Perry
11. Nyberg
12. Zátopek
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15.000 m 1. Mimoun
2. Filine
3. Kelley
4. Kotila
5. Norris
6. Mihalić
7. Ivanov
8. Nyberg
9. Karvonen
10. Fontecilla
11. Zátopek
50:37 min


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50:42 min
20.000 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
4. Filine
5. Ivanov
6. Kelley
7. Nyberg
8. Perry
9. Kotila
10. Zátopek
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25.000 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
4. Kawashima
5. Nyberg
6. Zátopek
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30.000 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
4. Kawashima
5. Zátopek
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35.000 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
4. Kawashima
5. Zátopek
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40.000 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
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6. Zátopek
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42.195 m 1. Mimoun
2. Mihalić
3. Karvonen
4. Lee
5. Kawashima
6. Zátopek
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Die Verletzung führte zu einem nicht mehr kompensierbaren Trainingsrückstand für die von Zátopek angepeilte Titelverteidigung im Marathonlauf bei den bevorstehenden Olympischen Spielen 1956 in Melbourne. Zátopek versuchte bis kurz vor den Start am 1. Dezember dieses Defizit aufzuholen. Es gelang ihm nur bedingt und durch das Olympische Dorf sah man ihn hinken. Zu den 5000- und 10.000-Meter-Läufen hatte er sich wegen seiner Form und hochkarätiger Konkurrenz erst gar nicht gemeldet. An dem Marathonlauf nahmen 46 Läufer aus 23 Nationen teil. Die Temperatur betrug am Wettkampftag über 30° Celcius. Zátopek war sich der kommenden Strapazen bewusst und sprach gegenüber seinen Kontrahenten den viel zitierten Satz „Today we die a little!“ – „Heute werden wir ein wenig sterben!“. Zátopek hielt sich nach dem Start zurück und reihte sich auf Platz elf ein. Nach 15 gelaufenen Kilometern hatten bereits neun Kontrahenten aufgrund der enormen Hitze aufgegeben. Hierdurch war Zátopek auf Rang sechs vorgerückt. Der Rückstand auf den Führenden Mimoun war jedoch schon zu beachtlich, um aus eigener Kraft einen Aufholversuch zu starten. Zudem hatte Zátopek ab Mitte des Rennens eigene Probleme. Durch den glühend heißen Asphalt begannen sich seine Schuhsohlen aufzulösen. Mit stark schmerzenden und blutenden Füßen erreichte Zátopek in einer Zeit von 2:29:34 h schließlich als Sechster das Ziel. Später gab er vor der Presse bekannt, dass dies sein letztes Rennen gewesen sei.[47]

1957: Rücktritt

Der Marathonlauf von Melbourne blieb entgegen seiner Ankündigung nicht Zátopeks letztes Rennen. Bis Anfang März 1957 folgten in Oslo, Stockholm, Athen, Krakau, Moskau und Berlin weitere neun 5.000- und zehn 10.000-Meter-Läufe, von denen Zátopek etwa die Hälfte gewinnen konnte. Nach dieser internationalen „Abschiedstournee“ erklärte Zátopek am 6. März 1957 sein endgültiges Karriereende. Insgesamt war er während dieser Phase mehr als 80.000 km (über 50.000 Meilen) gelaufen.[48]

Zátopek entschied sich bewusst gegen den üblichen Weg ehemaliger Hochleistungssportler, als Trainer zu arbeiten. Stattdessen konzentrierte er sich in den folgenden Jahren auf seine Dienstaufgaben im Verteidigungsministerium und wurde von staatlicher Seite zu diversen Auslandsreisen delegiert. Die Reisen führten das Ehepaar Zátopek ab 1960 nach China, Korea, Vietnam, Ägypten, Tunesien, Syrien und Kuba. Ab 1963 folgte ein fast einjähriger Aufenthalt in Indonesien. Ferner wurde das prominenteste tschechoslowakische Sportpaar von ehemaligen Mitstreitern, Weggefährten und aufstrebenden jungen Sporttalenten aufgesucht, mit denen Zátopek neben persönlichen Gesprächen auch brieflich korrespondierte. Einem dieser jungen Talente, dem Australier Ron Clarke, machte Zátopek ein besonderes Geschenk, als er ihm zum Abschied eine seiner drei Goldmedaillen von den Olympischen Spielen aus Helsinki überließ. Die Medaille befindet sich noch heute im Besitz der Familie Clarke.[49]

Prager Frühling

Persönliche Rolle

Zátopek in Zivilkleidung während eines Gesprächs mit um ihn versammelten Menschen während des Prager Frühlings im August 1968.

Zátopek nahm aktiv am Prager Frühling teil und war zusammen mit seiner Frau Unterzeichner des Manifest der 2000 Worte, insbesondere weil er als überzeugter Kommunist an einen besseren Sozialismus glaubte.[50] In der Nacht des Einmarsches der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten vom 20. auf den 21. August 1968 in Prag befand er sich auf dem Heimweg von einer Feier. Am frühen Morgen des 21. August eilte er zum Wenzelsplatz, wo sich bereits Tausende Demonstranten versammelt hatten, um sich den aufgefahrenen russischen Panzern in den Weg zu stellen. Dabei bewarfen sie diese mit Pflastersteinen und demontierten Straßenschilder, um den „Invasoren“ die Orientierung in der Stadt zu erschweren. Im Verlaufe dieses Tages gab es auf beide Seiten zahlreiche Tote und Verletzte. Der bis daher eher passiv teilnehmende Zátopek beschloss daraufhin seine Popularität zu nutzen, um das Gespräch mit sowjetischen Soldaten zu suchen. Er appellierte an die Soldaten, doch wieder nach Hause zu fahren. In den Folgetagen suchte er weitere Dialoge mit Sowjetoffizieren und versuchte sie mit dem Argument eines „friedlichen Miteinander“ im Geiste der bevorstehenden Olympischen Sommerspiele 1968 zu einem maßvollen Umgang zu bewegen – vergebens.[51]

Zátopek verschärfte daraufhin seine Aktivitäten. So beklebte er beispielsweise Wände mit Protestplakaten.[52] Am 22. August sprach er erstmals in Armeeuniform auf dem Wenzelsplatz zu einer großen Menschenmenge. Darin forderte er unter anderem den Ausschluss der Sowjetunion von den diesjährigen Olympischen Spielen. Darüber hinaus beschuldigte er die sowjetischen Streitkräfte willentlich und rechtswidrig die Souveränität eines friedlichen sozialistischen Bruderstaates verletzt zu haben. Nach einem weiteren öffentlichen Gespräch, dieses Mal über einen illegalen Freien Radiosender am 23. August, geriet Zátopek, der sich über diese kritischen Tage hinweg in unterschiedlichen Häusern aufhielt, um einer möglichen Verhaftung zu entgehen, ins Visier des KGB und des tschechoslowakischen Geheimdienstes ŠtB. Zu diesem Zeitpunkt war Zátopek bereits bewusst, dass seine Militärkarriere zu Ende sein würde.[52] Am 24. August wiederholte er in einem gedruckten Zeitungsinterview die Forderung, die Sowjetunion von den Olympischen Spielen auszuschließen, zu denen er und seine Frau als Ehrengäste bereits geladen waren. Wohl aus diesem Grund befürchtete er vorerst keine Repressalien. Nach der Unterzeichnung des Moskauer Protokolls und der faktischen Beendigung des Prager Aufstandes reisten er und seine Frau unbeschadet nach Mexiko-Stadt, wo sie gemeinsam den Spielen beiwohnten. In dortigen Interviews hielt sich Zátopek mit kritischen Aussagen gegenüber der Sowjetunion oder der tschechoslowakischen Staatsführung zurück und gab sich diplomatisch zurückhaltend. Nach den Spielen kehrten die Zátopeks Ende Oktober 1968 nach Prag zurück,[53] wo Regierungsangehörige jeglichen Kontakt zu ausländischen Medienvertretern unterbanden. Als dort britische Journalisten dem Paar anboten, nach Großbritannien zu fliehen, lehnte er ab.[54]

Diffamierung

Im November 1968 wurde Zátopek vom Verteidigungsministerium unter Androhung dienstlicher Konsequenzen aufgefordert, sich weiterer Kritik am System zu enthalten und sich den Vorschriften und Regeln der Armee zu fügen. Anfang 1969 begann seine öffentliche Diskreditierung mit einer Aussage des ostdeutschen Langstreckenläufers Friedrich Janke, der Zátopek vorwarf, seine „politischen Überzeugungen wie ein Hemd wechseln zu können“, und einem Artikel in der Sportzeitschrift Sovetsky Sport, in der er als „Verräter“ bezeichnet wurde. Nach der Selbstverbrennung des Studenten Jan Palach am 19. Januar aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings und weiteren Nachahmern suchte Zátopek auf der Straße Kontakt zu aufgebrachten Studenten. Unter anderem dafür erhielt er am 19. Januar einen offiziellen Tadel des Verteidigungsministeriums und wurde seiner Dienststellung enthoben. Zugleich übertrug man ihn den Posten eines Jugendtrainers beim FK Dukla, was einer Degradierung gleichkam.[55]

Am 20. Februar 1969 beschuldigte ihn Vilém Novy, ein Mitglied des Zentralkomitees der KSČ, dass Pallachs Tod von einer Gruppe Verschwörer billigend in Kauf genommen wurde, als sie diesen zu dieser Aktion überredeten. Unter den namentlichen Beschuldigten waren neben Zátopek auch die Schriftsteller Vladimír Škutina und Pavel Kohout sowie die Studentenführer Lubomir Holacek und Ludek Pachman.[56] Gegen die absurde Behauptung Novys reichten die Beschuldigten vier Wochen später eine Verleumdungsklage ein – die erfolglos blieb. Nach weiteren abfälligen Bemerkungen Zátopeks, unter anderem dass das Geld für die tschechoslowakische Armee besser für Bildung verwendet worden wäre, wurde er am 21. April von seiner Tätigkeit als Jugendtrainer suspendiert. Ein militärgerichtliches Verfahren gegen ihn wurde eingeleitet, in dem ihm illegale politische Aktivitäten, Verbreitung von Falschmeldungen sowie Befehlsverweigerung vorgeworfen wurden. Er bestritt alle Anschuldigungen und erklärte vor Pressevertretern, kein Staatsfeind oder Konterrevolutionär zu sein. Zátopek wurde jedoch zum Sündenbock gemacht und mit Wirkung zum Oktober des Jahres aus der Armee entlassen sowie zugleich aus der Partei ausgeschlossen, in welcher er den demokratischen Flügel unterstützt hatte.[57] Auf eine Haftstrafe wurde wegen seiner früheren Verdienste um die Tschechoslowakei verzichtet. Seine Entlassung aus dem Militärdienst war Teil einer landesweiten politischen Säuberungswelle, die bis Mitte der 1970er Jahre circa 11.000 Offiziere und 30.000 Unteroffiziere ihre Stellung kostete.[58]

Folgen

Seiner Einkünfte und sportlichen Aktivitäten größtenteils beraubt, fand Zátopek mit Hilfe von Freunden eine Anstellung bei dem Großunternehmen Stavební Geologie, welches im Auftrag des Staates Bodenschätze erkundete. Daneben betätigte sich die Firma, die mehr als 1000 Angestellte und Arbeiter zählte, im Brunnen- und Grabenbau, im Bohrgeschäft und im Untertagebau. Zátopek arbeitete hier von 1969 bis 1973 als einfacher Wanderarbeiter ohne Sonderrechte unter teils schwersten Arbeitsbedingungen. Der Bautrupp war oft wochenlang unterwegs, was zu familiären Differenzen und schwerem Alkoholismus[59] beitrug. Den Arbeitern diente dabei ein gewöhnlicher Bauwagen als Unterkunft. Zátopek ertrug die ihm übertragenen Aufgaben, wozu auch Stollenarbeiten zählten, mit sportlichem Ehrgeiz und der ihm eigenen Zähigkeit. Obgleich er in der Bevölkerung weiterhin ein hohes Ansehen genoss, wurde Zátopek bei einem Besuch zu Hause in Prag auf offener Straße von Armeeangehörigen verprügelt. Er ertrug dies und andere Repressalien mit einer gewissen Gleichgültigkeit und arrangierte sich mit der Situation; er verdiente gut, hatte ein eigenes Haus und Freunde, die zu ihm hielten. Die 1969 eingereichte Verleumdungsklage gegen Novy endete 1970 zu Ungunsten der Kläger. Zu den Motiven seiner Aktionen sagte Zátopek: „Ich war bereit, an den Rand des Abgrundes zu gehen, aber nicht hinein zu springen!“.[60]

Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1972 in München.

1972 lud die Bundesrepublik Zátopek als Ehrengast zu den Olympischen Sommerspielen in München ein, was die Staatsführung der Tschechoslowakei unter Druck setzte. Zum einen war es dem westlichen Ausland schwer zu vermitteln, warum ein ehemaliger Spitzensportler des Landes gleich einem Strafarbeiter behandelt wurde. Zum anderen war sich die Staats- und Parteiführung der herausragenden sportlichen Verdienste Zátopeks und ihres propagandistischen Nutzens bewusst. Dagegen trat die Befürchtung, Zátopek könne die Reise zur Republikflucht nutzen. Die Annahme der Einladung wurde Zátopek unter der Bedingung gewährt, dass seine Frau als Faustpfand in Prag bliebe. Zátopek akzeptierte dies und reiste im Sommer 1972 nach München. Dort traf er auf zahlreiche ehemalige und aktive Sportler, Weggefährten und Politiker wie den amtierenden Bundeskanzler Willy Brandt. Auf politische Aussagen bei Interviews verzichtete er. Überschattet wurden die Spiele durch die Geiselnahme von München, die Zátopek als Verfechter des Olympischen Gedankens zutiefst schockierte. Am Abreisetag erwarteten ihn hunderte von Autogrammjägern am Münchner Flughafen.[61]

Rückkehr in die Gesellschaft

Zátopek und Sri Chinmoy bei einem Treffen im Juni 1980 in der Schweiz.

Im Spätsommer 1973 begann sich das Verhältnis zwischen der Staatsführung und dem bis dahin als unliebsam geltenden Zátopek zu normalisieren, insbesondere da er bereits 1971 seine Unterschrift unter dem Manifest der 2000 Worte widerrufen hatte.[62] Anlässlich des Todes von Paavo Nurmi im Oktober des gleichen Jahres durfte er zu dessen Trauerfeierlichkeiten nach Helsinki reisen. Etwa zur gleichen Zeit wurden die Restriktionen gegenüber seiner Person schrittweise aufgehoben, da man meinte, von Zátopek ginge keine Gefahr mehr für Staat und Partei aus. Zátopeks Rehabilitation war zugleich Signal der tschechoslowakischen Normalisierung, die später von Gustáv Husák weiter vorangetrieben wurde. Im Juli 1974 erhielt Zátopek eine Anstellung im Sport-Dokumentationszentrum in Prag und durfte wieder Freunde und Bekannte im Ausland besuchen. Sein Büro befand sich dabei in einem Nebentrakt unter dem Strahov Stadion, von wo aus er mit der Überwachung ausländischer Sportpublikationen betraut wurde. Sein Aufgabenschwerpunkt lag dabei auf der Entwicklung in der Sportwissenschaft und neuer Trainingsmethoden. Zátopek bezeichnete die Arbeit als anspruchslos und bescheiden, wobei er sich selber in der Rolle eines „Sportspions“ sah. Seine neue Tätigkeit, die er bis zu seinem Renteneintritt 1982 ausübte, wurde im nicht-sozialistischen Ausland überwiegend positiv wahrgenommen.[63]

1975 erhielt Zátopek in Paris den „Fair-Play-Preis“ der UNESCO und 1977 das „Diplom erster Klasse“ vom Präsidenten des nationalen Verbandes für Leibesübungen.[64] Im gleichen Jahr war er Ehrengast beim New-York-City-Marathon und hatte einen Gastauftritt bei der Filmserie M*A*S*H, wo Zátopek sich selbst spielte. In den Folgejahren war er gern gesehener Gast bei zahlreichen Sportveranstaltungen, unter anderem 1980 in der Schweiz und in Japan und 1981 als Startgeber zum Frankfurt-Marathon. 1983 war er als Ehrengast bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Helsinki zugegen. Die Einladung des IOC für die Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles lehnte er jedoch im Zuge des Boykotts der Warschauer-Pakt-Staaten gegenüber den Vereinigten Staaten ab. Stattdessen besuchte er 1983 im australischen Melbourne ein nach ihm benanntes Straßenrennen. 1986 erlitt der schon seit einigen Jahren an Herz-Kreislauf-Problemen leidende Zátopek einen Herzanfall, der u. a. auf seine ungesunde Lebensweise in den Jahren als Wanderarbeiter und auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen war. 1987 war er abermals Startgeber, dieses mal für einen Volkslauf im Londoner Hyde Park.[65] Im Jahr darauf hatte großen Anteil daran, dass 1988 der erste Freundschaftslauf zwischen den Partnerstädten Wuppertal und Košice durchgeführt wurde.[66]

Samtene Revolution

Demonstrierende Menschenmenge auf dem Wenzelsplatz in Prag im November 1989.

Mit Michail Gorbatschows eingeleiteter Politik von Perestroika und Glasnost und dem Verzicht auf eine sowjetische Vormachtstellung in Ostmitteleuropa kam es ab Herbst 1988/89 zunächst in Polen, später Ungarn, Bulgarien und der DDR zu weitreichenden Reform- und Demokratiebewegungen, die letztlich im Zerfall der kommunistischen Regime endete. In der Tschechoslowakei geschah dies ab Oktober 1989 unter dem Begriff der Samtenen Revolution. Zátopek, aus den Erfahrung von 1968 und seinen Folgen vorbelastet, reagierte auf die politischen Umwälzungen in seinem Land zurückhaltend. Am 17. November 1989 war es in Prag zu ersten Unruhen gekommen, als eine Studentendemonstration von der Polizei niedergeprügelt wurde. Es folgten Proteste, Unruhen, Streiks und Massendemostationen mit mehreren 100.000 Teilnehmern. Am 30. November trat die kommunistische Staatsführung zurück. Václav Havel, der spätere erste Präsident der Tschechischen Republik, verkündete daraufhin alsbaldige Freie Wahlen. Am 1. Dezember 1989 versammelten sich über eine Million Menschen auf der Letná Ebene vor Prag, darunter auch Zátopek und seine Frau, die bis dato die Geschehnisse nur im Fernsehen verfolgt hatten. Nach Havels Regierungsantritt im Dezember 1989 folgte eine weitreichende Amnestieerklärung für politisch Verfolgte. So wurde Zátopek am 11. März 1990 offiziell rehabilitiert. Der neue Verteidigungsminister Miroslav Vašek entschuldigte sich darüber hinaus öffentlich für dessen Entlassung aus dem Armeedienst.[67]

Mit der Demokratisierung und Öffnung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik zum Westen hin stieg Zátopeks Popularität sprunghaft an. Er führte unzählige Interviews und Gespräche mit westlichen Journalisten und ehemaligen Weggefährten und Freunden. Das mediale Interesse an seiner Person war enorm. Zátopek nutzte in der Folgezeit die neue Reisefreiheit. Er besuchte Freunde in Argentinien und den Vereinigten Staaten und war Gast bei den Olympischen Sommerspielen 1992 im spanischen Barcelona.[68]

Vergangenheitsaufarbeitung

Im gleichen Jahr wurden im Zuge der weiteren Liberalisierung des Landes die Aktenbestände des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der Tschechoslowakei (ŠtB) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zátopek hat sich zu einer etwaigen Tätigkeit als Informant nie öffentlich geäußert. In den vorhandenen Unterlagen wird er jedoch unter diversen Decknamen geführt, wobei entsprechende handschriftliche Aufzeichnungen fehlen. Thesen über eine genaue Betätigung sind daher spekulativ. Womöglich hat Zátopek während seiner sportlichen Karriere sowie als Angehöriger der Armee von seinen zahlreichen Auslandsreisen Berichte an das ŠtB verfasst, von denen jedoch keiner mehr erhalten ist.[69] Denkbar ist auch, dass er auf diesen Touren von Ermittlern des ŠtB beschattet worden ist, welche entsprechende Berichte im Kontext zu Zátopek verfasst haben.[70]

In weiteren Aktenfundstellen taucht der Name Zátopek nur am Rande auf ohne auf nähere Einzelheiten einzugehen, womit auch diese Papiere keine konkreten Schlussfolgerungen indizieren können. Denkbar ist auch, dass Zátopek durch gezielt ausgeübten Druck seitens des ŠtB zur Mitarbeit – in welcher Form auch immer – gezwungen worden ist. Einzige belastbare Quelle ist eine Aussage des ehemaligen ŠtB-Spitzenagenten Josef Frolík (1928–1989) in seiner bereits 1976 erschienen Publikation: Frolik Defection: The Memoirs of a Czech Intelligence Agent, in welcher er Zátopek bezichtigt, sehr wohl für das ŠtB tätig gewesen zu sein und als gezielt gesteuerter Provokateur im Rahmen des Prager Frühlings agiert zu haben. Die Beschuldigungen stehen jedoch im klaren Widerspruch zu den Konsequenzen, welche Zátopek durch seine Rolle während des Aufstandes durch das kommunistische Regime zu erdulden hatte, insbesondere der Beraubung seiner bisherigen Lebensgrundlage, dem faktischen Ausschluss vom Sport und der öffentlichen Brüskierung seiner Person. In diesem Zusammenhang muss auch die Glaubwürdigkeit Frolíks in Frage gestellt werden. Ob Zátopek nun Informant oder gar Agent des ŠtB gewesen ist und wie seine Verwicklung darin aussah, lässt sich mangels reputabler Quellen nicht zweifelsfrei klären.[71]

Zátopeks sonstige politische Aktivitäten beschränkten sich auf das Notwendigste. Nach den Aussagen seiner Frau war er nur Parteimitglied, weil er es als Offizier und Angehöriger der Armee sein musste. Bisweilen ließ er sich bei seinen Auslandsreisen zu politischen Reden einspannen. Mitunter musste Zátopek dabei leere Papierblätter unterzeichnen, die erst nach seiner Unterschrift mit entsprechenden propagandistischen Texten gefüllt wurden.[72]

Letzte Lebensjahre

Emil Zátopeks Grab in Rožnov pod Radhoštěm

1993 verbrachte das Ehepaar seinen Sommerurlaub in Finnland. Im Jahr darauf war Zátopek Gast bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki. 1995 erlitt er während einer Griechenlandreise am Athener Flughafen ein leichten Schlaganfall, von dem er sich jedoch rasch erholen konnte. In der Folge wurde Zátopek, der mittlerweile an starkem Übergewicht litt, zunehmend depressiv, was durch den Verlust eines Großteils seiner Geschwister und enger Freunde begünstigt wurde. Hierzu zählten beispielsweise Gordon Pirie († 1991), Reiff († 1992) und Reinaldo Gorno († 1994). Im Juni 1995 war Zátopek Gaststarter des Prag-Marathons gewesen. Wenig später hatte er einen Cameo-Auftritt in einem Werbespot für seinen langjährigen Sponsor Adidas. Im September des gleichen Jahres reise er nach Berlin zur ISTAF Berlin, wo ihn der deutsche Filmemacher Hagen Boßdorf begleitete und hierüber einen Dokumentarfilm drehte. Ab 1996 verschlechterte sich Zátopeks Gesundheitszustand weiter. Gehen fiel ihm zunehmend schwerer, wodurch er zeitweise auf einen Gehstock angewiesen war. Hinzu trat ab 1997 Altersdemenz. Im gleichen Jahr wurde er in Tschechien zum „Athleten des Jahrhunderts“ gewählt. 1998 zeichnete ihn Präsident Havel mit der höchsten Auszeichnung des Landes, dem Orden des Weißen Löwen aus. Im gleichen Jahr erlitt Zátopek einen zweiten Schlaganfall, der zum vorübergehenden Verlust seiner Muttersprache führte. Von da an war eine merkliche Abnahme seines Lebenswillens erkennbar. 1999 gab er gegenüber einem britischen Zeitungsreporter ein letztes Interview. Nach einem weiteren Schlaganfall Ende 1999 nahm er kaum noch Notiz von seiner Außenwelt. Im September 2000 erkrankte er an einer schweren Lungenentzündung und einen Monat später folgte ein vierter Schlaganfall. Er starb einige Wochen später an dessen Folgen am 21. November 2000 im Militärkrankenhaus von Prag.[73]

Beisetzung und Würdigungen

Zátopeks Tod löste im In- und Ausland große Bestürzung aus. Nationale und internationale Nachrichtenblätter veröffentlichten Nachrufe und Würdigungen seines Lebens. Die Trauerfeierlichkeiten fanden am 6. Dezember 2000 im Prager Nationaltheater statt. Das von Havel vorgeschlagene Staatsbegräbnis wurde auf Bitten der Witwe schlicht gehalten. Nach den Trauerfeierlichkeiten, an dem u.a hochrangigen Vertretern Ministerpräsident Miloš Zeman teilgenommen hatte, wurde der in eine Staatsflagge gewickelte und von den höchsten Sportlern des Landes getragene Sarg zur Einäscherung in ein Krematorium überführt. Noch am gleichen Tag wurde Zátopek vom IOC posthum die Pierre-de-Coubertin-Medaille für außergewöhnliches sportliches Verhalten und von der IAAF der Goldene Verdienstorden verliehen. Sein Urne fand auf dem Ehrenfriedhof „Valašský Slavín“ in Rožnov pod Radhoštěm die letzte Ruhestätte.[74]

Zwei Jahre nach seinem Tod wurde in Prag ein Denkmal für ihn eingeweiht. Im Dezember 2006 benannte die tschechische Staatsbahn einen Schnellzug nach ihm,[64] 2016 Škoda Transportation eine Lokomotive für die DB Regio.[75] 2012 wurde Zátopek als einer von nur zwölf Leichtathleten in die Erstauswahl der neu geschaffenen IAAF Hall of Fame aufgenommen. Im Februar 2013 wählten ihn die Journalisten des Runner's World Magazine zum größten Läufer aller Zeiten (Greatest Runner of All Time).[76] Ferner sind mehrere Schule nach ihm benannt worden, etwa die Grundschule in Kopřivnice sowie Schulen in Zlín und Třinec.

Training und Laufstil

Zátopeks atypischer Laufstil; verspannte Gesichtsmimik und verkrampft anmutende Gliedmaßen wirkten auf Außenstehende, als stünde er kurz vor einem Zusammenbruch.
Intensivtrainingswoche
Wochentag Intervall
Montag 70 × 400 m
Dienstag 40 × 400 m
Mittwoch 40 × 400 m
Donnerstag 80 × 400 m
Freitag 80 × 400 m
Sonnabend 70 × 400 m
Sonntag 40 × 400 m

Zátopek trainierte während seiner Sportkarriere überwiegend allein und ohne größere Ruhepausen getreu dem Motto:

„Machs dir im Training schwer, dann wird es im Wettkampf leichter.“

Seine Trainingseinheiten absolvierte er in der Regel nach dem regulären Armeedienst und bei jeder sich sonst bietenden Gelegenheit, wofür er praktisch seine gesamte Freizeit opferte. In den Wintermonaten lief er vorwiegend auf Landstraßen, im Frühling und Sommer auf unbefestigten Wald- und Wiesenwegen und der Tartanbahn.[77] Seine Laufeinheiten bestritt er nach dem Intervallprinzip.[78] Gewöhnlich startete Zátopek in die Laufsaison mit für ihn verhaltenen Intervallen von 10 × 100, 10 × 200 oder 6 × 400 Meter mit jeweils 200 Meter Trabpause, um seine aktuelle Belastungsgrenze zu ermitteln. Danach folgte eine sukzessive Steigerung der Intervallanzahlen auf 40 und mehr.[79]

Die Intervallzeiten richteten sich nach der angestrebten Zielzeit. Wollte Zátopek beispielsweise über die 5000-Meter-Distanz eine Zeit von 14:10 min laufen, so rechnete er diese auf 200 oder 400-Meter-Intervalle, mithin also 34 s beziehungsweise 68 s, um. Bei reinem Schnelligkeitstraining orientierte er sich an diesen Zeiten mit weniger Wiederholungen. Sollte dagegen mehr für die Ausdauer trainiert werden, so lagen die Zeiten über den ermittelten Durchschnittswerten, allerdings mit öfteren Wiederholungen.[78]

Dabei entwickelte Zátopek im Laufe der Zeit eine Art inneres Gespür zur raschen Erkennung der eigenen Leistungsgrenze und deren Überwindung durch ein hohes Maß an Disziplin, Willenskraft und ständiges Bemühen, sein Leistungsvermögen durch noch härtere Trainingsreize zu steigern.[80] Gerade in Olympiajahren steigerten sich die Intervalleinheiten auf bis zu 70 oder 80 × 400 Meter, wodurch das bisher betriebene Intervalltraining negiert und revolutioniert wurde.[81] Nachteil seiner extremen Traingsmethode war der hohe körperliche Verschleiß, der bei Zátopek des öfteren zu Gelenkschmerzen und sogar Muskelrissen führte.[81]

Eine besondere Taktik während seiner Läufe verfolgte Zátopek nicht. Er lief nicht um des Schlagens der Gegner willen, sondern um eigene Leistungen zu überbieten.[82]

Sein Laufstil wirkte optisch schwerfällig. Anders als beispielsweise ein stets elegant wirkender Paavo Nurmi erweckte Zátopek bei seinen Läufen meist den Eindruck, am Ende seiner Kräfte zu sein, was durch eine verkrampft wirkende Muskulatur und Gesichtsmimik verstärkt wurde. Die für ihn typisch schmerzverzehrte „Grimasse“ wurde ein unverkennbares Markenzeichen. Darüber hinaus verstand Zátopek das „Laufen“ als eine rein natürliche Möglichkeit der Fortbewegung und lehnte jede Form von wissenschaftlichen Lauftheorien ab. Er vertrat die Ansicht, dass die Leistung eines Athleten nicht nach seinem äußeren Laufstil beurteilt werden könne und daher lediglich als oberflächliche Betrachtung aufgefasst werden müsse.[83] Zátopeks unökonomischer Laufstil und seine Erfolge trugen dazu bei, dass für Jahrzehnte über die Physiologie des Trainings (später auch die Biochemie) diskutiert und geforscht wurde und die Laufökonomie, der Stillauf, in den Hintergrund trat.[84]

Ferner pflegte Zátopek während seiner aktiven Karriere einen gesunden Lebenswandel. Er verabscheute Nikotingenuss und nahm alkoholische Getränke in Maßen und nur bei unumgänglichen Anlässen zu sich. Zu seiner Lebensweise gehörte ausreichend Schlaf; vor schweren Wettkämpfen bis zu 10 Stunden. Auf eine besonders auf ihn abgestimmte Ernährung legte Zátopek keinen Wert. Er aß und trank nach eigenem Belieben.[85] Bisweilen griff er dabei auf skurril anmutende Nahrungsmittel zurück. So aß er mitunter vor Wettkämpfen rohe Zwiebeln und Knoblauch oder trank literweise das Wasser von Gewürzgurken beziehungsweise flaschenweise Magenbitter.[86]

Statistik

Weltrekorde

Zátopek lief zwischen 1949 und 1955 insgesamt 18 Weltrekorde.[87]

Distanz Ort Tag Zeit
10.000 m Ostrava 11. Juni 1949 29:28,2 min
10.000 m Ostrava 22. Oktober 1949 29:21,2 min
10.000 m Turku 4. August 1950 29:02,6 min
19.558 m Prag 15. August 1951 Stundenlauf
20.000 m Prag 15. August 1951 1:01:16,0 Std.
10 Meilen Stará Boleslav 29. September 1951 48:12,0 min
20.000 m Stará Boleslav 29. September 1951 59:51,8 min
20.052 m Stará Boleslav 29. September 1951 Stundenlauf
15 Meilen Stará Boleslav 26. Oktober 1952 1:16:26,4 Std.
25.000 m Stará Boleslav 26. Oktober 1952 1:19:11,8 Std.
30.000 m Stará Boleslav 26. Oktober 1952 1:35:23,8 Std.
10.000 m Stara Boleslav 1. November 1953 29:01,6 min
6 Meilen Stara Boleslav 1. November 1953 28:04,4 min
5000 m Paris 30. Mai 1954 13:57,2 min
10.000 m Brüssel 1. Juni 1954 28:54,2 min
6 Meilen Brüssel 1. Juni 1954 27:59,2 min
15 Meilen Čelákovice 29. Oktober 1955 1:14:01,0 Std.
25.000 m Čelákovice 29. Oktober 1955 1:16:36,4 Std.

Olympische Rekorde

Distanz Ort Tag Zeit
10.000 m London 30. Juli 1948 29:49,6 min
10.000 m Helsinki 20. Juli 1952 29:17,0 min
5000 m Helsinki 24. Juli 1952 14:06,6 min
Marathon Helsinki 27. Juli 1952 2:23:03,2 min

Europarekorde

Distanz Ort Tag Zeit
10.000 m Brüsel 23. August 1950 29:12,0 min
5000 m Brüsel 26. August 1950 14:03,0 min
10.000 m Bern 25. August 1954 28:58,0 min

ČSSR-Rekorde

Die folgende Liste gibt nur eine Auswahl der Nationalrekorde wieder, da Zátopeks Welt-, Olympia- und Europarekorde zugleich als nationale Rekorde anerkannt wurden. Insgesamt lief er 51 Nationalrekorde.

Distanz Ort Tag Zeit
5000 m Prag Juli 1945 14:50,8 min
5000 m Helsinki 30. Juni 1947 14:05,2 min
3000 m Brünn 19. August 1947 8:08,8 min
2000 m ? 22. August 1947 5:20,5 min
10.000 m Budapest 29. Mai 1948 30:28,4 min
10.000 m Prag Juni 1948 29:37,0 min
5000 m Helsinki 3. August 1950 14:06,2 min

Leistungsentwicklung

Jahr 800 m 1500 m 3000 m 5000 m 10.000 m
1941 4:20,3 min
1942 2:02,8 min 4:13,9 min 9:12,2 min 16:25,0 min
1943 1:58,7 min 4:01,0 min 8:57,1 min 15:26,6 min
1944 1:59,8 min 3:59,5 min 8:34,8 min 14:54,8 min
1945 4:01,4 min 8:33,4 min 14:50,8 min
1946 3:57,0 min 8:18,8 min 14:25,8 min
1947 3:52,8 min 8:08,8 min 14:08,2 min
1948 8:07,8 min 14:10,0 min 29:37,0 min
1949 3:57,0 min 8:19,2 min 14:13,2 min 29:21,2 min
1950 8:16,0 min 14:03,0 min 29:02,6 min
1951 8:17,6 min 14:11,6 min 29:29,8 min
1952 8:32,4 min 14:04,4 min 29:17,0 min
1953 8:13,8 min 14:03,0 min 29:01,6 min
1954 4:05,0 min 8:19,0 min 13:57,2 min 28:54,2 min
1955 14:04,0 min 29:25,6 min
1956 8:18,4 min 14:14,8 min 29:33,4 min
1957 14:06,4 min 29:25,8 min

Schriften

  • Emil Zátopek: Běží Zátopek, Olympiaverlag 1967
  • Emil Zátopek: Emil Zatopek erzählt: Geschichten und Geheimnisse des legendären Olympiasiegers und 18-fachen Weltrekordlers. Sri-Chinmoy-Laufclub, Zürich 1980, ISBN 3-7261-0010-5.

Literatur

  • Richard Askwith: Today We Die a Little: The Rise and Fall of Emil Zátopek, Olympic Legend, Yellow Jersey Press, London 2016, ISBN 978-0-224-10034-2.
  • Rick Broadbent: Endurance : the extraordinary life and times of Emil Zátopek, Bloomsbury, London 2016, ISBN 978-1-4729-2022-5.
  • Jean Echenoz: Laufen. (Roman, Originaltitel: Courir. Übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel), Berliner-TB BvT 710, Berlin 2011, ISBN 978-3-8333-0710-2.
  • František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953
  • Jan Novák, Jaromír Svejdík: Zátopek. Aus dem Tschechischen von Mirko Kraetsch, Voland & Quist, Dresden/ Leipzig 2016, ISBN 978-3-86391-138-6.

Filme

  • Emil Zátopek oder Dana sagt: Bier macht dumm. Dokumentarfilm, Länge 55 Minuten, Regie Hans-Dieter Grabe, Erstausstrahlung am 28. August 1980 im ZDF.
Commons: Emil Zátopek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 14.
  2. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 8–10.
  3. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 70.
  4. Richard Askwith. Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 74, 98.
  5. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 10–19.
  6. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 19.
  7. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 8–9; Richard Askwith: Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Bloomsbury, London 2016, S. 20–27.
  8. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomybury, London 2016, S. 29–31.
  9. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 10–24; Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 28–45.
  10. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 32–33.
  11. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 36.
  12. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 46–51.
  13. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 38.
  14. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 41–43.
  15. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 44–46.
  16. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomybury, London 2016, S. 65.
  17. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 50–60.
  18. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomybury, London 2016, S. 69.
  19. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 52–66; František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 61–64.
  20. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 64–71; Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 67–73.
  21. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 80–96; Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 84–106.
  22. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 76–90; Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 97–98.
  23. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 99–100.
  24. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 101–103.
  25. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 104–113.
  26. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 109–116.
  27. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 98–121; František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 116–120.
  28. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 132–136.
  29. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 140–147.
  30. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 137–145.
  31. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 122–142.
  32. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 54.
  33. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 145–147.
  34. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 143–151; František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 147–153.
  35. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 178–192.
  36. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 154–158.
  37. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 171–173.
  38. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 159–165.
  39. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 168–175.
  40. Richard Askwith: Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 152–192.
  41. ARCHIV KANCELÁŘE PREZIDENTA REPUBLIKY. PDF, S. 7.
  42. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek. Artia, Prag 1953, S. 207–208; Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 193–204.
  43. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 204–209.
  44. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 210–217.
  45. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 218–225.
  46. Offizieller Bericht des IOC. PDF, S. 301–307 (englisch).
  47. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 225–231.
  48. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 232–237.
  49. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 238–258.
  50. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 267–268.
  51. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 259–267.
  52. a b Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 272.
  53. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 267–275.
  54. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 276, 281.
  55. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 276–278.
  56. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 278.
  57. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 276, 279–281.
  58. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 278–289.
  59. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek. Bloomsbury, London 2016, S. 287–288.
  60. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 290–308.
  61. Richard Askwith: Today we die a little. The rise and fall of Emil Zátopek, Olympic Legend. Yellow Jersey Press, London 2016, S. 308–312.
  62. Volker Kluge: Otto der Seltsame. Die Einsamkeit eines Mittelstreckenläufers. Otto Peltzer (1900–1970). Parthas Verlag, Berlin 2000, S. 162.
  63. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 313–321.
  64. a b Emil Zatopek. In: Internationales Biographisches Archiv 12/2001 vom 12. März 2001, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 26/2012 (abgerufen via Munzinger Online).
  65. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 321–330.
  66. Kaiserlinden als Denkmal für Alfred Howad und Emil Zátopek. Abgerufen am 12. Juni 2016.
  67. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 331–332.
  68. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 333–334.
  69. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 335–337.
  70. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek., Wisden Sports Writing 2016, S. 50.
  71. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 337–350.
  72. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek., Wisden Sports Writing 2016, S. 121, 138.
  73. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 351–359.
  74. Richard Askwith. Today we die a little. The rise an fall of Emil Zátopek, Olympic Legend., Yellow Jersey press London 2016, S. 360–362.
  75. Škoda Transportation hat heute feierlich seine modernste Lokomotive Emil Zátopek vorgestellt
  76. Greatest Runner (PDF; 1,5 MB)
  77. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 47–48.
  78. a b František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 209.
  79. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 93.
  80. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 96.
  81. a b František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 210.
  82. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 130.
  83. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 96–97.
  84. Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997). In: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Czwalina, Hamburg 1998, S. 41–56.
  85. František Kožík: Der Marathonsieger Emil Zátopek., Artia-Verlag Prag 1953, S. 95.
  86. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek., Wisden Sports Writing 2016, S. 120–121.
  87. Rick Broadbent: Endurance: The Extraordinary Life and Times of Emil Zatopek., Wisden Sports Writing 2016, S. 302.