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Benutzer:Veleius/Spielwiese

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Kastell Carvoran
Alternativname a) Magnis,
b) Magnae Carvetiorum?
Limes Britannien
Abschnitt Strecke 2
Datierung (Belegung) hadrianisch,
2. bis frühes 5. Jahrhundert n. Chr.?
Typ Kohortenkastell
Einheit a) legio XX Valeria Victrix (Bautrupp),
b) legio VI Victrix (Bautrupp),
c) cohors I Batavorum equitata,
d) cohors I Hamiorum Sagittariorum,
e) numerus Magnesium,
f) cohors II Delmatarum equitata
Größe Fläche: 132 x 110 Meter 1,45 ha
Bauweise Steinbauweise
Erhaltungszustand Quadratischer Grundriss mit abgerundeten Ecken, <br .
Ort Greenhead/Carvoran
Geographische Lage 55° 59′ 42″ N, 2° 27′ 50,4″ OKoordinaten: 55° 59′ 42″ N, 2° 27′ 50,4″ O hf
Vorhergehend Kastell Aesica (östlich)
Anschließend Kastell Banna (westlich)
Münzporträt des Hadrian
Reste des Nordwalls, im Hintergrund das Gebäude des Roman Army Museum
Überreste des nordwestlichen Eckturms
Westseite des Kastells


Magnis war ein römisches Kastell der Hilfstruppen im County Northumbria, im Nordwesten von England, Parish Greenhead, Ortsteil Carvoran. Es gehörte zu der aus insgesamt 17 Kastellen bestehenden Festungskette des Hadrianswalls (per lineam valli) und sicherte dessen westlichen Abschnitt. Das Lager war mit 500 Mann besetzt und wurde vermutlich vom 1. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. vom Militär genutzt. Wahrscheinlich wurde es schon im Zuge der Sicherung der Stanegatestraße angelegt und später, auf Grund der räumlichen Nähe, in das Sicherungssystem des Walls integriert. Am Standort des Kastells befindet sich auch das Roman Army Museum, dass die Darstellung des Lebens der römischen Soldaten an der Nordgrenze Britanniens zum Thema hat.

Name

Der antike Ortsname wird in der Notitia Dignitatum und in der Cosmografie des Geographen von Ravenna als Magnis angegeben, die viele Wissenschaftler als locative Form von "Magna" betrachten. Weiters ist er von einer, von William Hutchinson im Jahr 1766 in Augenschein genommenen Inschrift bekannt (heute verschollen), in der u.a. von einem "numerus Magne<c>e(n)s(ium)" die Rede ist. Manche Forscher nehmen an, dass er sich vom lateinischen Nominativ für Magni, oder Magna (= groß, mächtig), oder von dem in dieser Region ansässigen keltischen Stamm der Carvetii, Magnae Carvetiorum (= "der Platz der mächtigen Carvetii"?) ableitet. Diese Theorie erscheint aber nicht plausibel für ein relativ kleines Kastell wie Carvoran. Vermutlich stammt es wohl vom keltischen Wort Maen ab, dass "Stein" oder "Fels" (= "das Kastell auf dem Fels") bedeutet.[1]

Lage

Magnis ist das elfte Glied in der Festungskette des Hadrianswalls. Es befand sich auf einem Hügel von dem man aus eine gute Sicht auf das Hinterland des Walls, nach Norden und das westlich gelegene Tal des Tipalt Burn hatte. Das Lager stand an der Kreuzung des Stanegate mit dem Maiden Way, eine Straßenverbindung durch die Pennines nach Süden zum Nachschubzentrum Coria (Corbridge) im Osten und Luguvalium (Carlisle) im Westen. Weiter südlich von Magnis führte er u.a. nach Bravoniacum (Kirkby Thore bei Penrith). Nahe dem Kastell konnten auch zwei Meilensteine aus dem 3. und 4. Jahrhundert geborgen werden. Einer 1932 in einer Grube an der Newcastle-Carlisle Road, 400 m westlich von der Fell End Farm, 800 m östlich von Carvoran (datiert 273-275). Vermutlich stand er ursprünglich am Stanegate. Der andere, um 1716 aufgefundene stammte vielleicht ebenfalls von dort. Er könnte aber auch an der Militärstraße oder am Maiden Way gestanden haben (datiert 306/307). Sie waren den Imperatoren Caesar Lucius Domitianus Aurelianus Pius Felix [Invictus] Augustus und Caesar Flavius Valerius Constantinus Pius gewidmet. Im späten 2. Jahrhundert gehörte die Region zur Provinz Britannia Inferior, ab dem 4. Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda.[2]

Forschungsgeschichte

Fundspektrum

Inschriften: Aus Carvoran sind insgesamt 69 römische Inschriften bekannt. Die Liste umfasst 34 Altäre und Weiheinschriften, 18 Bauinschriften (einschließlich der centurial stones) 9 Grabsteine und 8 weitere mit nicht näher bezeichneten Inhalt. Darunter befanden sich bedauerlicherweise nur vier Exemplare, die exakt datiert werden konnten. Sie stammten alle aus der Zeit zwischen dem Beginn und der Mitte des zweiten Jahrhunderts n.Chr. (117-166). Die meisten Weiheinschriften aus Carvoran, insgesamt 13 Exemplare, bezogen sich auf den Kriegsgott Veterus, bis auf einen alles Altäre. Die unterschiedlichen Schreibweisen sorgten jedoch in der Forschung für große Verwirrung (Veteris, Vitiris, Vetiris, Viteris, Vetirius und Viterinus). Man nimmt dennoch an, dass es sich dabei immer um den selben Gott handelt. Drei waren dem Kriegsgott Mars-Belatucader gewidmet. Weitere Altarinschriften nennen Iupiter Optimus Maximus, Fortuna, Merkur mitsamt dem Numen Augusti und für die syrische Göttin oder Ceres (datiert: 163-166, siehe auch Abschnitt Garnison). Andere Altäre aus Carvoran waren der Regina Caelesti (Himmelskönigin), der Epona, der Hamischen Stadtgöttin, den Nymphen, den Silvanus, den Matronen und dem Genius der Waffen gewidmet. Zusätzlich zu den oben genannten Widmungen wurden noch andere interessante Inschriften entdeckt die entweder den Namen eines Gottes oder einer vergöttlichten Person enthielten.[3]

Kornmaß (modius): Das zylinderförmige Bronzegefäß wurde außerhalb des Kastells entdeckt und befindet sich heute im Chesters Museum. Laut der Inschrift stammt es vom Ende des ersten Jahrhunderts und wurde während der Herrschaft des Kaisers Domitian hergestellt. Die Buchstaben seines Namens wurden wieder glattgehämmert nachdem er durch Senatsbeschluss im Jahr 96 in Ungnade gefallen war (damnatio memoriae). Es konnte lt. der darauf befindlichen Inschrift mit 17,5 sextarii befüllt (9,5 Liter) werden, bei einer Nachprüfung stellte man fest, dass es noch ein wenig mehr fasste. Eventuell wollte man damit die Bauern bei der Abgabe ihrer alljährlichen Steuer (annona) übervorteilen. Für gewöhnlich wurden solche Messgefäße aber sehr genau ausgeführt. Spuren von Nietlöcher lassen vermuten, dass ein Bestandteil des Modius verlorengegangen ist, er hätte vielleicht eine Erklärung für den zusätzlichen Platz liefern können.[4]

Eine Reihe von interessanten und bedeutenden artifacs haben die wichtigsten eine römische Trocken Maßnahme oder Modius sein, aus Bronze trägt es eine Inschrift in perfekter Beschriftung sagen, dass es hält (16.35 Pints) und Namen Kaiser Domitian in dessen Herrschaft hier gefunden worden, es wurde gemacht mit dem Namen des Senats seine Verurteilung folgende durchgestrichen. Die Maßnahme tatsächlich hält zwanzig Pints ​​es wurde vorgeschlagen, dass dies ein Mittel, um die Eingeborenen von Betrug, die gezwungen wurden, eine gewisse Anerkennung von Mais zu liefern.

Entwicklung

Über die Geschichte der Festung ist nur wenig bekannt. Laut den archäologischen Befunden (Reste von Holz-Erde-Befestigungen) muss der Platz schon im 1. Jahrhundert zeitweise von der römischen Armee besetzt gewesen sein. Auf Luftaufnahmen sind unter dem Steinkastell noch die Umrisse einer rechteckigen, ca. 3,2 ha großen, vermutlich spätflavischen Struktur auszumachen. Möglicherweise entstand hier im Zuge der Feldzüge des Gnaeus Iulius Agricola das erste befestigte Lager. Ein weiterer Beweis für die Anwesenheit römischer Soldaten war der Fund eines Getreidemaßes (modius) das aus spätdomitianischer Zeit stammt. Seine Besatzung sicherte die Kreuzung des Stanegate mit dem Maiden Way. 122 befahl Kaiser Hadrian im Norden Britanniens eine Sperrmauer, verstärkt durch Wachtürme und Kastelle, vom Tyne bis zum Solway Firth zu errichten, um die britischen Provinzen vor den ständigen Einfällen der Pikten aus dem Norden zu schützen. Der Wall wurde größtenteils durch Soldaten der drei in Britannien stationierten Legionen und Mannschaften der Classis Britannica errichtet. Es ist möglich, dass das Holz-Erde-Kastell von Carvoran vorübergehend aufgegeben wurde, als der Wall gebaut wurde. Eine Wiederbesetzung erfolgte dann in frühantoninischer Zeit, ca. zwischen 136 und 137. Das alte Holz-Erde-Kastell wurde in dieser Zeit abgerissen und durch ein Steinkastell ersetzt. Eine im Lager aufgefundene Bauinschrift konnte in die Zeit zwischen 117 - 138 datiert werden. Zwei Centurialsteine lassen weiters annehmen, dass die Baumaßnahmen von Angehörigen der in Britannien stationierten Legionen durchgeführt wurden, in diesem Fall von den Zenturien des Silvanus und Primus. Weitere Umbauten wurden in den Jahren (163-166) durchgeführt, unter dem Statthalter (legatus augusti pro-praetore) Sextus Calpurnius Agricola, der am Beginn der Herrschaft des Marcus Aurelius dieses Amt inne hatte. Nach dem Rückzug der Römer vom Antoninuswall wurde Carvoran wieder von der selben Besatzungseinheit bezogen die schon unter Hadrian hier untergebracht war. Wie der Eintrag in der Notitia Dignitatum vermuten lässt, wurde es, wie die meisten anderen Wallkastelle, wohl erst im frühen 5. Jahrhundert vom Militär aufgegeben. Die letzten regulären Einheiten der römischen Armee zogen um 410 aus Britannien ab. Die Festung wurde schließlich im Laufe der Jahrhunderte durch Steinraub bis auf die Grundmauern zerstört.[5]

Kastell

Zu den wenigen noch sichtbaren Überreste zählt der nordestliche Eckturm und Nord- und Westmauer des frühantoninischen Steinkastells. Im Gegensatz zu den Reiterkastellen im Ostsektor, die teilweise über die Hadriansmauer hinausragten, stand Magnis zur Gänze südlich des Walls und war von Ost nach West ausgerichtet. Es hatte den für mittelkaiserzeitliche Kastelle typischen langrechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken (Spielkartenform), maß 135 Meter von Nord-Süd, 111 Meter von Ost-West und bedeckte damit eine Fläche von 1,5 ha.[6] Betreten konnte man das Kastell durch vier, im Norden, Süden, Osten und Westen platzierte Tore. Alle waren von zwei quadratischen Türmen flankiert. Jedes verfügte über zwei Durchgänge, getrennt durch zwei Stützpfeiler (spina) an der Vorder- und Rückseite. Die Wachzimmer befanden sich in den Flankentürmen. Die Tore konnten mit zweiflügeligen Holztoren verschlossen werden. Zusätzlich war das Lager von einem Graben umgeben. Das Kastell verfügte über alle standardmäßigen Funktionsgebäude eines mittelkaiserzeitlichen Kastells, die principia (Verwaltungsgebäude ), das praetorium (Kommandantenhaus ), ein horraeum (Kornspeicher), und centuriae (Mannschaftsbaracken). Auch Reste eines Badehauses (thermae) konnten innerhalb der Mauern nachgewiesen werden.

Garnison

Die Anwesenheit von Legionären bei Carvoran, vor allem die Legio XX, sind durch zwei Inschriften bezeugt. Die Legionen waren jedoch nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt, sondern entsandten Spezialkräfte für die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall. Magnis beherbergte während seines Bestehens mehrere Kohorten der Hilfstruppen (Auxilia). In der Spätantike zählte die Besatzung des Kastells zu den Limitanei. Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung für das Kastell oder könnten sich für eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben:

Zeitstellung Truppenname Beschreibung
2. Jahrhundert n. Chr. legio vicesimae Valeria Victrix (die zwanzigste valerische Legion, die Siegreiche) Ein bei Carvoran entdeckter Grabstein war für Gaius Valerius Iullus, ein Legionär gebürtig aus dem oberitalienischen Faventia, Metropole der civitas der Voltini, gesetzt worden. Er stammt aus dem späten zweiten Jahrhundert. Dies muss aber nicht bedeuten, dass die gesamte Legion hier stationiert war. Es wäre aber möglich, dass sie sich eine ihrer Vexillationen in späthadrianischer Zeit zur Unterstützung der hamischen Bogenschützenkohorte dort aufgehalten hat.[7]
2. Jahrhundert n. Chr. legio sextae Victrix (die sechste Legion, die Siegreiche) Einer der in Carvoran entdeckten Fortunaaltäre wurde von einem Zenturio namens Romanus gestiftet. Er diente nacheinander in der VI., XX. und II. Legion. Die Zenturionen waren in der Regel die erfahrensten Kämpfer und taten oft temporär als Kommandeure in einer Hilfstruppeneinheit Dienst. Dies geschah meist während der Ausbildungsphase der Truppe und diente zur Weitergabe seiner taktischen Fähigkeiten an den Kommandostab oder evt. auch technischer Kenntnisse bei Bauvorhaben. Manchmal übernahm ein Legionszenturio aber auch für längere Zeit den Befehl über eine Hilfstruppeneinheit. Dies könnte auch in Magnis der Fall gewesen sein.[8]
2. Jahrhundert n. Chr. cohors primae Batavorum equitata ("die erste teilberittene Kohorte der Bataver") Die Anwesenheit der rund 500 Mann starken Truppe in Carvoran ist durch zwei Bauinschriften bezeugt. Vermutlich stellte sie die erste Besatzung des Steinkastells. Ihre Soldaten stammten ursprünglich aus dem Gebiet des Rhein-Maas-Deltas. Am Ende des 2. Jahrhundert war sie in Camboglanna (Castlesteads) stationiert, ab dem 3. Jahrhundert in Brocolitia (Carrawburgh).[9]
2. Jahrhundert n. Chr. cohors primae Hamiorum Sagittariorum (die erste Kohorte der Bogenschützen aus Hama") Die ursprünglich aus der Provinz Syria stammenden Bogenschützen lagen auch in Housesteads, der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Sie dürften ab späthadrianischer Zeit die Besatzung von Magnis gestellt haben. Um 158 verlegte man sie nach Kastell Bar Hill am Antoninuswall, unter Marcus Aurelius kehrten sie wieder nach Magnis zurück. Die Einheit ist für Carvoran durch zwei Weihealtäre, einen für Fortuna und einen für Ceres bekannt. Sie wurden von den Präfekten, Titus Flavius Secundus (zw. 136-138) und Licinius Clemens (zw. 163-166) gestiftet. Zwei weitere stark zerstörte Altäre, die von Angehörigen dieser Einheit gesetzt wurden nennen [Iul]ius Agrippa und Sabinus als Stifter. Eine Ehreninschrift, die 1816 in der NO-Ecke des Kastells gefunden wurde, war der " syrischen Göttin", gemeint war damit wohl Julia Domna, die ebenfalls aus dieser Provinz stammenden Gattin von Kaiser Septimius Severus gewidmet (193-211). Der Auftraggeber der Inschrift, Marcus Caecilius Donatianus, war vermutlich in dieser Zeit der kommandierende Offizier der Einheit.[10]
2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. numerus Magnesium ("die Einheit in Magnis") Die Truppe könnte während des späten zweiten oder Anfang des dritten Jahrhunderts in Carvoran gelegen haben. Sie ist nur von einer stark beschädigten Inschrift bekannt. Vermutlich handelte es sich hier um eine Art Bürgermiliz, die sich aus den Stammesangehörigen und Vicusbewohnern in der unmittelbaren Umgebung des Kastells rekrutierte. Sie sollte wohl in Krisenzeiten die Dalmatinerkohorte zu verstärken, deren Mannschaftsstand sich durch Tod, Ruhestand, Abkommandierungen, etc. im Laufe der Zeit stark verringert hatte. Er wird sonst nirgendo anders erwähnt. Es ist daher wahrscheinlich, dass diese Einheit später in der u.g. dalmatinischen Kohorte aufging, da diese noch in der spätantiken Notitia Dignitatum aufgelistet wird.[11]
3. Jahrhundert bis 5. Jahrhundert n. Chr. cohors secundae Delmatarum equitata ("die zweite teilberittene Kohorte der Dalmatier") Im dritten Jahrhundert stellten Angehörige dalmatinischer Stämme die Besatzung von Carvoran. Diese siedelten an der Adriaküste des heutigen Kroatien, Die Einheit ist seit 105 in Britannien bekannt (Militärdiplom). Ihre Anwesenheit wird u.a. durch eine nicht exakt datierbare Inschrift auf einem Altar für den Gott Veteris bezeugt, der von Julius Pastor, Feldzeichenträger (imaginifer) der Truppe in Auftrag gegeben wurde. Vermutlich stammt er aus dem dritten Jahrhundert. Auch ein Eponaaltar könnte von Angehörigen dieser Garnisonseinheit gestiftet worden sein. Aus der Notitia Dignitatum ist der Rang ihres damaligen befehlshabenden Offiziers, ein Tribunus, bekannt. Da die Truppe noch in diesem spätantiken Dokument (4. Jahrhundert) aufscheint, könnte sie bis zum endgültigen Abzug der römischen Armee vom Hadrianswall hier gestanden haben.[12]

Hadrianswall

Der südliche Graben des Walls (vallum) verläuft nördlich des Kastells. Er beschreibt einen nach Norden ausgerichteten Bogen um das Kastell, da sich dort in früheren Zeiten ein Moor befand. Das Lager war baulich nicht mit dem Wall verbunden.

Vicus

Südlich und westlich des Glacis des Kastells breitete sich die Zivilsiedlung (vicus) aus.

Gräberfeld

Die Bewohner der Zivilsiedlung bestatten ihre Toten auf einem Gräberfeld südlich der Festung, wie die Funde von mehreren Grabsteinen belegten. Einer wurde von Lucius Senofilus für seine Nichte Lifana errichtet, deren Eltern waren offenbar ebenfalls schon tot, als sie starb. Ein weiterer wurde von Aurelia Pusinna, für ihre schmerzlich vermisste Schwester Aurelia gestiftet. Der Zenturio Aurelius Marcus setzte einen Grabstein für seine gehorsame und tugendhafte Gattin Aurelia Faia, gebürtig aus Salonia, Baibus Duianus für Mammea, Tochter von Victoria, seine tugendhafteste Frau.[13]

Roman Army Museum

Nahe der Kastellruine befindet sich das Roman army museum, das vom Vindolanda trust betrieben wird. Es wurde 2011 modernisiert und danach wiedereröffnet. Die Ausstellung bietet eine Fülle an Informationen über die römische Armee und widmet sich der Darstellung des täglichen Lebens der römischen Soldaten anhand eines acht Mann starken contuberniums. Zusätzlich werden Fundstücke (Waffen, Werkzeuge) aus den Ausgrabungen und Rekonstruktionen (darunter eine Kastellmauer in Originalhöhe) gezeigt. Eine 3D-Animation vermittelt einen guten Eindruck vom Aussehen des Hadrianswalls in römischer Zeit. Gezeigt werden auch Artefakte aus Vindolanda, darunter der einzige römische Helmbusch der bislang gefunden werden konnte.

Siehe auch

Literatur

  • Robin Birley: The fort at the rock: On Hadrian's Wall: Magna and Carvoran. Vindolanda Trust, 1998. ISBN 1873136560.
  • Guy de la Bédoyère: Hadrian’s Wall: history and guide, Tempus, 1998, ISBN 0-7524-1407-0.
  • J. Collingwood Bruce, Roman Wall, Harold Hill & Son, 1863, ISBN 0-900463-32-5.
  • Frank Graham, The Roman Wall, Comprehensive History and Guide. 1979, ISBN 0-85983-140-X.
  • G.D.B. Jones, D.J. Woolliscroft: Hadrian's Wall From the Air, Tempus, Stroud, 2001.
  • Ronald Embleton, Frank Graham: Hadrian's Wall in the Days of the Romans. Newcastle, 1984, S. 187-192.
  • R.G. Collingwood, R.P. Wright: The Roman Inscriptions of Britain. Oxford 1965.
  • Britannia XXXII, 2001, S. 330/1 und Fig.10 S.332.
  • Britannia XXXI, 2000, S.391.
  • S. Ireland: Roman Britain - A Sourcebook. Routlege, New York, 1986.
  • Joan Liversidge: Britain in the Roman Empire. London, 1968, S.177.

Anmerkungen

  1. RIB 1825, F & C 130, Edmund McClure, S. 331, Roger J.A. Wilson, 2002, Rivet/Smith, 1979.
  2. RIB 2309, RIB 2310
  3. Veterus: RIB 1792-1805, Belatucader/Mars: RIB 1775, RIB 1784, RIB 1776, RIB 1778, Epona: RIB 1777, RIB 1779, RIB 1786, RIB 1787, Iupiter: RIB 1782, RIB 1783, Merkur/NA: RIB 1786, RIB 1787, Minerva oder Neptun: RIB 1788, Syrische Göttin/Ceres: RIB 1791, RIB 1792, Regina Caelesti: RIB 1827, Hamische Göttinnen: RIB 1780, Nymphen: RIB 1789, Silvanus: RIB 1790, RIB 1781, RIB 1807, Muttergöttinnen: RIB 1785.
  4. Liversidge 1968.
  5. RIB 1808, RIB 1818, RIB 1820
  6. RIB 1778
  7. RIB 1826
  8. RIB 1779
  9. RIB 1823, RIB 1824
  10. RIB 1778, RIB 1780, RIB 1792, RIB 1810
  11. RIB 1825
  12. CIL 7, 1194 RIB 2401, RIB 1795, ND Occ. Xl.43: Tribunus cohortis secundae Dalmatarum, Magnis.
  13. RIB 1842a, RIB 1828, RIB 1829, RIB 1830


Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Britannia) Kategorie:Erbaut im 2. Jahrhundert Kategorie:Hadrian (Kaiser)