Prostitution in der Antike
Die Prostitution in der Antike, somit im antiken Griechenland und im Römischen Reich, ist nur bedingt mit der heutigen Prostitution vergleichbar. Sie ist durch einen anderen gesellschaftlichen und rechtlichen Umgang mit Prostitution gekennzeichnet. Die Prostitution in der Antike gibt aber ein ebenso ambivalentes Bild ab wie die heutige Prostitution.
Einleitung
Das Substantiv Prostitution, das vom lateinischen Verb prostituere abstammt, ist in antiken Quellen nicht belegt. Prostituere bedeutet wörtlich draußen auf der Straße stehen, was sich zum Verkehr anbieten meint (Plautus, Pseud 178). Die Bezeichnungen für Prostituierte in der antiken Welt sind vielfältig und zum Teil recht drastisch. So gab es beispielsweise in Griechenland die Bezeichnung spodesilaúra (Gossenfegerin), bei den Römern lupa (Wölfin) und scortum (Fell). Die meisten Bezeichnungen beziehen sich auf Frauen und ihre Käuflichkeit, so diobolon (Zwei-Obolen-Frau), pórne (von pérnemi, verkaufen) bei den Griechen und meretrix (von merere, verdienen). Andere Bezeichnungen beziehen sich auf die Verfügbarkeit der Prostituierten: demos und koine (beide Bezeichnungen stehen für Gemeine), die Römer verwendeten den Begriff publica (Öffentliche). In einigen Fällen bezieht sich die Bezeichnung auch auf den Ort, wo eine Prostituierte nach Kunden suchte. So gibt es bei den Griechen die gephyrís (Brückensteherin) und bei den Römern die prostituta (die auf der Straße steht).
Anders als bei den griechischen Hetairai (Gefährtin) und den römischen amicas (Freundinnen) wollte ein Kunde keine längere Beziehung zu einer Prostituierten eingehen und nur seine schnelle sexuelle Befriedigung.
Prostitution im antiken Griechenland
Es ist unbekannt, seit wann es die Prostitution im antiken Griechenland im Sinne von sexueller Dienstleistung gegen monetäre Entlohnung gab. Erstmals schriftlich bezeugt wird sie bei Archilochos im 7. Jahrhundert v. Chr. Aussagen über die Prostitution in Griechenland hat man jedoch von Einzelfällen abgesehen erst seit klassischer Zeit. Besonders Korinth war wegen seiner Prostitution berühmt.
Profane Prostitution
Wie so häufig in der antiken Geschichte Griechenlands, weiß man auch im Bezug auf die Prostitution das meiste aus Athen. Dort waren vor allem im Hafen Piräus, im Vorort Skiron und im Kerameikos verschiedene Formen der Prostitution anzutreffen. Es gab sowohl die Straßenprostitution als die in diversen Bordellen, deren Besuch sehr billig war und allen Männern, selbst Sklaven, freistand. Moralische Bedenken gab es nicht, höchstens allzu häufige Besuche konnten einen Mann zum Gespött für die Öffentlichkeit werden lassen.
Das zu zahlende Geld wurde vorher ausgehandelt. Nicht zuletzt der profane Umgang mit dem Geld unterschied die normale Prostitution von den begehrten „Lustknaben“ und den Hetären, von denen man sich mehr erwartete als nur eine schnelle sexuelle Handlung. Das Geld bekam im Allgemeinen der Besitzer des Bordells, der pornoboskoí genannt wurde. In der griechischen mittleren und neuen Komödie waren diese Zuhälter häufig Ziel des Spottes. Sie wurden zumeist als geldgierige Schurken dargestellt. Die Prostituierten waren im allgemeinen Sklavinnen, die von ihrem Herren abhängig waren und für die ein sozialer Aufstieg so gut wie unmöglich war.
Es ist aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. der Fall einer Frau bekannt, die in Athen vor Gericht stand, weil sie sich als Athenerin ausgegeben hatte und mit einem Athener Bürger verheiratet war. Diese Frau, Neaira, war ursprünglich eine Prostituierte aus Korinth. Die Anklagerede des Apollodoros – überliefert bei Pseudo-Demosthenes – ist eines der wenigen Zeugnisse, die einen direkten Einblick in die griechische Prostitution gewährt. Auch bei Athenaios kann man mehr Informationen als nur ein paar Versatzstücke finden.
Hetärentum
Im Bewusstsein der Griechen unterschied sich eine Hetäre sehr stark von einer einfachen Prostituierten. Hetären waren ein teures „Luxusgut“ und im allgemeinen nur reichen und aristokratischen Männern zugänglich. In deren Augen bezahlten sie die Hetäre jedoch nicht für sexuellen Handlungen, sondern sahen sich in der Tradition der aristokratischen Ethik des Gabentausches als großzügige Zuwender. Sie unterstützten demnach die Hetäre und bekamen dafür Gesellschaft, Zuwendung und sexuelle Gefälligkeiten.
Männliche Prostitution
Wie auch die weibliche Prostitution gab es männliche Prostitution in zwei Ausprägungen. Zum Einen gab es die angesehene päderastische Knabenliebe, zum anderen die profane Prostitution. Wie auch die weiblichen Prostituierten waren die männlichen Prostituierten im Allgemeinen Sklaven und wie zu den weiblichen, kamen zu den männlichen ebenso nur männliche Kunden. Männliche Prostituierte mussten eine Hurensteuer zahlen (pornikón télos). Es ist wahrscheinlich aber nicht sicher, ob dies auch auf die weiblichen Prostituierten zutraf.
Ein Solon zugeschriebenes Gesetz verbot bei Todesstrafe, dass Athener Bürger, die sich prostituiert hatten, vor der Volksversammlung sprechen durften, ein Amt bekleideten oder anderweitig am öffentlichen Leben teilnahmen.
Sakrale Prostitution
In der neueren Forschung ist die Existenz einer Tempelprostitution, bei der sich Tempelsklavinnen (Hierodulen) zu ehren einer Gottheit gegen Geld prostituierten, heftig umstritten. In den antiken Quellen wird vor allem aus Korinth von einem Kult im Tempel der Aphrodite berichtet. Pindar würdigt in einem seiner Gedichte die Weihung von 100 Sklavinnen den Korinther Xenophon. Der Historiker V. Pirenne-Delforge bestreitet jedoch, dass solche Prostitution in Griechenland je existierte.
Auch für den sizilianischen Kult der Aphrodite vom Eryx nimmt man sakrale Prostitution an, wie etwa Ovid und Diodor zu berichten wissen. Hier sollen noch bis in die frühe römische Kaiserzeit Hierodulen als Tempelprostituierte aktiv gewesen sein. Dieser Kult war von überregionaler Bedeutung und strahlte bis nach Rom aus, wo es jedoch nie nachgewiesene sakrale Prostitution gab, auch wenn Dirnen bei den Festen für Venus Erucina, Venus Verticordia, Fortuna Virilis und Flora eine bedeutende Rolle spielten.
Prostitution bei den Römern
Quellenlage
Es gibt keine umfassende Darstellung eines antiken römischen Autors zum Thema. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Quellen zur römischen Prostitution im Altertum. Diese stellen sich allerdings sehr uneinheitlich da. Meist handelt es sich um um Nebenaussagen in Texten, die sich eigentlich mit einem anderen Schwerpunkt beschäftigen und für dieses Thema Relevantes nur am Rande erwähnen. So finden sich Aussagen in historischen Texten ebenso wie in rein literarischen Werken. Viele der Splitter sind heute nur mehr schwer zu interpretieren und sie wurden im Laufe der Auseinandersetzung damit auch unterschiedlich interpretiert. Wichtigste Autoren in dieser Hinsicht sind Catull, Ovid, Martial und Petronius.
Wichtige Quellen sind auch Werke zum römischen Recht, die sich zum Teil ausführlicher mit der Prostituition befassen. So gibt es, weil es rechtlich benötigt war, in den Digesten eine erste umfassende und genaue Definition von Prostitution. Ebenso ergiebig sind epigraphische Texte, vor allem Graffiti aus Pompeji. Schließlich gibt es vor allem für Ägypten in wirtschaftlichen Texten auf Papyrii viele Aussagen zur wirtschaftlichen Dimension der Prostitution.
Insgesamt kann man sagen, dass sich sehr wohl diverse Hinweise aus Prostitution in literarischen, epigraphischen, papyrologischen und archäologischen Quellen finden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um um Quellen aus dem Zeitraum von etwa 200 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr. Im allgemeinen beziehen sich vor allem die literarischen Quellen vor allem auf die Stadt Rom. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die folgenden Aussagen zur römischen Prostitution auf den Zeitraum der späten Republik und der römischen Kaiserzeit bis zum Erstarken des Christentums unter Konstantin dem Großen. Dennoch endet die Prostitution auch in dieser Zeit nicht, trotz zum Teil heftiger Traktate der christlichen Schriftsteller.
Lebenswelt der Prostituierten
Herkunft der Prostituierten
Die kommerzielle Ausbeutung sowohl männlicher als auch weiblicher Personen zu sexuellen Zwecken war nur ein Teil der erzwungenen sexuellen Leistungen. Jeder Sklave und jede Sklavin konnte von ihrem Besitzer sexuell missbraucht werden oder dazu an Andere weitergegeben werden. Somit ist das Schicksal in der kommerziellen Prostitution zu enden nur ein Teilaspekt einer Missbrauchsmaschinerie, die sich im übrigen nicht nur auf Frauen sondern in großem Stil auf Knaben und junge Männer erstreckte. Der Verkehr mit Sklaven war nicht nur anerkannt, sondern wurde sogar in der Literatur beschrieben und empfohlen und war in keiner Weise als schändlich zu betrachten (Petronius Sat. 75,11, Horaz Sat., 11,2,116ff.). Das traf sowohl für den Herrn, als auch die Sklaven zu.
Da sich reiche Männer bei ihren Sklaven schadlos halten konnten, gab es anders als in vielen anderen Kulturen bei den Römern keine Nobelprostitution. Prostitution im Sinne vom Erkaufen einer sexuellen Gegenleistung fand nahezu ausschließlich im Unterschichtenmilieu statt. Staatlichen Schutz für Sklavinnen gab es nicht, da der Staat nur die Rechte des Besitzers berücksichtigte. Dennoch gab es auch in der römischen Zeit Edelprostituierte, die vor allem durch ihre sexuellen Kunstfertigkeiten auch ein reiches Klientel anzogen.
Es gab mehrere Möglichkeiten in der Prostitution zu enden. Am weitesten verbreitet war die Verschleppung von Kriegsgefangenen. In späterer Zeit, als es immer weniger neue Sklaven gab, wurde auch die Vermehrung von Sklaven im eigenen Haus immer wichtiger. Andere Möglichkeiten waren organisierter Menschenraub - vor allem Seeräuber hielten über Jahrzehnte die Gewässer des Mittelmeers in Unsicherheit - Kindesaussetzung, Kindesverkauf und Selbstverkauf.
Doch nicht nur Sklaven übten Prostitution aus. Vor allem in der neueren Forschung geht man davon aus, dass es eine weitaus höhere Zahl als bisher angenommen an freiwilligen Prostituierten gab. Freiwillig bedeutet meist jedoch nur, dass zumeist Frauen nicht von ihren Besitzern zum Verkauf ihres Körpers gezwungen wurden. Die augusteischen Eheverbote von Prostituierten und nicht ehrlosen Personen legen nahe, dass es durchaus eine nennenswerte Zahl freier Prostituierter gab. Ebenso ist bekannt, dass sich vereinzelt Frauen in Bordellen einmieteten und dort auf eigene Rechung arbeiteten. Möglich ist auch eine erzwungene Prostitution etwa durch den Vater. Quellen dazu gibt es allerdings erst aus der Zeit der Kaiser Theodosius und Valentinian, die festlegten, dass Väter die ihre Töchter prostituieren, ihrer patria potestas verlustig gehen.
Gründe für die Prostitution freier Frauen waren im alten Rom kaum anders als noch heute: eine schlechte ökonomische Basis, fehlende Ausbildung und katastrophale Ereignisse im Familienverband. Nicht selten war es aber auch so, dass man mit Prostitution schneller, leichter und mehr Geld verdienen konnte, als mit schwerer körperlicher Arbeit, beispielsweise in der Textilherstellung.
Artes meretriciae: Auftreten, Kleidung und Kunstfertigkeiten
Wie zu allen Zeiten üblich, mussten auch die Prostituierten in der römischen Antike auf sich aufmerksam machen, um Kunden zu werben. Diese Form der Selbstpräsentation wurde als artes meretriciae bezeichnet. Sie wurden innerhalb der Prostituierten weitergegeben und umfassten Verhaltensmaßregeln, Schönheitstipps, aber auch allgemeinere Verhaltensmaßregeln.
War es für eine ordentliche römische Frau an sich nicht statthaft, sich besonders auffällig oder gar aufreizend auf den Straßen zu bewegen, war dieses für das Geschäft der Dirnen unumgänglich. Trugen sie, wenn sie nicht arbeiteten, die einfache Toga mit einer kurzen Tunika darunter (anders als früher üblich, geht man in der modernen Forschung nicht mehr von Kleidervorschriften für Prostituierte aus), wie sie in den einfachen Kreisen des römischen Volkes üblich war, war ihre Berufskleidung zumeist raffinierter. Zum Teil stellten sich Bordelldirnen nackt oder mit nackten Brüsten zur Schau. Beliebt waren aber auch durchsichtige Kleider, aufgeschürzte Kleider oder auch kurze Kleider, die meist sehr bunt und oftmals aus aus dem Osten importierten Stoffen hergestellt waren.
Nicht zuletzt um körperliche Mängel oder kleinere Schönheitsfehler zu kaschieren, waren Prostituierte sehr bewandert in der Kunst des Schminkens und im Umgang mit anderen Körperpflegeprodukten. Vor allem die übermässige Verwendung von Parfüm war schon fast sprichwörtlich und wird in der antiken Literatur häufig beschrieben. Auch auf die Frisuren wurde erheblicher Wert gelegt. Da Blondinen als besonders erotisch galten, blondierten sich Prostituierte oft die Haare oder trugen blonde Perücken. Sehr weit verbreitet war auch die Depilation. Prostituierte ohne Schamhaar standen besonders hoch im Kurs, auch wenn es beispielsweise von aus Pompeji bekannten Grafitti auch die gegenteilige Meinung einiger Männer gab. Der Vorgang des Depilierens war allerdings nicht sehr angenehm, da beispielsweise Arsenik und Kalklauge auf das zu entfernende Schamhaar gestrichen wurde.
Die Depilation erfolgte im allgemeinen im Bad. Viele Bordelle hatte eigene Wasseranschlüsse und ihr hoher Wasserverbrauch war sprichwörtlich. Reinlichkeit war unter den römischen Huren wohl sehr stark verbreitet. Zumindest im Bordell scheinen sie sich zwischen zwei Kunden ausgiebig gereinigt zu haben. Prostituierte, die ihr Geld auf der Straße verdienten, konnten sich einen solchen Luxus natürlich nicht leisten und nur nach ihrer Arbeit ins öffentliche Bad gehen. In der römischen Kultur gab es eine Abscheu vor allen Unreinlichkeiten im Bezug auf Sexualität. Prostituierte, die sich nicht pflegten, verloren wohl auch schnell ihre Kunden. Vor allem durch die Ausübung bestimmter ungewöhnlicher Praktiken wie Fellatio oder Analverkehr wurde den Prostituierten eine gewisse Unsauberkeit nachgesagt.

Doch waren es nicht zuletzt diese ausgeübten Praktiken, die man der züchtigen römischen Matrone oder einer Konkubine nicht zumuten wollte, die den Dirnen viele Kunden in die Arme trieb. Vor allem für junge Männer galt es als normal, üblich und sogar gesund, Prostituierte zu besuchen. Dem hingegen sah man es nicht gerne, wenn ältere Männer dies taten. Alterssexualität war ein gewisses Tabu in der römischen Gesellschaft. Ältere Männer, die zu Prostituierten gingen, mussten mit dem Spott der anderen rechnen, da sie über ihre Triebe erhaben gewesen sein sollten. Neben dem normalen, auch in der Ehe vollzogenen vaginalen Geschlechtsverkehr übten die Prostituierten auch andere Praktiken wie Analsex oder Oralverkehr aus. Vor allem Oralverkehr stand bei den Kunden hoch im Kurs und galt als eine Art „Königsdisziplin“ unter den Sexualpraktiken. Nicht zuletzt unzählige Grafitti Pompejis künden noch heute davon. Allerdings wurde den Prostituierten wegen der Ausübung häufig Mundgeruch nachgesagt.
Vaginaler Geschlechtsverkehr wurde im Allgemeinen in der heute als Missionarsstellung bekannten Form oder indem die Prostituierte auf ihrem Kunden „reitet“ vollzogen. Der Ablauf dieser Handlungen verlief im allgemeinen unpersönlich und zum Teil recht brutal. Alleiniges Ziel war die Befriedigung der männlichen Lust. Auch für andere Vorlieben musste ein Mann ins Bordell gehen. Cunnilingus war in der römischen Gesellschaft verpönt. Wollte ein Mann dies tun, war seine einzige Möglichkeit eine Prostituierte aufzusuchen, da es als unzumutbar für die eigene Frau galt. Eine Ehefrau sollte generell keine Lust beim sexuellen Akt verspüren, der allein zur Zeugung von legitimen Nachkommen bestimmt war. Männer die gerne Frauen oral befriedigten galten als impotent. Auch Voyeurismus galt als Zeichen der Impotenz. Dennoch wurden auch Prostituierte für Geschlechtsverkehr vor Zuschauern bezahlt.
Andere Formen wie Sadomasochismus oder Koprophilie sind nicht belegt.
Orte der Prostitution
Auch wenn die Quellenlage vielfach schlecht oder nicht eindeutig ist, kann man sagen, daß die Prostitution im ganzen Reich verbreitet war. Besondere Anlaufpunkte waren dabei die Städte, aber auch auf dem Land, vor allem wo es Wirtshäuser oder ähnliche Orte gab, konnte man wohl nahezu überall Prostituierte oder Sklavinnen, die für ihre Herren auch sexuelle Dienstleistungen für die Gäste erbringen mußten, finden.
In den Städten lassen sich einige Punkte als besonders beliebt für die Kontaktaufnahme zwischen Prostituierten und Kunden ausmachen. Beste Quelle ist dabei Ovids Ars amatoria, in der ausführlich die besten Stellen für die Kontaktaufnahme beschrieben wurden. Bevorzugte Orte waren demnach Säulenhallen, Tempel - in erster Linie Tempel, die vor allem von Frauen verehrten Gottheiten geweiht waren, wie Isis, Pax, Ceres, Bona Dea oder Magna Mater, aber natürlich auch dem der Venus - Bädern, Cirkus und Theater und in Rom speziell auch im Armenviertel Subura. An der Peripherie der Stadt konnte man Prostituierte an den Ausfallstraßen vor den Stadttoren finden, besonders berüchtigt waren hier vor allem die Gräberstraßen. Aber auch in der Nachbarschaft von Militärlagern wurden diverse Bordelle gefunden. Auch in der Provinz sind Militärlager und Bordelle häufig in direkter Nachbarschaft anzutreffen. Das war wohl auch nötig, da römische Legionäre nicht heiraten durften. Sowohl vor den Toren als auch bei den Militärlagern waren wohl vor allem Reisende oder kurzzeitig in Rom stationierte Soldaten die Hauptkunden, wohingegen etwa in der Subura vor allem dort lebende Bewohner als Kunden anzunehmen sind.
Das gewöhnliche römische Bordell wurde als lupanar bezeichnet was sich von lupa (Wölfin) ableitet. Andere Bezeichnungen waren lustrum (Morast, Pfütze, Wildhöhle; im Plural lustra auch Bordell und „ausschweifendes Leben“) oder fornix (Gewölbe, Mauerbogen). Vor allem die beiden ersten Bezeichnungen hatten einen negativen Beigeschmack. Bordelle waren private Unternehmungen, nur in Ägypten gibt es Anzeichen für strenger geregelte Betriebssysteme, über die man bisher jedoch noch keine genaueren Aussagen treffen kann. Es gibt mehrere Formen von Bordellen oder bordellähnlichen Unterkünften:
- Zum ersten gibt es das von Beginn an als Bordell geplante Bordellgebäude
- Zum zweiten andere Betriebe, die neben ihren eigenen Produkten auch sexuelle Leistungen anboten, etwa in Wirtshäusern, Kneipen, Geschäften - vor allem Bäckereien - oder auch nur in Hinterzimmern oder Zimmern in oberen Stockwerken von Gebäuden
- Zum dritten gab es Einzelzimmer, die zumeist zur Straße hin gelegen waren
Vor allem die letzten beiden Formen sind sehr schwer nachzuweisen, da hier zumeist auch andere Nutzungen angenommen werden können, was sich oft aber auch nicht gegenseitig ausschliesst. Vielfach können Räume durchaus in mehrfacher Weise benutzt worden sein.
Nach einem aus konstantinischer Zeit stammenden Verzeichnis gab es in Rom 45 lupanare in der Stadt, im kurze Zeit später entstandenen Curiosum wurden sogar 46 genannt. Für Pompeji wurden früher weit übertriebene Zahlen angenommen, heute geht man jedoch davon aus, dass man bisher nur ein einziges Bordell ersten Typs in der Stadt gefunden hat. Dieses lupanar von Africanus und Victor ist heute das bedeutendste archäologische Beispiel für ein römisches Bordell. Es hatte zehn Räume. Fünf davon gab es im unteren, weitere fünf im oberen nicht mehr erhaltenen Stockwerk. Die unteren um einen Korridor angeordneten nur zwei Quardratmetern großen Zellen waren kleiner als die in der oberen Etage und beherbergten wohl die preiswerteren Dirnen. In jedem Zimmer gab es eine gemauerte Bettstelle mit einem erhöht gemauerten Kopfstück. Andere Einrichtungsgegenstände gab es nicht, abgesehen von Öllampen, die die fensterlosen Räume erleuchteten. Verschlossen wurden die Räume von einer Holztür oder einem Vorhang. Die aus der Literatur bekannte mieserable Luft ist verständlich, da es zum Korridor hin nur einen kleinen Abzug gab.
Die Wände des Korridors waren recht weit oben mit erotischen Szenen bemalt. Es ist anzunehmen, dass diese Bilder zum Einen zur Stimulation der Wartenden, zum Anderen wohl auch als eine Art Leistungskatalog zu interpretieren sind. Solche Kataloge scheint es auch auf Papyrus gegeben zu haben, aus Abbildungen sind solche Kataloge zumindest bekannt.
Geworben wurde für die Bordelle recht offensiv. Die Eingänge der Freudenhäuser waren auf verschiedene Weise gekennzeichnet. Möglich waren beispielsweise Reliefs mit erotischen Darstellungen oder Phallusrelifs, Lampen mit Phallussymbol. Auch hier ist die Deutung vielfach schwer, weil solche Darstellungen durchaus üblich waren und nicht zwingend einen Bezug zur Prostitution haben mußten. Eine weitere Möglichkeit war die Werbung mit Grafittis an den Wänden. Diese war zum Teil sehr deutlich, da sie durchaus lautschreierisch in großen Buchstaben geschrieben wurden. Manchmal waren es die Prostituierten selbst, die diese Inschriften anbrachten, manchmal der Zuhälter oder Besitzer, manchmal aber auch ein zufriedener oder unzufriedener Kunde. Allerdings muß man in letzterem Falle eher von Antiwerbung sprechen.
Manchmal gab es auch subtilere Methoden. So hatten wohl einige Prostituierte auf den Sohlen ihrer Schuhe Texte angebracht, die als Abdrücke im Sand den Männern signalisierte, sie mögen doch folgen. Weitaus weniger subtil waren die eher rabiate Methoden, mit denen manche Bordelwirte Kunden lockten. Es waren Schlepper und Kundenfänger unterwegs, die in schlechteren Zeiten zum Teil auch Gewalt anwandten, um die Kundschaft zu ihrem Glück zu zwingen. Auch die Dirnen versuchten manchmal Kunden mit sich zu zerren und waren bei einem Mißerfolg für ihre Schimpfkannonaden bekannt. Das einfachste Mittel war jedoch, wenn die Prostituierten leicht bekleidet vor dem Bordell saßen oder standen.
Unklar ist die Bedeutung mancher tesserae, die möglicherweise als Gutscheine von Kaisern als Streumarken unter das Volk gebracht wurden. Die Bedeutung dieser spintriae ist in der Forschung sehr umstritten, es sprechen allerdings viele Aspekte dafür, dass neben Gutscheinen für den „Circus“, Getreide und Wein auch Gutscheine für Bordellbesuche verteilt wurden. Dafür spricht nicht nur die verzierung der Marken mit sexuellen Motiven wie Stellungen, sondern ebenso die Nummerierung von ein bis sechzehn As, was den gängigsten Tarifen der Prostituierten entsprach.
Die Kunden
Grundsätzlich war es so, dass wie schon bei den Griechen, auch bei den Römern nur Männer Prostituierte beiderlei Geschlecht in Anspruch nahmen. Die römische Gesellschaft sah nicht vor, daß Frauen außerhalb einer Ehe oder eines Konkubinats sexuelle Kontakte hatte. Ehen waren weder zur Lustbefriedigung des Mannes noch der Frau gedacht, sondern in erster Linie zur Zeugung legetimer Nachkommen. Selbst die Entwicklung einer Liebe war nur von untergeordneter Wichtigkeit und höchstens als Zugabe zu sehen. Obwohl Frauen als das lasterhaftere und lüsterndere Geschlecht angesehen wurden, wurde ihnen die freie Auslebung ihrer Sexualität weder in einer Beziehung und erst recht nicht als Prostituierte oder mit Prostituierten zugestanden. Sexuelle Erfüllung brauchten nach den Ansichten die in der römischen Gesellschaft vorherrschten nur Männer zu erlangen. Da diese innerhalb einer Ehe oder des Konkubinats nicht möglich war und bestimmte Sexualpraktiken sogar verpönt waren, war es für einen römischen Mann absolut in Ordnung, seine Befriedigung in einem Bordell zu suchen.
Wer keine eigenen Sklaven oder anderweitig abhängige Personen zu Verfügung hatte, mit denen er nach Belieben verfahren konnte, hatte die Möglichkeit wie schon beschrieben an vielen Stellen der Stadt Prostituierte anzutreffen. Teurere Kurtisanen ließ man sich sicher ins Haus kommen, ebenso Tänzerinnen, Musikerinnen und Sängerinnen, die bei Festen auftraten und nicht selten auch für sexuelle Gefälligkeiten zu haben waren. Wer sich das nicht leisten konnte ging in ein Bordell oder suchte auf der Straße nach einem geeigneten Mann oder einer geeigneten Frau. Entweder zog man sich dann in ein zu mietendes Zimmer zurück, ging in das Zimmer der Prostituierten oder suchte sich einfach einen Platz, wo man den Akt möglichst unbeobachtet vollziehen konnte. Berüchtigt waren dabei die Gräberstraßen vor den Stadttoren. Die dort tätigen busturiae genannten Dirnen, denen man nachsagte, sie würde es vor allem mit Totengräbern treiben, waren besonders berüchtigt. Sie galten als unterste Stufe, die eine Prostituierte erreichen konnte.
Ein Großteil der Prostitution spielte sich innerhalb der einfachen Stadtviertel ab und war allgegenwärtig. Prostituierte waren nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen, sondern Teil von ihr. Zwar unterlagen sie gewissen Beschränkungen – etwa bei den Ehegesetzgebungen – und mußten eine Sondersteuer zahlen. Jedoch selbst beim religiösen Kult waren sie nicht ausgeschlossen und nahmen manchmal sogar in tragender Rollen an den Festen und Mysterien teil. Somit lebten die Kunden und die Prostituierten oftmals eng miteinander zusammen und stammten meist aus demselben Millieu. Die Preisgestalltung lud durchaus ein, auch desöfteren sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Ein Mann bekam für relativ wenig Geld relativ viel geboten und konnte auch Dinge tun, die mit der Ehefrau unmöglich schienen. Allerdings war der Respekt vor den sexuellen Dienstleistern nicht immer vorhanden und die Bordelle galten nicht zuletzt als Orte der Gewalt. Auch wenn S&M-Spiele nicht aus dem Leistungskatalog bekannt sind, ist aus der literarischen Überlieferung vielfach der rauhe Umgang der Kunden mit den Prostituierten bekannt, die geschlagen wurden und auf die auch beim Verkehr kaum Rücksicht genommen wurde. Eine Prostituierte bei der Ausübung ihrer Tätigkeit hatte keinen Anspruch auf zuvorkommende Behandlung, was viele Männer ausnutzten. Eine Gesellschaft, die eher raue Sitten hatte – man denke nur an Gladiatorenspiele und Tierhetzen – nahm keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten käuflicher Frauen und Männer. In der Kunst gibt es jedoch anders als aus der griechischen Zeit keine derartigen Darstellungen. Wahrscheinlich noch schlechter als den Dirnen im Bodell erging es denen, die auf der Straße ihr Geld verdienten. In der Literatur werden die Kunden auch häufig als betrunkener Pöbel beschrieben. Möglicherweise um Geld zu sparen kam es auch vor, daß sich zwei Kunden eine Frau teilten, wie aus Grafitti in Pompeji hervor geht.
Im Laufe der Zeit bildeten sich für die speziellen Wünsche der Kunden auch Spezialbordelle heraus. So gab es neben lupanaren für Frauen und Männer wahrscheinlich auch Bordelle mit Tieren oder auch mit Kindern. Martial lobt Kaiser Domitian dafür, daß dieser ein Verbot zum Verkauf von Kindern zu Unzuchtszwecken erlassen hatte. Allerdings schloß das nicht aus, daß im Haus geborene Sklaven auch weiterhin missbraucht wurden. Wie so häufig sind aber auch hier die Quellen nicht eindeutig zu Interpretieren.
Ein nicht zu unterschätzender Anreil an den Bordelbesuchen hatten zweifelsohne Sklaven und Freigelassene. Auch hierfür geben die Garfitti auf den Bordellwänden in Pompeji einmal mehr beredtes Zeugnis. Aber auch in der Literatur ist das gut belegt. So macht beispielsweise Cato der Ältere ein Geschäft daraus, daß er sich von seinen männlichen Sklaven die Erlaubnis zum Verkehr mit seinen Sklavinnen erlaubte. In der Literatur kristalliesierten sich auch schnell zwei Sklaventypen heraus. Zum einen der arbeitsame Landsklave, zum anderen der verlotterte Stadtsklave. hierbei gibt es zweifelsohne einen wahren Kern, da in der Stadt all die städtischen Vergnügungen auch für Sklaven zum greifen nah waren und neben Bordellbesuchen auch die besuche etwa in Thermen und bei den Spielen möglich waren. Auf dem Land gab es all diese Möglichkeiten nur in begrenztem Umfang oder gar nicht.
Neben den Kunden der Unterschicht gab es wohl auch nicht wenige jüngere Burschen aus der Oberschicht, die sich bei den einfachen Prostituierten ihre Hörner abstießen. Wo ältere Vertreter der Oberschicht schlecht angesehen waren, wenn sie ein Bordell auch nur betraten, sah man es den jüngeren Mitgliedern nach. Es wurde nur ungern gesehen, wenn sie in den Bordellen ihr Erbe verprassten. Das war allerdings bei normalen Dirnen weitaus schwieriger, als mit teuren Kurtisanen.
Die vor allem in der Oberschicht beliebten Kurtisanen waren anders als eine normale Prostituierte für den reichen Gönner wie auch eine griechische Hetäre durchaus auch für längere Beziehungen zu haben. Oftmals hatten sie nur einen einzigen Kunden, der sie unterhielt. Solche amica sind von der Seite vieler bedeutender antiker Männer bekannt: Scipio der Jüngere, Sulla, Verres, Pompeius und Marcus Antonius. Im römischen Recht waren diese Kurtisanen nicht zuletzt wegen ihrer Wahlfreiheit allerdings nicht als Prostituierte angesehen.
Einen nicht unbeachteten Teil der Kundschaft darf man nicht vergessen: die Soldaten. Wo immer sich römische Heere sammelten oder später niederließen, waren auch Prostituierte im Troß anzutreffen. Für die Soldaten, die ja seit der Gesetzgebung des Augustus bis zum Rang des Zenturios nicht heiraten durften und eine lange Dienstzeit ableisteten, hatten kaum einen andere Wahl als sexuelle Kontakte zu Prostituierten einzugehen. Die strengen Vorschriften des Augustus wurden während der Regierungsjahre von Trajan und Hadrian gelockert, unter Septimius Severus ganz aufgehoben. Manche Soldaten hatten auch Sklavinnen, die sicher auch sexuell zu Diensten sein mußten. Homosexuelle Kontakte innerhalb der Truppe waren ungern gesehen, vor allem dann, wenn höhere Ränge ihre Macht über einfach Soldaten in dieser Richtung mißbrauchten. Seit Caligula hatten die Soldaten noch einen weiteren Bezug zu den Prostituierten, da sie ab dieser Zeit für die Einziehung der Hurensteuer zuständig waren.
Die Profiteure des Geschäftes
Preise
Die Preise für die sexuelle Dienstleistungen sind zum Teil literarisch, zum Teil papyrologisch, vor allem aber epigraphisch in Form von Grafitti an den Wänden Pompejis überliefert.
Aus den Quellen ergibt sich eine normale Preisspanne von 2 bis 16 As (letzteres entspricht einem Denar). Die literarischen Quellen sprechen auch von niedrigeren Preisen, was aber vor allem für Preise unter einem As recht unglaubwürdig anmutet. Ebenso sind viele höhere Preise nicht als realistisch anzusehen, obwohl es durchaus Hetären gab, die gut bis außergewöhnlich gut bezahlt wurden. Die meisten Quellen mit hohen Preisen - vor allem wenn sie im Zusammenhang mit den römischen Kaisern genannt werden - sind wohl als gegen die Kaiser gerichtete Propaganda zu sehen.
Aus Pompeji sind durch Grafittis Beträge von 2, 3, 5, 6, 8, 9, 10, 16 und 23 As belegt. Knapp die Hälfte von den gefundenen Preisen nennt zwei As. Somit kann man davon ausgehen, dass dies der normale Preis war, der vereinzelt höher gestaltet wurde. Es ist auch anzunehmen, dass für höhere Preise mehr geboten wurde oder dass die Prostituierten von besonderer Schönheit waren. Man kann ebenso vermuten, dass Dirnen, die höhere Preise verlangten weniger Kunden am Tag hatten. Besonders hohe Preise erziehlten Jungfrauen, allerdings fielen die Preise nach dem ersten Beischlaf rapide.
Quellen für die Preise außerhalb Roms und Pompejis sind nur sehr wenig vorhanden, doch kann man festhalten, dass das Preisspektrum in den Städten des Reiches im ersten und zweiten Jahrhundert im ganzen Imperium in etwa gleich waren. Für die Prostitution außerhalb der Städte gibt es nur wenig Belege, die aber den Schluss nahelegen, dass die dortigen Preise etwas höher lagen. Das kann man offenbar damit erklären, dass es auf dem Land eine wesentlich geringere Konkurrenzsituation gab als in Städten. In einem bekannten Dokument aus Aesernia wird einem Kunden die Rechnung aufgestellt. Hierbei wurde auch eine Prostituierte, die offenbar abhängig auf einem Gasthof beschäftigt war, abgerechnet. Sie umfasste mit acht As sogar den größten Teil der Rechnung (14 As), die auch Unterkunft, Mahlzeit und Heu für den Esel einschloss.
Der Bedarf für den Lebensunterhalt wurde, so weit es möglich ist, durch die Historiker Duncan Jones, Bettina Eva Stumpp und andere berechnet. Letztere setzt das Existenzminimum mit 3000 As im Jahr an. Ihren Berechnungen zufolge konnten Prostituierte bei idealen Bedingungen etwa 6500 bis 12000 As netto einnehmen. Jedoch ist unklar, inwieweit diese Musterrechnung die Realität abbilden konnte. Zudem verloren die Prostituierten mit zunehmendem Alter auch die Attraktivität, so muss man mit Abschlägen rechnen. Abhängige Prostituierte erhielten natürlich nichts, weil ihr Zuhälter oder Besitzer das Geld bekam. Trotzdem kann man annehmen, dass vor allem selbstständige Prostituierte möglicherweise genug Geld verdienten, um sich selbst einen oder mehrere Sklaven zu kaufen und diese dann im fortgeschrittenen Alter für sich anschaffen gehen zu lassen.
Über die Preise einer Sklavin, die zur Prostitution herangezogen werden sollte, ist bisher wenig bekannt. In der Literatur gibt es zwar einige sehr hohe Preisangaben, die jedoch vor allem im Zusammenhang mit Kritik kaiserlicher Verschwendungssucht und deren ausschweifendem Lebenswandel zu verstehen sind und nichts mit der Realität zu tun haben. Eine gut ausgebildete Kurtisane konnte allerdings sicher auch einen guten Preis erzielen. Für eine normale Prostituierte ist wahrscheinlich Martials Preisangabe von 600 Denaren anzunehmen. Das ist am unteren Preissegment für Sklaven anzusiedeln, was jedoch realistisch ist, da Prostituierte ungelernt waren und keine besonderen Fähigkeiten mitbrachten.
Rechtslage
Forschungsgeschichte
Literatur
Quellensammlungen
- Liselot Huchthausen: Römisches Recht, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1975 (Bibliothek der Antike. Römische Reihe), ISBN 3-351-01334-5.
- Werner Krenkel: Erotica antiqua, Teubner, Leipzig 1990, ISBN 3-322-00741-3.
- Karl-Wilhelm Weeber: Decius war hier... Das Beste aus der römischen Grafittiszene, Artemis & Winkler, Zürich-Düsseldorf 1996 (Antike aktuell), ISBN 3-7608-1131-0.
Sekundärliteratur
- Ludwig Friedlaender: Sittengeschichte Roms, Phaidon, Essen 1996 (Original: Sittengeschichte Roms in der Zeit von August bis zum Ausgang der Antonine, 1862–1871, Nachdruck), ISBN 3-88851-162-3.
- Sarah B. Pomeroy: Frauenleben im Klassischen Altertum, Kröner, Stuttgart 1985 (Original: Women in classical antiquity, Schocken Books, 9. Auflage, New York 1984), ISBN 3-520-46101-3.
- Jane F. Gardner: Frauen im antiken Rom. Familie, Alltag, Recht, C.H. Beck, München 1996 (Original: Women in Roman law and society, Croom Helm, 1986), ISBN 3-406-39114-1.
- Carola Reinsberg: Ehe, Hetärentum und Knabenliebe im antiken Griechenland, C.H. Beck, München 1989 (Beck's archäologische Bibliothek), ISBN 3-406-33911-5.
- Mary R. Lefkowitz: Die Töchter des Zeus. Frauen im alten Griechenland, C.H. Beck, München 1992 (Original: Women in Greek myth, Gerald Duckworth & Co. Ltd., 1986), ISBN 3-406-36768-2.
- Wolfgang Schuller: Frauen in der Römischen Geschichte, Pieper, München-Zürich 1992, ISBN 3-492-11321-4.
- Angelika Dierichs: Erotik in der Kunst Griechsnlands, von Zabern, Mainz 1997 (Zaberns Bildbände zur Archäologie) ISBN 3-8053-2014-0
- Angelika Dierichs: Erotik in Römischen Kunst, von Zabern, Mainz 1993 (Zaberns Bildbände zur Archäologie) ISBN 3-8053-1540-6
- Bettina Eva Stumpp: Prostitution in der römischen Antike, Akademie-Verlag, Berlin 1998 (Antike in der Moderne), ISBN 3-05-003256-1.