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Willy Meller

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Willy Meller (* 1887; † 1974 in Köln) war ein deutscher Bildhauer.

Ausbildung

Meller studierte an der Kunstgewerbeschule Köln und an der Akademie der bildenden Künste München. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg ging Meller als freischaffender Künstler nach Köln zurück. Hier arbeitete er unter anderem mit dem Architekten Paul Bonatz zusammen. In dieser Zeit schuf Meller etliche Kriegerdenkmäler, z.B. in Bochum und Dülken.

Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung der Nazis wurde Willy Meller zu einem der bekanntesten Bildhauer im Dritten Reich.

Arbeiten für das Olympiastadion Berlin

Für den nur für Athleten zugänglichen Teil des "Reichssportfeldes" des Berliner Olympiastadions legte Meller im März 1935 zwei Entwürfe vor: eine Bekrönung des Pfeilers mit einem Löwen oder die Durcharbeitung des Pfeilers selbst mit einer Bekrönung durch einen Fahnenmast. Der zuständige Ausschuss entschied sich für die zweite Variante. Bei dieser Gestaltung sollte nach Wunsch der Jury der strenge Kubus des Pfeilers erhalten bleiben und die Reliefs möglichst flach gearbeitet werden. Das Hoheitszeichen des Adlers mit Eichenkranz in den Fängen war ursprünglich mit einem Hakenkreuz versehen.

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Historische Aufnahme des Sportlerreliefs Ordensburg Vogelsang

Im Gegensatz zu den anderen Skulpturen des Stadions wurde für den Bereich des Übergangs vom öffentlich zugänglichen Stadionteil zu den Übungsanlagen des "Reichssportfeldes" ein Thema vorgegeben: die Darstellung einer "Deutschen Nike". Zunächst waren der Münchner Georg Müller und der Kreuznacher Stanislaus Cauer zur Abgabe von Entwürfen aufgefordert worden. Nachdem der Kunstausschuss diese Vorschläge abgelehnt hatte, wurden im Juli 1935 Meller, Hans Bleeker und Hans Schmidt um weitere Entwürfe gebeten. Im Dezember 1935 erhielt Meller seinen zweiten Auftrag für das Reichssportfeld.

Arbeiten für NS-Ordensburgen

Die Bauplastik für die Nazi-Ordensburg Vogelsang, darunter das "Sportlerrelief" und die Plastik "Der deutsche Mensch", stammt weitgehend von Willy Meller.

Nach dem 2. Weltkrieg

Nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus setzte Meller seine Arbeit im öffentlichen Raum fort. Es entstanden in den 50iger und sogar noch in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Plastiken, deren Ausdrucksweise sich nicht von seinen vorherigen Arbeiten unterschieden. Dazu zählt die Betonplastik "Liegende mit Kind" in Bonn (1950) und "Der Wagenlenker" am Hauptportal der Hagener Post. "Der Wagenlenker", eine Betonplastik von 4,70 x 6,80 Meter, wurde 2002 zerstört, nachdem das Gebäude einen neuen Besitzer erhalten hatte.

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"Liegende mit Kind" (1950)

In dern 60er Jahren erhielt Meller in Oberhausen den Auftrag für ein Mahnmal zur Erinnerung an die Frauen und Männer des Widerstandes gegen die Nazidiktatur, dessen künstlerischer Propagandist er viele Jahre war.

Werke

  • Pan / ca. 1920 / Gartenskulptur / Köln Marienburg / Zustand: unbekannt
  • Kriegerehrenmal / 1927 / Bochum Königsallee/Waldring 71 (Schiller-Oberschule)
  • Kriegerehrenmal / 1934 / Bochum Baarestraße/Bessemer Straße (Gelände vor dem Kost- und Logirhaus) Zustand: zerstört
  • Siegesgöttin / 1936 / Berlin (Olympiastadion) - Zustand unbekannt
  • Der deutsche Mensch / 1936 / Vogelsang - Zustand: zerstört
  • Sportlerrelief / 1936 / Vogelsang
  • Liegende mit Kind / 1950 / Bonn Am Römerkastell
  • Mahnmal für alle Toten von 1939-45 / 1955 / Gütersloh (Apostelkirche)
  • Gänsebrunnen / 1956 / Düsseldorf Marktplatz / Ecke Zollstraße
  • Die Trauernde / 1962 / Oberhausen / Mahnmal für Frauen und Männer des lokalen Widerstandes
  • Der Wagenlenker / 1968 / Hagen (Hauptpost) - Zustand: zerstört (2002)