Zum Inhalt springen

August Moßdorff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Dezember 2014 um 11:52 Uhr durch Karsten11 (Diskussion | Beiträge) (Karsten11 verschob die Seite Benutzer:Karsten11/August Moßdorff nach August Moßdorff, ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

August Moßdorff (* 1758 in Eckartsberga; 1843 in Mainz) war hoher Beamter und führender deutscher Jakobiner.

August Moßdorff studierte in Leipzig, Göttingen und Hannover. 1784 trat er in die Dienste der Grafen von Leiningen-Westerburg und wurde Rat und Gerichtsschreiber in Grünstadt in der Pfalz.

August Moßdorff sympathisierte mit den Ideen der Französischen Revolution und schied daher 1793 aus den Leiningen-Westerburgschen Diensten aus, um Grünstadt beim Nationalkonvents der Mainzer Republik in Mainz zu vertreten. Dort vertrat er die Forderung nach einer Annexion des Linken Rheinufers durch Frankreich. Er wurde vom Konvent zum Mitglied der neuen Re­gierung, der sog. "Allgemeinen Administration" ernannt.

Am 14. Februar 1793 wurde er zu einem der deutschen "Subkommissare" ernannt, die im Auftrag der Franzosen die neue Ordnung durchsetzen sollten. In diesem Zusammenhang war er, gemeinsam mit französischen Militärs, an Plünderungen beteiligt. Eine von ihm durchgeführte Verbrennung eines Bildes des Kaisers führte dazu, dass Österreich 1814 Vorbehalte gegen seine Weiterbeschäftigung anmeldete.

Als einer der wenigen Jakobiner, die auch während der Belagerung von Mainz 1793 in der Stadt verblieben, verschaffte er sich Autorität. Nach der Übergabe von Stadt und Festung wurde er am 23. Juli 1793 verhaftet und auf der Festung Ehrenbreitstein inhaftiert. Ab 1794 bis 1795 war er von den Preußen in der Festung Königstein inhaftiert.

Nach seiner Freilassung wurde er französischer Verwaltungsbeamter azf der annektieren Linken Rheinufer. 1801 wurde er zum stellvertretenden Präfekten im Département du Mont-Tonnerre ernannt. Nach dem Tod von Jeanbon St. André am 10. Dezember 1813 wurde August Moßdorff interimistischer Präfekt bis zur Übergabe des Départements an die Alliierten.

Trotz seiner franzosenfreundlichen Einstellung schätzten auch die Siegermächte seine Verwaltungserfahrung. Die Gemeinschaftliche Landes-Administrations-Kommission ernannte ihn zum Direktor des Départements. Er nahm das Amt formell an, schützte dann aber Krankheit vor, um es nicht antreten zu müssen. 1816 trat er in großherzoglich Hessische Dienste und wurde zum Regierungsrat ernannt. Ende März wurde er Mitglied der rheinhessischen Provinzialregierung unter Ludwig Christian Christoph von Lichtenberg.

Literatur

  • Heinz Engelhaupt: Die Einführung hessisch-darmstädtischer Verwaltung im nördlichen Teil des Donnersbergkreises, Diss, 1971, S. 110-112
  • Ernst, Friedrich: Von den Grünstädter Revolutionären Moßdorf und Parcus; in: Neue Leininger Blätter 1927, S. 82-88