Arbeitslosigkeit
Als Arbeitslosigkeit, korrekter Erwerbslosigkeit, bezeichnet man das Fehlen einer bezahlten Tätigkeit obwohl diese angestrebt oder gewünscht wird. Grob gesprochen ist jemand arbeitslos (oder in Arbeitslosigkeit), wenn er keine regelmäßigen Einkünfte aufgrund regelmäßiger Arbeit hat, die auf einem Arbeitsverhältnis beruht, ein solches Einkommen aber anstrebt.
Arten der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit lässt sich unterscheiden in:
- Punktuelle Arbeitslosigkeit: entsteht bei Schließung von Abteilungen oder auch schlechten Qualifikationen. Zusammen mit der saisonallen Arbeitslosigkeit sind 2% - 3% bei diesen beiden Arten der Arbeitslosigkeit normal.
- Strukturelle Arbeitslosigkeit: tritt auf, wenn Branchen zusammenbrechen oder verschwinden. Schuld können technologische Entwicklungen, Abwanderung von Branchen aber auch wesentlich übergeordnete Faktoren wie historische Entwicklungen sein (z.B. Wegfall Agrarbetrieben).
- Saisonelle Arbeitslosigkeit: ergibt sich aus den Klimabedingungen und Produktionsbedingungen.
- Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: entsteht bei Wirschaftsschwankungen. Schuld ist hier die schlechte Wirtschaftspolitik.
Aktuelle Zahlen: Arbeitslosenquote in Deutschland für April 2004
Bundesland Erwerbslose Erwerbslosenquote Mecklenburg-Vorpommern 184.684 20,6 Sachsen-Anhalt 267.305 20,5 Brandenburg 257.147 19,2 Berlin 308.087 18,2 Sachsen 407.982 18,2 Thüringen 213.438 17,0 Bremen 43.258 13,5 Nordrhein-Westfalen 912.115 10,3 Hamburg 86.273 9,9 Schleswig-Holstein 137.758 9,8 Niedersachsen 375.116 9,5 Saarland 46.569 9,3 Hessen 253.860 8,3 Rheinland-Pfalz 156.079 7,7 Bayern 450.017 6,9 Baden-Württemberg 343.693 6,3 Deutschland gesamt 4.443.381 10,7 Westdeutschland 2.804.738 8,5 Ostdeutschland 1.638.643 18,8
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Bedeutung der Arbeitslosigkeit
Nicht nur der Einzelne ist zur Deckung seiner Lebensverhältnisse auf Arbeit angewiesen, auch die Gesellschaft, die duch die feingliedrige Arbeitsteilung ihren kulturellen Stand erhalten und verbessern kann, braucht den Beitrag der Arbeit aller seiner Glieder.
Die Organisation der Arbeit prägt die gesamten Lebensverhältnisse der Gesellschaft. Nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung verfügt über die ausreichenden Mittel, seinen eigenen Lebensunterhalt dauerhaft zu sichern. Aus diesem Grund ist für die meisten Menschen ein Leben ohne Arbeit nicht zu realisieren, denn die Sicherung der eigenen Existenz und ggf. auch die der unterhaltspflichtigen Angehörigen setzt Erwerbsarbeit voraus.
In der deutschen Philosophie (Hegel, Kant, Herder, [[Johann Gottlieb Fichte<Fichte]]) wird Arbeit zur Existenzbedingung und sittlichen Pflicht erklärt.
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