Mensch
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Biologisch gesehen ist der Jetzt-Mensch (Homo sapiens sapiens) ein Säugetier und gehört zur Ordnung der Primaten, Unterordnung der Affen und der Familie der Menschenähnlichen (Hominidae).
Auch wenn der Mensch biologisch dem Tierreich angehört, so unterscheidet er sich in vermutlich zwei, sicher in einem Kriterium von den Tieren: Mit Bestimmtheit lässt sich wohl sagen, dass beim Menschen die biologische Evolution zu gunsten einer kulturellen Evolution in den Hintergrund geraten ist. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Mensch noch auf "normalem" Weg aussterben kann, von Katastrophenereignissen (wie einem Metoriteneinschlag oder einer gigantischen Epidemie einmal abgesehen): Aufgrund seiner kulturellen Fähigkeiten ist er in der Lage, sich veränderten Umweltbedingungen sehr viel besser anzupassen als jedes Tier. Die Evolution hat sich beim Menschen auf die Verbesserung dieser Kulturfähigkeiten (Schrift, Computer, gedankliche Konstrukte wie theoretische Physik) ausgeweitet, diese Kulturtechniken unterliegen nunmehr selbst einem Evolutionsprozess. Ein Tier dagegen unterliegt mit seinen Kulturtechniken der Evolution.
Man könnte auch sagen, dass der Mensch durch sein zeitliches Bewusstsein, die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft zu erfassen in der Lage ist, seine Handlungen zu vergleichen und zu planen und somit eine Zukunft zu entwerfen, die er durch seine absichtlichen Handlungen schafft. Er ist nicht mehr wie dass Tier, das immer das Erste ist, in der Bedingung, Informationen durch die genetische Vererbung zu erhalten oder Erfahrungen genauso wie seine Vorgänger immer auf's Neue zu erlernen oder zu entdecken, sondern er kann durch seinen zeitlichen Horizont auf Handlungen und Informationen zurückgreifen, die viele Generationen vor ihm geschaffen haben.
Zum zweiten ist der Mensch (vermutlich) im Gegensatz zum Tier sich und seiner eigenen Sterblichkeit bewusst und kann sich einen Sinn nach dem Tod verschaffen. Durch sein Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit, kann er sich die wichtigste Frage im Leben stellen: Will er leben oder nicht und wenn ja, unter welcher Bedingung?
Entwicklungsgeschichte
Der Mensch entwickelte sich vor etwa 5 bis 6 Millionen Jahren in Afrika. Stammesgeschichtlich etwa gleichzeitig hatten sich die Schimpansen von der gemeinsamen Entwicklungslinie abgezweigt.
Zu dieser Zeit entstanden auch die direkten Vorläufer des Menschen, die Australopithecinen (Südaffen): Im Osten Afrikas bildete sich der große ostafrikanische Graben, das Rift Valley. Aufgrund der entstehenden Gebirge versteppte der Osten Afrikas immer mehr. Es entstanden Regenwälder im Westen, und Steppenlandschaften im Osten. Der Graben trennte nicht nur Afrika in zwei Teile, sondern schuf auch unterschiedliche Biotope.
Im versteppten Osten begann der Mensch Mensch zu werden, als er den aufrechten Gang entwickelte.
Die ältesten Hominiden-Fossilien sind ca. 4,4 Millionen Jahre alt. Sie gehören zu einer Unterart, die als Australopithecus ramidus (von ramidus = die Wurzel) bezeichnet wird. Neben einer ganzen Reihe von Fossilien haben die Australopithecinen auch direktere Spuren hinterlassen: Bei Laetoli in der Olduvai-Schlucht in Tansania wurden Fußabdrücke gefunden, die von einem Australopithecus afarensis stammen und eindeutig den Aufrechten Gang belegen.
Eines der besterhaltenen Australopithecinen-Skelette gehört ebenfalls zu einem Weibchen der Unterart Australopithecus afarensis. Es wurde von Donald Johanson und Tom Gray in Hadar in Äthiopien gefunden. Am selben Tag noch (dem 30. November 1974) wurde dieses Weibchen, 3,18 Millionen Jahre nach seiner Geburt, auf den berühmt gewordenen Namen "Lucy" getauft. Die Legende sagt, dass den Entdeckern der Beatles-Song Lucy in the Sky with diamonds durch den Kopf gegangen war. Lucy hat ihre vorläufige Ruhe im Nationalmuseum von Äthiopien in Addis Abeba gefunden. Auch Lucy hat einiges zur Beweislage im Fall "Aufrechter Gang" beigetragen: Ihr Knochenbau zeigt eine Verdickung unter dem Kniegelenk (zum Abfangen des Körpergewichts beim Aufrechtgehen), und weist keine tiefe Grube mehr für die Elle im Ellbogen auf (wie bei Primaten, die sich mit den Fingerknöcheln beim Gehen abstützen).
Aus den Australopithecinen bildeten sich vor zwei bis drei Millionen Jahren die ersten Vertreter der Gattung Homo hervor.
Hierbei handelt es sich um den Homo rudolfensis (benannt nach dem Rudolf-See in Kenia), den Homo habilis (der "geschickte" Mensch, für den bereits Werkzeugherstellung nachzuweisen ist) und den Homo ergaster. Über diese Arten ist noch recht wenig bekannt, die Fundsituation ist auch recht heterogen, und die Verwandschaftsbeziehungen noch recht wenig geklärt.
Etwas klarer wird die Situation erst für den Zeitraum von vor ca. eineinhalb bis zwei Millionen Jahren. Zum ersten Mal taucht jetzt der Homo erectus auf. Diese Menschenform ist die erste, die Afrika verlässt und beginnt, sich über den vorderen Orient nach Europa und Asien auszubreiten.
Wie es dann aber weiter geht, darüber bestehen schon wieder unterschiedliche Vorstellungen. Sicher ist, dass der Homo erectus ausgestorben ist. Das ist noch nicht so lange her: Die jüngsten Fossilien des Homo erectus, die in Java gefunden wurden, sind gerade mal 50.000 Jahre alt. Vor ca. 800.000 Jahren muss sich nun aber parallel zum Homo erectus eine zweite Form entwickelt haben, der Homo heidelbergensis. In der angloamerikanischen Forschung wird er als eigenständige Art klassifiziert, die europäische Forschung hält ihn eher für eine Unterart des Homo erectus.
Aus dem Homo heidelbergensis und/oder dem Homo erectus entwickelten sich jedenfalls zwei weitere Menschenformen: Der Neandertaler (Homo neanderthalensis) und der Homo sapiens, der direkte Vorläufer des heutigen Menschen. Zwar ist man sich also über die Klassifizierung einzelner Funde nicht immer einig. Aber es kann doch als gesichert gelten, dass der Homo heidelbergensis und/oder der Homo erectus, der Neandertaler und frühe Homo sapiens-Formen zur gleichen Zeit lebten.
Über die Ursprünge des Homo sapiens gehen die Meinungen ebenfalls auseinander: Entweder er sich in einer zweiten Welle von Afrika aus über die Welt verbreitet (die "Out of Africa"-Hypothese"), oder er hat sich quasi überall auf der Welt in lokalen Gruppen aus den dortigen frühen Menschen entwickelt, wobei sich diese lokalen Entwicklungen genetisch vermischten (die "Multiregionale" Hypothese).
Welche Hypothese auch immer richtig ist, Fakt ist: Nachweislich vor ca. 130.000 Jahren gibt es in Afrika den ersten modernen Menschen.
Genetische Verwandtschaft
Der Mensch hat gemeinsame DNA-Basispaarketten von ca. 40 Proteinen Länge mit anderen Säugetieren und Lebewesen. Anhand der Übereinstimmung dieser Basispaarketten (BP) kann man eine Verwandtschaft ableiten. Noch sind längst nicht alle DNA-Sequenzen der Arten wie das menschliche vollständig dechiffriert. Man weiß also nicht die genaue Übereinstimmung sondern die menschliche Erbsubstanz benutzt fast das gleiche Alphabet wie Schimpansen z.B.
- Mit Schimpansen stimmen die BP zu 96-98 % überein.
- Schweine 90 %
- Fadenwürmer 75 %
- Taufliegen 60 %
Der Körper des Menschen besteht zu 60 % aus Wasser. Weitere Bestandteile: 20 % Proteine, 15 % Fette und 5 % Minerale.
Um seinen Körper zu erhalten, muss er flüssige, gasförmige und feste Stoffe, sowie Lichtwellen aufnehmen.
Menschen unterscheiden sich von allen anderen Tieren in einer Reihe von Eigenarten: Sie benutzen eine komplexe Sprache, auch wenn diese bei einigen Tieren zu beobachten ist, zur Kommunikation; haben eine Zivilisation, die bei einigen Tierarten, wie bei den Ameisen oder Bienen, auch ähnlich ist, und geben Wissen von Generation zu Generation mittels schriftlicher Aufzeichnung weiter.
Worin sich der Mensch ganz klar von den Tieren unterscheidet: Er kann Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft miteinander in Verbindung bringen und darüber reflektieren. Und dank diesem horizontalen Rahmen kann er mit seiner Absichtlichkeit die Gegenwart und Zukunft nach seinen eigenen Vorstellungen verändern.
Rechtlich gesehen ist der Mensch eine Person, deren Status je nach Staat unterschiedlich festgelegt ist. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen soll in jedem Staat einen Grundstatus vorgeben. Dieses Ideal wird leider nicht komplett verwirklicht.
Siehe auch: