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Kalifornien

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Kalifornien
Flagge Siegel Kaliforniens
Datei:Us-ca.gif Datei:Greatsealcalifornia.jpg
Karte der USA, Kalifornien hervorgehoben

Andere Bundesstaaten

Basisdaten
Spitzname: Der Goldene Staat
(The Golden State)
Hauptstadt: Sacramento
Größte Stadt: Los Angeles
Fläche
Rang (innerhalb der USA): 3
Insgesamt: 410.000 km²
Land: 404.298 km²
Wasser (%): 20.047 km² (4,72%)
Einwohner
Rang (innerhalb der USA): 1
Insgesamt (2004): 35.893.799
Dichte: 88 E./km²
Mitgliedsstaat
Platz: 31
Seit: 9. September 1850
Geographie
Zeitzone: Pacific: UTC -8/-7
Breitengrad: 32°30'N bis 42°N
Längengrad: 114°8'W bis 124°24'W
Breite: 402,5 km
Länge: 1.240 km
höchste Lage: 4.418 m
durchschnittliche Lage: 884 m
tiefste Lage: -86 m
Politik
Gouverneur: Arnold Schwarzenegger
Abkürzungen
postalisch: CA
amtlich:
ISO 3166-2: US-CA

Kalifornien (englisch California) ist der mit Abstand bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Er liegt im Westen der USA, grenzt an den Pazifischen Ozean, Oregon, Nevada, Arizona und den mexikanischen Staat Baja California auf der Halbinsel Niederkalifornien.

Willkommen in Kalifornien

Der Name Kalifornien

Der Name Kalifornien hat einen mythischen Ursprung. 1510 veröffentlichte der Spanier Montalvo einen Roman, in dem eine Insel voller Gold namens Kalifornien vorkommt, bewohnt von wunderschönen Amazonen, die von Königin Califia beherrscht werden. Als Cortés' Soldaten 1535 nach Baja California kamen, glaubten sie, es sei eine Insel, und benannten sie nach Montalvos Buch.


Geografie

Kalifornien liegt an der Nahtstelle zweier tektonischer Platten, der so genannten San-Andreas-Verwerfung, weshalb es in der gesamten Region häufig zu Erdbeben kommt.

Zwei mächtige Gebirgszüge durchziehen Kalifornien von Nordosten nach Südwesten: das Küstengebirge im Westen und die Sierra Nevada im Osten. Dadurch wird das Land in sechs physisch unterschiedliche Teile aufgeteilt:

Pazifikküste bei Big Sur
Mojave-Wüste
Mt. Whitney
  • Zwischen den beiden Gebirgszügen liegt das Sacramento- und San Joaquinbecken, das nach seinen beiden Hauptflüssen benannt ist und zwischen 35° und 40°40' nördlicher Breite liegt; das Gebiet ist etwa 77.000 km² groß
  • Der Küstenstrich umfaßt etwa 109.000 km²; die in den Küstenketten entspringenden Flüsse sind kurz und meist auch nur zur Regenzeit vorhanden: am bedeutendsten ist der bei Monterey mündende Salinas, der Gayama (oder auch Santa Maria) und der Santa Ana
  • Das etwa 100.000 km² große Gebiet der Sierra Nevada im Osten des Staates, das nach Westen zu allmählich und nach Osten zu steil abfällt
  • Das etwa 20.000 km² umfassende Flussbecken des Klamath, nördlich des 41. Breitengrads gelegen, das rau und von tiefen Canyons durchzogen ist
  • Das Gebiet des großen, zwischen dem Columbia, dem Colorado und der Sierra Nevada liegenden Beckens auf der Ostseite, dessen kalifornischer Teil etwa 50.000 km² groß ist; es stellt eine ausgedörrte, wildzerklüftete Hochebene dar, in der im County Inyo das Todestal (Death valley) liegt.
  • An der südwestlichen Grenze die Coloradowüste, die etwa 39.000 km² umfasst und der Rest einer ursprünglichen Meeresbucht ist, die jetzt bis zu 100 m unter dem Meeresspiegel liegt.

Der Tularesee liegt im Sacramento- und San Joaquin-Becken, das er gleichzeitig im Süden abschließt. Zur Regenzeit ist er etwa 150 km lang, jedoch so flach, dass man ihn überall durchwaten kann.

Kalifornien ist auch bekannt als der Fruchtgarten Amerikas, dessen Klima ideal für den Anbau von Trauben, Orangen, Zitronen und Avocados ist.

Der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas, der Mt. Whitney (4.418 m), liegt in Kalifornien. Am Fuß des Berges befindet sich der Ort Lone Pine, in dem jährlich ein bekanntes Filmfestspiel stattfindet. In etwa 170 Kilometer Entfernung befindet sich das Wüstengebiet Death Valley (Tal des Todes), das seinen Namen in der Zeit der ersten Siedler an der Westküste bekommen hat, die nicht selten die Qualen von Hitze und Durst erleben mussten, wenn sie das „Tal des Todes“ durchquerten. Es gibt zahlreiche Naturparks und Strände unterschiedlichster Beschaffenheit. Zu den bekanntesten Parks zählt der Yosemite-Nationalpark.

Nahe dem Yosemite-Park befindet sich das Wintersportgebiet Mammoth Mountain. Es entstand aus riesigen Vulkankratern, wodurch sich zahllose heiße und auch kalte Quellen und Geysire betrachten lassen. Nicht weit entfernt von Mt. Whitney gibt es einige salzhaltige Seen, unter anderem den Mono Lake.

Geschichte

Nach den Landungen von Juan Rodríguez Cabrillo im Jahre 1542 und Sir Francis Drake im Jahre 1579 (er erhob im Namen der englischen Krone Anspruch auf das Gebiet Kaliforniens, das er „Nova Albion“ nannte) verloren die europäischen Kolonialmächte das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Kalifornien wieder weitestgehend aus den Augen. Danach war Kalifornien als Oberkalifornien (Alta California) der Nordteil der spanischen Kolonie Kalifornien (die als Teil Neuspaniens verwaltet wurde), wurde aber erst viel später als der Südteil besiedelt. Erst ab dem Jahre 1769 wurden unter der Leitung des Paters Junipero Serra die ersten der 21 spanischen Missionsstationen von Franziskanermönchen erbaut, neben diesen errichtete man auch militärisch befestigte Punkte (Presidios). Vorher waren bereits Jesuiten mit der Missionierung beschäftigt, sie wurden jedoch 1767 vertrieben.

Mit den Missionaren kamen auch die ersten der wenigen spanischen Siedler ins Land. Trotz einiger Erfolge beim Aufbau der Missionsstationen und der Christianisierung der Indianer blieb das Land eine verschlafene Provinz Spanisch-Amerikas. Mit der Unabhängigkeit Mexikos wurde das Land dann ein Teil Mexikos.

1812 wurde im heutigen Sonoma County im nördlichen Kalifornien mit Fort Ross ein russischer Stützpunkt als Fortsetzung und Abrundung der russischen Besitzungen in Alaska errichtet.

Nach der Ablösung der beiden Teile Kaliforniens von Spanien im Jahr 1823 wurde das Land Provinz der mexikanischen Republik und erhielt einen Gouverneur, dessen Anerkennung die Missionare jedoch zeitweise verweigerten und daraufhin das Land verließen. Da die kaum angebahnte Zivilisation anschließend rasch verfiel, kehrte die mexikanische Regierung wieder zum Missionssystem zurück. Schließlich hob die demokratische Partei das Missionswesen vollständig auf (mit Dekret vom 17. März 1833) und versucht, das Land durch eine massive Einwanderung zu fördern. Kaum hatten sich die ersten Einwanderer angesiedelt, da wurden sie nach dem Regierungsantritt Santa Annas, der die Missionsstationen erhalten wollte, auch schon wieder vertrieben. Diese Ereignisse legten den Grundstein für die jahrzehntelange Feindseligkeit zwischen Kalifornien und der mexikanischen Regierung.

Sacramento, 1849
San Francisco, 1860
Oakland, 1900

1836 brach ein Aufstand unter dem früherern Zollinspektor Alvaredo los, der von der ohnmächtigen Regierung Mexikos schließlich als Gouverneur von Kalifornien bestätigt werden mußte. Er machte sich jedoch durch einen ausgedehnten Despotismus verhaßt, so Santa Anna 1842 den General Michel Torena als neuen Gouverneur nach Kalifornien, der sich allerdings bald ebenso unbeliebt machte wie sein Vorgänger. Im Frühjahr 1846 stand ganz Ober-Kalifornien gegen ihn auf und wählte Don José Castro, einen geborenen Kalifornier, zum Generalkommandanten.

Inzwischen hatte Johann August Sutter nach seiner Ankunft im Jahre 1839 Dynamik in die Entwicklung des Landes gebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Land ganze 30.000 Indianer und 5.000 Europäer als Einwohner. Sutter erhielt die Bewilligung, eine Niederlassung zu bauen, der er den Namen „Neu-Helvetien“ gab. Schnell wurde daraus eine florierende Kolonie mit 20.000 Stück Vieh, drei Pferdemühlen, zwei Wassermühlen, einer Sägemühle, einer Gerberei und über 50 Häusern. Sutter herrschte wie ein kleiner „Kaiser“ über sein kleines „Imperium“, das auf Landwirtschaft, Rinderzucht, Holzhandel und Jagd aufgebaut war. 1841 erwarb er Fort Ross von Russland.

1845 annektierten die USA Texas, was zu einem sehr gespannten Verhältnis mit Mexiko führte. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges proklamierte eine spanisch-oberkalifornische Junta auf Veranlassung des US-amerikanischen Konsuls Larkin in Monterrey 1846 die Unabhängigkeit von Mexiko. Doch noch während um die Frage des Anschlusses an die USA oder einen europäischen Staat gestritten wurden, riefen US-amerikanische Siedler nach der Ankunft von John Fremont eine Gegenrepublik aus, die mit Hilfe 1846 eingedrungener US-Truppen das ganze Land unterwarf.

Doch im Jahre 1848, Niederkalifornien war den Mexikanern gerade durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo (2. Februar 1848) genommen worden, wurde ein Goldfund bekannt – der Kalifornische Goldrausch. Sutter versuchte, dies geheim zu halten, doch die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sofort machte sich ein Treck von Glücksrittern auf den Weg und überschwemmte das Land. Es trat ein völliges Chaos im Lande ein, in dem jetzt nur noch das Recht des Stärkeren galt. Sutters Arbeiter liefen ihm weg, die Glücksritter vergriffen sich an seinem Gut. Hunderttausende durchwühlten die Erde, das Tal des Sacramento war zum „goldenen“ Westen geworden. Alle Versuche Sutters, seine rechtmäßigen Ansprüche auf das Land geltend zu machen, scheiterten. Letztendlich erkannte die Regierung die unrechtmäßigen Zustände an, da so die USA plötzlich zu einem wichtigen Goldexportland geworden waren. Die Indianer wurden fast völlig ausgerottet, und Sutter verließ 1865 verbittert das Land, ohne seine Ansprüche durchgesetzt zu haben, lediglich eine kleine Rente von 285 $ im Jahr wurde ihm gewährt. Sutter verstarb 1880 fast völlig verarmt.

Am 9. September 1850 wurde Kalifornien schließlich als nicht-sklavenhaltender Staat in die USA aufgenommen. Während des Bürgerkriegs hielt sich Kalifornien zur Union, spielte aber wegen der großen Entfernung zum Kriegsschauplatz praktisch keine Rolle.

1854 wurde Sacramento zur Hauptstadt von Kalifornien ernannt.

Bevölkerung

Kalifornien ist mit 35.484.453 Einwohnern (Stand: 2003) der bevölkerungsreichste und flächenmäßig der drittgrößte Bundesstaat der USA. Die Bevölkerungsstruktur setzt sich wie folgt zusammen: 46,7 % Weiße, 32,4 % Hispanics, 10,9 % Asiaten, 6,7 % Schwarze und Afro-Amerikaner, 1,0 % Indianer, 0,3 % Hawaiianer. Es gibt 11.502.870 Haushalte. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt 29.707 US-Dollar (Stand: 2002).


Größte Städte

Stadt County Einwohner
1.4.2000
Einwohner
1.7.2004
Los Angeles Los Angeles 3.694.820 3.845.541
San Diego San Diego 1.223.400 1.263.756
San Jose Santa Clara 894.943 904.522
San Francisco San Francisco 776.733 744.230
Long Beach Los Angeles 461.522 476.564
Fresno Fresno 427.652 457.719
Sacramento Sacramento 407.018 454.330
Oakland Alameda 399.484 397.976
Santa Ana Orange 337.977 342.715
Anaheim Orange 328.014 333.776
Riverside Riverside 255.166 288.384
Bakersfield Kern 247.057 283.936
Stockton San Joaquin 243.771 279.888
Fremont Fremont 203.413 202.373
Glendale Los Angeles 194.973 201.326
Huntington Beach Orange 189.594 195.305
Modesto Stanislaus 188.856 206.769
San Bernardino San Bernardino 185.401 198.406
Chula Vista San Diego 173.556 204.879
Oxnard Ventura 170.358 183.587
Garden Grove Orange 165.196 167.347
Oceanside San Diego 161.029 167.438
Ontario San Bernardino 158.007 170.057
Santa Clarita Los Angeles 151.088 164.800
Salinas Monterey 151.060 148.183
Pomona Los Angeles 149.473 155.448
Santa Rosa Sonoma 147.595 153.636
Irvine Orange 143.072 178.317
Moreno Valley Riverside 142.381 166.290
Hayward Hayward 140.030 140.795
Torrance Los Angeles 137.946 142.841
Pasadena Los Angeles 133.936 144.068
Escondido San Diego 133.559 135.462
Sunnyvale Santa Clara 131.760 128.012
Fontana San Bernardino 128.929 158.715
Orange Orange 128.821 133.819
Rancho Cucamonga San Bernardino 127.743 159.346
Fullerton Orange 126.003 133.439
Corona Riverside 124.966 145.398
Concord Contra Costa 121.780 124.328
Lancaster Los Angeles 118.718 128.928
Thousand Oaks Ventura 117.005 125.054
Vallejo Solano 116.760 118.349
Palmdale Los Angeles 116.670 131.153
El Monte Los Angeles 115.965 122.123
Inglewood Los Angeles 112.580 115.313
Simi Valley Ventura 111.351 118.893
Costa Mesa Orange 108.724 110.411
Downey Los Angeles 107.323 110.318
West Covina Los Angeles 105.080 108.668
Daly City San Mateo 103.621 100.620
Norwalk Los Angeles 103.298 106.683
Berkeley Alameda 102.743 101.517
Santa Clara Santa Clara 102.361 104.001
San Buenaventura Ventura 100.916 104.068
Burbank Los Angeles 100.316 104.114
Richmond Contra Costa 99.216 102.318
Elk Grove Sacramento ---¹ 100.760
South Gate Los Angeles 96.375 99.627
Fairfield Solano 96.178 103.949
El Cajon San Diego 94.869 93.987
Compton Los Angeles 93.493 96.235
Mission Viejo Orange 93.102 96.253
San Mateo San Mateo 92.482 91.275
Santa Barbara Santa Barbara 92.325 87.370
Rialto San Bernardino 91.873 99.659
Visalia Tulare 91.565 104.655
Antioch Contra Costa 90.532 100.923
Roseville Roseville 79.921 103.609

¹ Bildung der Stadt am 1. Juli 2000

Politik

Gouverneur des Bundesstaates ist seit 2003 der aus Österreich stammende Filmschauspieler Arnold Schwarzenegger , der der Republikanischen Partei angehört.


Partnerländer

Der deutsche Freistaat Bayern ist Partnerland Kaliforniens

Wirtschaft

San José (Silicon Valley)
Karte Kaliforniens

Mit 14 % des jährlich erwirtschafteten Bruttoinlandprodukts (gross domestic product) der USA stellt Kalifornien einen der wichtigsten Wirtschaftsstandorte des Landes dar. Als von den USA losgelöster Einzelstaat wäre Kalifornien weltweit die sechstgrößte Wirtschaftsmacht (2003) noch vor Kanada. Insbesondere der für die industrielle Landwirtschaft wetterbegünstigte Süden und das dortige Einzugsgebiet billiger mexikanischer Landarbeiter verhilft Kalifornien zu diesem Wohlstand.

Große Anstrengungen erfordert jedoch die Wasserversorgung. Gewaltigen Stauseen an den Flüssen im Nachbarstaat Arizona, den Kanalbauten (mit Längen wie zwischen Hamburg und München) von Nord nach Süd und den Aquädukten von den östlich der Sierra Nevada (USA) gelegenen Seen und Schmelzwasser liefernden Bergschneegletschern kommt hier große Bedeutung zu. Da die Nachbarstaaten (Arizona, Nevada) ebenfalls von den ihnen zustehenden Naturressourcen schöpfen wollen, gerät die Landwirtschaft zunehmend unter Druck. Naturschutzauflagen vergrößern diesen weiter.

Nationalparks

In Kalifornien gibt es mehrere Nationalparks. Der wohl bekannteste ist der Yosemite-Nationalpark. Die weniger bekannten aber nicht weniger interessanten sind der Death-Valley-Nationalpark, der Joshua-Tree-Nationalpark, der Lassen-Volcanic-Nationalpark, der Redwood-Nationalpark, der Channel-Islands-Nationalpark, sowie der Sequoia- und Kings-Canyon-Nationalpark

Siehe auch


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