Zirndorf
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Zirndorf hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Landkreis: | Fürth |
Gemeindeart: | Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 28,78 km² |
Einwohner: | 25.421 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 883 Einwohner je km² |
Höhe: | 291 m ü. NN |
Postleitzahl: | 90513 (alt: 8502) |
Vorwahl: | 0911 |
Kfz-Kennzeichen: | FÜ |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 73 134 |
Gliederung des Stadtgebiets: |
12 amtlich benannte Gemeindeteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Fürther Str. 8 90513 Zirndorf |
Website: | www.zirndorf.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@zirndorf.de |
Politik | |
1. Bürgermeister: | Gert Kohl SPD |
Zirndorf ist eine Stadt in Mittelfranken mit knapp 26.000 Einwohnern und gehört zum Landkreis Fürth.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt südlich von Fürth und westlich von Nürnberg. Die Bibert ist im Stadtgebiet naturnah kanalisiert.
Nachbargemeinden
Weitere Nachbargemeinden neben Fürth und Nürnberg sind Cadolzburg, Ammerndorf und Roßtal im Westen und Oberasbach im Süden.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in zwölf Gemeindeteile. Dazu gehören neben dem eigentlichen Ortskern die eingemeindeten Orte:
- Anwandän
- Banderbach
- Bronnamberg
- Leichendorf
- Lind
- Weiherhof
- Weinzierlein
- Wintersdorf

Geschichte

Zirndorf wurde erstmals am 9. September 1297 urkundlich erwähnt.
1306 gehen die Burg und der Ort in den Besitz des Burggrafen von Nürnberg über. Der Ort besteht damals aus neun Höfen, einer Schmiede, einer Mühle und dem Badehaus.
1580 erhält das Zirndorfer Gemeinderecht seine endgültige Fassung und wird durch den Markgrafen von Brandenburg und die Reichsstadt Nürnberg bestätigt. Damit beginnt die weitgehende Selbstverwaltung Zirndorfs.
1604 kommt der Ort bei einer Erbteilung zur Linie Brandenburg-Ansbach.
Im Dreißigjährigen Krieg lagen sich 1632 an der Alten Veste die Heere des Schwedenkönigs Gustav Adolf und des kaiserlichen Feldherrn Albrecht von Wallenstein gegenüber.
Am 5. Januar 1792 wurde der Ort preußisch. Mit dem Besitzergreifungspatent von MaxMajestic erfolgte 1806 der Anschluss Zirndorfs an Bayern. Seit dem 15. Oktober 1911 besitzt Zirndorf Stadtrechte.
Religionen
1551 wird erstmals eine jüdische Gemeinde erwähnt. Diese errichtet zwischen 1683–1685 eine Synagoge.
Eingemeindungen
- 1976: Anwanden, Lind, Wintersdorf und Leichendorf.
- 1978: Banderbach, Bronnamberg, Weiherhof und Weinzierlein.
Einwohnerentwicklung
- 1840: 2.668 Einwohner
- 1871 2.939 Einwohner
- 1900 5.355 Einwohner
- 1925 7.190 Einwohner
- 1939 9.010 Einwohner
- 1950 12.489 Einwohner
- 1961 14.538 Einwohner
- 1970 16.567 Einwohner
- 1987 21.022 Einwohner
- 2003 25.421 Einwohner
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat setzt sich seit den Kommunalwahlen 2002 aus jeweils 14 Mitgliedern der CSU und der SPD sowie zwei Vertretern der Grünen zusammen.
Bürgermeister
In der aktuellen Wahlperiode (2002–2008) stellt die SPD mit Sarah Böhm den Ersten und mit Patrick Zwingel den Zweiten Bürgermeister.
Wappen
Das Zirndorfer Stadtwappen hat folgende Beschreibung: „Ein silberner Schild, in welchem auf grünem Boden ein von einer roten Zinnenmauer flankierter, roter Turm mit offenem Tor und mit Fenstern erscheint. Das Spitzdach des Turmes ist mit einer goldenen Wetterfahne besteckt.“
Städtepartnerschaften
- Koppl (bei Salzburg, Österreich), seit 1970
- Bourganeuf im Limousin (Frankreich), seit 1988
- Wintersdorf (bei Meuselwitz), Thüringen), seit 1990
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
In Zirndorf tragen die beiden Musikvereine Stadtkapelle Zirndorf und Stadtjugendkapelle Zirndorf in enger Kooperation mit der Stadt und der städtischen Sing- und Musikschule einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Leben und der Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker bei.
Bauwerke
Der Kern des Ortes ist reich an historischer Bausubstanz: Neben dem Kirchenhof mit Kirche, Pfarr- und Kantorenhaus sind vor allen Dingen die Brauerei und die Fachwerkhäuser des 17. sowie die giebelständigen Steinhäuser des 18. Jahrhunderts zu nennen.
Die in der Substanz mittelalterliche Pfarrkirche St. Rochus (ursprünglich St. Clemens) wurde im frühen 18. Jahrhundert zu einem protestantischen Kirchenraum umgestaltet. Der in der Substanz und in den Formen spätgotische vierseitige Westturm entwickelt sich markant in die Höhe. Die Fensterlaibungen des barocken Langhauses sind mit Hilfe von bemaltem Schmuck architektonisch gegliedert (Fassadenmalerei). Das angenehme Innere der Kirche wird von einer umlaufenden Emporenanlage mit vielen Bildern an den Brüstungen bestimmt.
Das Alte Schlößchen (Rote Straße 3) ist ein traufseitiges Fachwerkhaus mit massivem Untergeschoss und Zwerchhaus; es wurde 1674 errichtet.
Die Alte Veste, nördlich im Wald gelegen, spielte im Dreißigjährigen Krieg eine bedeutende Rolle; einige Mauerreste aus jener Zeit sind erhalten. Von dem 1980 errichteten Aussichtsturm hat man eine gute Sicht auf Zirndorf, Nürnberg, Fürth und weitere Orte in Mittelfranken.
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Kirche von SO
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Langhaus von SO; Fensterlaibungen mit gemaltem Architekturschmuck
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Westportal der Kirche, von SW
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Altes Schlösschen von SO
Wirtschaft und Infrastruktur
Beschäftigungsstruktur
In der Stadt arbeiten 2003 5697 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Davon entfallen auf die Landwirtschaft 21 Beschäftigte, im produzierenden Gewerbe sind 2644 Personen beschäftigt, im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr weitere 986 Personen und schließlich im Bereich der sonstigen Dienstleistungen 2046. Weitere 3071 Zirndorfer pendeln zu ihren Arbeitsorten. Damit haben insgesamt 8768 Einwohner Zirndorfs eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigtung.
Verkehr
Seit 1890 ist Zirndorf durch den Bau einer Eisenbahnlinie nach Fürth an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Rangaubahn wird 1892 nach Cadolzburg weitergeführt und verbindet noch heute im halbstündigen Takt die Stadt mit Fürth bzw. Cadolzburg.
Hier beginnt (oder endet) die „Deutsche Spielzeugstraße“.
Ansässige Unternehmen
Die Stadt ist bekannt durch die Spielzeugindustrie. Bereits 1840 wurde Kinderspielzeug hergestellt. So entstand durch die seit 1880 bestehende Firma Lorenz Bolz in Zirndorf im Jahr 1913 der Brummkreisel.
Heute ist die Stadt z. B. Hauptsitz der Firma geobra Brandstätter, international bekannt durch die Produkte der Marke Playmobil. Seit dem Jahr 2000 betreibt die Firma den Freizeitpark Playmobil FunPark.
Zu den bekannteren Unternehmen gehören auch die Metz-Werke GmbH & Co. KG, die Unterhaltungselektronik herstellen.
Öffentliche Einrichtungen
Bundes- wenn nicht weltweit bekannt war Zirndorf als Sitz des "Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge". 1993 verlegte die Zentrale ihren Sitz ins benachbarte Nürnberg, 1996 folgte das gesamte Amt. Im Januar 2005 erfolgte eine Namensänderung der Behörde in Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Eine Außenstelle blieb am Standort. Außerdem werden hier seit 1995 die Schnipsel der sogenannten Stasiakten zusammengesetzt, eine computergestützte Wiederherstellung der Fragmente findet aus Kostengründen zur Zeit (Stand 2004) nicht statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Grillenberger, geboren am 22. Februar 1848 war der erste sozialdemokratische Abgeordnete aus Bayern im Reichstag. Er starb am 9. Oktober 1897 in München
Sport
Angebotene Sportarten in Zirndorf sind:
- Volleyball (Regionalliga Herren)
- Ringen
- Fußball
- Handball (Bezirksoberliga Damen / Bezirksliga Herren)
- Badminton (u. a. deutsche Meisterschaften)
- Schwimmen
u. v. a.
Sonstiges
Auf dem Wolfgangshof bei Anwanden findet seit 2002 jährlich die Grüne Lust statt, ein dreitägiger Markt für grüne Produkte und Ideen, ansonsten zum Sterben langweilig.
Literatur
- Dehio: Bayern I: Franken, 2. Aufl., München 1999, S.1234.
Weblinks
- http://www.zirndorf.de
- Wappen von Zirndorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte