Damme (Dümmer)
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Deutschlandkarte, Position von Damme hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Vechta |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 53 m ü. NN |
Fläche: | 104,45 km² |
Einwohner: | 16.162 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 151 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 49401 |
Vorwahl: | 0 54 91 |
Kfz-Kennzeichen: | VEC |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 60 002 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 30 Ortsteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Mühlenstraße 18 49401 Damme |
Website: | www.damme.de |
E-Mail-Adresse: | info@damme.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans-Georg Knappik (CDU) |
Damme ist eine Kleinstadt im niedersächsischen Landkreis Vechta.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt Damme liegt westlich des Dümmer Sees und nördlich des Wiehengebirges am Fuß der Dammer Berge.
Stadtgliederung
Bergfeine, Borringhausen, Clemens-August-Dorf, Damme-West, Dalinghausen, Bokern, Holte, Nienhausen, Damme-Nord, Bexadde, Wienerei, Nordhofe, Wempenmoor, Damme-Ort, Dümmerlohausen, Oldorf, Glückauf, Haverbeck, Klünenberg, Langenteilen, Osterdamme, Osterfeine, Reselage, Sierhausen, Rottinghausen, Greven, Hinnenkamp, Neuenwalde, Ossenbeck, Rüschendorf, Hüde
Geschichte
Die Anfänge der Jahrtausende alten Geschichte des Ortes Damme ergeben sich bereits aus dessen Namen und Lage: an drei Seiten von Moor, nach Nordwesten von einem Waldgürtel umgeben, wie eine Art Damm an der Abdachung der Dammer Berge gelegen. Demzufolge ist Damme schon früh ein bevorzugter Siedlungsraum gewesen.
Funde aus der Wende Alt-/Mittelsteinzeit (um 4000 v. Chr.) am Dümmer bestätigen dies. Mehrere Großsteingräber der Jüngeren Steinzeit (etwa um 2500 v. Chr.), z. B. in Neuenwalde, Gräberfelder der Bronze- und Eisenzeit (ab 1700 v. Chr.) in Bergfeine zeigen eine ununterbrochene Bewirtschaftung und Besiedlung des Dammer Raumes an.Später wird der Ort Zentrum des sächsischen Dersa (auch Dersi-) gaus, den 785 Karl der Große bzw. die Franken erobern, womit die Bewohner christianisiert waren und eine erste Kirchengründung vom Bischof von Osnabrück aus erfolgte.
Aus dieser Zeit stammen die Dersaburg, eine Wallanlage in den Dammer Bergen zwischen Damme und Holdorf, ebenso die sog. 'Römerschanzen' in Sierhausen, zwei kleine vorgeschobene Wallanlagen zur Überwachung der Bohlenwege übers Moor Richtung Süden. 851 gibt es mit dem Zug der Alexanderreliquien nach Wildeshausen eine erste urkundliche Erwähnung der Bauerschaft Bokern, 872 findet man bereits die Bauerschaft Bergfeine genannt.
Um diese Zeit werden die Meyerhöfe eingerichtet. Die Meyer hatten als eine Art Verwaltungsbeamte (der Franken) besondere Aufgaben und Vorrechte gegenüber der sonstigen Bevölkerung, wofür sie große Ländereien und stattliche Hofanlagen erhielten. Im Bereich des heutigen Stadtgebietes gab es allein elf solcher Meyerhöfe. Mit Errichtung des ersten Kirchengebäudes (zwischen 850 und 950) und einer entsprechenden -gemeinde wurde Damme auch als Verwaltungseinheit zum Kirchspiel. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1180, obwohl Damme schon lange Zeit vorher Zentrum von Dersagau und Kirchspiel war.
Danach beginnen Jahrhunderte lange Auseinandersetzungen um die Hoheitsrechte am Kirchspiel Damme zwischen den Fürstbischöfen von Münster und Osnabrück, die sich auf alle Lebensbereiche der Dammer Bürger, vor allem aber der Bauern, immer wieder nachteilig erstreckten und erst 1817 endgültig gelöst wurden, als man Damme zum Teil des Herzogtums Oldenburg (ab 1829 Großherzogtum) machte.
Der Ort war seit dem frühen Mittelalter Dienstleistungs-, Handels-, Gewerbe- (nach dem letzten Weltkrieg durch den Dammer Eisenerzbergbau auch Industrie-) zentrum und natürlich kirchlicher und Verwaltungsmittelpunkt weit über die Dammer Bauerschaft hinaus. Das drückte sich in der Größe des früheren Kirchspiels, 1817–1879 in der Selbstständigkeit eines Amtes Damme, später in der Ausdehnung der Flächengemeinde und heute in seiner mittelzentralen Bedeutung aus.
Während der Hauptort und die Bauerschaften Jahrhunderte lang vom Ackerbürgertum geprägt waren, spielt auch heute noch die intensive Land- und Viehwirtschaft in vielen Außenbezirken eine bedeutende Rolle.
Erst als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Deutschland die Industrialisierung Einzug hielt, begann sich die Struktur des Ortes in der Kaiserzeit zu verändern. Den Anstoß zur Industrie-Entwicklung gab in Damme allerdings rechts spät das 1939 eingerichtete und 1967 aufgegebene Eisenerzbergwerk. Heute werden allein in der Metall-, Holz-, Kunststoff- und Landmaschinenindustrie, dem Bau von Sicherheitssystemen und Präzisionsmodulen für die Automobil-Industrie, den Bereichen Güterfernverkehr und Industriekartonagen neben dem Mittelpunkt-Krankenhaus über 2.500 Arbeitnehmer beschäftigt.
Damme ist inzwischen mit seinen rund 15.400 Einwohnern wirtschaftlicher Mittelpunkt eines Einzugsbereiches von über 38.000 Einwohnern.
Wegen seiner Einwohnerzahl, Siedlungsstruktur und Wirtschaftsverhältnisse wurde Damme am 01. Mai 1982 vom Niedersächsischen Innenminister die Bezeichnung 'Stadt' verliehen.
Unmittelbarer Anzeiger für die uralte Tradition des Raumes ist der Dammer Carneval, der seit dem Mittelalter in unterschiedlichen Formen bis heute – in regionaler Eigenart allerdings eine Woche früher als anderswo – gefeiert wird.
Damme liegt im südlichsten Teil des ehemaligen Großherzogtum Oldenburg. In früherer Vorzeit gab es um Damme stetig Streitigeiten zwischen dem Bistum Münster und Osnabrück um dessen Zugehörigkeit. Bis 1945 war Damme Bestandteil des Landes Oldenburg im Deutschen Reich. Nach 1945 wurde Damme dem Bundesland Niedersachsen angegliedert. Damme gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.
Politik
Stadtrat
Die 32 Sitze des Stadtrates verteilen sich auf
(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)
Städtepartnerschaften
Damme pflegt seit über 30 Jahren eine Partnerschaft zur Stadt Damme in Belgien, die am 10. August 1986 offiziell besiegelt wurde. Es finden regelmäßig Partnerschaftsbesuche auf politischer, sportlicher und kultureller Ebene statt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Damme hat ein Stadtmuseum mit ständig wechselnden Themenausstellungen. Im Stadtmuseum gibt es eine Dauerausstellung über den Dammer Carneval.
Bauwerke
- Pfarrkirche St.Viktor (domartige Pfarrkirche mit herausragendem, frühgeschichtlichem Turm) Sieben Pfarrer hat die katholische St.-Viktor-Kirchengemeinde seit dem Baubeginn ihres neuen Gotteshauses im Jahr 1904 gehabt: Antonius Mertz (bis 1906), Heinrich Zerhusen ((bis 1923), Joseph Krapp (bis 1924), Heinrich Menslage (bis 1951), Bernard Kohake (bis 1972), Hubert Quebbemann (bis 2002) und seitdem Christoph Winkeler.
- vielfältige Kunstwerke im Innenstadtbereich von namhaften und auch lokalen Künstlern laden zum Verweilen und zur differenzierten Betrachtung ein
- Rathausvorplatz (zur Zeit in lebhafter Diskussion wegen der dort aufgestellten Kunstwerke und der Nutzung als Parkplatz)
Parks
- Vom Stadtkern Richtung Bexadde linker Hand ein Naturpark mit der renaturierten "Dammer Donau" und zugehörigen Informations- und Erklärungstafeln
- Naturpark "Dammer Berge"
- Naturschutzgebiet "Dammer Bergsee"
- Naturpark "Dümmer"
Naturdenkmäler
- sehr alter Baumbestand in Holte
Sport
- Schießsport über die zahlreichen Schützenvereine
- jagdliches Schießen über den Hegering
- Segelsport am Dümmer See
- Nordic Walking in den Dammer Bergen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Dammer Karneval
- Bekannt ist Damme durch den Dammer Carneval. Die Umzüge gehören zu den größten Norddeutschlands. Bis zu 100 000 Besucher säumen die Straßen während der Umzüge, die immer sonntags und montags stattfinden, eine Woche vor dem Kölner Rosenmontag.
- Regelmäßig wird am 11.11. der Titel "Dammer Ehrennarr" an eine verdiente Persönlichkeit vergeben.
- Anders als in vielen närrischen Hochburgen stürmen die Narren nicht das Rathaus. Vielmehr sind die Narren Gäste von Rat und Verwaltung in den alt-ehrwürdigen Hallen der Stadtverwaltung. Die Schlüsselgewalt geht erst während der Fastnachtsumzüge an die Narren über. Zumeist in Anwesenheit von polit-prominenten Gästen (zum Beispiel Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff) nehmen die Repräsentanten der Stadt die Fastnachtsumzüge ab.
- Veranstaltungen des Kunst- & Kulter-Kreises
- Der Kunst+Kultur-Kreis Damme e.V. organisiert regelmäßig kulturelle Veranstaltungen. Das Angebot deckt die ganze Bandbreite künstlerischen Schaffens ab, von Musik über Literatur bis hin zur bildenden Kunst. Meist gibt es zwölf Veranstaltungen im Jahr wie etwa Konzerte, Theaterabende, Ausstellungen, Exkursionen. Auch die Kleinen kommen nicht zu kurz: Für sie findet jedes Jahr ein Kindertheater statt.
- Einige Veranstaltungen haben bereits Tradition: So fand der Töpfermarkt im September 2005 schon zum 21. Mal statt.
- Dümmer Eiswette
- Die Dümmer-Eiswette nach Bremer Vorbild findet alljährlich im Januar statt. Die Erlöse kommen einem Umweltprojekt zu Gute. Die Wette findet mit umfassenden Programm vor vielen tausend Besuchern statt. Der Höhepunkt ist der extra eingeflogene Ehrengast (u.a. Henning Scherf, Guido Westerwelle) der testet "steiht oder geiht der Dümmer"
Verkehr
Damme liegt verkehrsgünstig an der A 1. Außerdem gibt es einen Verkehrsflugplatz und eine Flugzeugwerft.
Ansässige Unternehmen
- Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG.
- ZF Lemförder Fahrwerktechnik AG & CO.KG
- ZF Boge Elastmetall GmbH
- Zerhusen Kartonagen GmbH
Medien
Bedeutende Söhne und Töchter der Stadt
- Bernd Kessens, Schriftsteller (Werke: Rabenfluch, Narrenrepublik, Tatort Maisfeld, Der Tätowierer)
- Roswitha Gerdes, (Olympiateilnehmerin in Los Angeles)
- Wolfgang Knabe, Erster Vorsitzender des OSC-Damme, Weltmeister (Dreisprung Klasse M40)
Sport & Vereine
- Rot-Weiß Damme
- SOSC (Südoldenburger Segel-Club)
- OSC Damme
- Schwarz-Weiß Osterfeine
- Güvenspor Damme
Öffentliche Einrichtungen
- Krankenhaus St. Elisabeth-Stift mit rund 250 Betten in mehreren Fach- und Belegabteilungen
- Polizeidienststelle
- Kfz.-Zulassungsstelle des Landkreises Vechta
Bildung
In Damme gibt es fünf Kindergärten, vier Grundschulen, eine Sonderschule, eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Heinrich Beiderhase Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Heinz Holtvogt Träger des Bundesverdienstkreuzes
Weblinks