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Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren

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Fraunhofer-Institut für
Zerstörungsfreie Prüfverfahren
Fraunhofer IZFP
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Saarbrücken
Außenstellen: Fürth
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften
Fachgebiete: Werkstoffwissenschaft, Verfahrenstechnik
Grundfinanzierung: Bund (90 %), Länder (10 %)
Leitung: Randolf Hanke
Mitarbeiter: ca. 205 (Stand: Januar 2014)
Homepage: www.izfp.fraunhofer.de

Leitung PR: Sabine Poitevin-Burbes

Das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP, auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer IZFP“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG) und hat seinen Sitz auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach Ingenieurwissenschaft auf den Gebieten Werkstoffwissenschaft und Verfahrenstechnik zuzuordnen. Das Institut wurde 1972 gegründet, von 1992 bis 2013 bestand zudem ein Institutsteil in Dresden (IZFP-D). Die Institutsteile Saarbrücken und Dresden erhielten 2008 bzw. 2010 die Auszeichnung Ort im Land der Ideen.

Forschung und Entwicklung

Das Fraunhofer IZFP befasst sich mit den physikalischen Methoden der zerstörungsfreien Prüfung und Charakterisierung von Werkstoffen und der Kontrolle und Überwachung von Fertigungsprozessen und Anlagenkomponenten. Die methodischen Verfahren umfassen die physikalischen Verfahrensgrundlagen, die Sensorik, den Gerätebau, Handhabungstechniken, Techniken zur Ergebnisbewertung und Dokumentation sowie die Qualifizierung und Validierung neuer Prüfanwendungen und Prüfgeräte.

Die Forschungs- und Entwicklungsaufgaben gliedern sich in die Schwerpunkte Verkehr, Neue Industrien sowie Materialien und Komponenten. Die Schwerpunkte gliedern sich in verschiedene Arbeitsbereiche.

Die Arbeitsbereiche im Überblick:

  • Automobil
    Dieser Bereich befasst sich mit den Erfordernissen und der Weiterentwicklung zerstörungsfreier Prüfverfahren in der Automobilindustrie. Von besonderer Bedeutung sind hierbei: Leichtbaukonzepte, betriebssichere Auslegung, Fertigungskontrolle, Zuverlässigkeit bei der Nutzung, bedarfsorientierte Wartung und zunehmend auch Recycling-Strategien. Seit 2007 arbeitet am Institut das Innovationscluster Automotive Quality Saar (AQS). Es wird vom BMBF, vom Saarland, der Fraunhofer-Gesellschaft und aus EFRE-Mitteln gefördert und soll die Automobilzulieferer in Fragen der Qualitätssicherung für das Automobil der Zukunft unterstützen.
  • Bahn und Schiene
    In diesem Bereich steht neben Sicherheitsaspekten die Verfügbarkeit der Schienenfahrzeuge im Vordergrund. Beides wird u.a. durch zerstörungsfreie Prüfungen sichergestellt. Das Fraunhofer IZFP Saarbrücken hat für die regelmäßige Prüfung z.B. an Rädern und Radsatzwellen im eingebauten Zustand die Unterflurprüfeinrichtung UFPE und im ausgebauten Zustand die Automatische Ultraschall Radsatzprüfanlage AURA entwickelt.
  • Neue Werkstoffe und Fertigungsverfahren
    In diesem Bereich werden Verfahren zur Qualitätsprüfung von innovativen metallischen Werkstoffen (höchstfeste Stähle, Aluminium, Magnesium), faserverstärkten Kunststoffen, modernen Elastomeren, Funktionskunststoffen, Ingenieurkeramiken, Holz- und Holzwerkstoffen sowie Lebensmitteln entwickelt. Neben den klassischen Verfahren kommen auch neuartige Prüftechniken, wie Kernspinresonanz in Aufsatztechnik, Mikrowellentechnik oder Ultraschall-Kraftmikroskopie zum Einsatz.

Kooperationen

Das Fraunhofer IZFP ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Werkstoffe, Bauteile (VWB). Dieser Verbund bündelt die Kompetenzen der zwölf materialwissenschaftlich orientierten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Institut ist außerdem Mitglied der Fraunhofer-Allianz Bau und kooperiert mit der Fraunhofer-Allianz Vision.

Im Jahr 1998 wurde das Entwicklungszentrum Röntgentechnik gegründet. Dieses ist eine gemeinsame Abteilung des Fraunhofer IZFP und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen.

Im universitären Bereich bestehen enge Kooperationen mit dem Lehrstuhl Zerstörungsfreie Materialprüfung und Qualitätssicherung der Universität des Saarlandes, die den Grundlagenforschungsbedarf des Fraunhofer IZFP abdecken.

Zahlen und Namen

Gründungsdirektor war Paul Höller, der das Institut von 1972 bis 1990 leitete. Ihm folgte Michael Kröning, der das Institut bis 2008 führte.

Der Betriebshaushalt des Fraunhofer IZFP lag im Geschäftsjahr 2011 insgesamt bei über 30 Millionen Euro, hiervon entfielen 18,33 Millionen Euro auf den Institutsteil Saarbrücken und 12,23 Millionen Euro auf den Institutsteil Dresden. Rund 8 Millionen Euro kamen aus der Grundfinanzierung, welche zu 90 % aus Bundesmitteln und zu 10 % aus Landesmitteln finanziert wird. Der überwiegende Teil der Mittel sind Erträge aus der Auftragsforschung für die Wirtschaft sowie aus öffentlichen Projekten. Der Anteil der Industrieerträge am Betriebsaufwand liegt bei 69%.[1]

Das Fraunhofer IZFP wird seit dem 1. Oktober 2013 von Randolf Hanke geleitet, einem international bekannten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Röntgentechnik. Er ist gleichzeitig Leiter des Entwicklungszentrums Röntgentechnik der Fraunhofer-Institute IZFP und IIS.

Am Fraunhofer IZFP sind heute etwa 205 Mitarbeiter beschäftigt, der überwiegende Teil davon sind Wissenschaftler und Techniker.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Sabine Poitevin-Burbes Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit - Fraunhofer IZFP

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht 2011 des Fraunhofer IZFP