Opava
Opava (Troppau) ist eine Stadt im schlesischen Tschechien mit 59.843 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005).
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1195 urkundlich erwähnt. Die Stadtgründung erfolgte im Jahre 1224 mit Magdeburger Recht. Als alte königliche Stadt war immer das Zentrum des Herzogtums Troppau. Nach 1742 bis 1918 war Troppau Hauptstadt von Österreichisch-Schlesien, das 1918 zur Tschechoslowakei kam.
Historische Bauwerke sind die gotische Propsteikirche Maria Himmelfahrt (14. Jahrhundert), die spätgotische Heilig-Geist-Kirche (15. Jahrhundert) und mehrere Barockpalais, u. a. das Palais Blücher-Wahlstadt.
Von 1938 bis 1945 gehörte die Stadt zu Deutschland. Am 20. November 1938 - einen Tag vor der förmlichen Eingliederung in das Reichsgebiet - schied sie aus dem Landkreis Troppau aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. Am 1. Mai 1939 wurden der Stadt die Umlandgemeinden Gilschwitz, Jaktar und Katharein eingegliedert. In Troppau hatte ferner einer der drei Regierungspräsidenten für den Reichsgau Sudetenland seinen Sitz. 1945/46 wurden die deutschen Bewohner aus ihrer Heimat vertrieben.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gegenwart bekommt Opava wieder den Status eines wichtigen Geschäfts - und Kulturzentrums. Sie ist der Sitz einer Reihe von wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen, die überregionale Bedeutung haben, wie z. B. das Schlesische Landesmuseum, die Schlesische Universität Opava, die Schlesische Anstalt der Akademie der Wissenschaft etc. Auch das Bankfach ist hier weitläufig vertreten.
Die Stadt Opava gehört zum Industrieballungszentrum von Ostrava und stellt vor allem Bergbauausrüstungen her.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die St. Adalbert Kirche, erbaut von den Jesuiten in den Jahren 1675 - 1679.
Die Stadt Troppau hatte einen eigenen Kulturpreis gestiftet. Bekannt ist die Verleihung 1944 an den aus der Nähe stammenden Bibliothekar und Schriftsteller Dr. Robert Hohlbaum.
Persönlichkeiten
Ein bekannter Sohn der Stadt im Mittelalter ist der Chronist Martin von Troppau (Martin z Opavy). Ein weiterer Sohn der Stadt ist der Komponist Felix Woyrsch.
Söhne und Töchter der Stadt
- 1911, 9. September, Gerhard Gerlich, † 27. Dezember 1962, deutscher Politiker (CDU), MdL (Schleswig-Holstein)
- 1848, 6. Dezember, Johann Palisa, † 2. Mai 1925 in Wien, Astronom
- 1887, 23. März, Kuno Kothny, † 1961 in Wien, Röntgenologe und Internist
Sonstiges
Die Patenschaft für die Heimatvertriebenen aus Troppau hat nach 1945 die Stadt Bamberg übernommen.