Adalbert von Prag
Swiety Wojciech (deutsch Adalbert von Prag) wurde ca. 956 in Libesice in Ostböhmen (Libice) in Ostböhmen geboren und als Wojciech (tschechisch: Vojtěch, polnisch: Wojciech) getauft. Er entstammte einem Adelsgeschlecht; seine Mutter war verwandt mit Kaiser Otto I.. Wojciech studierte zehn Jahre lang in Magdeburg unter Adalbert von Magdeburg; als dieser starb, nahm Wojciech ihm zu Ehren den Namen Adalbert an. 983 wurde er Bischof von Prag. Die Päpste schickten Adalbert mehrere Male nach Böhmen. Adalbert taufte Geza von Ungarn und dessen Sohn Stephan; auch bemühte er sich, die Polanen zu taufen.
Adalbert hatte schon 977 die Idee, Missionar in Preußen zu werden. Nachdem er Ungarn zum Christentum bekehrt hatte, wurde er vom Papst beauftragt, die noch heidnischen Prussen (Pruzzen) zu taufen. Der benachbarte Herzog der Polanen, Boleslaw I. Chrobry, schickte seine Soldaten mit Adalbert. Adalbert und sein Geleit kamen bei Gdansk nach Preußen und gingen entlang der Ostsee. Adalbert hatte schon einige Pruzzen (Preußen) getauft. Adalbert beachtete die Warnungen der heidnischen Pruzzen nicht, die heiligen Eichenhaine zu betreten und Adalbert wurde daher am 23. April 997 nahe Fischhausen, dem heutigen Primorsk, beim Fluss Nogat erschlagen.
Herzog Boleslaw löste den Leichnam, gegen Gold in höhe von Adalberts Gewicht aus; er wurde zunächst in der Metropolitankirche in Gniezno beigesetzt, aber 1038 nach dem polnisch-tschechischen Krieg, nach Prag gebracht.
Nachleben
Bald nach seinem Tod, im Jahre 999, wurde er von Papst Sylvester II. als Adalbert von Prag heilig gesprochen. Sein Leben wurde in der Vita St. Adalberti von verschiedenen Biographen beschrieben. Der erste Verfasser der Vita lebte vermutlich am kaiserlichen Hof in Aachen und Lüttich (Liege), obwohl man lange Zeit annahm, dass der römische Mönch Johann Canaparius die erste Vita geschrieben habe.
Adalbert von Prag wurde Schutzpatron von Preußen, Ungarn, Böhmen und Polen. Adalberts Gebeine ruhen seit 1039 im Veitsdom in Prag. Trotz seines Misserfolgs gilt er als Missionar Preußens.
Am Dom zu Gnesen befindet sich eine in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts angefertigte Bronzetür, welche einen Reliefzyklus zum Leben des hl. Adalbert zeigt.
Zur 1000-jährigen Gedenkfeier 1997 wurden Sonderbriefmarken mit dem Porträt Adalberts in Deutschland und Ungarn herausgegeben. In Polen feierte man das "St. Wojtech Fest", zusammen mit dem Jubiläum 1000 Jahre Gdansk (Danzig).
Gedächstnistag ist der 23. April.
Literatur
- Adalbert 1), in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 1, S. 100
Weblinks
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