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Achim (Landkreis Verden)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Achim (Weser) hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Verden
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 65,1 km²
Einwohner: 29.995 (1. Januar 2004)
Bevölkerungsdichte: 461 Einwohner/km²
Postleitzahl: 28832
(alt: W-2807)
Vorwahl: 04202
Kfz-Kennzeichen: VER
Gemeindeschlüssel: 03 3 61 001
Adresse der
Stadtverwaltung:
Obernstr. 38
28832 Achim
Website: www.achim.de
E-Mail-Adresse: stadt@achim.de
Politik
Bürgermeister: Christoph Rippich (SPD)

Achim ist die größte Stadt im Landkreis Verden in Niedersachsen (Deutschland), nahe Bremen.

Geografie

Geografische Lage

Achim liegt in der Niederung der Weser in einer Geestlandschaft. Um Achim befinden sich naturbelassene Moore.

Badener Berge

Die Badener Berge befinden sich in der Ortschaft Baden, einem Ortsteil von Achim. Die Landschaft ist geprägt von der Wesermarsch im Westen, von Dünenerhebungen von bis zu 40 m und dem Badenermoor im Westen. Bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet nur spärlich besiedelt und die Menschen lebten vom Kartoffelanbau, von der Schafzucht und den ausgelagerten Fabriken der Stadt Bremen.

In den Badener Bergen konnten von Hans Höppner in den Jahren 1898 und 1900 rund 200 der 250 in Deutschland bekannten Bienenarten nachgewiesen werden. Rund hundert Jahre später waren es laut Riemann nur noch 130 Bienenarten.

Öllager

Das Badener Öllager ist Teil einer Bunkeranlage aus dem ersten Weltkrieg. Sie wurde 1917 errichtet. Sie diente als Umschlagplatz für Rohöl, Heizöl und Treibstoff. Es wurden 14 unterirdische Behälter angelegt, die letzten beiden Behälter wurden jedoch wieder verschrottet. Während der Weimarer Republik war das Öllager an Ölfirmen vermietet. Im Rahmen der Remilitarisierung Deutschlands vor dem zweiten Weltkrieg wurde das Öllager erweitert und ausgebaut (ca. 36 Tanks). Aus den zweiten Weltkrieg unbeschadet hervorgegangen wurde das Lager 1956 von den englischen Besatzungstruppen gesprengt.

Das Gebiet blieb jedoch weiter in militärischer Nutzung und wurde zum Truppenübungsplatz für die deutsche Bundeswehr. Die zahlreichen Gefechtsübungen und Panzerfahrten hatten einen gravierenden Einfluss auf die Vegetation. Ähnlich anderer Truppenübungsplätze entstand eine typische Sand-Heiden-Landschaft wie in der Lüneburger Heide.

Mit zunehmender Randbesiedelung der angrenzenden Gemeinde Baden in den 1970er und 1980er Jahren des 20. Jahrhunderts begann zunehmend eine Unratverschleppung in das Wald-Heide-Gebiet. Zu diesem Unrat zählen vor allem Gartenabfälle und Tierfäkalien. Neue Gartenpflanzen, so wie Hunde und Katzen, löschten Teile der Fauna und Flora in diesem Gebiet aus. Es konnten 151 verschiedene Pflanzenarten im Öllager nachgewiesen werden (Stand 2003 und 2004).

Der Truppenübungsplatz und die dazugehörige Steuben-Kaserne wurden zu Beginn des Jahres 2003 geschlossen. Langfristig wird das noch immer einmalige Gebiet dem Städtebau weichen müssen.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1091 als Arahem. Die beherrschende Höhe des Lindenberges südlich von Bremen, an die sich das alte Arahem lehnte, ist eine heidnische Kult- und Gerichtsstätte gewesen. Achim ist Versammlungsort eines sächsischen Hundertschaftsgerichts (später Gohgericht). Dreimal jährlich tagte das Gogericht bei der Gerichtslinde unter Vorsitz des Gografen, des "Stallers". Anfänglich wurde dieser gewählt, dann wurde dieses Amt den Herren von Clüver vom Erzbistum Bremen als Lehen übertragen. Die Bezeichnung Gogericht erhielt sich für den Verwaltungsbezirk bis 1852, seine Nachfolge trat ein Amtsgericht an.

In Achim erichtete im 12. Jahrhundert die christliche Mission eine Taufkirche; sie war die Vorgängerin der heutigen bereits 1257 erwähnten Kirche in Achim.

1381 wird Achim durch Kämpfe zwischen dem Herzog Albrecht von Sachsen mit dem Erzbischof von Bremen in brandgesetzt.

Von 1626-1712 wechselweise von Dänen und Schweden besetzt. Während des Siebenjährigen Krieges von den Franzosen besetzt. Nach dem Wiener Kongreß von 1815 gehört Achim zum Königreich Hannover.

Seit 1847 existiert ein Bahnhof, Achim liegt an der Strecke zwischen Bremen und Hannover sowie an der sogenannten Amerikalinie von Bremen über Uelzen nach Berlin bzw. Magdeburg.

1932 werden die beiden Kreise Verden und Achim zum Kreis Verden zusammengelegt.

Seit dem 1. Mai 1949 ist Achim eine selbstständige Stadt mit Stadtrechten.

Politik

Stadtrat

Der Rat besteht aus 36 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften existieren mit 2 Städten: Seit 1989 mit der Stadt Nowa Sól in Polen und seit 1992 mit Cēsis, einer Kreisstadt mit ca. 26.000 Einwohnern in Lettland.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt liegt direkt an den Eisenbahnlinien Bremen - Hannover und Bremen-Uelzen (Amerikalinie), sowie an den Autobahnen A1 sowie A27.

Einrichtungen

Achim ist neben Verden Standort der "Aller-Weser-Klinik", eines Krankenhauses der Regelversorgung in kommunaler Trägerschaft.