Worms-Pfiffligheim
Pfiffligheim Stadt Worms
| |
---|---|
![]() | |
Koordinaten: | 49° 38′ N, 8° 19′ O |
Höhe: | 110 m ü. NN |
Fläche: | 4,63 km² |
Einwohner: | 3386 (31. Dez. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 731 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1898 |
Postleitzahl: | 67549 |
Vorwahl: | 06241 |
![]() Lage von Pfiffligheim in Worms
| |
![]() Ortseinfahrt auf der Donnersbergstraße, von der Wormser Innenstadt kommend
|
Pfiffligheim [mundartl. Piffelkum, Aussprache Stadtteilen der Nibelungenstadt Worms und hat 3386 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2012).[1]
] ist einer von 13Lage und Zahlen
Pfiffligheim liegt etwa drei km westlich der Wormser Stadtmitte. Im Norden grenzt Pfiffligheim an das Flüsschen Pfrimm mit dem Pfrimmpark, offiziell Karl-Bittel-Park und den Stadtteil Hochheim. In westlicher Richtung gelangt man, dem Flusslauf folgend, zunächst an den nordwestlich gelegenen Stadtteil Leiselheim und danach ab der A 61, welche an der Stadtteilgrenze mit der Talbrücke Pfeddersheim das Tal der Pfrimm überspannt, zum weiter westlich gelegenen Pfeddersheim. Die Pfiffligheimer Gemarkungsgrenzen gehen zum Teil erheblich über die nördliche und auch über die westliche Stadtteilgrenze hinaus.[2] Im Süden liegt der Stadtteil Horchheim und im Osten geht es übergangslos nach Worms hinein, wobei hier aus Pfiffligheimer Sicht die Stadtteilgrenze zum Teil über die Gemarkungsgrenze hinaus geht. Die Gemarkungsfläche beträgt 463 ha. Das sind 4,3 % der Gesamtfläche von Worms inkl. Stadtteile
Geschichte
Erstmals 1068 urkundlich unter dem Namen Phephilineheim erwähnt, kann Pfiffligheim auf eine äußerst lange Dorf- und Siedlungsgeschichte zurückblicken. Ab etwa 1000 v. Chr. kann eine Dauerbesiedlung nachgewiesen werden. Keltische Wohngruben mit ihren Pfostenlöchern sowie zahlreiches keramisches Material fanden sich an der Donnersbergstraße, oberhalb der Pfrimm. Seinen Namen verdankt der Ort dem Franken Pephilo, der Pfiffligheim um 500 n. Chr. in Besitz nahm und hier sein Heim erbaute. Sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch später im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Pfiffligheim völlig zerstört. Eine 1698 angeordnete Bevölkerungserhebung weist in Pfiffligheim nur noch 33 Familien mit 160 Personen nach. Um 1700 erbauten die Pfiffligheimer ein Rathaus. Die evangelische Pfarrkirche mit einem malerischen Zwiebelturm wurde 1722 erbaut. Nachdem der Ort durch den Vergleich zwischen Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz und seinem Bruder Bischof Franz Ludwig von Worms im Jahr 1705 zur Kurpfalz gekommen war, wurde es dem Oberamt Alzey unterstellt und blieb bei der Kurpfalz bis zu den politischen Umwälzungen zu Ende des 18. Jahrhunderts. Nach der Abtretung des Linken Rheinufers an Frankreich im Jahr 1801 wurde das Dorf französisch. Im Juli 1816 kam das Dorf zum Großherzogtum Hessen. Gleichzeitig mit den Vororten Neuhausen und Hochheim wurde Pfiffligheim 1898 in die Stadt Worms eingemeindet.
Die neu errichtete Wormser Straßenbahn kam 1906 mit einer Gleisführung durch die Donnersbergstraße und die Landgrafenstraße nach Pfiffligheim. Mit zwei Haltestellen (eine an der Wehrgasse und der Endpunkt am Rathaus) brachte die Straßenbahn die endgültige Anbindung an die Stadt Worms. Im Jahr 1956 wurde auf einen Buslinienverkehr umgestellt.
Seit 1994 wird durch die Wahl eines Ortsvorstehers[3] eine gewisse Eigenständigkeit dem Ort wieder zurückgebracht.
Wappen
Das Wappen von Worms-Pfiffligheim ist in Silber eine blaue Ortsmarke. Wolfssense mit rechtwinkliger Vierung oben vorne am Stiel, unten beseitet von zwei roten Sternen.
Lutherbaum

Ein historisches Wahrzeichen von Pfiffligheim ist der Lutherbaum, eine Ulme, deren Stamm heute noch als Denkmal gepflegt wird. Sie war mit über 30 m Höhe und einer Breite von 9 m eine der größten Ulmen überhaupt und übertraf in Höhe und Breite die Ulme in Schimsheim und die Ulme von Hampstead in Middlesex, Südengland, die als die größte Ulme der Welt bezeichnet wurde.
Am 26. Oktober 1870 tobte ein Orkan, der etwa zwei Drittel des Ulmenstammes zerbrach. Um den Baumstumpf und die Äste zu erhalten, wurde begonnen, den Boden umzugraben und kräftig zu düngen, worauf der Stamm begann, wieder auszuschlagen. 1899 wurden freiliegende Partien seines Inneren fachmännisch geteert und ausgemauert und er erhielt eine schützende Einfriedung. Bei einem Gewittersturm am 29. August 1912 brach der Baum erneut zusammen und die Stadtverordnetenversammlung bewilligte zur Erhaltung des Stammes nochmals Mittel und fasste den Baum mit einer Steinbank ein. Sowohl bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen, als auch bei Konfirmationen, Trauungen und anderen Ereignissen stand der Baum im Mittelpunkt. 1949 starb der Lutherbaum endgültig ab. Ab dem Jahr 1998 erfolgte die Sanierung des Baumtorsos und der Gedenktafel sowie – durch Spenden finanziert – im Frühjahr 1999 die Pflanzung einer jungen Ulme im Inneren des Denkmals.[4]
Veranstaltungen
Am Wochenende des letzten Sonntags im Juli findet seit 1987 alljährlich in Piffelkum die Kerb statt. Von Freitag bis Montag gibt es ein buntes Treiben durch die Kerwestraße und den Höfen mit tausenden Gästen und mehreren Livebands. Feste Bestandteile der Kerb in Piffelkum sind am Samstag der Häuserschmückwettbewerb, am Sonntag der Festumzug, und zum Ausklang am Montag das Schubkarrenrennen.
Siehe auch
Weblinks
- Pfiffligheim auf der Homepage von Worms
- Heimatverein Worms-Pfiffligheim e.V.
- Interessengemeinschaft Piffelkumer Kerb e.V.