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Jan Udo Holey

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Jan Udo Holey (* 22. März 1967 in Dinkelsbühl) ist ein deutscher Autor und Verschwörungstheoretiker.

Leben

Seine Eltern beschäftigten sich schon während seiner Kindheit mit esoterischen und religiösen Themen. Holey war bis zu seinen ersten Buchveröffentlichungen nach eigenen Angaben zuvor unter anderem in der Punkszene und in antifaschistischen Gruppen aktiv. Bekannt wurde er dadurch, dass seine ersten beiden verschwörungstheoretischen Bücher wegen Volksverhetzung indiziert und beschlagnahmt wurden (siehe Literatur).

Seine ersten Bücher verbreitete er unter dem Pseudonym Jan van Helsing. Sein Pseudonym geht auf den Vampirjäger Abraham van Helsing aus dem Roman Dracula von Bram Stoker zurück.

Seit 1998 hat er einen eigenen Verlag, Ama-Deus Verlag, in dem er seine eigenen Werke und die Werke ähnlich gesinnter Autoren veröffentlicht.

Zu seinen Büchern

In seinen ersten beiden Büchern Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert (1993) und Geheimgesellschaften 2 kombiniert er Science-Fiction, Esoterik und Nazi-Mythologie mit Ufologie und einer angeblichen zionistischen Weltverschwörung. Der erste Band von Geheimgesellschaften wurde im deutschsprachigen Raum vor seinem Verbot (laut eigenen Angaben) über 100.000 Mal verkauft.

Laut Jan Udo Holey hat die "Bruderschaft der Schlange", die angebliche in antiken Mesopotamien entstanden sein soll, welche heute wichtige Schlüsselpositionen übernommen hätte und die Welt zu ihrer Weltherrschaft, die sogenannte "Neue Weltordnung", dirigieren würde. Synonym für diese Bruderschaf benutzt er den Begriff Illuminati (nicht zu verwechseln mit den von ihm sogenannten "bayerischen Illuminaten").

Die "Bruderschaft der Schlange" soll sich am Bild der Freimaurer orientiert haben, welche nach van Helsing schon am Bau der ägytischen Pyramiden mitgewirkt haben sollen. Nach offizieller Geschichtsschreibung tauchten die Freimaurer aber erst im 18. Jahrhundert auf.

In der Gegenwart soll diese Verschwörung eine zionistisch-freimaurerische "Verbrecher"-Elite sein, die immer wieder aufs neue Kriege und Revolutionen anfachen würde und letztendlich durch einen 3. Weltkrieg, der durch den Nahostkonflikt mit Israel entstehen soll, die Macht ergreifen wollen.

Die Banken und Bankiers spielen in seinem Weltbild eine große Rolle (siehe Rothschild, Federal Reserve Bank). Dabei versteht er es geschickt, unter Nicht-Historikern wenig verbreitete Fakten, wie die Existenz der Thule-Gesellschaft als eine Vorläuferorganisation der NSDAP, oder den Einfluss der amerikanischen Freimaurer bei der Gründung der USA in frei Erfundenem einzubinden, so dass sich für einen Laien das stimmige Gesamtbild einer Verschwörung ergibt.

Insbesondere die von ihm als ein Produkt einer jüdisch-rabbinerischen Verschwörung angeführten, bereits 1921 von der englischen Zeitung Times als Fälschung entlarvten, Protokolle der Weisen von Zion, die eine nicht unbedeutende Rolle bei der Ausbreitung des Antisemitismus und speziell in nationalsozialistischen Schriften spielten, haben zu dem Verbot seiner ersten Bücher in Deutschland geführt.

Holey hat in seinen Büchern ein buntes Sammelsurium an esoterischen und verschwörerischen, im wesentlichen zuerst im amerikanischen Raum verbreiteten, Thesen zusammengetragen. Das Panoptikum reicht dabei von Nostradamus über die Wiedergeburt bis hin zu Enthüllungen der angeblichen Mörder von John F. Kennedy und Uwe Barschel. Dabei zitiert er in erster Linie andere Verschwörungstheoretiker, die weithin als Antisemiten und Neonazis bekannt sind, (zum Beispiel Gary Allen, Des Griffin, Dieter Rüggeberg), aus deren Schriften er abschreibt. Da diese sich auch oft widersprechen, ist sein Werk nicht als eigenes Theoriengebäude, sondern eher als Aufzählung möglichst vieler, die existierende Gesellschaft in Frage stellender, Meinungen und Vermutungen zu verstehen.

Während Kritiker ihn aufgrund der erwähnten Versatzstücke in den rechtsextremistischen Autorenkreis einordnen, betonen seine Anhänger, dass seine Kritik sich nicht gegen das Judentum oder ein Volk, sondern gegen die „Mächtigen“, insbesondere gegen Großkapital und Politik richte, die eine Neue Weltordnung planten. Diese Kritik krankt jedoch in der Ausführung an der Nähe zum nationalsozialistischen Gedankenmuster des „jüdischen Großkapitals“, infolgedessen Millionen von „kleinen Bürgern“ ermordet und vertrieben wurden und erreicht damit unbestreitbar, insbesondere in Deutschland, die Grenzen eines angeblich von ihm gewollten wertfreien Diskurses. Für die Esoterikszene hatte 1996 die Zeitschrift esotera, damals mit rund 20000 Lesern noch einflussreiches Sprachrohr einer rationalen Esoterik, Holeys Bücher einer ähnlich vernichtenden Kritik unterzogen.

Hauptargumente gegen seine Schriften sind, dass er sich in seinen Aussagen auf unseriöse Quellen stütze oder aus dem Zusammenhang gerissene Zitate verwende. Als Beleg für Realitätsferne des Autors werden Aussagen herangezogen, in denen er in einem von rechten Internetseiten vertriebenen Videogespräch Neonazi-Gruppen als vom Mossad finanzierte Schlägertrupps abtut.

Werke

unter Pseudonym

unter Realnamen

Literatur

  • E. Gugenberger/F. Petri/R. Schweidlenka: Weltverschwörungstheorien. Die neue Gefahr von rechts. Deutike-Verlag. Wien-München, 1998. ISBN 3216303780
  • F.P. Heller/A. Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten. Schmetterling-Verlag. Stuttgart, 1998. ISBN 3926369094
  • F.P. Heller/A. Maegerle: Die Sprache des Hasses. Rechtsextremismus und völkische Esoterik. Jan van Helsing, Horst Mahler .... Schmetterling-Verlag. Stuttgart, 2001. ISBN 3426800470