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Niedernhausen

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Wappen Karte
Datei:Niedernhausen.PNG Deutschlandkarte, Position von Niedernhausen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Rheingau-Taunus-Kreis
Fläche: 35,31 km²
Einwohner: 14.648 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 415 Einwohner je km²
Höhe: 254 bis 592 m ü. NN
Postleitzahl: 65527 (alt: 6272)
Vorwahl: 06127
Geografische Lage: 50° 10' n. Breite
8° 19' ö. Länge
Kfz-Kennzeichen: RÜD
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 06 43 90 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Wilrijk-Platz
65527 Niedernhausen/Ts.
Offizielle Website: www.niedernhausen.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@niedernhausen.de
Politik
Bürgermeister: Günter F. Döring
(SPD, seit 1989)
Gemeindevertretung:
Sitzverteilung
(33 Sitze):
CDU 16
SPD 12
B90/Grüne 4
FDP 3
parteilos 2

Niedernhausen im Taunus ist eine Gemeinde im deutschen Bundesland Hessen. Sie liegt im Mittelgebirge Taunus. Die Ortsteile Niedernhausen (der alleine über die Hälfte der Gesamteinwohner beherbergt) und Königshofen erstrecken sich an den Hängen eines Tals. Der Ortskern befindet sich in der Talsohle. Die Gemeinde ist umgeben von Mischwald (58 % der Gemarkungsfläche).

Geographie

Lage

Blick über Niedernhausen mit der Theißtalbrücke

Niedernhausen liegt inmitten des Mittelgebirges Taunus und umgeben vom Naturpark Rhein-Taunus auf einer Höhe zwischen 254 m ü NN (auf dem Wilrijkplatz beim Niedernhausener Rathaus) und 592 m ü NN (auf dem Gipfel der Hohen Kanzel).

Die genaue geographische Lage ist ca. 50 Grad 10 Min nördlicher Breite und 8 Grad 19 Min östlicher Länge; Niedernhausen liegt somit ca. 10 km nördlich der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und ca. 35 km westwestnördlich von Frankfurt am Main.

Die höchste Erhebung des Taunus, der Große Feldberg mit 880 m ü NN, liegt ca. 10 km in nordöstlicher Richtung und ist von Niedernhausen aus sichtbar. In west-östlicher Richtung verläuft durch das Gemeindegebiet ein Tal, welches in der Niedernhausener Ortslage Autal heißt. An seinen Hängen erstrecken sich die meisten Wohngebiete. Ausgehend von diesem Tal verläuft von Niedernhausen aus in süd-westlicher Richtung das Naherholungs- und Naturschutzgebiet Theißtal, parallel und nördlich hierzu, von Engenhahn nach Niederseelbach, verläuft das Daisbachtal . Zwischen diesen Tälern liegt ein Höhenzug, zu dem auch die Hohe Kanzel und der Hellberg (436 m ü NN) gehören. Nördlich des Autals gibt es einen weiteren Höhenzug, zu dem unter anderem der Eselskopf (391 m ü NN), der Buchwaldskopf (492 m ü NN) und der Grosse Lindenkopf (499 m ü NN) zählen. Nördlich des Daisbachtales liegt der Lenzenberg (462 m ü NN), südlich des Theißtales der Hahnberg (447 m ü NN).

Durch das Gemeindegebiet fließen drei Bäche. Der größte ist der Daisbach, der von Engenhahn kommend über Niederseelbach durch das Autal durch Niedernhausen fließt. Er verläßt im Südwesten das Gemeindegebiet in Richtung Niederjosbach und Eppstein, von wo ab er Schwarzbach heisst und bei Okriftel in den Main mündet. Der Theißbach entspringt im Theißtal und mündet am Niedernhausener Rathaus in den Daisbach. Der Josbach entspringt bei Oberjosbach und mündet in Niederjosbach ebenfalls in den Daisbach.

Flächennutzung im Gemeindegebiet von Niedernhausen
Flächennutzung im Gemeindegebiet von Niedernhausen

Durch das Gemeindegebiet verlaufen in west-östlicher Richtung etwa parallel zum Autal die Bundesautobahn 3, die ICE-Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main sowie die Eisenbahngleise der Main-Lahn-Bahn von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn.

Gliederung und angrenzende Gemeinden

Die Gemeinde besteht aus den sechs Ortsteilen Engenhahn, Königshofen, Niedernhausen, Niederseelbach, Oberjosbach und Oberseelbach. In Niedernhausen wohnen dabei über die Hälfte der Einwohner; hier gibt es auch die großen Baugebiete Lenzhahner Weg und Schäfersberg.

Angrenzende Städte sind im Westen Taunusstein, im Westen und Norden Idstein (beide im Rheingau-Taunus-Kreis), im Osten Eppstein (Main-Taunus-Kreis) und im Süden die kreisfreie Landeshauptstadt Wiesbaden.

Geschichte

Gesamtgemeinde

Niedernhausen besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden Niedernhausen, Oberjosbach, Königshofen, Niederseelbach, Oberseelbach und Engenhahn. Am 1. Januar 1977 wurden sie im Zuge der Gebietsreform zur Großgemeinde Niedernhausen zusammengeschlossen (Königshofen bereits 1971). Der größte Ort wurde dabei zum Namensgeber der Gesamtgemeinde.

Die einzelnen Ortsteile blicken auf eine lange Geschichte zurück. Oberjosbach wurde bereits 1196 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, Niederseelbach 1215, Oberseelbach 1220, Engenhahn 1221, Niedernhausen und Königshofen 1283 (widersprüchliche Angaben sprechen hier von 1233). Zuvor waren in der Gemarkung von Niedernhausen schon die Römer vertreten: ab 86 n. Chr. begannen sie, zwischen dem heutigen Oberseelbach und Idstein den am 15. Juli 2005 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhobenen Limes anzulegen. Das Gebiet des heutigen Niedernhausen lag dabei auf römischer, dasjenige Idsteins auf germanischer Seite. Auf der Dasbacher Höhe an der Landstraße zwischen Niedernhausen und Idstein wurde in direkter Nachbarschaft zur Niedernhausener Gemarkungsgrenze anlässlich des Hessentags 2002 der Nachbau eines römischen Wachturms errichtet. Etwa 2 km nördlich von Oberseelbach, beim Idsteiner Ortsteil Heftrich, befand sich das Kastell Alteburg.

Die Geschichte der einzelnen Ortsteile von Ost nach West sei nachfolgend näher behandelt.

Oberjosbach

Oberjosbach wurde bereits im Jahre 1196 zum ersten Mal urkundlich erwähnt: Aus Gründen der "Zunahme an Bevölkerung und Besitztum" übertrug der der Erzbischof von Mainz der Gemeinde "Gosbach" (dem heutigen Oberjosbach) das Recht zum Bau einer eigenen Pfarrkirche. Somit wurde der Ort durch die Herren von Eppstein beherrscht, gehörte deswegen zum Kurfürstentum Kurmainz und war demzufolge katholisch. Die neu erbaute Kirche wurde bei Streitigkeiten zwischen Nassau und Eppstein im Jahre 1288 wieder zerstört. Die Grenze zwischen Oberjosbach und dem nassauischen Niedernhausen wurde erst 1806 bedeutungslos, als der Ort zum neu gegründeten Herzogtum Nassau kam. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich in den nächsten Jahrhunderten kaum und lag nie über 300 Einwohnern. Erst mit der allgemeinen Industrialisierung im Rhein-Main-Gebiet und dem Bau der Eisenbahn bis nach Niedernhausen im Jahre1877 änderte sich dies, im Jahre 1888 wurden 399 Einwohner gezählt.

Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl durch die Aufnahme zahlreicher Heimatvertriebener, überwiegend aus dem Sudetenland, sowie durch die Ausweisung von Neubaugebieten stark an. Heute zählt Oberjosbach ca. 2.150 Einwohner, ist damit der zweitgrößte Niedernhausener Ortsteil, der allerdings seinen dörflichen Charakter weitgehend bewahrt hat.

Niedernhausen

Niedernhausen wurde im Jahre 1283 erstmals urkundlich erwähnt. Es hatte über Jahrhunderte hinweg aus einem kleinen Dorf mit nur wenigen Familien im Talgrund bestanden, sowie aus einigen wenigen Häusern etwa in Höhe des heuigen Waldschwimmbads. Letztere kleine Ansiedlung nannte sich Obernhausen, sie fiel jedoch den kriegerischen Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges zum Opfer. Niedernhausen gehörte die meiste Zeit zum Haus Nassau, ab dem Jahre 1806 zum Herzogtum Nassau, schließlich ab dem Jahr 1866 zu Preußen.

Einen wichtigen Entwicklungsschub bekam der Ort durch den Eisenbahnanschluss im Jahre 1877: Die Main-Lahn-Bahn verband Frankfurt am Main mit Limburg an der Lahn und in Niedernhausen wurde der erste Bahnhof gebaut. Als im Jahre 1879 die Verbindung nach Wiesbaden eröffnet wurde ("Ländchesbahn"), wurde Niedernhausen Eisenbahnknotenpunkt und es entstanden Gleis- und Abfertigungsanlagen für die Dampflokomotiven. Ein alter Lokschuppen sowie ein dazu gehöriger Wasserturm sind noch heute erhalten.

Die bisher auf die Landwirtschaft ausgerichtete Bevölkerung hatte fortan die Möglichkeit, industrieller und handwerklicher Tätigkeit in den nun leicht zu erreichenden Städten nachzukommen. Durch die leichte Erreichbarkeit konnte Niedernhausen nun sogar zum Luftkurort aufsteigen, zahlreiche alte Hotel-Villen der Gründerzeit im ehemaligen Kurviertel an der "Schönen Aussicht" belegen dies. Zudem ist heute noch die alte Jugendherberge an der Frankfurter Straße zu finden. Das inoffizielle Kurhaus war die ehemalige Pulvermühle im Theißtal.

Um die Jahrhundertwende hatte der Ort ca. 1.200 Einwohner, im Jahre 1906 wurde ein neuer repräsentativer Bahnhof gebaut. Mit dem Bau der Autobahn in den Jahren 1937 bis 1939 gab es einen weiteren Aufschwung, da Niedernhausen einen eigenen Autobahnanschluss erhielt, der von der steigenden Zahl der Autos genutzt werden konnte.

Die grosse Verkehrs-Bedeutung des Ortes führte im 2. Weltkrieg zu mehreren Fliegerangriffen auf Niedernhausen, der größte Angriff zerstörte am 22. Februar 1945 das Bahnhofsgebäude, die Gleisanlagen sowie 30 abgestellte Lokomotiven und zahlreiche Waggons. Die Theißtalbrücke überstand dagegen wie ein Wunder den Krieg.

Planung und Bau der S-Bahn Rhein-Main führten, als absehbar war, dass Niedernhausen eine der Endstationen werden sollte, am Ende der 1960er Jahre zu starkem Bevölkerungswachstum. Das große Baugebiet Lenzhahner Weg wurde ausgewiesen, die erste S-Bahn erreichte den Niedernhausener Bahnhof 26. September 1971.

Am 1. Januar 1977 erfolgte der Zusammenschluss zur Großgemeinde Niedernhausen. Ab 1985 wurde ein weiteres großes Baugebiet auf dem Schäfersberg ausgewiesen.

Königshofen

Königshofen wurde um 1220 erstmals in einem Verzeichnis des Mainzer Stephanstiftes als "Villa in Kunigishoue" erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig entvölkert, bevor Graf Johannes von Nassau-Idstein wallonische Familien aus dem Fürstbistum Lüttich hier ansiedelte, weshalb Königshofen zu einem der wenigen katholischen Orte im protestantischen Nassau wurde. Noch heute finden sich einige Wallonische Familiennamen. Vom Aufschwung Niedernhausens mit dem Bau der Eisenbahn profitierte auch das nahe gelegene Königshofen, die Bevölkerungszahl stieg auch hier. Nach dem 2. Weltkrieg siedelten sich viele Flüchtlinge und Vertriebene in der Gemeinde an. Heute bildet Königshofen ein geschlossenes Siedlungsgebiet mit Niedernhausen.

Oberseelbach

Oberseelbach wurde ebenfalls im Jahre 1220 erstmals urkundlich erwähnt. Da der Seelbach zwischen Ober- und Niederseelbach teilweise als Grenze zwischen Nassau-Idstein und Eppstein galt, war Oberseelbach oftmals in Grenzstreitigkeiten verwickelt. Den Dreißigjährigen Krieg überlebten gerade einmal 14 Einwohner. Im Jahre 1859 wurde gemeinsam mit den heute zu Idstein gehörenden benachbarten Orten Dasbach und Lenzhahn ein Schulverband gegründet, im Jahre 1863 wurde die neue Schule in Oberseelbach eröffnet. Im Jahre1964 nahm man erstmals am Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden teil, im Jahre 1965 wurde der Landessieg für Hessen geholt. Heute ist Oberseelbach mit 450 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Niedernhausen und zeigt weiterhin seinen dörflichen Charakter, wenn es auch keinen Vollerwerbs-Landwirt mehr gibt.

Niederseelbach

Ursprung und ältestes Gebäude Niederseelbachs ist die evangelische Johanneskirche, an deren Stelle sich zuvor eine karolingische Feldkapelle befunden haben soll. Der Kirchturm, der mit seinen Schießscharten auf einen ursprünglichen Wehrturm schließen lässt, stammt wahrscheinlich vom Ende des 12. Jahrhunderts. Die bereits im Jahre 1778 erstmals erwähnte Schule wurde auch von den Kindern aus den umliegenden Dörfern besucht. Wie auch in Niedernhausen selbst, kam mit dem Bau der Eisenbahn der große Aufschwung, im Jahre 1903 wurde sogar ein eigener Haltepunkt errichtet, der jedoch im Jahre 1971 wieder geschlossen wurde. Nach dem 2. Weltkrieg kamen auch in Niederseelbach zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene unter. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung im Rhein-Main-Gebiet verdoppelte sich die Einwohnerzahl gegenüber der Vorkriegszeit und Neubaugebiete wurden ausgewiesen. Im Jahre1977 wurde Niederseelbach nach Niedernhausen eingemeindet.

Engenhahn

Der heutige Ortsteil Engenhahn geht auf die Gründung des Klosters Bleidenstadt im Jahre 775 zurück, in dessen Umkreis so genannte Meierhöfe errichtet wurden. Ein Mönch mit Namen Enicho gründete einen solchen und war damit Namensgeber von Engenhahn: Enicho im Hag bzw. Unechenhagin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1221, im Dreißigjährigen Krieg wurde Engenhahn aufgrund seiner unauffindbaren Lage mitten im Taunuswald im Gegensatz zu vielen anderen Orten im Umkreis - wie Oberseelbach, Obernhausen und Königshofen - verschont. Die Menschen ernährten sich über Jahrhunderte von Landwirtschaft und Waldarbeit, erst mit Beginn der Industrialisierung und dem Bau der Eisenbahn kam der Aufschwung und man konnte in die umliegenden Städte pendeln. Nach dem 2. Weltkrieg entstand aus dem Wildparkgelände zunächst ein Gebiet mit Wochenendhäusern, ab dem Jahre 1975 ein Baugebiet.

Einwohnerentwicklung

Niedernhausen hat in den letzten Jahren einen starken Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen. Die Einwohnerzahl stieg von 12.055 im Mai 1987 auf 14.722 im Juni 2003. Dies bedeutete einen Bevölkerungsanstieg von über 22 % (Kreisdurchschnitt ca. 11 %). Ursachen sind vor allem die verkehrsgünstige Lage und gleichzeitige Nähe zur Natur sowie und die damit verbundene fortschreitende Bebauung des Neubaugebietes Schäfersberg in dieser Zeit.

Politik und Verwaltung

Politik

Bürgermeister der Gemeinde und damit gleichzeitig oberster Chef der Verwaltung ist seit dem Jahre 1989 Günter F. Döring (SPD). Er war gleichzeitig im Jahre 1995 der erste direkt gewählte Bürgermeister in Niedernhausen und wurde im Jahre 2001 wiedergewählt. Die nächste Bürgermeister-Direktwahl findet 2007 statt.

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Niedernhausen
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Niedernhausen

Die Gemeindevertretung als oberstes politisches Gremium von Niedernhausen wird alle fünf Jahre von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gewählt. Sie hat insgesamt 37 Sitze. Die letzte Kommunalwahl am 18. März 2001 ergab folgende Sitzverteilung: CDU: 16 Sitze, SPD: 12 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen: 4 Sitze, FDP: 3 Sitze, parteilos: 2 Sitze. Die nächste Kommunalwahl findet am 26. März 2006 statt.
Die Gemeindevertretung wählt den Gemeindevorstand. Dieser hat 9 Mitglieder (CDU: 4 Mitglieder, SPD: 3 Mitglieder, Bündnis 90/Die Grünen: 1 Mitglied, FDP: 1 Mitglied). Zu den Migliedern zählen auch der Bürgermeister sowie die Erste Beisitzerin (Isolde Ehrhard, CDU).
Die Gemeindevertretung wird durch drei Ausschüsse unterstützt, in denen Themen vorbereitet werden, damit sie der Gemeindevertretung zur Abstimmung vorgelegt werden können. Die drei Ausschüsse sind: der Bau- und Umweltausschuss, der Sozialausschuss sowie der Haupt- und Finanzausschuss. Die Ausschüsse haben jeweils 7 Mitglieder (CDU: 3, SPD: 2, FDP: 1, Grüne: 1).
Die Belange der sechs Ortsteile werden von dort eingesetzten Ortsbeiräten gewahrt. Sie haben in der Gemeindevertretung beratende Funktion und setzen sich politisch nach den Ortsteilergebnissen der Kommunalwahl zusammen. Die politischen Gremien tagen im Rathaus der Gemeinde im Ortsteil Niedernhausen.

Wahlergebnisse in Niedernhausen 1997 bis 2005
Art der Wahl / Termin Wahl-
berechtigte
Wahl-
beteiligung
Abgegebene Stimmen Von den gültigen Stimmen entfielen auf
ungültig gültig CDU SPD FDP GRÜNE WGN *) Sonstige
Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Bundestagswahl 18.09.2005 10.976 84,9 127 1,4 9.188 37,2 29,4 11,0 16,2 - 6,2
Landtagswahl 02.02.2003 10.857 72,1 109 1,4 7.724 53,0 22,4 11,4 9,5 - 3,7
Bundestagswahl 22.09.2002 10.891 84,8 119 1,3 9.116 40,0 33,3 12,7 11,1 - 2,9
Kommunalwahl 18.03.2001 11.126 59,6 126 1,9 6.504 45,3 35,0 11,5 8,2 - -
Landtagswahl 07.02.1999 10.705 71,6 81 1,1 7.582 49,2 32,5 7,4 7,8 - 3,1
Bundestagswahl 27.09.1998 10.810 87.8 114 1,2 9.377 39,7 33,5 9,1 12,0 - 5,7
Kommunalwahl 02.03.1997 10.895 65,4 176 2,5 6.952 35,9 31,4 11,8 7,4 13,5 -

*) Wählergemeinschaft Niedernhausen (Freie Wähler)

Verwaltung

Die Gemeindeverwaltung ist größtenteils im Rathaus unterbracht. Hier finden die Bürgerinnen und Bürger das Bauamt, das Ordnungsamt, das Einwohner- und Meldeamt, das Standesamt, das Ortsgericht sowie Ansprechpartner für Umwelt-, Familien-, Entsorgungs- und sonstige Belange. Im Rathaus gibt es ca. 50 Verwaltungsangestellte. Darüber hinaus betreibt die Gemeinde einen eigenen Bauhof. Hier sorgen etwa 20 Mitarbeiter für den Winterdienst, die Straßenreinigung, die Pflege von Friedhöfen, Sportplätzen, Kinderspielplätzen und Grünanlagen sowie die Reparatur und Instandhaltung von gemeindeeigenen Einrichtungen und Gebäuden. Die Wasserver- und -entsorgung wird von den dem Bauhof angegliederten Gemeindebetrieben sichergestellt. Außerdem gibt es einen Recyclinghof. In den sechs Gemeinde-Kindergärten sind rund 35 Erzieherinnen beschäftigt. Für Verkehrs- und Umweltdelikte ist das Ordnungsamt zuständig, für alle weiteren Sicherheitsfragen die Polizei-Station in Idstein. Eine eigene Polizei-Repräsentanz wird jedoch seit längerem gefordert.

Gemeindewappen

Datei:Niedernhausen.PNG

Das im Jahre 1977 geschaffene Wappen der Gemeinde Niedernhausen zeigt den goldenen nassauischen Löwen auf blauem Grund. Das silberne Schwert in seiner linken Pranke deutet auf die kurmainzische Vergangenheit Oberjosbachs hin: dessen Wappen zeigt in den kurmainzischen Farben ein rotes Schwert auf silbernem Grund, gleichzeitig Symbol des Heiligen Michael, dem Schutzpatron von Oberjosbach. Die sechs den Löwen umgebenden Schilder symbolisieren die sechs Ortsteile.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Niedernhausen gilt im Allgemeinen als Schlafstadt, d. h. die Gemeinde dient einer grossen Zahl von Pendlern als Wohnsitz , die die Großstädte des Rhein-Main-Gebietes zum Ziel haben. Mit ca. 30 % hat dabei Wiesbaden den größten Anteil, dicht gefolgt von Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg mit der Zahl der Einwohner, hat aber aufgrund der Pendlerstruktur nach wie vor einen relativ geringen Anteil von ca. 10 % der Bevölkerungszahl. Im Juni 1987 waren 1.192 Menschen in Niedernhausen beschäftigt, bis Juni 2002 stieg die Zahl um ca. 21 % auf 1.443. Der Dienstleistungsanteil lag 1987 bei 65 %, 2002 bei 71 %. Die Kaufkraft liegt bei 21.346 Euro pro Einwohner und damit ca. 28,5 % über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem des Rheingau-Taunus-Kreises.

Niedernhausen beherbergt vor allem kleine und mittlere Betriebe, überwiegend auf dem Dienstleistungssektor. Mittlerweile existieren über 30 High-Tech-Firmen, darunter ca. 20 in der IT-Branche sowie sieben Firmen in der Meß- und Regeltechnik. Das größte Unternehmen in der Gemeinde ist die Hartmann Druckfarben GmbH, die Gebäude der Hartmann Zellstoffe wurde dagegen im Juni 2005 abgerissen. Auf diesem Gelände hat im November 2005 ein Discounter einen Markt eröffnet. Ein weiterer großer Arbeitgeber, das RAMADA Hotel Micador ist ein Tagungs- und Kongresshotel mit 254 Zimmern und dem angeschlossenen Rhein-Main-Theater. Seit 1976 war in der Schönen Aussicht der größte Verlag für deutschsprachige Ratgeber, die FALKEN-Verlagsgruppe, ansässig. Sie erwirtschaftete mit 120 Mitarbeitern und ca. 1.200 lieferbaren Büchern einen Umsatz von ca. 45 Mio. Euro. Im Jahr 2000 wurde der Verlag allerdings vom Bertelsmann-Konzern übernommen und das Haus geschlossen.

Insgesamt gibt es vier Gewerbegebiete: jeweils ein kleineres in Königshofen, Ober- und Niederseelbach sowie ein etwas größeres in Niedernhausen in der Nähe der Autobahnauffahrt. Hier ist die weitere Ausweisung eines Misch- und Gewerbegebietes von ca. 5 ha Größe geplant.

Verkehr

Datei:Db-schild.jpg

Niedernhausen befindet sich an der Main-Lahn-Bahn, die von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn führt. Die Strecke wurde bereits im Jahre 1877 eröffnet, Niedernhausen ist der Hauptknotenpunkt dieser Strecke zwischen Frankfurt-Höchst und Eschhofen, da hier die Ländchesbahn zum Hauptbahnhof der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden abzweigt. Aufgrund seiner überregionalen Bedeutung war der Bahnhof von Niedernhausen im 2. Weltkrieg Ziel mehrerer Luftangriffe.
Seit dem Jahre 1978 ist Niedernhausen zudem Endhaltepunkt der S-Bahn-Linie 2, welche die Gemeinde mit einer Fahrzeit von ca. 35 Minuten mit dem Frankfurter Hauptbahnhof verbindet. Durch die Gemarkung verläuft außerdem die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main mit dem Niedernhausener Tunnel.

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Neben den Zugverbindungen nach Frankfurt am Main, Wiesbaden und Limburg an der Lahn besteht eine Stadtbusverbindung nach Wiesbaden (Linie 22 der Stadtwerke Wiesbaden), der die Ortsteile Oberjosbach, Niedernhausen und Könighofen in einer Fahrzeit von ca. 30 Minuten mit der Landeshauptstadt verbindet. Zudem gibt es einen innerörtlichen Busverkehr, der alle Ortsteile mit der Hauptgemeinde und dem Bahnhof verbindet. Überregionale Buslinien fahren ebenfalls den Bahnhof in Niedernhausen an.

Datei:Zeichen 239.png

Ausgewiesene Fußgängerzonen gibt es in Niedernhausen nicht. Allerdings ist die Hauptgeschäftsstraße, die Bahnhofsstraße eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße, die für diverse Veranstaltungen (Weinfest, Weihnachtsmarkt, etc.) komplett für den Verkehr gesperrt wird. In den die Gemeinde umgebenden Taunuswäldern gibt es ein dichtes Netz ausgeschilderter Wanderwege.

Datei:Zeichen 314.png

Am S-Bahn-Bahnhof Niedernhausen ist eine Park&Ride-Anlage vorhanden. Ebenfalls eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen bieten das Niedernhausener Waldschwimmbad und das Rhein-Main-Theater. Im Ortskern sind zudem weitere Parkplätze vorhanden.

Datei:Zeichen 330.png

Niedernhausen besitzt eine Anschlussstelle der Bundesautobahn 3 Frankfurt am Main - Köln, die ca. 2 km östlich des Ortskerns befindet. An der Anschlussstelle vorbei und durch das Gemeindegebiet verläuft die B 455. Beidseits der BAB 3 befinden sich die Autobahnparkplätze Theisstal.

Datei:Zeichen 144.png

Der Flughafen Frankfurt ist über die Autobahn in ca. 20 Minuten zu erreichen. Mit dem Zug dauert es - mit Umstieg in Frankfurt Hauptbahnhof oder Wiesbaden Hauptbahnhof - ca. eine Stunde. Aufgrund dieser kurzen Anfahrtszeit zum Flughafen ist Niedernhausen auch bei Lufthansa-Angestellten als Wohnsitz sehr beliebt.

Infrastruktur

Schulen

In Niedernhausen gibt es zwei öffentliche Schulen. Die Theißtalschule im Ortsteil Niedernhausen wurde Ende der 90er Jahre von einer Grundschule mit Förderstufe in eine Kooperative Gesamtschule mit Grundstufe sowie Gymnasial-, Realschul- und Hauptschulzweig ausgebaut. Die Lenzenbergschule im Ortsteil Niederseelbach ist eine Grundschule und der Theißtalschule angegliedert. Im Ortsteil Königshofen gibt es zudem ein Privatgymnasium sowie eine Musikschule.

Kirchen

Im Gemeindegebiet gibt es insgesamt drei katholische, zwei evangelische und eine neuapostolische Kirchengemeinde. Die katholischen Gemeinden sind Maria Königin in Niedernhausen, St. Michael in Oberjosbach und St. Martha in Engenhahn. Die beiden evangelischen Gemeinden sind die Gemeinde der Christuskirche in Niedernhausen sowie eine weitere in Niederseelbach mit der ältesten Kirche in Niedernhausen, der Johanniskirche aus dem 16. Jahrhundert. Die alte katholische Kirche in Niedernhausen wird heute als Kulturzentrum genutzt.

Sport- und Freizeiteinrichtungen

In Niedernhausen gibt es mehrere Fußballplätze, darunter zwei Hartplätze in Engenhahn und Niederseelbach sowie einen Kunstrasenplatz in Niedernhausen. Daneben gibt es drei kleinere Sportplätze in Niedernhausen, Königshofen und Oberjosbach sowie eine der Theißtalschule angegliederte Leichtathletik-Anlage. Die große Drei-Felder-Sporthalle Autalhalle wird nicht nur von den örtlichen Vereinen genutzt, sondern auch für Messen und sonstige Veranstaltungen. Die Schulen und größeren Sportvereine haben jeweils noch eigene Hallen. Weiterhin gibt es einen Tennisverein, der mehrere Plätze und eine Halle bespielt, einen Reitplatz, mehrere Kegelbahnen sowie das beliebte Waldschwimmbad mit mehreren Becken, Rutsche und Sprungturm. Das Naherholungsgebiet Theißtal bietet neben einem von mehreren Grillplätzen einen großen Anglerteich. Im Ortsteil Engenhahn werden in strengen Wintern Langlauf-Loipen gespurt.

Kindergärten und Gemeinschaftshäuser

Insgesamt sechs gemeindeeigene Kindergärten existieren in den Ortsteilen Niedernhausen (Ahornstraße und Schäfersberg), Königshofen, Niederseelbach, Oberjosbach und Engenhahn. Daneben betreibt die Katholische Kirche den Kindergarten St. Josefsowie ein privater Verein den rhythmisch-musischen Kindergarten TASIMU. Neben der großen Drei-Felder-Sporthalle mit Gastronomie (Autalhalle) existieren in jedem der anderen fünf Ortsteile Gemeinschaftshäuser, die von Vereinen und für Feierlichkeiten oder Sportveranstaltungen genutzt werden können. Zum Teil ist den Gemeinschaftshäusern jeweils die Freiwillige Feuerwehr angegliedert.

Kultur

Rhein-Main-Theater in Niedernhausen

Partnerstädte

Datei:Belgium flag 300.png Wilrijk (Stadtteil von Antwerpen/Belgien)
Die Partnerschaft mit der belgischen, damals noch selbständigen Stadt (ca. 38.000 Einwohner) besteht seit dem Jahre 1981. Seitdem findet ein regelmäßiger Austausch statt, so werden etwa Radtouren von einem zum anderen Ort organisiert. Seit dem Jahr 1983 ist Wilrijk ein Stadtteil von Antwerpen, was aber nichts an den intensiven Beziehungen ändert. Der Platz vor dem Niedernhausener Rathaus wurde nach Wilrijk benannt; somit lautet die Anschrift der Gemeindeverwaltung: Wilrijkplatz (ohne Hausnummer).

Deutschland Ilfeld/Harz (Thüringen)
Die Verbindung mit der thüringischen Stadt im Harz (3.000 Einwohner) wurde kurz nach der Wende im Jahre 1990 angeregt, wohl auch, um im Osten etwas Strukturhilfe zu leisten. Die auf die Initiative Niedernhausens hin begründete Städtepartnerschaft von Ilfeld mit Wilrijk schafft eine freundschaftliche Dreier-Bande. Der Platz vor dem Niedernhausener Bahnhof heißt seit seiner Umgestaltung Ilfelder Platz.

Rhein-Main-Theater

Das überregional bekannte Rhein-Main-Theater, unmittelbar an der Autobahnauffahrt Niedernhausen gelegen, wird für zahlreiche internationale Veranstaltungen genutzt. Das Haus mit 1.566 Zuschauerplätzen, die sich auf Parkett und zwei Ränge verteilen, wurde eigens für die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals Sunset Boulevard von Andrew Lloyd Webber in den Jahren 1993 bis 1995 für ca. 25 Mio. Euro errichtet. Das Stück lief von Dezember 1995 bis August 1997, die Hauptrollen spielten die bekannten Musical-Stars Uwe Kröger und Helen Schneider, später auch die Schauspielerin Daniela Ziegler. Nach Absetzung des Stücks finden wechselnde Veranstaltungen im Theater statt.

Sonstige Veranstaltungsorte und Einrichtungen

Neben dem Rhein-Main-Theater gibt es noch eine Reihe weiterer Veranstaltungsorte in Niedernhausen. Aufmerksamkeit verdient das Zentrum Alte Kirche (ZAK) sowie der Jugendclub I 4. Die Alte Katholische Kirche in der Wiesbadener Straße drohte nach dem Umzug der katholischen Gemeinde in den Neubau an der Bahnhofstraße zu verfallen. 1980 übernahm ein privater Verein die Erbbaupacht für 99 Jahre, ließ das Gebäude unter Denkmalschutz stellen und renovierte es in Eigenregie. Heute bietet das Haus einen ungewöhnlichen und ansprechenden Rahmen für eine Vielzahl von Veranstaltungen, angefangen von Lesungen über Konzerte und Theateraufführungen bis zu Kunstausstellungen.

Die Jugendlichen organisierten sich erstmals Ende der 1980er Jahre auf Anregung und mit Unterstützung der Gemeinde. Eine erste Bleibe erhielten sie in einem Raum in der Autalhalle, bevor 1992 die Gemeinde ein heruntergekommenes Gebäude gegenüber dem Rathaus erwarb. Die Jugendlichen machten aus ihrer Wiesbadener Straße 2, kurz "W2" genannt, mit viel Eigeninitiative einen lebendigen Ort. Als schließlich der endgültige Abriss drohte, setzten sie sich für einen Umzug ein. Die schließlich im Jahr 2000 von der Gemeinde in direkter Nachbarschaft des Rathauses erworbene ehemalige Metzgerei mit angeschlossenem Schlachthaus bauten sie in ehrenamtlicher Arbeit zu einem Konzert- und Veranstaltungsraum um. Heute finden in der "I 4" (für Idsteiner Straße 4) neben dem regelmäßigen Betrieb und mehreren Arbeitsgruppen (AGs) auch Rockkonzerte und Partys statt.

Die Autalhalle dient nicht nur der Theißtalschule und den örtlichen Vereinen als Sporthalle, sondern bietet mit ihrer ausfahrbaren Zuschauertribüne, der angeschlossenen Gastronomie und ihrer Flexibilität zulassenden Ausstattung auch Raum für regelmäßig stattfindende Messen, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen. So haben hier in vergangenen Jahren beispielsweise die FDP und die Grünen ihre Hessischen Parteitage abgehalten; die Gemeindevertretung tagt hier ebenfalls. Für die Niedernhausener Kerb wurde die Halle in vergangener Zeit auch als Festzelt genutzt.

Vereine

In Niedernhausen gibt es ein reges Vereinsleben mit der beachtenswerten Zahl von ca. 100 Vereinen und mehreren Tausend Mitgliedern. Viele ehrenamtliche Helfer machen dies möglich. Die meisten Clubs widmen sich dabei dem Sport. Im Sportverein 1913 Niedernhausen und dem Sportverein Niederseelbach 1951 wird vorwiegend Fußball gespielt. Die beiden Vereine haben jeweils bis zu 18 Mannschaften in den unterschiedlichsten Altersklassen von der G-Jugend bis zur Seniorenmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet. Die Erste Herrenmannschaft von Niedernhausen spielt in der Bezirksliga Wiesbaden, Niederseelbach spielte zeitweise in der Bezirksoberliga Wiesbaden. Die Abteilung Volleyball des SV Niederseelbach existiert seit 1981.

Die Turngemeinde 1896 Niedernhausen, mit ca. 1.000 Aktiven mitgliederstärkster Verein der Gemeinde, der Turn- und Sportverein Königshofen 1898, der 'Turn- und Sportverein Engenhahn 1977 sowie die Turngemeinde 1899 Oberjosbach bieten Breitensport. Die beiden ersteren haben jeweils eine Leichtathletik- und eine Turnabteilung, welche regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen, darunter an den Deutschen Turnfesten und den Hessischen Landesturnfesten. Alle vier besitzen jeweils ein eigenes Vereinsheim und einen Trainingsplatz. Die TG Niedernhausen betreibt darüber hinaus eine große Basketball-Abteilung, die zeitweise über 10 Mannschaften umfasste; die Erste Herren- und die erste Damenmannschaft spielt jeweils in der Kreisklasse A.

Der Tennis-Club Niedernhausen bespielt mit ca. 400 Mitgliedern 9 Freiluftplätze (Sand) sowie 3 Hallenplätze. In der Tennishalle gibt es außerdem mehrere Squash-Felder. Beachtung verdienen der Aikido-Club mit ca. 130 Mitgliedern, der sich der japanischen Selbstverteidigungskunst verschrieben hat, und die DLRG-Ortsgruppe mit ca. 260 Mitgliedern, die für ihren Schwimmsport das Waldschwimmbad nutzt. Im Winter wird in das Idsteiner oder in Wiesbadener Hallenbäder ausgewichen.

Mitgliederstark sind außerdem der Ski-Club Niedernhausen mit ca. 600 Mitgliedern, die Kerbegesellschaft Veilchenblau Oberjosbach, die Kerbeborsch Königshofen, die die populäre Zeltkerb in Königshofen veranstalten, das Schäfersbergteam, das diverse Veranstaltungen im Neubaugebiet Schäfersberg ausrichtet, darunter das Schäfersbergfest, sowie die Männergesangvereine Frohsinn 1875 Engenhahn, 1873 Niedernhausen, Eintracht 1885 Niederseelbach und Einigkeit Oberseelbach sowie die Feuerwehrvereine der einzelnen Ortsteile. Der Schützenverein Königshofen kann ein eigenes Schießstandgebäude sein Eigen nennen.

Das Vocal-Ensemble Le Courage e.V. ist ein reiner Frauenchor. Er wurde 1977 von Musikdirektor Wolfgang Diefenbach gegründet und wird seitdem von ihm geleitet. Derzeit hat der Chor ca. 55 aktive Sängerinnen im Alter von 14 bis 75 Jahren. Es existieren etliche Tonträgerproduktionen, das Ensemble errang 36 Siege in regionalen und internationalen Chorwettbewerben und erhielt den 1. Platz im Hessischen Chorwettbewerb. [1]

Regelmäßige Veranstaltungen

Folgende regelmäßige Veranstaltungen finden in Niedernhausen statt (Auswahl):

  • Schäfersbergfest (Baugebiet Schäfersberg)
  • Weinfest Niedernhausen (Bahnhofstraße, Wochenende im August)
  • Zeltkerb Königshofen (Festplatz Königshofen, Ende August)
  • Oberjosbacher Kerb (Gemeinschaftshaus Oberjosbach)
  • TuFuMaBa (Fastnachts-Maskenball in Niederseelbach, Lenzenberghalle)
  • Weihnachtsmarkt Niedernhausen (Bahnhofstraße, Wochenende im Dezember)
  • Ausstellung Form-Bild-Farbe (Autalhalle)
  • Orchideenschau (Autalhalle)
  • Gewerbeausstellung (Autalhalle)

Sehenswürdigkeiten

Wahrzeichen

Wahrzeichen der Gemeinde ist die in den Jahren 1937 bis 1939 errichtete Theißtalbrücke (Teil der Bundesautobahn A 3), die mit 16 Bögen über eine Länge von 500 m und einer maximalen Höhe von 46 m das enge Theißtal überspannt. Parallel zu ihr entstand in den 1990er Jahren eine Brücke der ICE-Neubaustrecke Köln-Rhein/Main mit ähnlichen Abmessungen. Das Motiv der Bögen der Theißtalbrücke wird von der Gemeindeverwaltung und einigen Vereinen als Symbol verwendet.

Sonstige Bauwerke

Historische Rathäuser gibt es in den Ortsteilen Oberjosbach und Engenhahn. Letzteres ist ebenso wie das Alte Backhaus ("Backes") in Oberseelbach ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus. Das Rathaus in Niedernhausen, das heute der Gemeindevertretung als Sitz dient, war ursprünglich ein altes Schulgebäude. In den 1980er Jahren wurde es zu einem repräsentativen Gebäude erweitert und ist heute ein weiteres Wahrzeichen der Gemeinde.
Das Alte Gasthaus Zum Anker ganz in der Nähe hat eine bewegte Geschichte hinter sich, steht ebenfalls unter Denkmalschutz, ist aber heute leider vom Verfall bedroht.
Die alte Johanniskirche im romantischen Talgrund bei Niederseelbach stammt aus dem 16. Jahrhundert. In Königshofen zeugen noch der alte Lokschuppen sowie der alte Wasserturm von Niedernhausens Zeit als Eisenbahnhochburg. Sehenswert sind außerdem die Gründerzeit-Villen an der Schönen Aussicht, die noch einen Eindruck von Niedernhausens Zeit als Luftkurort geben.

Natur

Der größtenteils bewaldete Naturpark Rhein-Taunus liegt auf dem Gemeindegebiet und grenzt zum Teil unmittelbar an die Wohnbebauung. Landschaftslich besonders reizvoll ist der Höhenzug zwischen der Linie Niederseelbach - Engenhahn und dem parallel verlaufenden Naherholungs- und Naturschutzgebiet Theißtal. Höchste Erhebung ist hier die Hohe Kanzel mit 592 m ü NN. Von West nach Ost zieht sich durch das Gemeindegebiet ein Tal, an dessen Hängen sich die Niedernhausener Wohnbebauung ausdehnt. In Oberjosbach findet sich eine 500jährige Eiche, nördlich von Niedernhausen, auf dem Eselskopf gibt es einige bizarre Felsformationen mitten im Wald ("Hohler Stein").

Persönlichkeiten

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Heinz Hirt: 1877-2002: 125 Jahre Main-Lahn-Bahn Höchst-Limburg, Eppstein (Taunus), 2002, ISBN: 3000107142
  • Adolf Thum: Heimatgeschichte Niedernhausen, Band 5
  • Festschrift 700 Jahre Niedernhausen-Königshofen, 1983

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