Landkreis Heidenheim
Wappen | Karte |
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Lage des Landkreises Heidenheim in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Region: | Ostwürttemberg |
Verwaltungssitz: | Heidenheim an der Brenz |
Fläche: | 627,12 km² |
Einwohner: | 135.479 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 216 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | HDH |
Kreisschlüssel: | 08 1 35 |
Kreisgliederung: | 11 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Felsenstraße 36 89518 Heidenheim an der Brenz |
Website: | www.landkreis-heidenheim.de |
E-Mail-Adresse: | post@landkreis-heidenheim.de |
Politik | |
Landrat: | Herrmann Mader |
Karte | |
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Der Landkreis Heidenheim ist einer der kleinsten Landkreise in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Ostalbkreis die Region Ostwürttemberg im Regierungsbezirk Stuttgart. Der Landkreis Heidenheim grenzt im Norden an den Ostalbkreis, im Osten an die bayerischen Landkreise Donau-Ries, Dillingen an der Donau und Günzburg, im Süden an den Alb-Donau-Kreis und im Westen an den Landkreis Göppingen.
Geografie
Der Landkreis Heidenheim hat hauptsächlich Anteil an der östlichen Hochfläche der Schwäbischen Alb, im Süden reicht er noch in die Donauniederung (Donaumoos, Donauried). Durch den Kreis fließt von Nord nach Süd die Brenz, ein linker Nebenfluss der Donau, die bei Lauingen in Bayern mündet.
Geschichte
Der Landkreis Heidenheim geht zurück auf das gleichnamige württembergische Oberamt Heidenheim, das schon zu Zeiten des Herzogtums Württemberg eingerichtet und 1808 um das nur kurz bestehende Oberamt Giengen erweitert wurde. Ab 1810 gehörte das Oberamt Heidenheim zur Landvogtei am Kocher und ab 1818 zum Jagstkreis, der 1924 aufgelöst wurde. 1934 wurde es in Kreis Heidenheim umbenannt und 1938 wurden dem Landkreis Heidenheim einige Gemeinden des aufgelösten Kreises Neresheim sowie einige Orte aus dem Kreis Ulm eingegliedert. 1945 kam der Landkreis Heidenheim zum neugebildeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Von da an gehörte er zum Regierungsbezirk Nordwürttemberg, der den württembergischen Teil Württemberg-Badens umfasste.
Die Kreisreform zum 1. Januar 1973 überdauerte der Landkreis nahezu unverändert, lediglich ein kleiner Weiler wurde vom Landkreis Ulm in den Kreis eingegliedert und in die Gemeinde Gerstetten eingemeindet. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Heidenheim noch 11 Gemeinden, darunter 4 Städte und hiervon wiederum 2 Große Kreisstädte (Giengen an der Brenz und Heidenheim an der Brenz). Der Landkreis Heidenheim ist damit der Landkreis mit den wenigsten Gemeinden in Baden-Württemberg. Größte Stadt ist Heidenheim an der Brenz, kleinste Gemeinde ist Hermaringen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber kein Stimmrecht in den Gremien. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Heidenheim ab 1803:
- 1803 - 1807: Christian Friedrich Bolley
- 1807 - 1809: Johann Karl Pistorius
- 1809 - 1810: Johann Friedrich Ludwig Mieg
- 1810 - 1830: Johann Christian Friedrich Mögling
- 1831 - 1841: Friedrich Ernst Koch
- 1841 - 1853: Johann Friedrich Ludwig Kausler
- 1854 - 1858: Christoph Anton Wolff
- 1858 - 1864: August Maier
- 1864 - 1869: Oswald Bockmayer
- 1870 - 1874: Karl Luz
- 1874 - 1879: Friedrich Karl Boller
- 1879 - 1888: Karl Albrecht Schmidlin
- 1888 - 1894: Josef Filser
- 1894 - 1896: Hermann Immanuel Wendel
- 1896 - 1900: Jakob Ott
- 1901 - 1910: Albert Friedrich Reichert
- 1911 - 1920: Eduard Springer
- 1920 - 1921: Eduard Quintenz (Amtsverweser)
- 1921 - 1926: Max Pfleiderer
- 1927 - 1932: Eduard Roller (kommissarisch)
- 1945: Max Fetzer (kommissarisch)
- 1945 - 1950: Max von Zabern
- 1951 - 1973: Albert Wild
- 1973 - 2004: Dr. Roland Würz
- 2004 - 2025: Herrmann Mader
Kreistag
Bei den Wahlen zum Kreistag am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:
(43 statt 46 Sitze)
- CDU 34,6% (-1,7) - 16 Sitze (-3)
- SPD 26,4% (-3,1) - 11 Sitze (-3)
- FWG 21,1% (+5,7) - 10 Sitze (+2)
- GRÜNE 13,1% (+4,3) - 5 Sitze (+2)
- ÖDP 2,4% (-0,1) - 1 Sitz (=)
- Andere 2,3% (-5,2) - 0 Sitze (-1)
Wappen
Das Wappen des Landkreises Heidenheim zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold einen roten Balken, hinten in Schwarz einen goldenen Zinnenturm mit schwarzem Tor und zwei schwarzen Fenstern nebeneinander. Das Wappen wurde am 12. September 1955 verliehen.
Der rote Balken symbolisiert die Herren von Hellenstein, die bis in das 15. Jahrhundert im Kreisgebiet herrschten, der Zinnenturm versinnbildlicht die zahlreichen Burgen und Schlösser der anderen Herrschaften im Kreisgebiet, die Anfang des 19. Jahrhundert ebenfalls an Württemberg kamen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das östliche Kreisgebiet führt die Bundesautobahn A 7 Ulm - Würzburg. Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen den Landkreis, darunter die B 19 Ulm - Schwäbisch Hall.
Seit 1864 führt die eingleisige Brenzbahn von Aalen nach Heidenheim. Die Linie wurde 12 Jahre später (1876) bis nach Ulm fortgeführt. Die Strecke hat die Kursbuchnummer 757 und erschließt in Nord-Süd-Richtung den zentralen Bereich des Kreises mit den Städten Heidenheim, Herbrechtingen und Giengen. Ebenfalls teilweise im Landkreis Heidenheim befindet sich die Strecke 758, der sogenannte Albexpress Amstetten-Gerstetten. Sie ist eine Nebenbahn, die nur noch von Eisenbahnfreunden betrieben wird.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum Landkreis Heidenheim seit 1938 insgesamt 40 Gemeinden, darunter 3 Städte. Bereits 1937 war die Gemeinde Mergelstetten in die Stadt Heidenheim an der Brenz eingegliedert worden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Heidenheim machten am 1. Januar 1971 gleich mehrere Gemeinden. Die Gemeinde Oggenhausen wurde in die Stadt Heidenheim an der Brenz, die Gemeinde Itzelberg in die Gemeinde Königsbronn und die Gemeinde Söhnstetten in die Gemeinde Steinheim am Albuch eingegliedert. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Alle verbliebenen Gemeinden des Landkreises Heidenheim wurden am 1. Januar 1973 in den neuen Landkreis Heidenheim übernommen, doch reduzierte sich auch in der Folgezeit die Zahl der Gemeinden weiter.
Größte Gemeinde des Landkreises Heidenheim vor der Kreisreform war die Kreisstadt Heidenheim an der Brenz, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Hausen ob Lontal.
Der Landkreis Heidenheim umfasste vor der Kreisreform eine Fläche von 624 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 127.110 Einwohner. Nach der Kreisreform wurden noch Herbrechtingen (1974) zur Stadt erhoben.
Die Gemeinden des Landkreises Heidenheim vor der Gemeinde- bzw. Kreisreform:

frühere Gemeinde | heutige Gemeinde | Einwohnerzahl am 6. Juni 1961 |
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Auernheim | Nattheim | 594 |
Ballmertshofen | Dischingen | 431 |
Bergenweiler | Sontheim an der Brenz | 275 |
Bissingen ob Lontal | Herbrechtingen | 465 |
Bolheim | Herbrechtingen | 2.896 |
Brenz | Sontheim an der Brenz | 1.174 |
Burgberg | Giengen an der Brenz | 1.805 |
Demmingen | Dischingen | 501 |
Dettingen am Albuch | Gerstetten | 1.411 |
Dischingen | Dischingen | 1.423 |
Dunstelkingen | Dischingen | 431 |
Eglingen | Dischingen | 635 |
Fleinheim | Nattheim | 374 |
Frickingen | Dischingen | 479 |
Gerstetten | Gerstetten | 4.655 |
Giengen an der Brenz, Stadt | Giengen an der Brenz | 10.825 |
Großkuchen | Heidenheim an der Brenz | 961 |
Gussenstadt | Gerstetten | 1.173 |
Hausen ob Lontal | Herbrechtingen | 165 |
Heidenheim an der Brenz, Große Kreisstadt | Heidenheim an der Brenz | 48.792 |
Heldenfingen | Gerstetten | 970 |
Herbrechtingen | Herbrechtingen | 6.454 |
Hermaringen | Hermaringen | 1.940 |
Heuchlingen | Gerstetten | 759 |
Hohenmemmingen | Giengen an der Brenz | 1.209 |
Hürben | Giengen an der Brenz | 907 |
Itzelberg | Königsbronn | 606 |
Königsbronn | Königsbronn | 4.258 |
Nattheim | Nattheim | 2.346 |
Niederstotzingen, Stadt | Niederstotzingen | 2.138 |
Oberstotzingen | Niederstotzingen | 842 |
Ochsenberg | Königsbronn | 451 |
Oggenhausen | Heidenheim an der Brenz | 918 |
Sachsenhausen | Giengen an der Brenz | 232 |
Söhnstetten | Steinheim am Albuch | 1.369 |
Sontheim an der Brenz | Sontheim an der Brenz | 2.964 |
Steinheim am Albuch | Steinheim am Albuch | 4.358 |
Stetten ob Lontal | Niederstotzingen | 427 |
Trugenhofen | Dischingen | 320 |
Zang | Königsbronn | 520 |
Weblinks
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