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Mossul

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Mosul im Irak (Karte)

Mosul (Kurdisch لموصل Mûsil, arabisch الموصل, al-Mausil, Assyrisch ܢܝܢܘܐ Nîněwâ) ist eine Stadt im Norden des Irak am rechten Ufer des Tigris, circa 350 Kilometer nördlich von Bagdad. Sie ist mit 2.066.370 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) nach Bagdad die zweitgrößte Stadt des Landes. Mosul liegt in einem mehrheitlich von Kurden bewohnten Gebiet, in der Stadt selbst stellen Araber einen Großteil der Einwohner.

Bevölkerung

Neuesten Schätzungen nach ist die Stadt multiethnisch, keine der beiden großen Volksgruppen (Kurden, und Araber) stellen die Mehrheit. Nach der Rückkehr vieler durch Saddam Husseins Arabisierungspolitik vertriebener Kurden dürften sie die stärkste Volksgruppe bilden, ihre Siedlungsgebite sind vor allem der Osten der Stadt. Auch die Aramäer stellen einen nicht geringen Teil der Bevölkerung Mosuls dar. Unter ihnen befinden sich chaldäisch-katholische, syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische und assyrisch-apostolische Christen. Sie alle zusammen besitzen in Mosul weit mehr als 30 Kirchen, die syrisch-orthodoxen Christen sogar ein Kloster (Mor Matta).

Mosul ist Sitz des syrisch-katholischen Erzbischofs Basile Georges Casmoussa, der am 17. Januar 2005 entführt, am Tag darauf jedoch ohne Zahlung von Lösegeld freigelassen wurde.

Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt des Nordirak, die instabile Lage hat ihre wirtschaftliche Bedeutung jedoch arg schrumpfen lassen.

In der Nähe von Mosul auf dem gegenüberliegenden Tigrisufer liegen die Ruinen der antiken Stadt Ninive.

Wirtschaft

Von wirtschaftlicher Bedeutung ist Mosul heute hauptsächlich wegen der reichen Ölfelder in der Umgebung. In der Stadt selbst gibt es Erdölraffinerien. Traditionell ist die Stadt bekannt für Textil- und Lederprodukte, der Stoff Musselin hat seinen Namen von der Stadt.

Geschichte

Eine Brücke über den Tigris

Mosul war seit dem 8. Jahrhundert ein wichtiges Wirtschaftszentrum. Im 13. Jahrhundert wurde es von den Mongolen erobert und zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde es wieder zu einem regionalen Zentrum, ohne an seine frühere Bedeutung anknüpfen zu können.

Die Stadt und das umliegende Gebiet, das lange zum Osmanischen Reich gehörte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Großbritannien besetzt, die Türkei beanspruchte das Gebiet aber weiterhin (und leitet daraus zum Teil noch heute Ansprüche ab). In einem Vertrag zwischen der Türkei, Großbritannien und dem Irak wurde das Gebiet jedoch dem Irak zugeschlagen.

Am 22. Juli 2003 werden bei einem Gefecht mit amerikanischen Spezialeinheiten in Mossul Udai und Kusai Hussein, die Söhne des gefassten Diktators Saddam Hussein getötet. Ende des Jahres 2003 wurden Mitglieder von türkischen Spezialeinheiten in ein Hinterhalt gelockt und getötet. Die Mitglieder dieser Einheit waren auf dem Weg zur türkischen Botschaft in Bagdad.

Söhne und Töchter der Stadt

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