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Mensch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem modernen Menschen, der Art Homo sapiens. Für seine näheren Anverwandten siehe auch die Gattung Mensch (Homo), für die etwas entfernteren Anverwandten und Vorfahren die Familie der Hominidae.



Moderner Mensch
Albert Einstein

Mensch (Homo sapiens)

Systematik
Unterordnung: Affen (Anthropoidea)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Echte Menschen (Hominidae)
Gattung: Menschen (Homo)
Art: Moderner Mensch (Homo sapiens)

Biologisch gesehen ist der moderne Mensch (Homo sapiens) ein Säugetier aus der Ordnung der Herrentiere (Primates). Er gehört zur Unterordnung der Affen (Catarrhini) und dort zur Familie der echten Menschen (Hominidae).

Tier und doch kein Tier

Auch wenn der Mensch biologisch zu den Tieren gehört, so unterscheidet er sich in vermutlich zwei, sicher in einem Kriterium von diesen:

Mit Bestimmtheit lässt sich wohl sagen, dass beim Menschen die biologische Evolution zu Gunsten einer kulturellen Evolution in den Hintergrund geraten ist. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Mensch noch auf "normalem" Weg aussterben kann, von Katastrophenereignissen (wie einem Meteoriteneinschlag oder einer gigantischen Epidemie) einmal abgesehen: Aufgrund seiner kulturellen Fähigkeiten ist er in der Lage, sich veränderten Umweltbedingungen sehr viel besser anzupassen als jedes Tier. Die Evolution hat sich beim Menschen auf die Verbesserung dieser Kulturfähigkeiten (Schrift, Computer, gedankliche Konstrukte wie theoretische Physik) ausgeweitet, diese Kulturtechniken unterliegen nunmehr selbst einem Evolutionsprozess. Ein Tier dagegen unterliegt mit seinen "Kultur"techniken der Evolution.

In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass Tiere nicht im selben Maße wie der Mensch die Fähigkeit besitzen, ihre im Phänotyp entwickelten Fähigkeiten, ihr erlerntes Wissen, auf die nachfolgenden Generationen zu übertragen. Der Mensch ist nicht mehr wie das Tier, das immer das Erste ist: Er steht nicht in der Notwendigkeit, Informationen entweder durch die genetische Vererbung zu erhalten oder Erfahrungen genauso wie seine Vorgänger immer auf's Neue selbst machen zu müssen, sondern er kann auf Handlungen und Informationen zurückgreifen, die viele Generationen vor ihm geschaffen haben (wobei es aber auch bei zahlreichen Tierarten zur Traditionsbildung kommt). Der Mensch ist viel stärker als das Tier in der Lage, in seinem zeitlichen Bewusstsein Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft in kausale Zusammenhänge zu bringen. Somit kann er seine Handlungen vergleichen, um "viele Ecken herum" planen und somit eine Zukunft entwerfen, die er durch seine absichtlichen Handlungen schafft.

Zum zweiten ist der Mensch - vermutlich im Gegensatz zum Tier - sich und seiner eigenen Sterblichkeit bewusst. Durch sein absehbares Sterben ergibt sich nur für den Menschen die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod.

Nicht allein typisch für den Menschen, jedoch gegenüber der Tierwelt stark ausgeprägt, ist seine Eigenschaft, sich hochorganisiert in größeren Gruppen zusammenzuschließen. Dies wird begünstigt durch die komplexe Sprache des Menschen, die eine fortschreitende Arbeitsteilung ermöglicht. Auf der anderen Seite steht zu vermuten, dass die Entwicklung der Zivilisation auch die Entwicklung der Sprache in enger Wechselwirkung förderte und beides letztlich zu der hoch entwickelten Kultur führte, die die Menschheit heute besitzt.

Entwicklung

Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihren Anfängen bis zum heutigen Jetzt-Menschen beschäftigt sich die Paläanthropologie, deren wichtigste Datenquellen die Archäologie liefert. Noch immer sind die Vorgänge und Zusammenhänge während der Evolution von unseren affenartigen Vorfahren im Osten Afrikas zum heutigen Menschen nicht endgültig aufgeklärt. Der gegenwärtige Stand der Erkenntnisse wird im Artikel Hominisation aufgezeigt.

Neben der biologischen Entwicklung ist für den Menschen jedoch auch seine kulturelle Entwicklung maßgeblich; verlief diese zunächst für Jahrmillionen schleppend und im biologischen Maßstab der Evolution, so explodierte sie förmlich seit dem Ende der letzten Eiszeit. Seit dieser Zeit besitzt der Mensch eine Geschichte, auf deren Grundlage die Individuen agieren.

Aus Sicht einiger christlicher Gruppen, die vor allem in den USA ein umfangreiches Unterstützerfeld haben, wird die Vorstellung, der Mensch könne sich aus tierischen Vorfahren entwickelt haben, entschieden abgelehnt. Die Argumente stützen sich meist auf die biblische Schöpfungsgeschichte, zuweilen vorgebrachte wissenschaftliche Argumente haben einer Prüfung dagegen noch nie standgehalten.

Biologie

Anatomie

Der menschliche Körper ist ein kompliziertes Gebilde, das zu 60% aus Wasser, ca. 20% Proteinen, 15% Fetten und 5% Mineralen besteht. Die Anatomie dieses Körpers ist im Artikel Anatomie des Menschen detailliert beschrieben: Wie bei anderen Wirbeltieren auch, lässt sich der Körper strukturieren in einen Stütz- und Bewegungsapparat, die inneren Organe, das Nervensystem und die Sinnesorgane. Doch greift die Reduktion auf eine rein funktionale Betrachtung des Körpers zu kurz, der Körper des Menschen stellt als Grundbedingung für die Existenz des Menschen einen unabdingbaren Rahmen für seinen Geist und sein Erleben der Welt dar.

Genetische Verwandtschaft

Der Mensch hat gemeinsame DNS-Basispaarketten von ca. 40 Proteinen Länge mit anderen Säugetieren und Lebewesen. Anhand der Übereinstimmung dieser Basispaarketten kann man eine Verwandtschaft ableiten. Untereinander haben Menschen 99,9 % des Erbguts gemeinsam. So stimmen die Basispaarketten mit Schimpansen zu 96-98 % und mit Schweinen zu 90 % überein. Interessant ist auch die Tatsache, dass der Mensch zu 75% der Basispaarketten mit Fadenwürmern übereinstimmt und zu 60% mit Taufliegen.

Soziologie

Personalität

Rechtlich gesehen ist der Mensch eine Person, deren Status je nach Staat unterschiedlich festgelegt ist. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen soll in jedem Staat einen Grundstatus vorgeben. Dieses Ideal wird aber nicht komplett verwirklicht.

Siehe auch: Anatomie, Anthropologie, Hominisation, Körpergröße, Menschenbild, Menschenrechte, Philosophische Anthropologie, Psychologie, Soziologie, Schwanzmensch, Weltbevölkerung,