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Claude Nougaro

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Claude Nougaro, (* 9. September 1929 in Toulouse, † 4. März 2004 in Paris) war ein Jazz-Sänger und Dichter aus Frankreich, aber auch Maler et Zeichner.

Als Sohn eines Opernsängers und einer italienischen Klavierlehrerin wuchs er bei seinen Großeltern in Toulouse auf, wo er sich am Radio für Glenn Miller, Edith Piaf und Louis Armstrong begeisterte. 1947 fiel er im Abitur durch und begann darauf in Paris als Journalist (unter anderen für das Le Journal des Curistes in Vichy und das L'Echo d'Alger). Zur gleichen Zeit schrieb er Chansons für Marcel Amont (Le Barbier de Belleville, Le Balayeur du roi) und Philippe Clay (Joseph, La Sentinelle). Er traf Georges Brassens, welcher sein Freund und Mentor wurde, und schrieb Gedichte.

1949 leistete er den Militärdienst in der Fremdenlegion in Rabat (Marokko) ab.

Er sandte Texte an Marguerite Monnot, die Komponistin von Edith Piaf, welche diese dann vertonte (Méphisto, Le Sentier de la guerre). Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten begann er 1959 trat er in einem Pariser Cabaret, dem Le lapin agile in Montmartre, als Sänger auf, wo er auch seine Frau Sylvie kennenlernte.

1962 kam ihre Tochter Cécile zur Welt, und er beschloss, selbst die ihr gewidmeten Werke zu interpretieren: Une Petite Fille und Cécile ma fille. Diese Chansons wurden bald bei einem großen Publikum beliebt, wobei er zugleich seinen Durchbruch bei Konzerten mit Dalida erlebte.

Ein Autounfall lähmte ihn 1963 mehrere Monate. Im folgenden Jahr brach er nach Brasilien auf und trat auf Bühnen von Rang auf, dem Olympia, dem Palais und dem Théâtre de la Ville in Paris. Seinem Freund Audiberti, welcher 1965 starb, widmete er das Chanson Chanson pour le maçon.

Die Mairevolte 1968 inspirierten ihn zu einem stürmischen Paris Mai, einem Plädoyer für das Leben, welches jedoch vom Radio zensiert wurde, obwohl er ein erbitterter Gegner der Politik war. Im gleichen Jahr nahm er sein erstes Live-Album im Olympia auf: Une soirée avec Claude Nougaro.

Seine Karriere nahm ihren Lauf mit vielen Erfolgen ( le Jazz et la Java, Tu verras, Île de Ré, Armstrong, Toulouse, Petit Taureau), 1984 kündigte jedoch seine Plattenfirma seinen Vertrag. Nougaro brach nach New York auf, um sich dort inspirieren zu lassen, schrieb und produzierte dort selbst das Album "Nougayork, welches ein aufsehenerregender Erfolg wurde.

Er wurde 1988 mit dem Preis Victoires de la musique als bester Künstler mit der besten Aufnahme ausgezeichnet und veröffentlichte in den folgenden Jahren 1993 bis 1997 drei weitere Alben.

Ab 1995 wurde seine Gesundheit immer schlechter, nachdem er sich einer Herzoperation unterzogen hatte. Dennoch trat er wieder von 1998 bis 2004 bei Konzerten und Festivals auf, und trug zudem zu einer Benefizaufnahme zugunsten AIDS-kranker Kinder bei. Nach mehreren Operationen stirbt er im März 2004 mit 74 Jahren an den Folgen von Krebs.

Seine Musik inspirierte sich am amerikanischen Jazz, wobei er viele Titel in sein Repertoire aufnahm (Charles Mingus, Louis Armstrong), und an der brasilianischen Musik (besonders Al Jarreau und Baden Powwell, Chico Buarque).


Diskographie (Auswahl)

  • Locomotive d'or (1973);
  • Au New Morning (1982);
  • Nougayork (1987);
  • Une Voix dix doigts (1991);
  • L'Enfant-Phare (1997);

Buch

  • L'ivre de mots (2002);

Vortrag

  • Fables de ma fontaine (2003);