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Henri de Toulouse-Lautrec

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Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec (* 24. November 1864; † 9. September 1901) war ein französischer Maler des 19. Jahrhunderts. Berühmt geworden ist er für die Werbeplakate, die er für das Moulin Rouge kreierte. Er gilt als der Erfinder des modernen Plakates.

Moulin Rouge - La Goulue (vierfarbige Lithographie, Plakat, 1891)

Toulose-Lautrec stammt aus einer der ältesten Adelsfamilien Frankreichs und wurde am 24. November 1864 in Albi, Südfrankreich, geboren. In seiner Kindheit bricht er sich beide Beine. Da er an Pyknodysostose leidet (einer autosomalen-rezessiven Erbkrankheit, seine Eltern waren Cousin und Cousine und es handelte sich infolgedessen um eine inzestuöse Beziehung), verheilen die Brüche sehr schlecht und beeinflussen sein weiteres Wachstum. Als Erwachsener erreicht er nur eine Größe von 1,50 m und ist oft bettlägerig. Seine künstlerische Begabung wird von seinem Onkel früh erkannt und gefördert.

1882 verlässt Toulouse-Lautrec das elterliche Palais und bricht nach Paris auf. Dort nimmt er bei Joseph Florentin Léon Bonnat und Fernand Cormon Zeichenunterricht und besucht die Ausstellungen von Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Edouard Manet. Fasziniert von der Stadt und den Etablissements um den Montmartre macht er die Gegend zwischen Pigalle, Moulin Rouge und dem Place Blanche zu seiner zweiten Heimat.

La Goulue trifft im Moulin Rouge ein (Öl auf Karton, 1892)

1885 eröffnet Aristide Bruant das Cabaret Le Mirliton, und Toulouse-Lautrec entwirft zahlreiche Plakate, auf denen vor allem Monsieur Bruant durch sein Markenzeichen, einen roten Schal, hervorsticht. 1888 beginnt Toulouse-Lautrec, Motive auszuwählen, für die er bis heute bekannt ist: Menschen aus dem Zirkus, aus Vergnügungslokalen und Situationen aus dem Mileu der Halbwelt. Durch seine Malerei erlebt die schon fast vergessene Lithographie eine Renaissance. Anregungen findet er bei Edgar Degas und Paul Gauguin sowie dem japanischen Holzschnitt. Zahlreiche seiner Bilder werden in Zeitungen veröffentlicht.

Die Liebesbeziehung zu seinem Modell Suzanne Valadon wird durch ihren Selbstmordversuch abrupt beendet; dieser stürzt Toulouse-Lautrec in tiefe Depressionen. Er wendet sich dem Alkohol zu, was 1898 zum ersten Mal zum Delirium tremens führt. 1899 wird er von seiner Mutter zu einer Entziehungskur in die Heilanstalt Neuilly eingewiesen. Im Frühjahr 1901 kehrt er nach Paris zurück, er stirbt im Alter von 36 Jahren am 9. September 1901 auf dem elterlichen Schloss Malromé.

Den Großteil seiner Bilder hinterlässt Toulouse-Lautrec seiner Geburtsstadt Albi, die 1922 das Musée Toulouse-Lautrec eröffnet. Bis heute sind seine Bilder ein Meilenstein der Werbung.

Aktuell

Vom 1. September - 13. November 2005 findet im Kunstmuseum der Stadt Bonn eine Ausstellung mit dem Titel "HENRI TOULOUSE-LAUTREC - Das graphische Werk" statt. Kunstmuseum Bonn

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