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Residenz Bleichröder

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Residenz Bleichröder
(von der Promenade gesehen)

Die Residenz Bleichröder ist eine denkmalgeschützte Villa im Stil der Bäderarchitektur in der Delbrückstraße 14 in Heringsdorf auf Usedom und wird zu den repräsentativsten Gebäuden an der Heringsdorfer Promenade gezählt. Auf dem rund 9000 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich ein Park mit alten Buchen und ein Rosengarten mit historischem Springbrunnen. Einmalig ist der als Original erhaltene kunstgeschmiedete Zaun an der Delbrückstraße mit dem zweiflügeligen Eingangstor. Im Zuge der letzten Sanierung und Umgestaltung der Anlage nach den Plänen des Architekturbüros Leckband/Jürgensen aus Flensburg entstanden im Jahre 2000 wurden auf dem Grundstück zwei villenartige Neubauten und eine Tiefgarage errichtet. Die Residenz Bleichröder ist eine Ferienwohnanlage, die Villa ein Hotel Garni.

Zur Geschichte

Im Jahre 1890 wurden die neobarocke Villa und die Remise als Sommersitz der jüdischen Bankiersfamilie Gerson von Bleichröder errichtet. Der zweigeschossige Putzbau mit Attika, Mansarddach und Gauben liegt mitten im Park auf einer Anhöhe. Die Remise (auch Mews genannt) ist im Stile des Neobarock gebaut und präsentiert eine aufwendige Putzgliederung. Sie diente als Garage für Kutschen und erste Automobile der Familie Bleichröder, im Obergeschoss wohnte das Gesinde. Seit 1910 steht die Jagdgöttin „Diana“ des Bildhauers Ferdinand Lepke (1866–1909) zu Füßen der Villa. Sie ist eine von 6 Abgüssen des Originals, das sich in Bydgoszcz (Bromberg/Polen) befindet, sie gab der Villa zeitweise den Namen. Der Antisemitismus des Naziregimes führte dazu, dass die jüdischen Besitzer der Residenz verdrängt wurden und das Gebäude als Mutterentbindungsheim der Nationalsozialistischen Volksfürsorge (NSV) genutzt wurde.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges erholten sich hier Angehörige der Sowjetarmee im Sanatorium bis 1950/51. Danach führte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) das Haus als Gästehaus „Richard Schmidt“ des Bundesvorstandes. Eingeladen wurden befreundete Gewerkschaftsfunktionäre. Harry Tisch, der letzte Vorsitzende des FDGB, war oft in der Villa zu Gast. Nach der Wende 1990 übernahm die Treuhand das Grundstück und die Gebäude, übergab sie an Herrn von Reicherstorfer, der sie gemeinsam mit seiner Ehefrau als „Hotel Diana“ führte.

1995 übernahm Sieveking und Co KG das Objekt und gestaltete es in seinen jetzigen Zustand um. Dazu gehören die Sanierung der historischen Gebäude, der Neubau der Villa Rosengarten und der Villa Rondell sowie die Anlage der Tiefgarage und eines Spielplatzes.

Literatur über Residenz Bleichröder in der Landesbibliographie MV

Koordinaten: 53° 57′ 7,3″ N, 14° 10′ 19″ O