St. Johannis (Boek)

Die St. Johanniskirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Boek, einem Ortsteil der Gemeinde Rechlin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern).
Geschichte und Architektur
Es existierten zwei Vorgängerkirchen. Das Gut und die Kirche wurden im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, sie waren zu der Zeit im Besitz der Ritter von Havelberg.
Die heutige Kirche wurde 1847 als rechteckiger Backsteinbau im neugotischen Stil errichtet. Das Gebäude schließt polygonal, der rechteckig Turm wurde vorgesetzt. Die Wände des Gebäudes sind durch farbige Bleiglasfenster mit spitzbogigem Abschluss, sowie gestufte Stützpfeiler mit bekrönendem Kreuz gegliedert. Ein Wappen über dem Eingang weist auf die Erbauer, die Gutsbesitzerfamilie Le Fort hin. Bekanntestes Familienmitglied war die Schriftstellerin Gertrud von Le Fort. Das Dach des Gebäudes stürzte 1970 ein und beschädigte es stark; es wird seit 1994 wieder restauriert.
Turm
Der quadratische Turm ist im Obergeschoss durch doppelt angeordnete spitzbogige Schallöffnungen gegliedert. Die Zifferblätter ohne Zeiger sind in Backstein eingefasst. Der Turm mit einem flachen pyramidalen Dachansatz trägt einen achteckigen spitzen Helm, der von einer Kugel bekrönt wird.
Orgel

Die Orgel ist das älteste erhaltene Instrument des Orgelbauers Wilhelm Sauer. Sie wurde von dem Klosterhauptmann Karl Peter Baron le Fort in Auftrag gegeben und am 08. August 1853 durch den Hoforganisten Carl Ernst Friedrich Weingärtner mit großem Lob abgenommen. Bei dem Einsturz der Kirche wurde die Orgel stark beschädigt und von 1995 bis 2003 von der Orgelbaufirma Scheffler aus Sieversdorf umfangreich renoviert und wieder spielbar gemacht. Die Finanzierung wurde durch eine Einzelspende möglich gemacht.
Ausstattung
- Der größte Teil der Ausstattung ist noch aus der Bauzeit der Kirche erhalten, sie stammt ursprünglich aus dem Kloster Dobbertin.
- Bemerkenswert sind die Erntedankbilder, die in jedem Jahr von Gemeindemitgliedern aus Samen und Körnern neu angefertigt werden.
- Der alte Altar und die Kanzel wurden entfernt, an deren Stelle steht ein schlichter Tisch.
- An der Chorwand hängt ein schlichtes Kreuz mit dem Gekreuzigten Jesus.
- Die Glocke im Turm wurde 1847 von Carl Illies aus Waren gegossen und wohl von Baron von Lefort gestiftet.
Quellen
- Kirchen in der Mecklenburgischen Seenplatte, südliche Müritzregion, mit Illustrationen von Werner Schinko, Herausgeber IG der KirchenfüherInnen Mecklenburgische Seenplatte, Druckerei Beyer in Röbel