Zum Inhalt springen

Junkers Ju 87

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2005 um 10:19 Uhr durch FlaBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: da). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Junkers Ju87.jpg
Junkers Ju 87B Stuka

Die Junkers Ju 87 ist ein vom deutschen Flugzeugbauer Junkers hergestellter einmotoriger Tiefdecker mit festem Fahrgestell und zwei Mann Besatzung.

Typisch für diese Maschine, die vor allem durch ihren Einsatz als Sturzkampfflugzeug (Stuka) bekannt wurde, sind die ausgeprägten Knickflügel. Der Antrieb erfolgte durch einen 12-Zylinder V-Motor, Typ Junkers Jumo 210 oder 211 . Der Erstflug erfolgte am 17. September 1935. Es existierte eine sehr große Anzahl von unterschiedlichen Baureihen. Zwischen 1939 und 1944 wurden 4.881 Stück hergestellt, insgesamt etwa 6.000 ab 1936.

Damit die von dem Stuka abgeworfene Bombe nicht den Propeller beschädigte, wurde sie unmittelbar vor dem Abwurf von Trägerarmen bis unterhalb des Propellerkreises ausgeschwenkt. Weitere Besonderheiten waren eine Sturzflugautomatik (ab B-2) mit einem Abfangmechanismus, die das Flugzeug automatisch nach dem Ausklinken der Bombe aus dem Sturzflug zog. Dies sollte einen Absturz durch Blackout des Piloten verhindern. Um die psychologische Wirkung der Sturzangriffe zu verstärken, waren an beiden Fahrwerksbeinen Sirenen angebracht, die den Beinamen "Jericho-Trompeten" trugen.

Die Ju 87 wurden auch im Spanischen Bürgerkrieg in der Legion Condor eingesetzt. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden diese Maschinen zunächst an allen Fronten eingesetzt.

Nach anfänglichen Erfolgen durch die Blitzkrieg-Taktik stellten sich im Verlauf der Luftschlacht um England bei Angriffen gegen Ziele in Südengland unakzeptable Verluste bei den Kampfverbänden, die mit der Ju 87 ausgerüstet waren, ein. Die Ursachen hierfür waren die niedrige Geschwindigkeit und die leichte Abwehrbewaffnung der Ju 87. Das Flugzeug konnte als strategischer Bomber nur effektiv eingesetzt werden, wenn der Geleitschutz durch Jagdflugzeuge gewährleistet war, was der Luftwaffe gegen die Royal Air Force nicht gelang.

Die Ju 87 wurde daraufhin an der Ostfront als Sturzkampfflugzeug und als Schlachtflugzeug eingesetzt. Eine besondere Panzerjäger-Version war statt mit Bomben mit zwei 37-mm-Panzerabwehrkanonen bewaffnet. Dieser Panzerjäger wurde zuerst von der von Hans-Ulrich Rudel geführten Einheit eingesetzt.

Trotz allem war die Junkers Ju 87 das erfolgreichste Sturzkampfflugzeug des 2. Weltkriegs. Besonders 1939 und 1940 war sie eine äußerst wirksame Waffe, die ihren Ruf nicht zuletzt der deutschen Propaganda zu verdanken hatte. Ein bezeichnendes Beispiel hierfür war - abseits der Wochenschauen - der 1941 von der UFA produzierte Kriegsfilm "Stukas".

Technische Daten (Ju 87B-2)

  • Länge: 11,10 m
  • Höhe: 3,90 m
  • Spannweite: 13,80 m
  • Tragflügelfläche: 31,9 m²
  • Max. Startgewicht: 4.250 kg
  • Triebwerk: ein Junkers-Jumo 211Da Motor mit 882 kW / 1.200 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 380 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 8.000 m
  • Reichweite: 600 km mit Bomben
  • Bewaffnung
    • zwei 7,92 mm MG 17 vorne in den Flügelknicks
    • ein 7,92 mm MG 15 beweglich im hinteren Cockpit
    • eine einzelne Bombe von bis zu 500 kg unter dem Rumpf oder
    • eine 250 kg Bombe und vier 50 kg Bomben unter den Tragflächen

Andere Versionen

  • Ju 87C :
    • Ju 87B mit Ausrüstung für den Einsatz auf dem Flugzeugträger "Graf Zeppelin"
    • Nach Scheitern des Trägerprojekts wieder auf Stand Ju 87B zurückgebaut
  • Ju 87R : R wie "Richard" oder Reichweite
    • Ju 87B mit einer 250 kg-Bombe und Zusatztank unter jeden Flügel für doppelte Reichweite
  • Ju 87D : D wie "Dora" - meistgebaute Modellreihe
    • Aerodynamischeres Redesign mit zum Teil größerer Spannweite (ab D-5 mit ~15 m)
    • Die Panzerung wurde verbessert und das Maximalgewicht auf ~6.500 kg erhöht
    • Motoren von 1.300 bis 1.500 PS und mehr Treibstoffkapazität für ~1.400 km Reichweite
    • Die Bombenlast wurde auf bis zu 1.800 kg erhöht, und das bewegliche MG 15 wurde durch ein bewegliches 7,92-mm-Zwillings-MG MG 81Z ersetzt
    • Schlachtfliegerversionen oft mit zwei 20 mm Kanonen MG 151/20 statt der MG 17 in den Flügelknicks
  • Ju 87G : G wie "Gustav" - auch bekannt als Panzerknacker
    • Schlachtflieger basierend auf der Ju 87D mit zwei 37 mm Kanonen BK3,7 unter den Flügeln
    • Sonstige Bewaffnung wie Ju 87D aber keine Bombenmitnahme und keine MGs in den Flügeln
    • Reichweite leicht unterhalb der Ju 87D mit ~1.200 km
  • Ju 87H : H wie "Heinrich"
    • Schulungsflugzeug mit zwei Steuern, aus der Ju 87 D hervorgegangen

Siehe auch