Zum Inhalt springen

Zirkumzision

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2012 um 10:28 Uhr durch Nightflyer (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 79.213.93.244 (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Hephaion zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zirkumzision eines Jungen (Zentralasien, vermutlich Turkmenistan, etwa 1865–1872, restaurierter Albuminpapierabzug)

Zirkumzision (von lat. circumcisio „Beschneidung“), auch männliche Beschneidung, ist die teilweise oder vollständige Entfernung der männlichen Vorhaut.[1] Sie gehört zu den weltweit am häufigsten durchgeführten körperlichen Eingriffen[2] und wird meist aus religiösen und kulturellen Beweggründen durchgeführt, selten mit medizinischer Indikation. Die Zirkumzision wird von der WHO als Teil eines umfassenden Maßnahmenpaketes im Kampf gegen die Ausbreitung von HIV in afrikanischen Hochrisikogebieten empfohlen.[3]

Gegenwärtig sind schätzungsweise zwischen 25 %[4] und 33 %[5][6] der männlichen Weltbevölkerung beschnitten. Die Beschneidung von gesunden Kindern am achten Lebenstag gilt im Judentum als Gebot Gottes. Der Koran erwähnt sie nicht ausdrücklich; dennoch ist sie im Islam als Sunna weit verbreitet und wird im Kindes- oder Jugendalter durchgeführt. In den USA war die Beschneidung im frühen Kindesalter noch vor wenigen Jahrzehnten weit verbreitet; dann ging die Beschneidungsquote schnell zurück. 2009 fand sie nur noch bei einem Drittel der Knaben statt.[7] In einigen Urvölkern ist die Beschneidung ein Initiationsritual; dieses Ritual symbolisiert die Aufnahme des Jugendlichen in die Gemeinschaft der erwachsenen Männer. Als medizinische Behandlungsmaßnahme hat sie hauptsächlich bei einer Phimose Bedeutung; sie gilt jedoch nur bei schweren Formen der Phimose als indiziert.[8]

Zirkumzision ist umstritten, wenn auch nicht annähernd in einem Maße, das mit dem der universellen Ächtung der Beschneidung weiblicher Genitalien vergleichbar wäre. Im angelsächsischen Bereich gibt es schon länger eine gesellschaftliche Debatte zwischen Gruppen, die sich dagegen einsetzen („Intaktivisten“-Bewegung), und Gruppen, die Beschneidung befürworten. Umstritten sind insbesondere medizinischer Nutzen und Risiken, bei Kindern auch ethische und rechtliche Aspekte sowie die Beurteilung im Hinblick auf die Menschenrechte, vor allem dem Recht auf körperliche Unversehrtheit.

In Deutschland gibt es kein spezielles Gesetz, das die Zirkumzision regelt. Es galt lange als herrschende Meinung der Rechtswissenschaft, dass die religiös motivierte Zirkumzision Minderjähriger durch einen Arzt nicht den Tatbestand der Körperverletzung erfülle.[9] Die in Teilen der rechtswissenschaftlichen Literatur vertretene neuere Gegenmeinung kann hinsichtlich der Tatbestandsmäßigkeit jedoch als herrschend angesehen werden. Hinsichtlich der Wirksamkeit der elterlichen Einwilligung ist der Streitstand offen.[10]

Ein Urteil des Landgerichts Köln vom 7. Mai 2012[11] folgte dieser neueren Auffassung und löste damit eine breite und teilweise international aufgenommene Debatte aus.

Beschneidung in Kulturgeschichte und Religion

Ursprung und ritueller Sinn der Beschneidung

Die Ursprünge des Brauchs der Beschneidung sind weitgehend ungeklärt. Vermutlich haben patriarchale Stammesgesellschaften die Beschneidung beider Geschlechter eingeführt. Älteste Überlieferungen des Rituals deuten auf Volksgruppen, die in ariden, wüstenähnlichen Regionen lebten. Nomaden insbesondere Nord- und Ostafrikas sowie Australiens und deren Nachfolgereligionen praktizieren auch heute die religiös motivierte Beschneidung von Jungen, von Mädchen (Näheres hier) oder beiden Geschlechtern.

Medizinhistoriker vermuten, dass bereits im Altertum die Beschneidung zur Kontrolle des Geschlechtslebens der Sklaven und der Unterschicht dienen sollte, ohne gleichzeitig die Fruchtbarkeit zu beeinflussen. Religionsgeschichtlich kann eine Erklärung des Brauchs als Ablösung vom Menschenopfer gesehen werden. In vorgeschichtlicher Zeit wurden den Göttern, die besänftigt und milde gestimmt werden sollten, Menschen als Opfer dargebracht. Auch war die Kastration von unterworfenen Feinden und Sklaven üblich. Im Zuge religiöser Umbrüche opferte man schließlich nurmehr etwas von jenem Teil des Mannes, der für die Weitergabe des Lebens zuständig und sogar der Ursprungsort für neues Leben war und damit Gott beziehungsweise den Göttern am nächsten stand. Die Kastration war wesentlicher Teil des antiken Kybele- und Attiskultes, der zeitweise in großen Teilen des römischen Reiches verbreitet war. Einer Theorie zufolge kam es durch den Kontakt des Kultes mit dem frühen Judentum zu einer Übernahme und Abwandlung des Brauches. Eine andere, volkstümlichere Argumentation besagt, dass die Vorhaut im Grunde die einzige Stelle des (männlichen) Körpers sei, deren „Opferung“ keinerlei Schaden mit sich bringe[12]. Diese Reform war ein Pars pro toto-Opfer, das in der biblischen Tradition – und für den skizzierten Zusammenhang von Menschenopfer (hier Opferung des Sohnes Isaak), Beschneidung und Fruchtbarkeit exemplarisch – Abraham als erster vornahm (Gen 17,12 EU).

Die rituelle oder religiöse Beschneidung in der Pubertät gilt bei beiden Geschlechtern als Initiationsritus. Der heranwachsende Mensch wird in die Gemeinschaft aufgenommen, indem er bewusst in eine Krisensituation gebracht wird, in der er „Mut zeigen“, „sich bewähren“ und als „vollwertiges Mitglied“ erweisen soll. Oft muss er dabei schmerzhafte oder demütigende Prozeduren über sich ergehen lassen. So stellt die Beschneidung bei den Bambara und den Dogon im westafrikanischen Mali einen Mannbarkeitsritus dar, der die ursprüngliche Androgynität, als „verhexte Weiblichkeit“ durch die Vorhaut symbolisiert, aufheben soll.[13]

Beschneidung erwachsener Männer (Zeichnung eines Grabreliefs, Sakkara, 6. Dynastie, Ägypten, 2300 v. Chr.)

Neben der Beschneidung der Vorhaut des Mannes gibt es verschiedene Formen von operativen Eingriffen am Penis, die im Rahmen derartiger Initiationsriten bei Naturvölkern auch heute noch praktiziert werden. Bei den Aborigines (den australischen Ureinwohnern) sowie auf mehreren Inseln des Westpazifischen Ozeans ist es Brauch, jungen Männern einige Wochen nach Entfernung der Vorhaut den Penis aufzuschlitzen, was eine vollständige oder partielle Spaltung der Harnröhre bewirkt, die sogenannte Subinzision. In Indonesien werden Jungen zu Beginn der Pubertät Bambus- oder Metallkugeln, sogenannte Implants, in den Penisschaft oder die Eichel eingesetzt.

Beschneidung im Alten Ägypten

Die älteste bekannte Darstellung einer Beschneidung ist ein ägyptisches Relief aus dem Jahr 2420 v. Chr.

Für die alten Ägypter war die Schlange ein unsterbliches Tier, weil sie ihre Haut abwerfen und sich damit immer wieder erneuern konnte.

Möglicherweise zeigt dieses Relief die Beschneidung eines Sklaven oder eines Mannes aus der Unterschicht. Man weiß heute nicht, aus welchem Motiv oder welchen Motiven damals Männer beschnitten wurden.

Einige Kulturhistoriker vermuten, dass es es eine rituelle Beschneidung gab, die symbolisch die Häutung der Schlange imitierte. Dieser mutmaßliche Ritus habe die menschliche Seele unsterblich machen sollen; er habe sich möglicherweise auf nachfolgende Kulturen ausgewirkt.

Judentum

Die Beschneidung Isaaks (Regensburg Pentateuch, zirka 1300; Israel Museum, Jerusalem)
Durchführung einer Brit Mila

Laut der hebräischen Bibel (Gen 17,10–14 EU) wurde die Beschneidung unter den Israeliten von ihrem mythischen Stammvater Abraham[14] eingeführt, der meist auf etwa 1800–1600 v. Chr. datiert wird. Neuere Forschungen nehmen an, dass damals lebende Juden (erst) unter Mose (also etwa 1400–1200 v. Chr.) oder während des Babylonischen Exils (um etwa 600 v. Chr.) die diese Praktik übernahmen und ritualisierten. Dadurch wurde die Beschneidung von Neugeborenen (Brit Mila), die am achten Tag[15] nach der Geburt stattzufinden hat, zu einem der rituellen Gebote der Mitzwot. Der Eingriff wird von jüdischen Beschneidern (Mohelim) durchgeführt, die dafür ausgebildet werden[16]. Unterschiedliche Auffassungen gibt es darüber, ob die Brit Mila ohne [17] oder mit Betäubung[18] stattfinden soll.

Während nach Ansicht der (christlichen) historisch-kritischen Bibelforschung die größten Teile der Abrahamsgeschichte der Entstehungszeit um 950 v. Chr. zugeordnet werden, soll der Abrahambund erst 400 Jahre später mit der Priesterschrift im Zuge einer umfassenden Überarbeitung des Pentateuch eingefügt worden sein.

Die Beschneidung wird im Judentum als Eintritt in den Bund mit Gott angesehen. Diesen Bund ging Gott nach jüdischer Überlieferung mit Abraham (und seiner Familie) ein; daher wird der Beschneidungsbund auch als „abrahamitischer Bund“ bezeichnet. Die Juden berufen sich dabei auf das 1. Buch Mose, in dem es heißt:

„Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Jedes Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. […] Wenn aber ein Männlicher nicht beschnitten wird an seiner Vorhaut, wird er ausgerottet werden aus seinem Volk, weil er meinen Bund gebrochen hat.“

Gen 17,10–14 LUT

Im 12. Jahrhundert n. Chr. befürwortete der jüdische Arzt und Rabbi Moses Maimonides die Beschneidung auch wegen ihrer angeblich sexualtrieb-dämpfenden Wirkung:[19] Die Geschlechtsorgane sollten so verletzt und geschwächt werden, dass sie zwar noch funktionieren, aber keine „überschüssige“ Lust mehr zulassen. Die Fähigkeit, der Ehefrau sexuelle Lust zu bereiten, ist aber auch laut Maimonides die Voraussetzung für eine Ehe.

Die Bibel überliefert in den nach jüdischem und protestantischem Verständnis als Apokryphen gewerteten Büchern 1. und 2. Makkabäer die älteste Quelle für eine Unterdrückung der Brit Mila. Laut dieser Schrift habe Antiochos IV. Epiphanes, zu Beginn des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts versucht, Juden in seinem Reich zu hellenisieren: „… Auch die Beschneidung verbot er und gebot, die Leute an alle Unreinheiten und heidnischen Bräuche zu gewöhnen, … Die Frauen, die ihre Söhne hatten beschneiden lassen, wurden getötet, wie Antiochos befohlen hatte; man hängte ihnen die Knäblein an den Hals in ihren Häusern und tötete auch sie, die sie beschnitten hatten.“ (1 Makk 1,51-64 EU) „Zwei Frauen nämlich wurden vorgeführt, weil sie ihre Söhne beschnitten hatten. Denen band man die Kindlein an die Brust und führte sie öffentlich herum durch die ganze Stadt und warf sie zuletzt über die Mauer hinab.“ (2 Makk 6,10 EU)

Innerhalb des in Deutschland im 19. Jahrhundert aufkommenden Reformjudentums gab es Stimmen, die das alte Ritual abschaffen oder zumindest modifizieren wollten. Das Reformjudentum, das in Deutschland als liberales Judentum bezeichnet wird, entschied sich aber für die Beibehaltung der Beschneidung, was auch für das Reformjudentum der Gegenwart weiterhin gilt. Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verzichteten einige assimilierte jüdische Familien auf die Beschneidung ihrer Söhne. Zum Beispiel ließ Theodor Herzl, der Begründer des modernen politischen Zionismus, seinen Sohn Hans 1891 nicht beschneiden.[20] Theodor Herzl identifizierte sich 1891 nicht mit dem Judentum; er hatte zuvor zur Lösung der "Judenfrage" eine Massentaufe der Juden im Wiener Stephansdom empfohlen. Derzeit lassen die meisten jüdischen Familien – auch die meisten nichtreligiösen – ihre Söhne kurz nach der Geburt beschneiden. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks – er zerfiel 1990 – ist nur eine sehr kleine Minderheit unter den jüdischen Männern beschnitten, was auf die damaligen kommunistischen Regime in diesen Ländern zurückzuführen ist.[16] In Israel wird der Anteil der nicht beschnittenen jüdischen Söhne auf zwei Prozent geschätzt und die Anzahl der Familien, die die Brit Mila als "abstoßenden, barbarischer Akt, wie das Ritual eines primitiven Stammes in Afrika" ablehnen, auf mehrere Tausend.[21] Israelische Gegner der Beschneidung geben an, neue Umfragen hätten ergeben, dass drei Prozent der jüdischen Israelis ihre Söhne nicht beschnitten haben oder nicht beschneiden wollen[22].

Christentum

Beschneidung Jesu, Brabanter Flügelretabel, um 1480

Laut dem apokryphen und pseudepigraphischen Thomasevangelium soll Jesus von Nazareth folgendes gesagt haben:

„Seine Jünger sprachen zu ihm: ‚Nützt die Beschneidung oder nicht?‘ Er sprach zu ihnen: ‚Wenn sie nützte, würde ihr Vater sie beschnitten aus ihrer Mutter zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geiste hat vollen Nutzen gehabt.‘“

Das Evangelium nach Thomas 53[23]

Im frühen Christentum sprach sich Paulus von Tarsus gegen eine Pflicht zur Beschneidung für die neubekehrten Heidenchristen aus. Paulus war selbst ein beschnittener Judenchrist. Für ihn entscheidend war nicht die körperliche Beschneidung, sondern die – bereits im Judentum zunehmend betonte – „Beschneidung des Herzens“, wie sie schon das 5. Buch Mose kennt: „Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein.“ (Dtn 10,16 EU). Wer glaube, so Paulus, allein durch körperliche Beschneidung gottgefällig zu sein und heilig zu werden, sei auf einem Irrweg: „Die Beschneidung ist wohl nütze, wenn du das Gesetz hältst; hältst du aber das Gesetz nicht, so bist du aus einem Beschnittenen schon ein Unbeschnittener geworden.“ (Röm 2,25 EU). Entscheidend sei der demütige Glaube: „Denn in Christus Jesus kommt es gerade nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist.“ (Gal 5,6 EU)

Hätte man an der Beschneidungspflicht für männliche Konvertiten festgehalten, so hätte dies für die Missionierung von Nichtjuden und den Aufstieg zur Weltreligion ein ganz erhebliches Hindernis bedeutet.[24]

Mit dem Ende des antiken Judenchristentums als eigener Strömung verschwand dann die Beschneidung im Christentum zunächst fast ganz. Einige christliche Kirchen wie die Koptisch-Orthodoxe Kirche, Äthiopisch-Orthodoxe Kirche sowie die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche praktizieren weiterhin die Beschneidung. Im Christentum wurde das Ritual der Beschneidung der männlichen Neugeborenen, das zugleich ein Ritual des Namens bzw. seiner Zuerteilung darstellt, weitgehend durch das der Taufe abgelöst.

Das Zweite Vatikanische Konzil schaffte 1962 das Fest zur Beschneidung des Herrn (in circumcisione domini) ab, mit dem acht Tage nach Heiligabend jeweils am 1. Januar der Beschneidung Jesu (Lk 2,21 EU) gedacht wurde.[25]

Islam

Muslimische Beschneidungszeremonie

Der Prophet Mohammed kam laut einer Überlieferung ohne oder mit einer sehr kurzen Vorhaut zur Welt. Die Beschneidung wird heute bei Muslimen als ein Zeichen der Religionszugehörigkeit im Kindesalter – bis zum Alter von 13 Jahren – durchgeführt. Oft wird aus diesem Anlass ein großes Familienfest gefeiert.

In manchen Ländern (z. B. der Türkei) werden Jungen im späteren Kindesalter beschnitten. Bei der aus diesem Anlass veranstalteten Familienfeier können sich islamische Elemente mit traditionellen Elementen mischen.

Die Beschneidung wird im Koran nicht explizit erwähnt und lässt sich lediglich aus der Anweisung, der Religion Abrahams zu folgen, ableiten:

„Sprich: ‚Was Gott sagt, ist die Wahrheit. Folgt dem Weg Abrahams, des Hanifen! Er glaubte innig an Gott, Dem er keine anderen Gottheiten zugesellte.“

Koran 3:95

Die Beschneidung ist in der Sunna beschrieben. Sie wird heute von vielen als integraler Bestandteil des Islam angesehen; sie sei für die rituelle Reinheit (Tahāra) notwendig. Die Gültigkeit ritueller Handlungen, wie etwa des fünfmaligen täglichen Gebets (Salat), hängt von der rituellen Reinheit des Betenden ab.

Aussage Mohammeds in einem Hadith:

„Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Zur Fitra (natürlichen Veranlagung) gehören fünf Dinge: Die Beschneidung (der Männer/Jungen), das Abrasieren der Schamhaare, das Schneiden der (Finger- und Fuß-) Nägel, das Auszupfen (bzw. Rasieren) der Achselhaare und das Kurzschneiden des Schnurrbarts.“

Sahih Muslim: Buch 2, Nummer 495, 496[26]

Gleichwohl gilt die Beschneidung des männlichen Geschlechtsteils (= Entfernung der Vorhaut) vielen Muslims als Pflicht und wird in der Regel bei männlichen muslimischen Kindern schon frühzeitig – oft als Baby – von den Eltern in Auftrag gegeben. Bei später konvertierten Muslimen kann die Beschneidung durch eine Operation mit örtlicher Betäubung erfolgen. Es gilt als eines der Zeichen des Prophetentums, dass die Propheten bereits beschnitten – also ohne Vorhaut – geboren werden. Beschnitten zu sein kann interpretiert werden als 'dem Vorbild der Propheten zu entsprechen'.

Neuzeit

Im 18. Jahrhundert wurde in Europa die sexualfeindliche Begründung für die Beschneidung maßgeblich. So empfahl der Schweizer Arzt Samuel Tissot (1728–1797) die Beschneidung von Jungen und Mädchen als eine Maßnahme gegen Masturbation. Zahlreiche Ärzte dieser Zeit hielten Masturbation für die Ursache von „jugendlicher Rebellion“ und von Krankheiten wie Epilepsie, „Erweichung von Körper und Geist“, Hysterie und Neurosen. Die Sexualfeindlichkeit hatte unter anderem zu tun mit den weitverbreiteten Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, gegen die es bis ins 20. Jahrhundert keine Gegenmittel gab.

Im viktorianischen England fand die Beschneidung vor allem bei der Oberschicht Zustimmung. Durch das britische Imperium (British Empire) verbreitete sich die Beschneidung auch in Ländern wie Indien (bis 1947 britische Kolonie), den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika.

In den USA des 19. Jahrhunderts war die Prüderie weit verbreitet. Ab etwa 1860 erschienen Publikationen, die die Beschneidung als „Prävention gegen Masturbation“ – damals pejorativ als „Selbst-Missbrauch“ bezeichnet – oder als „Bestrafung“ dafür propagierten. Beispiele:

„In Fällen von Masturbation müssen wir, wie ich glaube, die Angewohnheit brechen, indem wir die betreffenden Körperteile in einen solchen Zustand bringen, dass es zu viel Mühe macht, mit der Praktik fortzufahren. Zu diesem Zweck, falls die Vorhaut lang ist, können wir den Patienten beschneiden mit gegenwärtigem und wahrscheinlich auch zukünftigem Vorteil. Auch sollte die Operation nicht unter Chloroform vorgenommen werden, so dass der erlittene Schmerz mit der Angewohnheit, die wir auszurotten wünschen, in Verbindung gebracht werden kann.“

Athol A. W. Johnson, 1860[27]

„Eine Abhilfe für Masturbation, die bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung (…) Die Operation sollte durch einen Chirurgen ohne Betäubung vorgenommen werden, da der damit verbundene Schmerz einen heilsamen Effekt auf den Geist hat, insbesondere wenn er mit der Vorstellung von Bestrafung verbunden ist. (…)“

„Clarence B. ergab sich dem geheimen Laster, das unter Jungen verbreitet ist. Ich führte eine Beschneidung an ihm aus (…) Er verdiente die gerechte Bestrafung durch den Operationsschmerz nach seinen unerlaubten Lustempfindungen.“

N. Bergman, 1898[29]

Die Zahl der Zirkumzisionen nahm zu.

Die nicht medizinisch notwendige Beschneidung wurde im Vereinigten Königreich nach 1949 von der Liste der bezahlten Leistungen der Krankenkassen gestrichen, in Kanada in den 1990er Jahren. In Australien fielen die Werte ab den 1970ern von 90 % auf 10 bis 20 %.[30] In den Vereinigten Staaten fielen die Werte ab etwa der 1980er Jahre, wenn auch nicht so stark und teilweise durch Zuwanderung indiziert. Eine nähere Betrachtung einzelner Länder findet sich im Abschnitt Situation in einzelnen Staaten.

Gegenwart

Anteil beschnittener Männer an der männlichen Gesamtbevölkerung (Zahlen nach WHO)

In den USA wurden gemäß einem Bericht der Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ) im Jahr 2005 landesweit 56 % der männlichen Neugeborenen vor der Entlassung aus der Klinik beschnitten. Im Mittleren Westen lag der Anteil dabei mit 75 % erheblich höher als im Westen mit 31 %.[31][32] Über die Entwicklung gehen die Quellen auseinander. Während der Bericht der AHRQ eine weitgehend stabile Rate innerhalb der letzten 10 Jahre ausweist[32] stellen andere Erhebungen eine Abnahme[33] oder eine Zunahme[34] fest.

Die Beschneidung ist außerdem in den englischsprachigen Ländern Afrikas sowie in der arabischen Welt weit verbreitet. Dort liegt der Anteil bei über 80 % der Bevölkerung. In Europa ist die Quote generell eher gering, in einigen Ländern Westeuropas nahm oder nimmt sie (Stand 2006) zu.[35][36]

Südkorea hat in Asien mit Ausnahme der islamisch geprägten Staaten mit den höchsten Anteil an Beschneidungen. Bei jungen Männern beträgt dieser knapp 80%. Die Beschneidung bereits bei Neugeborenen ist unüblich; Südkorea ist das Land mit dem höchsten Anteil an Beschneidungen im Teenager- und Erwachsenenalter.[37] Die Beschneidungsrate ist in den 1980er und 1990er Jahren stark angestiegen (1945 betrug sie etwa 0,1 Prozent).[38]

Im Rahmen des Programms der Vereinten Nationen zur Prävention von Aids wird die Zirkumzision als eine von mehreren Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsrisikos angesehen.[39] In diesem Rahmen gibt es weltweit in zahlreichen Ländern Kampagnen, welche Männer dazu auffordern, sich beschneiden zu lassen. Diese von der Weltgesundheitsorganisation sowie den nationalen Regierungen geförderten Aktionen haben lokal zu einem starken Anstieg der Beschneidungsraten geführt. So hat sich bei den Luo, einem Volk in Kenia, die traditionell unbeschnitten sind, die Beschneidung etabliert – der kenianische Ministerpräsident Raila Odinga ließ sich öffentlichkeitswirksam beschneiden.[40]

Medizinische und ästhetische Gründe für die Zirkumzision

Indikation

Eine direkte medizinische Indikation zur Zirkumzision besteht bei narbigen Phimosen, zum Beispiel nach ausgedehnten Balanopostitiden, bei einer Lichen sclerosus et atrophicus (chronisch-entzündliche Erkrankung der Vorhaut), Karzinomen, und bei einer nicht repositionierbaren Paraphimose.[8] Eine Besiedelung mit Condylomata acuminata (Feigwarzen) wird in erster Linie mit dem Laser oder „Vereisung“ mittels tiefstgekühltem, flüssigem Stickstoff behandelt.

Eine Indikation kann in Einzelfällen bei einer Vorhautverengung, der so genannten Phimose, gesehen werden, die jedoch bei Erwachsenen relativ selten auftritt. Bei Säuglingen und Kindern ist eine verengte Vorhaut normal („physiologische Phimose“), die Vorhaut erweitert und löst sich von der Eichel in der Regel bis zum Abschluss der Pubertät.[8][41] Auch bei Erwachsenen, die die Vorhaut nicht vollständig zurückziehen können, besteht nur Handlungsbedarf, wenn Schmerzen bei der Penetration auftreten. Nicht vernarbte Phimosen lassen sich auch konservativ (Salbenbehandlung mittels Corticoid) oder mittels Erweiterungsplastik behandeln.[8] Ansonsten ist die präventive Beschneidung bei Kindern und Neugeborenen sehr umstritten und wird von vielen Fachorganisationen als rein kosmetische beziehungsweise kulturelle Angelegenheit betrachtet.[42][43]

Kontraindikation

Die Zirkumzision im Kindesalter sollte nicht durchgeführt werden, wenn eine Hypospadie oder eine Penishypoplasie vorliegt, da die Vorhaut für spätere rekonstruktiv-chirurgische Maßnahmen erforderlich werden kann.[44]

Hygienische und gesundheitlich-präventive Motive

Eichel eines beschnittenen Penis (Kranzfurche unbedeckt)
Kranzfurche eines unbeschnittenen Penis (bei zurückgestreifter Vorhaut)

Jenseits medizinischer Indikationen werden von Beschneidungsbefürwortern einige gesundheitlich-präventive Motive vorgebracht. Die Zirkumzision kann folgendem vorbeugen:

  • Die in der Vorhaut selbst in hoher Konzentration sowie nah an der Hautoberfläche vorliegenden Langerhans-Zellen und CD4-Rezeptorzellen sind für die Übertragung von Viren beim Geschlechtsakt mitverantwortlich.[49][50]

Ob die Vorhautentfernung als Routineoperation empfohlen werden sollte, wie von Seiten der WHO erfolgt, bleibt umstritten. Die der Zirkumzision zugeschriebenen möglichen hygienischen und gesundheitlichen Vorteile sollten vor dem Hintergrund möglicher Komplikationsrisiken des Eingriffs und alternativer Präventionsmöglichkeiten betrachtet werden, sowie die jeweiligen Grundhäufigkeiten der Krankheiten einbeziehen.[4] Die Vorhautentfernung ersetzt in keinem Fall eine ausreichende Genitalhygiene und Safer Sex-Maßnahmen.

Harnwegsinfekte

Das Risiko für einen Harnwegsinfekt ist nach einer Beschneidung verringert. So findet sich in einer Metaanalyse[51] von 12 Studien eine um etwa Faktor 8 geringere Wahrscheinlichkeit für Harnwegsinfektionen bei Beschnittenen. Allerdings lag das Risiko für einen Harnwegsinfekt bei sonst gesunden Knaben nur bei ca. 1%. Bei Knaben mit häufigen Harnwegsinfekt oder vesikorenalem Reflux war der präventive Effekt der Zirkumzision relevanter. Die Autoren dieser Studie sehen deshalb einen Netto-Nutzen der Zirkumzision nur bei Knaben mit häufigen Harnwegsinfekten.

Eichelentzündung

Eine Eichelentzündung (auch Balanitis genannt) ist eine eitrige Entzündung der Eichel, die meist in der Kranzfurche beginnt. Auch die Vorhaut kann davon betroffen werden, in diesem Fall spricht man von Balanoposthitis. Kennzeichnend sind ein Brennen und Jucken sowie Ausschlag. Bei unter 3-jährigen Knaben ist die Wahrscheinlichkeit einer Eichelentzündung bei Beschnittenen achtmal so hoch wie bei intakter Vorhaut.[52] Bei Männern mit Hautkrankheiten ("dermatology patients") wurde dagegen Balanitis deutlich seltener beobachtet wenn die Patienten beschnitten waren, zudem war die Infektionsrate bei Zuckerkranken nochmals deutlich erhöht.[53]

Übertragung von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten

Studien deuten darauf hin, dass das HIV-Infektionsrisiko beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit HIV-infizierten Partnern für beschnittene Männer geringer sein kann als für unbeschnittene. Die Metaanalyse der Cochrane Collaboration aus dem Jahre 2009 ergab für medizinisch durchgeführte Zirkumzisionen eine Infektionsrisikoreduzierung bei heterosexuellen Männern um bis zu 66 Prozent.[54] Eine von der WHO einberufene Expertenrunde empfahl aufgrund von in Uganda und Südafrika durchgeführten Studien im März 2007 ihren Mitgliedsstaaten in einer Presseerklärung,[3][55] die Zirkumzision als zusätzliches Mittel in die nationale Anti-Aids-Strategie aufzunehmen. Die Studie in Uganda hatte allerdings das Ergebnis, dass das umgekehrte Übertragungsrisiko (von Männern auf Frauen) bei beschnittenen Männern in ähnlichem Umfang höher ist; außerdem wird an diesen Studien eine Vielzahl methodischer Probleme kritisiert und die Korrektheit ihrer Ergebnisse in Frage gestellt.[56][57]

Hilfsorganisationen wie die WHO, UNAIDS und andere Nichtregierungsorganisationen wollen in 14 ausgewählten afrikanischen Ländern mit vielen HIV-Infizierten und wenigen beschnittenen Männern – darunter Kenia, Uganda, Sambia, Simbabwe, Malawi und Südafrika – gemeinsam erreichen, dass dort bis 2016 rund 80 Prozent der Männer und Jungen zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten sind und es dort nachhaltig Angebote gibt, alle neugeborenen männlichen Babys (bis zu zwei Monate alt) und mindestens 80 Prozent der männlichen Heranwachsenden zu beschneiden.[58][59][60]

Die Beschneidung zur HIV-Prävention wurde von mehreren Seiten kritisiert, da zum einen durch die Beschneidung das Risiko für eine HIV-Infektion nur sinkt (aber größer Null bleibt) und zum anderen die gefühlte (= subjektive) Sicherheit beschnittene Männer zu einem leichtfertigen Verhalten (Verzicht auf Kondome, Treue oder Enthaltsamkeit) verleiten könnte. Zudem stellt die Beschneidung selbst gerade in Ländern der dritten Welt ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar, da vielerorts sterile Bedingungen beim Beschneiden fehlen und die Beschneidung so selbst zur Quelle einer Infektionskrankheit (oder mehrerer – zum Beispiel HIV) werden kann. Konsens ist, dass das Infektionsrisiko keinesfalls auf Null fällt, so dass Beschneidung nicht als Ersatz für Safer-Sex-Verhaltensweisen fungieren kann.[61].

Eine südafrikanische Studie aus dem Jahr 2008 kommt zudem zu dem Fazit, dass Beschneidungen keinen Einfluss auf die Übertragbarkeit von AIDS haben; sie stellt damit die WHO-Empfehlung in Frage.[62] Laut Zimbabwe Health Demographic Survey von 2011/2012 ist eine höhere HIV-Infektionsrate unter Beschnittenen zu verzeichnen, welche Blessing Mutede vom National Aids Council auf das falsche Gefühl der Sicherheit und dadurch verursachtes risikoreiches Verhalten zurückführt.[63] Ebenso konnte ein USAID-Bericht von 2009 keinen Zusammenhang zwischen männlicher Beschneidung und der Verbreitung von HIV feststellen; während in acht der 18 verglichenen Ländern relativ weniger Beschnittene HIV-infiziert waren, wiesen die restlichen zehn Länder unter ihnen eine höhere Verbreitung auf.[64]

Der Pädiater Robert S. Van Howe und die Familienmedizinerin Michelle R. Storms kritisierten die „Zirkumzisionslösung“ als „verschwenderischen Wahnsinn“, der effektiveren, kostengünstigeren und weniger invasiven Alternativen Ressourcen entziehe. Die Beschneidungsprogramme werden ihrer Ansicht nach wahrscheinlich die Zahl der HIV-Infektionen erhöhen.[65] Brian J. Morris et al. wiederum wiesen diese Prognose Van Howes als irreführend zurück.[66] Laut Vorstand und Geschäftsführung der Deutschen Aids-Hilfe (2008) sei intensive Aufklärung notwendig, um der Fehlannahme, man sei nach einer Beschneidung geschützt, entgegenzuwirken.[67] Bei Männern, die Sex mit Männern haben, habe sich in den bisherigen Studien (Stand 2010) kein signifikanter Unterschied feststellen lassen, wobei die Datenlage sehr dünn ist.[68]

Weiterhin wurde in Untersuchungen ein geringeres Risiko für beschnittene Männer festgestellt, an Herpes genitalis, Ulcus molle und Gonorrhoe zu erkranken.[69] Bezüglich Syphilis liegen widersprüchliche Ergebnisse vor: während einige Studien durch die Beschneidung ein gesenktes Risiko erkannten,[69] zeigten andere Studien keinen Unterschied zu Unbeschnittenen.[70]

Gebärmutterhalskrebs

In den 1950er Jahren verglich eine Studie erstmals die Vorkommenshäufigkeit von Zervixkarzinomen (Krebs des Gebärmutterhalses) bei Frauen von jüdischen beschnittenen Männern mit der Vorkommenshäufigkeit bei Frauen von nichtjüdischen, nicht beschnittenen Männern und stellte fest, dass die Frauen von beschnittenen jüdischen Männern damals weniger häufig Gebärmutterhalskrebs hatten (in einem statistisch messbaren Maße). Es lässt sich jedoch aus solchen korrelativen Querschnittstudien keine Aussage über Kausalzusammenhänge zwischen der Zirkumzision und Zervixkarzinom treffen.

Eine Folgestudie (veröffentlicht September 1962) stellte fest, dass Gebärmutterhalskrebs bei nichtjüdischen Frauen gleich häufig vorkommt:[71]

„The discovery rate for cancer of the cervix among non-Jewish women whose marital partners were circumcised was no different from the rate among non-Jewish women with non-circumcised husbands.(5) Further, the use of a sheath contraceptive by the marital partner, which has an effect equivalent to circumcision in that the cervix is protected from contact with smegma, was found not to be associated with rate differences for cancer of the cervix. In this population, among religious groups, there was no difference between Catholic and Protestant women; for Jewish women this study confirmed the finding of the low rate of cancer of the cervix in this group.“

Eine 2006 erstveröffentichte Metaanalyse fand durch Literaturauswertung keine Unterstützung für die These, dass die Zirkumzision das Risiko für eine HPV-Infektion reduziert.[72] Diese Analyse wurde von Castellsagué et al. 2007 als „verzerrt“, „ungenau“ und „irreführend“ kritisiert. Sie schrieben unter anderem: reanalysis of the same data showed a protective effect" (etwa: unsere Analyse derselben Daten zeigte einen schützenden Effekt).[73]

Peniskarzinom

Das Peniskarzinom ist in der westlichen Welt ein seltener Tumor, der bei Männern im fortgeschrittenen Lebensalter (meist über 50 Jahre) auftritt. In Mitteleuropa und in den Vereinigten Staaten lag die Inzidenz in den 1990er Jahren bei 0,9 pro 100.000 Männer.[74] Einer systematischen Übersichtsarbeit nebst Metaanalyse aus dem Jahre 2011 zufolge, ist die Phimose einer der stärksten Risikofaktoren für das Auftreten eines Peniskarzinoms. Die Phimose führt wahrscheinlich zur Smegmaansammlung und wiederholten Entzündungen, welche wiederum das Risiko für Peniskrebs erhöhen. Eine Zirkumzision eliminiert das Phimoserisiko. Männer, die in der Kindheit oder im Erwachsenenalter beschnitten wurden, hatten in der Metaanalyse ein wesentlich geringeres Risiko für das invasive Peniskarzinom. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zirkumzision in der Kindheit oder im Erwachsenenalter vor diesem Karzinom schützt. Den Schutzeffekt führen die Autoren teilweise auf den Effekt der Zirkumzision bezüglich Phimoserisiko zurück.[75]

Ästhetische und kosmetische Motive

Manche Männer[36] beziehungsweise bei Minderjährigen deren Eltern, insbesondere Mütter,[76] entschließen sich aus Gründen der persönlichen Ästhetik und/oder des eigenen Körpergefühls zur Zirkumzision. In einer Studie über die Folgen der Beschneidung zeigten sich beschnittene Männer beim Sex weniger besorgt darüber, dass ihr Körper unattraktiv wirken könnte.[77] Da derartig motivierte Zirkumzisionen jedoch ohne medizinische Notwendigkeit erfolgen, lehnen die gesetzlichen Krankenkassen die Kostenübernahme ab.

Weibliche Präferenz

1988 wurden in Iowa (USA) 269 junge Mütter, die gerade Söhne geboren hatten, nach ihrer Einstellung zur männlichen Beschneidung befragt. 145 Teilnehmerinnen gaben verwertbare Antworten ab. 78 Prozent hatte nur Erfahrungen mit (einem oder mehreren) beschnittenen Sexualpartner(n).

5,5 Prozent hatten ausschließlich sexuelle Erfahrungen mit einem unbeschnittenen Mann (oder mehreren). 16,5 Prozent der Teilnehmerinnen – also ein Sechstel – hatten sowohl Erfahrungen mit beschnittenen als auch mit unbeschnittenen Sexualpartnern. Nur letztere hatten also eigene unmittelbare Anschauungen bzw. Erfahrungen für einen Vergleich.

89 Prozent der antwortenden Mütter hatten ihre neugeborenen Söhne beschneiden lassen. Als Gründe für die Bevorzugung beschnittener Sexualpartner wurden hygienische, visuelle oder/und haptische Empfindungen angegeben. Die Mehrheit gab an, einen beschnittenen Penis gegenüber einem unbeschnittenen ästhetischer und/oder erotischer zu finden. Etwa drei Viertel bezeichneten den beschnittenen Penis als natürlicher.[76] Bezüglich dieser Studie wurde später kritisiert, dass nur [19]

In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2008, die das Thema Beschneidung im Erwachsenenalter untersuchte, gaben viele Partnerinnen solcher Männer an, die Beschneidung habe zu einer signifikanten ästhetischen Verbesserung des Penis-Aussehens geführt.[78]

Laut einer Quelle von 2008 fragten bei der beschneidungsbefürwortenden Organisation „EURO CIRC“ – nach organisationseigener Aussage – Frauen an, die Argumente suchten, um ihre männlichen Sexualpartner zur Beschneidung zu überreden. Das Interesse daran sei mit persönlich-ästhetischen und hygienischen Präferenzen begründet worden.[35]

Hirsuties papillaris penis

Als Hirsuties papillaris penis werden weißliche, hautfarbene oder rötliche warzenartige Bildungen bezeichnet, die am Eichelrand bis hin zum Vorhautbändchen des Penis des Menschen vorkommen. Zirka 10–20 Prozent der männlichen Bevölkerung sind von diesem harmlosen anatomischen Atavismus betroffen. Die Papillen bilden sich im Laufe der geschlechtlichen Entwicklung aus, vorwiegend in der Pubertät. Sie gelten aus medizinischer Sicht als nicht behandlungsbedürftig, können von den Betroffenen jedoch als ästhetisches Problem wahrgenommen werden.[79]

In einer Studie aus dem Jahr 2009 trat Hirsuties papillaris bei beschnittenen Männern seltener auf.[80] Als Erklärung könnte die auf dem Eichelrand aufliegende Vorhaut mit einhergehender Smegmabildung infrage kommen. Die genaue Ursache des Zusammenhangs ist noch ungeklärt.[81]

Auswirkungen auf die Sexualität

Die Zirkumzision führt, bedingt durch die Entfernung der stark innervierten Vorhaut[82] sowie die Keratinisierung der Eichel, zu einer herabgesetzten Sensibilität des Penis. Weiterhin wird die Reibungsmechanik während des Vaginalverkehrs beeinflusst. In wieweit diese Veränderungen jedoch zu Einschränkungen der Sexualität beitragen, oder diese sogar positiv beeinflussen können, ist Gegenstand kontroverser wissenschaftlicher Debatten.

Einfluss auf die Sensibilität des Penis

Die Vorhaut enthält zahlreiche Meissnersche Tastkörperchen, die durch Dehnung stimuliert werden. Auf diese Weise spielt die Vorhaut eine Rolle für die Sexualität des Mannes.[82][83] Durch die Entfernung der Vorhaut ist die Eichel nicht mehr permanent bedeckt; sie kann durch den ständigen Kontakt mit der Luft sowie Reiben an der Kleidung an Empfindlichkeit verlieren. Auch durch Entfernen von Vorhaut und Frenulum selbst kann die Sensibilität herabgesetzt werden, da beide über zahlreiche Nervenenden verfügen.[84]

Auch eine Beschädigung oder Entfernung des Frenulums im Zuge der Beschneidung kann kritisch betrachtet werden. Dieser Teil des Penis ist bei vielen Männern empfindsamer als die Eichel selbst.[85] Dies gilt freilich auch für den hochsensiblen Bereich der Vorhaut, in dem die äußere Haut in die innere Schleimhaut übergeht, der wie viele Schleimhautgrenzen eine hocherogene Zone ist.[82]

Fälschlich wird gelegentlich eine Studie der amerikanischen Sexualforscher Masters und Johnsons als Beleg dafür genannt, dass ein beschnittener Penis sensitiver als ein unbeschnittener sei.[86]

Geschlechtsverkehr

Sexuelle Zufriedenheit und Orgasmusfähigkeit

Statistische Untersuchungen über sexuelle Funktionsstörungen beschnittener Männer existieren. Klar zu sein scheint, dass die Sensitivität der Eichel nach einer Beschneidung abnimmt, unklar scheint hingegen, ob sexuelle Dysfunktionen häufiger bzw. stärker auftreten[87][88]

Spezifische körperliche Probleme, die berichtet wurden, umfassten Unempfindlichkeit der Eichel (55%), der Bedarf an übermäßiger Stimulation um einen Samenerguss zu ermöglichen (38%), auffällige Narben (29%), und unzureichend Restschafthaut um vollständige, spannungsfreie Erektionen zu ermöglichen (27%).[89] Bereits 1983 dokumentierte eine Studie den Verlust von Dehnungsrezeptoren in der Vorhaut und des Frenulums und eine damit einhergehende Verminderung der sexuellen Reaktion, wodurch die Fähigkeit des beschnittenen Mannes Erektionen zu erreichen eingeschränkt sei, und in der Folge eine erektile Dysfunktion als mögliche Komplikation der männlichen Beschneidung auftreten könne.[90] Auch Untersuchungen aus den Jahren 2010[91] und 2011[92] sollen belegen, dass beschnittene Männer 4,5 mal häufiger an erektiler Dysfunktion und an vorzeitigem Samenerguss leiden. Nach einer weiteren Studie aus 2007 leiden Männer, die als Erwachsene beschnitten wurden, an einem verringerten Empfindungsvermögen und einer verringerten Qualität der Erektion. Sowohl sie als auch ihre Partner hätten im Allgemeinen weniger befriedigenden Sex.[93]

Für Männer spielt die Vorhaut aufgrund ihrer Erogenität eine bedeutende Rolle in ihrem Sexualleben (so ist mitunter durch ihre alleinige Stimulation ein Orgasmus möglich).[94] In einer von Morten Frisch et al. 2011 in Dänemark durchgeführten, umfangreichen Querschnittstudie, bei der 1893 unbeschnittene und 203 beschnittene Männer befragt wurden, zeigte sich für beschnittene Männer ein größeres Riskiko für Anorgasmie. Da mittels robuster Schätzverfahren ein Einfluss von psychischen Faktoren ausgeschlossen wurde, führen die Autoren den Effekt auf die verringerte Sensibilität des Penis von Beschnittenen zurück.[95] Brian Morris et al. kritisierten diese Studie hinsichtlich ihrer Methodik und bezüglich der Autorenschlussfolgerung. Die geringe Beteiligung (5395 Männer wurden eingeladen und nur 2096 letztlich interviewt) könne zu einer Selbstselektion führen. Auch bedürften einige der eingesetzten statistischen Verfahren einer genauen Prüfung. Die von Frisch et al. unterstellte verringerte Sensibilität des beschnittenen Penis sei ohne Nachweis und zudem fragwürdig, weil für medizinische Zirkumzisionen in Dänemark die Vorhaut gar nicht vollständig entfernt wird.[96]

Eine über zwei Jahre laufende Studie in Uganda ergab keine negativen Auswirkungen der Zirkumzision im Erwachsenenalter auf die sexuelle Befriedigung oder die „klinisch bedeutsame Funktion“ der Männer.[97] Nach unbelegten Aussagen sollen eine größere sexuelle Ausdauer und auch intensivere Orgasmen nach einer Beschneidung auftreten.[88][98]

Ejakulationkontrolle

Da die Herabsetzung der Empfindlichkeit der Eichel zu einer verlängerten Erektionsdauer beim Geschlechtsverkehr führen kann und eine vorzeitige Ejakulation nach einer Beschneidung seltener auftritt, wird dieser Umstand von zahlreichen Männern als Grund für eine Zirkumzision genannt. Diese Annahme findet teilweise empirische Bestätigung.[99] Es liegen aber auch Untersuchungen vor, die nach einer Beschneidung den gegenteiligen Effekt fanden, nämlich ein schnelleres Erreichen des Orgasmus nach einer Beschneidung. So zeigte sich in einer Studie ein erhöhtes Risiko für vorzeitigen Samenerguss nach erfolgter Beschneidung.[78] Andere Studien fanden, dass es für beschnittene Männer eher möglich zu sein scheint, den Zeitpunkt der Ejakulation selbst zu steuern beziehungsweise hinauszuzögern.[100]

Auswirkung auf den weiblichen Geschlechtspartner

Eine Studie mit Luo-Frauen in Kenia, deren Männer sich im Erwachsenenalter zum Zwecke der HIV-Prävention beschneiden ließen, ergab, dass die befragten Teilnehmerinnen den Geschlechtsverkehr nach der Zirkumzision erfüllender empfanden.[101] Andererseits zeigte eine US-Studie aus dem Jahre 1999, in der Frauen befragt wurden, die über Erfahrungen sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Sexualpartnern verfügten, dass die antwortenden Teilnehmerinnen mehrheitlich Vaginalverkehr mit einem unbeschnittenen Penis bevorzugten.[19]

Es zeigte sich in einer Studie auch eine größere Präferenz von Frauen, Fellatio sowie manuelle Stimulation auszuführen, wenn der Mann beschnitten ist.[76] Indirekte Effekte scheinen eine entscheidende Rolle zu spielen: hygienische Einstellungen sowie das ästhetische Urteil der Partnerin bezüglich der Beschneidung können einen größeren Einfluss auf ihr Lustempfinden haben, als die rein mechanisch-physiologisch bedingten Veränderungen.[102]

Bei Frauen mit vorliegendem Lubrikationsmangel kann sich die Zirkumzision negativ auf die Sexualität auswirken. In einer Studie zeigte sich eine signifikant verringerte vaginale Lubrikation nach der Beschneidung des Partners [103]. Darüber hinaus fehlt beim Geschlechtsverkehr das reibungsmindernde Gleiten des Penis in seiner Schafthaut, was durch die vorhandene Lubrikation der Scheide nur unzureichend ausgeglichen werden kann. Eine Studie konnte eine höhere Inzidenz für Orgasmusprobleme und Dyspareunie aufzeigen, wenn der Mann beschnitten war.[95] Dies kann zu vaginalen Beschwerden, bis hin zur Dyspareunie, führen. Die Aufhebung des natürlichen Gleitmechanismus[104] durch die Beschneidung kann die Verwendung von Gleitmitteln erforderlich machen.

Masturbation

Die Masturbation ist auch nach einer Beschneidung noch möglich. Abhängig von Art und Umfang der Beschneidung können jedoch Einschränkungen bei der Masturbation erlebt werden. In einer prospektiven Studie an 373 Männern wurde der Einfluss der Zirkumzision auf die Masturbation erhoben: 48 % erlebten die Masturbation nach der Beschneidung als weniger lustvoll, 8 % als verstärkt lustvoll, während 44 % keine Veränderung empfanden. Nach dem Eingriff hatten 63 % Schwierigkeiten bei der Masturbation, 37 % erlebten sie hinterher als leichter.[105]

Die Art der Masturbation unterscheidet sich oft: Unbeschnittene Männer stimulieren sich während der Masturbation häufig durch das Vor- und Zurückschieben der Vorhaut, diese Möglichkeit der Stimulation haben beschnittene Männer nur noch eingeschränkt. Je mehr Haut bei der Beschneidung entfernt wurde, desto geringer ist die mögliche Stimulation; im Gegenteil kann die Stimulation der trockenen Eichel mit der Hand als unangenehm bis schmerzhaft empfunden werden. Für manche beschnittene Männer ist die Masturbation deshalb nur noch mit Hilfsmitteln (wie z. B. Gleitgel, Babyöl oder auch Speichel) möglich.[106]

Durchführung der Zirkumzision

Es gibt verschiedene chirurgische Methoden zur Durchführung einer Zirkumzision. Bei der verbreitetsten Methode schneidet der Chirurg die Vorhaut zirkulär mit einem Skalpell ab.

Vor allem in den USA sind verschiedene Methoden mit unterschiedlichen Klemmen und sogenannten circumcision kits in Gebrauch, die eine freihändige Beschneidung ersetzen sollen und vor allem die Naht überflüssig machen (die Klemme bleibt angelegt, bis unter ihr die Wunde verheilt ist).

In Deutschland finden nichtrituelle Beschneidungen auch bei Säuglingen immer mit örtlicher Betäubung statt. Laut den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie zur Phimose ist für die Operation eine Vollnarkose erforderlich, ergänzt durch eine Leitungsanästhesie.[8]

Allgemeines

In Europa ist es verbreitet, die über die Eichel vorgezogene und überstehende Vorhaut zunächst mit einer Klemme zu fassen und vor dieser die Eichel schützenden Ebene durch einen Schnitt abzutrennen. Häufig wird danach der zwischen diesem Schnitt und dem Eichelkranz verbliebene Hautring (inneres Vorhautblatt) zusätzlich eingekürzt. Je nach Wunsch des Patienten oder seiner Eltern bzw. je nach Empfehlung des Arztes kann dabei ein unterschiedliches Ergebnis hinsichtlich der verbleibenden Hautmenge bestimmt werden (siehe Abschnitt Beschneidungsstile). Eine weitere Methode besteht in der freihändigen zirkulären Durchtrennung der Haut an zwei vorher markierten Stellen. Auch diese Markierung dient der Festlegung, wie viel Haut abgetragen werden und wie weit von der Eichel entfernt die verheilte Narbe liegen soll. Danach wird die zwischen den beiden ringförmigen Schnitten liegende Haut abgetragen; die flankierenden Ränder werden zueinander geführt. Diese Art ist bei kurzem Präputium angezeigt, das nicht so weit vor die Eichel gezogen werden kann, dass es vor dieser übersteht.

Der Eingriff dauert zirka 15 Minuten, danach werden die Wundränder mit selbstauflösendem Material miteinander vernäht. Die Wunde heilt in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab. Nach dieser Zeit lösen sich die Fäden selbstständig auf. Es sollte jedoch für einen Zeitraum von drei Wochen nach dem Eingriff auf den Geschlechtsverkehr verzichtet werden.[107]

Gomco-Klemme

Datei:Gamco.jpg
Schematische Zeichnung einer Gomco-Klemme

„Gomco Clamp“, zu deutsch Gomco-Klemme, ist ein Markenname der Goldstein Medical Company und wird vor allem in den USA zur Säuglingsbeschneidung eingesetzt. Dabei wird die Klemme zwischen Eichel und Vorhaut geschoben und danach geschlossen. Die Vorhaut wird dabei sanft abgeklemmt. Als Vorteile gelten relativ geringer Blutverlust und relativ schnelle Durchführbarkeit.

Plastibell

Säuglingsbeschneidung mit dem Plastibell-Ring (US-Produkt)

Hierbei wird ein zweiteiliger Plastikring angelegt. Dabei liegt ein Teil zwischen Eichel und Vorhaut, der andere Teil außerhalb, an der Basis der Vorhaut. Die zwischen beiden angelegten Teilen liegende Haut wird durch einen Faden abgebunden. Durch das Abbinden fällt die Vorhaut nach einigen Tagen von selbst ab. Das Verfahren kann als minimalinvasiv und relativ schmerzlos betrachtet werden, findet jedoch nicht vollständig unter ärztlicher Überwachung statt, so dass dieser bei eventuellen Schwellungen nicht eingreifen kann. Falls der Ring zu früh entfernt wird, kann die noch nicht ausreichend vernarbte Wunde an ihren Rändern aufplatzen, was zumeist einen weiteren Eingriff in Form einer Wundnaht erfordert; sofern das unterbleibt, kommt es oft zu Entzündungen mit anschließender wulstiger Narbenbildung.[108]

Erstreckung der Beschneidung auf das Vorhautbändchen

Datei:Frenulotomie.PNG
schematische Darstellung der Operationstechnik bei der Frenulotomie

Häufig ist das Vorhautbändchen (Frenulum praeputii, siehe „Vorhaut“), eine individuell sehr unterschiedlich ausgeprägte, mehr oder weniger straffe Hautbrücke an der Unterseite des Penis, gespannt zwischen Harnröhrenöffnung und Schafthaut, ebenfalls Gegenstand der Beschneidung. Dabei wird das Bändchen, unabhängig von dem vorgeschriebenen Maß der Abtragung von innerem und äußerem Vorhautblatt, entweder nur durchtrennt und danach zumeist an den Wundrändern wieder quer vernäht oder es wird vollständig ausgeschnitten. Insbesondere ein kurzes Frenulum (Frenulum breve) kann die Eichel am erigierten Glied herunterziehen und die Erektion damit verkrümmen und schmerzhaft werden lassen. Dieser Effekt wird durch eine Beschneidung, insbesondere eine radikale, entscheidend verstärkt. Deshalb ist es besonders bei „tight“-Beschneidungen zumeist angezeigt, das Frenulum zumindest zu durchtrennen (Frenulotomie), in der Regel sollte – oder muss – es sogar ganz ausgeschnitten werden (Frenulektomie).

Rituelle Beschneidung

Rituelle Beschneidung eines Kindes, von einem muslimischen Arzt an einer deutschen Universitätsklinik durchgeführt

Bei der rituellen jüdischen Beschneidung, der Brit Mila, wird der Eingriff von einer speziell ausgebildeten Person, dem sogenannten Mohel durchgeführt. Die rituelle muslimische Beschneidung (Sünnet) wird vom Sünnetci durchgeführt. Das für den Ritus übliche Lebensalter ist acht Tage für Juden und bis etwa zwölf Jahre bei Muslimen. Der Blutverlust ist meist so gering, dass auf ein Vernähen der Wundränder verzichtet wird.

Traditionell bestand die jüdische Beschneidung aus drei einzelnen Vorgängen: Zunächst wurde die Vorhaut vor der Eichel mit einer sichelförmigen Klemme gefasst und mit einem Messer abgetrennt; sodann wurde das verbliebene innere Vorhautblatt durch Einreißen abgetragen; und schließlich saugte der Mohel mittels eines Glasröhrchens oder mit dem Mund[109] das Blut aus der Wunde und benetzte diese – zur Reinigung – abschließend mit etwas Wein. Heute wird auch die rituelle jüdische Beschneidung zumeist auf den ersten Teil, auf das Abtragen der Vorhaut selbst, beschränkt; einige wenige Mohelim sind heutzutage zudem Ärzte.[21] An bereits beschnittenen Männern und Jungen, die zum Judentum übertreten, muss nach orthodoxem Verständnis ein den religiösen Akt der Brit Mila symbolisierender Vorgang vollzogen werden, denn eine bereits vollzogene weltliche Beschneidung wird diesem Anspruch nicht gerecht; bei dieser symbolischen Handlung ist durch eine kleine Hauteröffnung zumindest ein Tropfen Blut (Tippat Dam) als wörtliche Übersetzung und zugleich Bezeichnung der Zeremonie) hervorzubringen. Nach liberalem Verständnis kann bei der Konversion auf diese Handlung verzichtet werden.

Beschneidungsstile und Formen

Beim Mann wird bei einer Beschneidung die Vorhaut teilweise oder vollständig entfernt. Die Beschneidungsvarianten variieren daher in Hinsicht auf Straffheit und Platzierung der Narbe: In der Umgangssprache werden die verschiedenen Beschneidungsstile mit englischen Begriffen bezeichnet. Man unterscheidet „low“, mit nah an der Eichel liegender Narbe und „high“ mit der Narbe am Schaft, weiter entfernt von der Eichel. Bei einer Beschneidung „low“ wird das innere Vorhautblatt nahezu vollständig entfernt. Nach der Straffheit der Schafthaut unterscheidet man zwischen „loose“, wobei die Eichel im nicht erigierten Zustand noch teilweise bedeckt sein kann und „tight“, wobei die Eichel immer freiliegt und die Schafthaut bei einer Erektion nur sehr wenig oder keinen Bewegungsspielraum mehr hat. Daraus ergeben sich die Beschneidungsstile „high & tight“, „high & loose“, „low & tight“ und „low & loose“. Wenn sowohl inneres als auch äußeres Vorhautblatt so weit entfernt werden, dass die Eichel immer, auch im nichterigierten Zustand, freiliegt und nur noch ein Rest von wenigen – bis zu zehn – Millimetern innerer Vorhaut verbleibt, spricht man generell von einer „radikalen Zirkumzision“; dies auch als Indikation, sofern die vollständige Abtragung der Vorhaut medizinisch angezeigt ist. Während das Beschnittensein des Gliedes bei den „high“-Stilen meist durch eine unterschiedliche Farbtönung der Haut ober- und unterhalb der Beschneidungsnaht deutlich zu erkennen ist, ist dies bei den „low“-Varianten wegen des weitgehenden Fehlens des helleren Innenblattes der Vorhaut nur in einem schmalen Streifen an der Eichelfurche oder auch gar nicht der Fall; der Penis wirkt dann, wenn sich die Narbe direkt hinter der Eichel befindet, als sei er schon immer ohne Vorhaut gewesen. Zudem weicht die Färbung der Beschneidungsnarbe selbst oftmals von der umgebenden Haut ab, was ebenfalls bei den „high“-Stilen deutlicher hervortritt.

Während in den USA vornehmlich „high & tight“ beschnitten wird, sind im europäischen Raum eher die „low“-Stile verbreitet.

Sofern lediglich ein Teil der Vorhaut entfernt wird, so dass die Eichel im Ruhezustand des Gliedes auch weiterhin teilweise bedeckt ist, kann es zu einer "Narbenphimose" kommen. Insbesondere, wenn "high&loose" beschnitten wurde, liegt die Beschneidungsnarbe im Ruhezustand gelegentlich sogar noch auf Höhe der Eichelspitze, oft jedoch zumindest vor dem breiteren Eichelkranz. Sofern dann das Narbengewebe wulstig verwächst oder sich im Heilungsprozess zusammenzieht, entsteht im Narbenbereich ein zirkulärer Ring, der ähnlich einer Phimose einschnürend auf die Eichel wirkt. Diese Fälle erfordern unweigerlich eine zweite Beschneidung, welche dann radikaler ausfallen wird bzw. muss, damit eine anlagebedingt eventuell erneut entstehende Narbeneinschnürung sich nicht mehr auf die Eichel auswirken kann.[110]

Erweiterungsplastik der Vorhaut

Neben den erwähnten Formen existieren weitere Formen der Vorhautbeschneidung. Diese sind in der Regel nur regional begrenzt anzutreffen und spielen eine untergeordnete Rolle. Beispielhaft hierfür wäre der Rückenschnitt oder Erweiterungsplastik, wobei die Vorhaut nicht abgetrennt wird, sondern nur teilweise eingeschnitten wird.[111]
Präputiumsplastik bei Phimose

Mögliche Probleme und Komplikationen durch die Beschneidung

Durch Beschneidung hervorgerufene postoperative Hautbrücke
Hautnekrose nach Beschneidung beim Kind
Einblutung nach Beschneidung beim Erwachsenen

Zirkumzisionen sind mit einer signifikanten Komplikationsrate behaftet.[8] Sie wird je nach Definition zwischen 0,06 % und 55 % angegeben[112] bzw. zwischen 2 % und 10 % geschätzt.[113] Auch Todesfälle insbesondere nach der Beschneidung von Neugeborenen, bei denen schon geringer Blutverlust Lebensgefahr bedeutet, kommen vor.[114][115] Einer US-amerikanischen Untersuchung zufolge sterben in den USA jährlich schätzungsweise um die 117 neugeborene Jungen (entsprechen 1,3% aller Todesfälle in dieser Gruppe) an den Folgen von Beschneidungen[116].

Medizinische Komplikationen

Postoperative Beschwerden

Akute Komplikationen, wie sie bei jedem operativen Eingriff auftreten können, sind Blutungen, Infektionen, Nekrosen, in sehr seltenen Fällen auch Totalverlust des Penisses oder Todesfälle. Weiterhin ist ein postoperativer Wundschmerz möglich sowie Schmerzen beim Wasserlassen.

Nach der Operation kann sich störendes Reiben an der Kleidung bemerkbar machen; nach einigen Tagen oder Wochen nimmt diese Empfindung bei der Mehrzahl der Operierten ab.

Meatusstenose

Meatusstenose bezeichnet die krankhafte Verengung der Harnröhrenöffnung, welche überwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Sie stellt eine der häufigsten Komplikationen in Folge der Säuglingsbeschneidung dar.[117][118] eine Studie aus dem Jahr 2006 fand Meatusstenosen ausschließlich bei vorher beschnittenen Jungen.[117] Die Inzidenzraten nach einer Beschneidung liegen um die 10 Prozent.[118][119] Eine Urodynamische Untersuchung sollte, mit Abstand zur Beschneidung, als Nachuntersuchung durchgeführt werden. Unbehandelt kann eine Meatusstenose, durch erhöhten Fließwiderstand und Harnverhaltung, zu Folgeerkrankungen der Harnorgane wie Hydronephrose und vesikorenaler Refluxführen.[120]

Knotenbildung der Venen

Die dorsale Vene (Vena dorsalis penis superficialis), die beim Mann an der Spitze der Vorhaut beginnt, wird bei der Beschneidung in der Regel, jedoch nicht notwendigerweise, durchtrennt und verästelt sich mit der Zeit neu. Dies kann Knoten entstehen lassen. Erfahrene Operateure klemmen diese Vene deshalb im Zuge der Beschneidung gesondert ab und vernähen ihren Stumpf, um solchen Knoten vorzubeugen.

Verwachsungen

Weiterhin kann es zu einer Verwachsung zwischen der Haut der Eichel mit der umliegenden Penishaut kommen, wodurch eine Hautbrücke entsteht, die bei Bedarf eine ambulant-operative Nachkorrektur erforderlich macht.[121][122]

Eine solche Korrektur ist ebenfalls dringend angeraten, wenn die verbleibende Schafthaut im Zuge der Beschneidung nach dem Abtragen des inneren Vorhautblattes eng an oder sogar auf den Eichelkranz genäht wird, was vor allem bei Kleinkindbeschneidungen durch wenig geübte Operateure gelegentlich vorkommt. Die dadurch möglicherweise entstehenden Hauttaschen können zu Entzündungen und vor allem zu Behinderungen beim Geschlechtsverkehr führen. Zudem ist das Ergebnis, selbst nach operativer Korrektur, eine Beschädigung des Eichelkranzes, die sich sowohl in der Sensibilität als auch im kosmetischen Ergebnis irreversibel negativ auswirkt.

Herpes-Risiko

Das jüdisch-orthodoxe Ritual Metzitzah B'peh (Saugen des Blutes vom Penis des Babys mit dem Mund) ist in den Vereinigten Staaten umstritten, weil es in mehreren Fällen zu Infektionen mit Herpes simplex Typ 1 (HSV-1), Hirnschäden und Tod geführt hat.[123]

Nach Schätzungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention werden innerhalb der rund 250.000 Mitglieder umfassenden Gemeinschaft ultra-orthodoxer Juden in New York pro Jahr etwa 3.600 Neugeborene der traditionellen Art des Eingriffs unterzogen.[124] Der Appell von Michael Bloomberg im Jahr 2005, dem Bürgermeister New Yorks, sich von dieser Praxis zu distanzieren, wurde mit der Begründung, die oral-genitale Beschneidung sei sicher, abgelehnt.[125]

Sonstige Risiken und Komplikationen

Besoders häufig wird in Studien auf das Risiko der erektilen Dysfunktion hingewiesen. Näheres hierzu findet sich im Abschnitt "Sexuelle Zufriedenheit und Orgasmusfähigkeit". In der medizinischen Fachliteratur finden sich Dokumentationen verschiedener Erkrankungen und Fehlbildungen, meist in Form von Fallberichten, die mit unterschiedlicher Inzidenz in Folge einer Zirkumzision auftreten können. Es handelt sich überwiegend um seltene Probleme, die oft durch eine nicht sachgerechte Durchführung bedingt sind.

Die Beschneidung kann zu Harnverhaltung mit akutem Nierenversagen[126], einer Glomerulonephritis (eine Entzündung der Nierenkörperchen) [127], Granuloma[128][129][130] oder auch einem staphylogenen Lyell-Syndrom[131] führen.

Mögliche Fehlbildungen in Folge der Beschneidung sind die Penishypoplasie (ein Schrumpfpenis)[132][133][134] oder eine Induratio Penis plastica (Penisschiefstellung).[129]

Daneben gibt es auch die Gefahr ärztlicher Kunstfehler mit zum Teil schwerwiegenden Folgen.[135] Ein Fall, bei dem der Penis eines männlichen Kleinkindes durch ärztlichen Fehler bei der Elektrokauterisation fast vollständig zerstört wurde, erlangte dadurch auch öffentliche Bekanntheit, da der Versuch die geschlechtliche Identität des Kindes zu ändern, indem es weiterhin wie ein Mädchen aufgezogen werden sollte, letztlich mit gravierenden Folgen für die betroffene junge Person fehlschlug.[136][137][138]

Psychische Folgeprobleme

Laut Goldman (1999) berge die Beschneidung eines Kindes das Risiko, dass das Kind bewusste und/oder unbewusste psychische Traumata erleide. Mit der Beschneidung einhergehende Schmerzen, Stress sowie erlebter Kontrollverlust können sich negativ auf seine psychische Entwicklung auswirken. So zeigten sich Auffälligkeiten im Verhalten sechs Monate nach dem Eingriff, auch kann die Beziehung zwischen Mutter und Kind beeinträchtigt werden, insbesondere wenn die Beschneidung im Säuglingsalter stattfindet, das entwicklungspsychologisch in die hochsensible Phase der Bildung der Mutter-Kind-Bindung fällt (siehe auch Bindungstheorie).[139]

Hammond publizierte 1999 im British Journal of Urology die Resultate einer Befragung von 546 während ihrer Kindheit beschnittenen männlichen US-Amerikanern. Die Studie fand bei in der Kindheit beschnittenen Männern ein niedrigeres Selbstwertgefühl bzw. Minderwertigkeit-Gefühle gegenüber unbeschnittenen Männern.[140]

Laut Lerman und Liao (2001) fehlen jedoch bislang solide wissenschaftliche Daten zum Beleg negativer psychologischer und sexueller Wirkungen der neonatalen Zirkumzision.[141]

Behandlungen im Genitalbereich können laut Janet Menage bei Angehörigen beiderlei Geschlechts zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (kurz: PTBS bzw. PTSD, im ICD-10 als F43.1 codiert) führen können. Entscheidende Faktoren für die Ausprägung einer PTBS sind nach Menage: (i) Gefühle der Machtlosigkeit und des Kontrollverlusts, (ii) fehlende Zustimmung, (iii) fehlende Information darüber, was während der Untersuchung geschehen soll, (iv) fehlendes Einfühlungsvermögen des untersuchenden Arztes und (v) die Erfahrung von physischem Schmerz.[142]

Die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen Beschneidung und dem Auftreten einer PTBS besteht, wird durch eine in Boyle et al. (2002) beschriebene Studie[143] erhärtet.[144] In der besagten Studie wurden 1577 philippinische Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren vor und nach einer Beschneidung (die entweder mit oder ohne Lokalanästhetikum durchgeführt wurde) beobachtet. Vor dem Eingriff wurde sichergestellt, dass nur Jungen in die Studie aufgenommen wurden, die keine PTBS (nach DSM-IV) aufwiesen. Nach dem Eingriff konnte bei 50 % der mit Lokalanästhetikum und 69 % der rituell (ohne Lokalanästhetikum) beschnittenen Jungen eine PTBS nach DSM-IV Kriterien diagnostiziert werden.[143]

Kritik an der Beschneidung Minderjähriger

Historische Kontroversen

Schon in der Antike regte sich Widerspruch gegen die Beschneidung, welche zu jener Zeit eine ausschließlich von den Hebräern praktiziert wurde. Im Zuge der Hellenisierung wurde die Vorhaut als integraler und wünschenswerter Bestandteil der menschlichen Anatomie betrachtet, die hebräische Tradition der Beschneidung stand im Widerspruch dazu. Während die Beschneidung anfangs als kulturelle Eigenart einer Minderheit mit Befremden betrachtet, aber geduldet wurde, kam es 132 n. Chr. unter dem Kaiser Hadrian zu einem Verbot der Beschneidung. Dieses Gesetz wurde zirka 140 in den Pandekten unter Antoninus Pius dahingehend modifiziert, dass für Hebräer Ausnahmeregelungen galten, die legale Beschneidungen ermöglichten.[145]

Im 19. Jahrhundert kam es zu verstärkter Kritik an der Beschneidung. Die Praktik wurde zunehmend als archaische, rückständige Tradition betrachtet, welche in der durch Wissenschaft und Aufklärung geprägten Moderne keinen Platz mehr hätte. Der britische Anthropologe John Lubbock, 1. Baron Avebury bezeichnete die Beschneidung als „Zeichen der Barbarei“, der Mediziner und Kanzler der Universität Tübingen, Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth sah in der Beschneidung einen überkommenen Ersatz für das Menschenopfer, der Soziologe Edvard Westermarck betrachtete die Beschneidung als „Verstümmelung der Genitalien“ und der Physiologe Paolo Mantegazza sah in ihr eine Verstümmelung und ein „schändliches Mal“.[146] Kritik kam teilweise aus dem Reformjudentum, begründet im Bestreben um eine Assimilierung an die christliche Mehrheitsgesellschaft sowie eine Anpassung jüdischer Riten an die Moderne. So wurde beispielsweise der Rabbi Samuel Holdheim zu eine prominenten Gegner der Beschneidung von Säuglingen und forderte, wenn sie denn durchgeführt werden sollte, eine Verlagerung auf ein späteres Lebensalter[146]

Beschneidungskritik in der Gegenwart

Demonstration gegen die Beschneidung Neugeborener im Rahmen der American Academy of Pediatrics

Während die Zirkumzision bei Erwachsenen (eingeschränkt auch bei Jugendlichen) unter informierter Einwilligung kein ethisches Problem darstellt,[147] ist der Eingriff bei Kindern Gegenstand zahlreicher Kontroversen. Hauptstreitpunkte sind ethische Aspekte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit („genital integrity“) unter der Voraussetzung der mangelnden Einwilligungsfähigkeit des Kindes, die Gewichtung von medizinischen Vorteilen gegenüber Risiken und Komplikationen sowie den daraus erwachsenden Folgekosten für das Gesundheitssystem sowie die potentiellen Folgen und Auswirkungen auf die Sexualität des Mannes sowie dessen Partnerin.[148][149][150] Diese Debatten werden in der Fachliteratur verschiedener Disziplinen, hauptsächlich der Medizin und Physiologie, Medizinethik und Rechtsethik sowie der Kulturanthropologie, ausgetragen.

Da, im Gegensatz zu Mitteleuropa, in den USA ein hoher Anteil der Männer beschnitten ist, finden sich dort auch die heftigsten Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern der Zirkumzision. Es existieren verschiedene Organisationen, die sich die Abschaffung der indikationlosen Beschneidung Minderjähriger zur Aufgabe gemacht haben. Diese organisierte Bewegung wird als Intaktivismus oder genital integrity-Bewegung bezeichnet. Als erste beschneidungskritische Gruppe wurde 1985 die National Organization of Circumcision Information Resource Centers gegründet. 2008 wurde eine gemeinsame internationale Kampagne der beschneidungskritischen Gruppen NORM-UK (National Organization of Restoring Men) und FORWARD (Foundation for Women's Health, Research and Development) unter dem Titel "Genital Autonomy" lanciert, die sich gegen jede Form der Beschneidung von Jungen oder Mädchen richtet, sofern diese nicht medizinisch erforderlich ist.[151] Die Kampagne kritisiert insbesondere die WHO-Empfehlung zur Zirkumzision im Rahmen der HIV-Prävention (siehe oben).[152]

Die jüngere deutsche Beschneidungsdebatte geht auf den Rechtswissenschaftler Holm Putzke zurück. Er vertritt den Standpunkt, dass die Beschneidung von Kindern einen erheblichen körperlichen Eingriff darstellt, der zu sehr verharmlost werde. Das Gesetz untersage bereits leichte körperliche Bestrafungen. Dann müsse die Beschneidung als irreversibler Eingriff in die körperliche Selbstbestimmung erst recht verboten sein.[153][154]

Ethische Streitpunkte

Bei der Beschneidung Minderjähriger stellt sich die Frage, ob eine Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit sowie dauerhafte körperliche Veränderung bei einem Kind ohne medizinische Notwendigkeit gerechtfertigt ist. Kritiker der Beschneidung sehen dies als nicht gegeben an.[155][149][150][156][157][158]

Eine aus dem Erziehungsrecht der Eltern abgeleitete, stellvertretende Einwilligung wäre durch den Rückgriff auf das Kindeswohl gerechtfertigt. Dem Kindeswohl wäre dann gedient, wenn – wie von Befürwortern der Beschneidung behauptet[159][160] – der gesundheitlich-prophylaktischen Wirkung der Beschneidung keine oder nur geringe nachteilige Folgen entgegen stehen würden. Kritikern zu Folge trifft dies nicht zu: die (möglichen) positiven Folgen überwiegen nicht die Risiken und Komplikationen des Eingriffs,[161][162][163] die damit verbundenen Schmerzen[144] sowie die (möglichen) Einschränkungen des Sexuallebens.[149][150][164]

Eine von der amerikanischen pädiatrischen Ärztekammer, der American Academy of Pediatrics, einberufene Kommission für Bioethik, sieht eine stellvertretende Einwilligung durch die Eltern als verbindlich an, wenn eine medizinische Notwendigkeit für den Eingriff besteht. Hingegen sollten Eingriffe, deren Unterlassung nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist, auf ein späteres, einwilligungsfähiges Alter verschoben werden.[165]

Religion und Kultur als Rechtfertigung der Beschneidung

Die Frage, inwiefern die rituelle (durch Religion und Tradition begründete) Beschneidung im Sinne des Kindeswohls gerechtfertigt ist, wird ebenfalls kontrovers diskutiert.[166][167][168] Von Befürwortern wird die rituelle Beschneidung durch die Religionsfreiheit und das Erziehungsrecht der Eltern legitimiert: eine Erziehung in Sinne der Religion der Eltern sei im Interesse des Kindes. Dagegen wird eingewendet, dass unter die Religionsfreiheit auch eine Freiheit von Religion bedeutet. Die Beschneidung Minderjähriger erfolgt vor deren Religionsmündigkeit, ob die Kinder später Religion und Ansichten der Eltern teilen, bleibt ungewiss.[169]

Sirkku K. Hellsten, Philosophin an der University of Birmingham, sieht in religiösen und kulturellen Gründen für die Beschneidung (unabhängig vom Geschlecht) keine hinreichende Rechtfertigung für eine Einschränkung der körperlichen Unversehrtheit.[170] Der an der University of Glasgow lehrende Philosoph David M. Shaw zieht den Vergleich zu anderen religiös motivierten Formen der Körpermodifikation. Diese seinen bei Kindern zu Recht verboten, obwohl sie in ihren Folgen oftmals weniger tiefgreifend seien, eine Sonderbehandlung der Zirkumzision über die Religion sei rechtsphilosophisch nicht zu rechtfertigen.[166]

Beurteilung der gesundheitlichen Folgen

Als Argument für die Beschneidung werden verringerte Prävalenzraten für verschiedene Krankheiten bei beschnittenen Männern angeführt. Die Beschneidung wird von Befürwortern als vorbeugende Maßnahme gegen diese Krankheiten empfohlen,[159] wobei deren Argumente von Kritikern des Eingriffs in Frage gestellt werden.[163]

So finden sich geringere Übertragungsraten für einige sexuell übertragbare Erkrankungen (HIV,HPV), einhergehend mit der Empfehlung, die Beschneidung als vorbeugende Maßnahme einzusetzen. Dem wird entgegnet, dass die möglichen positiven Konsequenzen erst mit der Geschlechtsreife zum Tragen kommen könnten, somit also keine Beschneidung im Kindesalter rechtfertigen,[171] und mit Safer Sex eine wesentlich sicherere und nebenwirkungsfreiere Vorbeugungsmaßnahme zur Verfügung steht.[172][149][164] Es werde somit eine Illusion der Sicherheit erzeugt, die zu einem Verzicht auf weitere Vorkehrungsmaßnahmen führt.[148][149] So zeigte sich in einer Studie, dass beschnittene Männer mit geringerer Wahrscheinlichkeit bereit sind, Kondome zu benutzen.[173]

Bezüglich des verringerten Risikos für Peniskrebs wird eingewendet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung gering ist (0,5% aller Krebsfälle) und fast ausnahmslos Männer über 50 Jahre betrifft.[150]

Abgrenzung zur Beschneidung weiblicher Genitalien

Unter dem Begriff der weiblichen Genitalverstümmelung werden verschiedene Eingriffe zusammengefasst, die in der Regel traditionell-rituell motiviert sind und wobei verschiedene Strukturen der Vulva dauerhaft verändert werden. Diese Eingriffe werden von verschiedenen internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, UNICEF, Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen und der Weltgesundheitsorganisation als Verletzung des Menschenrechtes auf körperliche Unversehrtheit kritisiert sowie Projekte zu dessen Abschaffung unterstützt. Die weibliche Form der Genitalbeschneidung ist in vielen westlichen Ländern strafbar. Von verschiedenen Autoren wird eine generelle Ungleichbehandlung in der Bewertung der männlichen und weiblichen Beschneidung kritisiert.

Während die weitaus negativeren Folgen für Gesundheit und Sexualfunktion bei schweren Formen der weiblichen Genitalverstümmelung (wie Infibulation und Klitoridektomie) nicht infrage gestellt werden, wird eine Vergleichbarkeit zur männlichen Beschneidung für weniger umfassende Formen unterstellt.[174][175][176][147][177][178] Frauen besitzen mit der Klitorisvorhaut eine anatomisch äquivalente Struktur zur Vorhaut des Mannes.[179] Die Entfernung der Klitorisvorhaut bei Minderjährigen, welche auch in westlichen Ländern bei Erwachsenen aus kosmetischen Motiven vorgenommen wird, ist nach dem Definitionskriterium Typ Ia der WHO ein Fall von Genitalverstümmelung.[180] Entsprechend findet sich die Forderung, auch die Zirkumzision des Mannes als „männliche Genitalverstümmelung“ (engl. male genital mutilation) zu werten.[164][149][174] Es wird bei der Beurteilung der weiblichen Beschneidung als Menschenrechtsverletzung nicht nach Schwere und Umfang unterschieden.[181] Eine generelle rechtliche und ethische Ungleichbehandlung der männlichen und weiblichen Beschneidung, unabhängig von Schwere und Umfang des Eingriffs, wird von verschiedenen Autoren kritisch hinterfragt,[147][182][183][184][177][185] und als Verstoß gegen den Gleichheitssatz und Ausdruck von Doppelmoral kritisiert.[186][185]

Eine im Jahr 2010 gestartete Initiative der American Academy of Pediatrics, die eine kleine Einkerbung der Klitorisvorhaut („clitoral nick“) als kultursensitive Kompromisslösung vorgesehen hatte, wurde nach öffentlichen Protesten zurückgezogen, der Eingriff bleibt damit in den USA illegal.[187] Laut Raj Bhopal, Professor für Gesundheitswissenschaften an der University of Edinburgh, würden mit der Entscheidung ungleiche Standards für beide Geschlechter angesetzt: die Gründe für die Rücknahme des „clitoral nick“ würden gleichermaßen für die männliche Beschneidung gelten.[188] Die Anthropologin Kirsten Bell kritisiert den unausgewogenen Diskurs zur Beschneidung bei beiden Geschlechtern als Form des Gender Bias: der unkritischen Akzeptanz der männlichen Beschneidung steht die unhinterfragte Verurteilung der weiblichen Beschneidung gegenüber.[175] Ebenso argumentiert der Anthropologe Carlos D. Londoño Sulkin, dass Zirkumzision ebenso als Genitalverstümmelung angesehen werden könne und dass viele Menschen im Westen die Beschneidung von Männern als unproblematisch akzeptieren, es jedoch schwer finden, auch die Beschneidung von Frauen so zu sehen.[189] Nach Meinung des Kulturpsychologen Richard Shweder gäbe es einen Grund keinen Grund, die Beschneidung bei Mädchen und Frauen, sofern diese auf die Entfernung von Klitorisvorhaut und inneren Schamlippen beschränkt bleibt, anders zu werten als die Zirkumzision.[190] Der Schweizer Jurist Sami Aldeeb erkennt im islamischen Recht keine stichhaltige Rechtfertigung für einen unterschiedlichen Umgang mit männlicher und weiblicher Beschneidung. Vor diesem Hintergrund kritisiert er die unterscheidende Bewertung in westlichen Staaten und von internationalen sowie Nichtregierungsorganisationen.[191]

Situation in einzelnen Staaten

Die UN-Kinderrechtskonvention wurde wurde am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen und trat am 2. September 1990 in Kraft. von allen UN-Mitgliedstaaten außer Somalia und den USA ratifiziert. Laut § 24 haben die Vertragsstaaten 'alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen zu treffen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen'.[192]

Die UN-Kinderrechtsdefinition enthält eine facettenreiche Darstellung, wie die UN den Begriff "best interest of the child" definieren. Dieser Begriff wird oft als 'Kindswohl' übersetzt.

Europa

Deutschland

In Deutschland existiert zur Beschneidung minderjähriger Jungen keine spezielle gesetzliche Grundlage bzw. Regelung. Nach dem Standardkommentar zum Strafgesetzbuch von Thomas Fischer, 59. Auflage 2012, wird die Tatbestandmäßigkeit wohl bejaht und die Frage, ob die Einwilligung der Sorgeberechtigten die Rechtswidrigkeit beseitigt, im Hinblick auf § 228 als umstritten bezeichnet.[10] Im Jahr 2004 fällte das Landgericht Frankenthal ein Urteil bezüglich der Beschneidung durch Nicht-Mediziner, wobei eine rechtlich wirksame Einwilligung der Eltern verneint wurde:[193] „Die Einwilligung der Eltern in den medizinisch nicht indizierten, von einem Nichtmediziner unter unsterilen Bedingungen durchgeführten Eingriff stellt einen Sorgerechtsmissbrauch dar und besitzt daher keine rechtfertigende Wirkung.“ Im August 2007 stellte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main fest, dass die Entscheidung über eine Beschneidung wegen der „körperlichen Veränderung, die nicht rückgängig gemacht werden kann, […] in den Kernbereich des Rechtes einer Person [fällt], über sich und ihr Leben zu bestimmen.“[194] Das Landgericht Köln sprach am 7. Mai 2012 in zweiter Instanz ein Urteil,[11] das die Zirkumzision als Körperverletzung einstuft, welche durch eine religiöse Motivation und den Wunsch der Eltern nicht gerechtfertigt werde und die nicht im Wohle des Kindes sei.

Am 19. Juli 2012 stimmte der deutsche Bundestag über einen gemeinsamen Entschließungsantrag von CDU/CSU, SPD und FDP[195] ab; dieser fordert die Bundesregierung auf, im Herbst 2012 „einen Gesetzentwurf vorzulegen, der sicherstellt, dass eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist“.[196] Der Antrag wurde nach Diskussion [197] mit breiter Mehrheit angenommen. Am 23. August 2012 kam es zu einer öffentlichen Plenarsitzung des Deutschen Ethikrates zu dem Thema unter Beteiligung von Leo Latasch, Ilhan Ilkilic, Reinhard Merkel, Wolfram Höfling und Peter Dabrock. Den Vorsitz hatte Christiane Woopen.[198] Trotz „tiefgreifender Differenzen“ konnte man sich auf vier Mindestanforderungen einigen, die erfüllt sein müssten, sollte ein gesetzlicher Rahmen für die Zirkumzision gefunden werden: umfassende Aufklärung und Einwilligung der Sorgeberechtigten, qualifizierte Schmerzbehandlung, fachgerechte Durchführung des Eingriffs sowie Anerkennung eines entwicklungsabhängigen Vetorechts des betroffenen Jungen.[199]

Ob ein einfaches Gesetz Bestand vor dem Bundesverfassungsgericht hat gilt als fraglich. Wenn die Beschneidung unmittelbar gegen das Grundgesetz verstieße, könnte ein solches Gesetz die Rechtslage in Deutschland nicht ändern. Es ist eine verfassungsrechtliche Frage, ob das Grundgesetz dem Kinderschutz Vorrang vor Elternrecht und Religionsfreiheit einräumt. Der Spiegel veröffentlichte im Jul 2012 einen Debattenbeitrag; darin schreibt die Autorin:

„Wenn es so sein sollte, wofür vieles spricht, dass eine religiöse Beschneidung von Kindern in Deutschland vom Grundgesetz verboten ist, dann stünden sich in diesem laizistischen Staat Recht und Religion in dieser Frage unversöhnlich gegenüber.[200]

Die 'Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.' (DAKJ) sprach sich am 25. Juli 2012 gegen eine Beschneidung von Minderjährigen aus religiösen und rituellen Gründen aus.[201] Gleiches tat die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)[202].

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte äußerte sich am 23. August 2012 nach der Sitzung des 'Nationalen Ethikrat'es mit "Unverständnis und Entsetzen" („Recht eines Kindes auf körperliche Unversehrtheit zählt offenbar nicht!“)[203].

Österreich

In Österreich ist Körperverletzung wie in Deutschland strafbar, ohne dass es eine Sonderregelung für Beschneidungen gibt. Dagegen gibt es - anders als in Deutschland - in den österreichischen Verfassungsgesetzen kein ausdrückliches Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, jedoch ist nach § 146a ABGB "die Anwendung von Gewalt und die Zufügung körperlichen oder seelischen Leides" durch die Eltern unzulässig.[204] Laut § 90 (3) StGB kann "in eine Verstümmelung oder sonstige Verletzung der Genitalien, die geeignet ist, eine nachhaltige Beeinträchtigung des sexuellen Empfindens herbeizuführen," nicht einmal von Erwachsenen eingewilligt werden.[205] Andererseits berechtigt das "Israelitengesetz" die Israelitische Religionsgesellschaft und ihre Mitglieder, "Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Schule durch alle traditionellen Bräuche zu führen und entsprechend den religiösen Geboten zu erziehen".[206] Die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen wird vom österreichischen Justizministerium nicht für strafbar gehalten, begründet wird dies durch das Elternrecht.[207][208][209].

Großbritannien

In Großbritannien erschien Ende 1949 im British Medical Journal die Abhandlung The Fate of the Foreskin von Douglas Gairdner,[210] die zum ersten Mal die Funktionen der Vorhaut beschrieb und die routinemäßige Beschneidung als überflüssig und nachteilig beschrieb. Daraufhin lehnten es die britischen Krankenkassen ab, weiterhin für unnötige Beschneidungen zu zahlen. In der Folge sanken die Beschneidungsraten in Großbritannien innerhalb kurzer Zeit drastisch von 30 % im Jahr 1950 auf heute unter 0,5 %. Zumindest bis 1945 lag die Beschneidungsrate in der Anglikanischen und Katholischen Ober- und Mittelschicht bei über 95 %.

1996 ist in den Richtlinien der British Medical Association unter „Beschneidung männlicher Neugeborener“ zu lesen: „Zu therapeutischen Zwecken eine Beschneidung vorzunehmen, obwohl die medizinische Forschung andere Techniken erbracht hat, die mindestens so effektiv und weniger einschneidend sind, wäre unangebracht und unethisch.“

Die British Medical Association (BMA) gab 2004 Richtlinien zur männlichen Beschneidung heraus.[211] Darin erkennt sie die widersprüchlichen Meinungen ob eine nicht-therapeuthische Beschneidung vorteilhaft, neutral oder schädlich ist. Schaden oder Nutzen der Operation seien nicht eindeutig belegt. Die BMA gibt keine Richtlinien zur "rituellen Beschneidung", hält Eltern aber grundsätzlich für berechtigt, Entscheidungen im Interesse ihrer Kinder zu treffen.

Frankreich

In Frankreich liegt keine explizite Regelung der Beschneidung vor. Die Frage der elterlichen Einwilligung wird weder unter religiösen Aspekten noch vom Erziehungsrecht diskutiert. Artikel 16.3 des Zivilgesetzbuches bringt zum Ausdruck, dass „die Integrität des menschlichen Körpers nicht verletzt werden darf, außer in Fällen medizinischer Notwendigkeit für den Betroffenen“. Es findet jedoch eine stillschweigende Duldung der Beschneidung Minderjähriger statt.[212]

Niederlande

Im Mai 2010 wurde von der nationalen Ärztevereinigung der Niederlande (Koninklijke Nederlandsche Maatschappij tot bevordering der Geneeskunst, KNMG) ein Positionspapier veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass es keine überzeugenden Hinweise darauf gibt, dass die Beschneidung aus hygienischen oder präventiven Gründen nützlich oder notwendig sei. Vielmehr sei die Beschneidung von Jungen aus nicht-medizinischen Gründen mit dem Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit unvereinbar. Daneben sprächen die chirurgischen und psychologischen Risiken – in Analogie zur Beschneidung von Mädchen – für ein Verbot der nicht-therapeutischen Beschneidung von nicht einwilligungsfähigen Jungen. Ärzte sollten Eltern eindringlich auf die Nachteile der Beschneidung hinweisen und von ihr abraten.[213][214] Am 28. Juni 2012 fand ein Symposium zu diesem Thema statt.[215]

Italien

In Italien besteht eine Grundlagenvereinbarung zwischen dem Staat und der Vereinigung der Israelitischen Gemeinden, die 1987 verfasst und 1989 im Gesetz verankert wurde. Darin ist implizit enthalten, dass die jüdische Beschneidungspraxis mit den Prinzipien der italienischen Rechtsordnung in Einklang steht. Nach Artikel 19 der Italienischen Verfassung ist die Religionsfreiheit zu respektieren, solange keine Handlungen vorgenommen werden, die gegen die guten Sitten verstoßen.[212]

In einem Urteil des obersten Kassationsgerichtshofs vom 24. November 2011 wurde eine Mutter freigesprochen, deren Säugling fast verblutete, nachdem er von einem medizinisch nicht qualifizierten Laien beschnitten wurde.[212]

Finnland

Ende 1999 hat das Parlament in Finnland eine Erklärung bezüglich ritueller Beschneidung abgegeben. Ombudsman Riitta-Leena Paunio bemerkte, dass diese Operation ohne medizinische Begründung nicht zu empfehlen sei, die betroffenen Kinder sollten vorher befragt werden und ihre Zustimmung dazu geben. Sie sagte, das finnische Parlament müsse die religiösen Rechte der Eltern abwägen gegen die Verpflichtung der Gesellschaft, ihre Kinder vor rituellen Operationen ohne unmittelbaren Vorteil für sie zu schützen. Dort ist seither die schriftliche Zustimmung beider Elternteile erforderlich.

Schweden

In Schweden ist die Zirkumzision ohne medizinische Indikation an Jungen unter 18 Jahren seit 2001 durch das „Lag (2001:499) om omskärelse av pojkar“[216] (Gesetz betreffend die Beschneidung von Jungen) geregelt. Danach sind solche Zirkumzisionen als chirurgischer Eingriff grundsätzlich von einem approbierten Arzt und unter Anästhesie durchzuführen. Bei einem Jungen bis zu zwei Monaten kann auch eine andere befähigte Person mit staatlicher Zulassung die Zirkumzision vornehmen. Dies gilt namentlich für Personen, die von Glaubensgemeinschaften vorgeschlagen werden, in denen die Beschneidung Teil der religiösen Tradition ist. Personen, die die Zirkumzision ohne die notwendige Qualifikation bzw. Zulassung vornehmen, droht das Gesetz Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten an. Die Beschneidung bedarf der Zustimmung der Sorgeberechtigten. Sie darf nicht gegen den Willen des Kindes erfolgen, sofern es das Alter und die notwendige Reife für eine solche Erklärung hat.

Die Einführung des Gesetzes war begleitet von Protesten der jüdischen Gemeinden, die das Gesetz als „eine Einschränkung des jüdischen Lebens“ sahen.[217]

Seit Februar 2012 fordert der Schwedische Kinderärzteverband das Verbot jeglicher ritueller oder sonstig nicht medizinisch indizierter Beschneidung im Baby- und Kinderalter.[218]

Nordamerika

Vereinigte Staaten

In den USA lehnen seit den 1980er Jahren immer mehr Eltern die (in vielen amerikanischen Krankenhäusern früher routinemäßig durchgeführten) Beschneidungen ab. Der Anteil der Beschneidungen bei Neugeborenen in Krankenhäusern in den USA ist nach Angaben der CDC von 65 % (1980) auf 56 % (2003)[219] und 32,5 % (2009)[220] gefallen. Das ist weniger als der Gesamtanteil, weil auch außerhalb von Krankenhäusern Beschneidungen durchgeführt werden. Die fallende Tendenz erklärt sich auch durch den steigenden Anteil an Hispanics, die ihre Kinder üblicherweise nicht beschneiden lassen. Auch der Fall des David Reimer, der bei seiner Beschneidung schwer verstümmelt wurde, hat seinen Teil dazu beigetragen. Regional ist die Situation in den USA besonders uneinheitlich (z. B. verschieden starke Bevölkerungsgruppen); somit können auch gegenläufige Strömungen und höhere Prozentangaben lokalisiert werden.

Obwohl mit nur sehr wenigen Ausnahmen praktisch keine christliche Kirche die Zirkumzision zu einem doktrinären Glaubensgrundsatz erhebt, finden die meisten religiös begründeten Beschneidungen heute in den USA unter Christen, hier besonders den Evangelikalen, statt. Gründe hierfür sind unter anderen, dem Beispiel Jesu folgen zu wollen oder dem Wort Gottes selbst dort zu folgen, wo dies nicht ausdrücklich verlangt wird. Stark zur Verbreitung dieser Einstellung unter Christen hat dabei das 1963 veröffentlichte Buch "None of These Diseases" des christlichen Mediziners S. I. McMillen beigetragen.[221]

1999 stellte der US-amerikanische Verband der Kinderärzte (American Academy of Pediatrics) fest, dass der medizinische Nutzen die Empfehlung zur routinemäßigen Beschneidung von männlichen Neugeborenen nicht rechtfertigt und die Entscheidung darüber den Eltern überlassen werden sollte.[222]

Im Herbst 2010 haben kalifornische Intaktivisten ein Verbot der Routine-Beschneidung gefordert und damit eine landesweite gesellschaftliche Diskussion des Themas ausgelöst.[223]

Kanada

Auch in Kanada zahlen die Krankenkassen den für überflüssig erachteten Eingriff nicht mehr. Die Beschneidungsrate ist stark gesunken.

Das Fetus and Newborn Committee der Canadian Paediatric Society veröffentlichte 1996 das Positionspapier „Neonatal circumcision revisited“. Sie schrieb unter anderem „circumcision of newborns should not be routinely performed“:[224]

We undertook this literature review to consider whether the CPS should change its position on routine neonatal circumcision from that stated in 1982. The review led us to conclude the following. There is evidence that circumcision results in an approximately 12-fold reduction in the incidence of UTI during infancy. The overall incidence of UTI in male infants appears to be 1% to 2%. The incidence rate of the complications of circumcision reported in published articles varies, but it is generally in the order of 0.2% to 2%. Most complications are minor, but occasionally serious complications occur. There is a need for good epidemiological data on the incidence of the surgical complications of circumcision, of the later complications of circumcision and of problems associated with lack of circumcision. Evaluation of alternative methods of preventing UTI in infancy is required. More information on the effect of simple hygienic interventions is needed. Information is required on the incidence of circumcision that is truly needed in later childhood. There is evidence that circumcision results in a reduction in the incidence of penile cancer and of HIV transmission. However, there is inadequate information to recommend circumcision as a public health measure to prevent these diseases. When circumcision is performed, appropriate attention needs to be paid to pain relief. The overall evidence of the benefits and harms of circumcision is so evenly balanced that it does not support recommending circumcision as a routine procedure for newborns. There is therefore no indication that the position taken by the CPS in 1982 should be changed. When parents are making a decision about circumcision, they should be advised of the present state of medical knowledge about its benefits and harms. Their decision may ultimately be based on personal, religious or cultural factors.

„Wir unternahmen diese Literaturübersicht, um festzustellen, ob die Kanadische Gesellschaft für Kinderheilkunde (CPS) ihre Position zur routinemäßigen Beschneidung Neugeborener gegenüber der Stellungnahme von 1982 verändern sollte. Die Überprüfung brachte uns zu den folgenden Schlussfolgerungen. Es gibt Belege dafür, dass die Zirkumzision die Inzidenz von Harnwegsinfekten in der Kindheit auf ein Zwölftel reduziert. Die Gesamtinzidenz von Harnwegsinfekten bei männlichen Kindern scheint bei 1% bis 2% zu liegen. Die Inzidenzrate von Komplikationen der Zirkumzision in der veröffentlichten Literatur schwankt, liegt aber meist im Bereich von 0,2% bis 2%. Die meisten Komplikationen sind geringfügig, aber gelegentlich treten schwere Komplikationen auf. Es fehlt an guten epidemiologischen Daten über die Inzidenz chirurgischer Komplikationen der Zirkumzision, späterer Komplikationen der Zirkumzision sowie Problemen in Verbindung mit nicht durchgeführter Zirkumzision. Ferner ist die Evaluierung alternativer Methoden zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten erforderlich. Es werden mehr Informationen über den Effekt einfacher Hygienemaßnahmen benötigt. Es fehlen Informationen über die Inzidenz von Zirkumzisionen, die in der späteren Kindheit erforderlich werden. Es gibt Belege dafür, dass die Zirkumzision die Inzidenz von Peniskarzinomen und HIV-Übertragungen reduziert. Dennoch ist die Datenlage nicht ausreichend, um die Zirkumzision als Maßnahme des öffentlichen Gesundheitswesens zur Vorbeugung dieser Erkrankungen zu empfehlen. Wenn die Zirkumzision durchgeführt wird, muss die Schmerztherapie ausreichende Aufmerksamkeit erfahren. Die Gesamtdatenlage zu Nutzen und Risiken ist so ausgeglichen, dass sie eine Empfehlung zur routinemäßigen Zirkumzision Neugeborener nicht rechtfertigt. Es gibt daher keinen Anlass, die Position der CPS von 1982 zu ändern. Wenn Eltern die Entscheidung über die Zirkumzision treffen, sollten sie über den heutigen Stand des medizinischen Wissens beraten werden. Ihre Entscheidung kann letztendlich von persönlichen, religiösen und kulturellen Faktoren bestimmt werden.“

Im November 2004 veröffentlichte das Fetus and Newborn Committee der Canadian Paediatric Society eine Schrift mit dem Titel „Circumcision: Information for Parents“[225]

Das 'College of Physicians and Surgeons of British Columbia' (BC ist eine kanadische Provinz) schreibt in seinen 'Professional Standards and Guidelines' (Stand September 2009):

“Infant male circumcision was once considered a preventive health measure and was therefore adopted extensively in Western countries. Current understanding of the benefits, risks and potential harm of this procedure, however, no longer supports this practice for prophylactic health benefit. Routine infant male circumcision performed on a healthy infant is now considered a non-therapeutic and medically unnecessary intervention.[226]

„Die Beschneidung männlicher Kinder wurde früher als vorbeugende Gesundheitsmaßnahme angesehen und wurde deshalb in der westlichen Welt breit angewandt. Die heutige Sicht auf Nutzen, Risiken und mögliche Schäden dieser Prozedur stützt allerdings die Anwendung im Rahmen der Gesundheitsvorsorge nicht mehr. Die routinemäßige Zirkumzision bei einem gesunden Knaben wird jetzt als nicht-therapeutische, medizinisch nicht erforderliche Maßnahme angesehen.“

Darstellung in der Kunst

  • Thomas Mann schildert in seinem vierbändigen Roman Joseph und seine Brüder (veröffentlicht zwischen 1933 und 1943) die Entstehung des Brauchs als Beschwichtigungs- und Unterwerfungsgeste gegenüber der anarchisch-kriegerischen und ursprünglich nomadischen Gottheit Jahus, der als Vorläufer des alttestamentlichen JHWH gelten soll.[227]
  • Orazio Gentileschi (1563–1639): Circumcision. Tafelbild, Öl auf Leinwand, 390×252 cm, um 1606 (Church of Gesù, Ancona, dep. Pinacoteca Communale).

Deutungen in der Psychoanalyse

Die Psychoanalyse nach Sigmund Freud (1856–1939) sah in der Zirkumzision und der dadurch genährten Kastrationsangst eine der wesentlichsten Ursachen des unbewussten Antisemitismus.[228][229] Freud zufolge, werde die Beschneidung mit der Kastration gleichgesetzt und die Juden dafür gehasst.[230] Der Stürmer-Herausgeber Julius Streicher war z. B. derart auf die Thematik fixiert, dass er in Privatgesprächen die Beschneidung ebenso häufig wie „den Juden“ an sich erwähnte.[231] Freud erklärte in seinem Werk »Totem und Tabu« (1913), dass die Beschneidung ein Kastrationsäquivalent darstelle, welches das Inzestverbot auf das wirksamste unterstütze. Es würde durch die unbewusste Furcht vor Vergeltung des zum Vater gewordenen Mannes angeregt beziehungsweise motiviert. In ihm lebe noch die unbewusste Erinnerung an eigene inzestuöse und feindselige Regungen der Kindheit, die seinen Eltern galten. Der Vater fürchte, dass sein Kind diese Wünsche realisieren und dass es selbst deren geschädigtes Objekt sein könnte. Die Beschneidung solle einen Inzest verhindern.

Theodor Reik (1888 - 1969, ein österreichisch-amerikanischer Psychoanalytiker jüdischer Konfession und ein bekannter Schüler Freuds) schrieb 1915 in seinem Werk Die Pubertätsriten der Wilden: über einige Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und der Neurotiker[232][233]

„Als eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen unter den Völkerforschern, die sich nicht der landläufigen Ansicht über den Zweck der Beschneidung [wonach diese angeblich die Zeugungsfähigkeit des jungen Mannes steigern solle] anschlossen, sei Strehlow erwähnt. Dieser Missionar macht geltend, daß durch die schmerzhafte Operation ›die an keinen Gehorsam gewöhnten Jungen unter die Autorität der Alten gebracht werden; sie sollen den Alten gehorchen (…) Nach dieser Seite hin hat die Beschneidung, so grausam sie an und für sich ist, auf ungebundene, an keine Ordnung gewöhnte Naturvölker jedenfalls einen heilsamen Einfluß, da sie der Ausgelassenheit und Unbotmäßigkeit der in ihre Flegeljahre eintretenden Jugend steuert und ihnen die Autorität der Alten, deren Willen jetzt maßgebend für sie ist, zum Bewußtsein bringt (…) Durch die Beschneidung soll den geschlechtlichen Ausschweifungen der erwachsenen Jugend ein Damm gesetzt werden. Die Operation wird ja gerade zu einer Zeit ausgeführt, in der bei den betreffenden Jungen der Geschlechtstrieb erwacht, der natürlich bei diesen Naturvölkern in einem stärkeren Maße auftritt.[234]

„Man darf wohl sein Erstaunen darüber äußern, daß keiner der zahlreichen Anthropologen, Völkerpsychologen und Religionsforscher, welche sich mit dem Problem der Beschneidung beschäftigt haben, den feindseligen Charakter dieser Operation erkannt hat (…) Die meisten Forscher schließen sich sogar der von den Wilden selbst gegebenen Hypothese [siehe oben] an. Diese Art der intellektuellen Blindheit läßt sich psychologisch erklären, wenn man bedenkt, daß ähnliche psychische Hindernisse wie die, welche dem Bewußtsein der Primitiven die wirkliche Motivierung der Beschneidung fernhalten, auch in den Gelehrten wirksam sind.[235]

Anna Freud äußerte sich in einem 1952 veröffentlichten Artikel zur Beschneidung.[236]

Dem Psychoanalytiker Matthias Franz zufolge, kann eine Beschneidung im Alter von etwa fünf Jahren von den betroffenen Jungen als „Kastrationsandrohung“ erlebt werden, da sie entwicklungspsychologisch in der Konsolidierungsphase ihrer sexuellen Identität stattfindet. Die Drohung heiße im Erleben vieler Jungen: „Wenn du nicht tust, was Gott und deinem Vater gefällt, könntest du wieder beschnitten werden.“ Kulturgeschichtlich sei hier die Sexualität dem „Primat des Patriarchats“ unterstellt.[237]

Siehe auch

Literatur

  • David L. Gollaher (2000): CIRCUMCISION - a history of the world's most controversal surgery. Basic Books (AZ), Paperback März 2001, ASIN B007SKLQ58. Deutsche Übersetzung: Das verletzte Geschlecht. 2002, Aufbau-Verlag, 978-3351025403.
  • Necla Kelek: Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes. 2006 (Kiepenheuer & Witsch), Taschenbuch 2007 (Goldmann, 978-3442154364) - S. 128–144
Commons: Circumcision – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Genitalverstümmelung – in den Nachrichten

deutsch

englisch

Einzelnachweise

  1. Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH: Männliche Beschneidung, Eschborn, Januar 2011.
  2. Die Anzahl der Katarakt-Operationen weltweit wurde bereits für das Jahr 2000 auf 8 Millionen geschätzt, Ziel der WHO sind 32 Millionen im Jahr 2020, siehe: Hugh R Taylor, Cataract: how much surgery do we have to do?, Br J Ophthalmol 2000;84:1-2 doi:10.1136/bjo.84.1.1
  3. a b WHO: WHO and UNAIDS announce recommendations from expert consultation on male circumcision for HIV prevention (englisch)
  4. a b S. Moses, R. C. Bailey, A. R. Ronald: Male circumcision: assessment of health benefits and risks In: Sex Transm Infect. 1998 Oct; 74(5), S. 368–373. PMID 10195035 PDF-Volltext
  5. World Health Organization and Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (Hrsg.): Male circumcision: global trends and determinants of prevalence, safety and acceptability. Genf 2007, ISBN 978-92-4-159616-9 (WHO) / ISBN 978-92-9173-633-1 (UNAIDS)(?!), S. 7 (PDF 2,02 MB [abgerufen am 24. Oktober 2011]).
  6. Bijan Fateh-Moghadam (2010): Religiöse Rechtfertigung? Die Beschneidung von Knaben zwischen Strafrecht, Religionsfreiheit und elterlichem Sorgerecht. Zeitschrift für rechtswissenschaftliche Forschung, Heft 2, 115-142, Volltext (pdf)
  7. Roni Caryn Rabin: Steep Drop Seen in Circumcisions in U.S.. New York Times, 16. August 2010. Abgerufen am 25.&nsp;August 2012
  8. a b c d e f Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: Phimose und Paraphimose (PDF, 646 KB)
  9. Thomas Fischer, Strafgesetzbuch und Nebengesetze, 55. Auflage, München 2008, Verlag C. H. Beck § 223 Rdnr. 6b, ISBN 978-3-406-56599-1
  10. a b Thomas Fischer, Strafgesetzbuch und Nebengesetze, 59. Auflage, München 2012, Verlag C. H. Beck § 223 Rdnr. 6c
  11. a b http://adam1cor.files.wordpress.com/2012/06/151-ns-169-11-beschneidung.pdf = http://www.justiz.nrw.de/nrwe/lgs/koeln/lg_koeln/j2012/151_Ns_169_11_Urteil_20120507.html
  12. Mordeniz, C. (2009): Is Circumcision a Modified Ritual of Castration? Urol Int, 82, 399–403 doi:10.1159/000218527
  13. „Die Beschneidung entzieht dem androgynen Wesen seine weibliche Komponente. Von seiner Weiblichkeit befreit, begibt sich der Mann auf die Suche nach einer Frau, und so entsteht dann wieder Gemeinsamkeit.“ Die Beschneidung steht hier am Anfang eines sechsstufigen Initiationszyklus, an dessen Ende die Wiederherstellung der Androgynie als Integration der „geistigen Weiblichkeit“ steht. Vgl. hierzu: Mircea Eliade, Ion P. Culianu: Handbuch der Religionen, Frankfurt a. M. 1995, S. 37 f.
  14. Abraham gilt nicht als historische Person, da keine außerbiblischen Belege für seine tatsächliche Existenz bekannt sind.
  15. Diese Anzahl der Lebenstage hat weniger mit dem Abschluss des ersten Lebenswochenzyklus zu tun, nachdem in der Schöpfungsgeschichte (Genesis 1) die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde, was häufig irrtümlich mit der Vorschrift zur Brit Mila am achten Tag, also dem ersten Tag der neuen Woche, in Verbindung gebracht wird; es steht vielmehr im Zusammenhang mit der Frist der rituellen Unreinheit der Gebärenden und des Säuglings nach der Geburt. Falls der Säugling schwach oder kränklich ist, äußere zwingende Umstände dagegen sprechen (religiöse Verfolgung) oder bei einem späteren Übertritt zum Judentum findet sie auch zu einem anderen Zeitpunkt statt.
  16. a b Peter Bollag: Schnittiger Typ, Jüdische Allgemeine vom 17. November 2011, (abgerufen am 14. August 2012)
  17. "[das Baby] erhält nicht einmal eine örtliche Narkose, denn den Bund mit Gott muss man sozusagen bei vollem Bewusstsein vollziehen. Natürlich schreit das Baby, natürlich tut ihm der Eingriff weh.", in: Paul Spiegel, Was ist koscher? Jüdischer Glaube, jüdisches Leben, München 2003, S. 40.
  18. "Bedenken gegen die Brit Mila aus medizinischen Gründen läßt sich durch eine Durchführung der Zirkumzision nach dem jeweils aktuellsten chirurgischen Standard begegnen, unter Anwendung einer geeigneten Anästhesie.", Rabbinerin Yael Deusel, Oberärztin an der Klinik für Urologie und Kinderurologie in Bamberg http://a-r-k.de/britmila/
  19. a b c K. O’Hara, J. O’Hara: The effect of male circumcision on the sexual enjoyment of the female partner. In: BJU Int. 1999 Jan;83 Suppl 1, PMID 10349418, S. 79-84. Volltext (englisch)
  20. Warum beschneiden Muslime und Juden ihre Söhne?, Die Welt, 28. Juni 2012, (abgerufen am 13. August 2012)
  21. a b Thorsten Schmitz: Der Schrei, Seite 3 der Süddeutschen Zeitung vom 7. August 2012.
  22. http://www.circumstitions.com/Jewish.html#ceremonies
  23. Das Evangelium nach Thomas
  24. Ernst Lautenbach, Lexikon Bibel-Zitate: Auslese für das 21. Jahrhundert , mit Geleitworten von Robert Zollitsch und Ulrich Fischer, München 2006, ISBN 3-89129-789-0, S. 94.
  25. Das Fest der Beschneidung unseres Herrn Jesu Christi In: Die Heiligenlegenden.
  26. USC-MSA Compendium of Muslim TextsVorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2012.) (englisch)
  27. Athol A. W. Johnson, On An Injurious Habit Occasionally Met with in Infancy and Early Childhood, The Lancet, vol. 1 (7 April 1860): Seiten 344-345. Zitiert nach geburtskanal.de, eine vom Bundesministerium für Gesundheit empfohlene Website
  28. Dr. John Harvey Kellogg, in: Plain Facts for Young and Old, Burlington, Iowa, F. Segner & Co., 1888, S. 295 Zitiert nach geburtskanal.de
  29. N. Bergman, Report of a Few Cases of Circumcision, Journal of Orificial Surgery, vol. 7 (1898), S. 249–251.
  30. Cultural and health aspects to circumcision, BBC – Ethics Guide
  31. Statistical Brief #45: Circumcisions Performed in U.S. Community Hospitals, 2005 (englisch)
  32. a b Health News: Circumcision rates vary by region (abgerufen am 12. September 2008) (englisch)
  33. Normal versus Circumcised: U.S. Neonatal Male Genital Ratio 2001 (abgerufen am 12. September 2008) (englisch)
  34. C. P. Nelson, R. Dunn, J. Wan, J. T. Wei: The increasing incidence of newborn circumcision: data from the nationwide inpatient sample. In: J Urol. Band 173, 2005, S. 978–981 (abgerufen am 12. September 2008) (englisch)
  35. a b Stern: Operation Vorhaut (abgerufen am 12. September 2008)
  36. a b Kleiner Schnitt kommt in Mode. In: die tageszeitung
  37. J. H. Ku, M. E. Kim, N. K. Lee, Y. H. Park: Circumcision practice patterns in South Korea: community based survey. In: Sex Transm Inf. Vol. 79, 2003, S. 65–67, doi:10.1136/sti.79.1.65.
  38. Extraordinarily high rates of male circumcision in South Korea: history and underlying causes. (2002)
  39. UNAIDS, the Joint United Nations Programme on HIV/AIDS - Male Circumcision: context, criteria and culture; 26. Februar 2007 (abgerufen am 7. Oktober 2008) (englisch)
  40. Kenyan MPs admit to circumcision BBC (englisch)
  41. Jakob Øster: Further Fate of the Foreskin - Incidence of Preputial Adhesions, Phimosis, and Smegma among Danish Schoolboys (englisch)
  42. Ärzte wollen keine Beschneidung auf Kassenkosten, Ärztezeitung online, 11. Mai 2010, abgerufen am 15. August 2012.
  43. Circumcision Policy Statements (englisch)
  44. Stark, E., & Steffens, J. (2003): Fehler und Gefahren bei ambulanten Operationen: Zirkumzision. Der Urologe A, 42(8), 1035-1038 PMID 1451322
  45. a b Otto Braun-Falco, Helmut Heinrich Wolff: Dermatologie und Venerologie. 5. Auflage. Springer, 2005, ISBN 3-540-40525-9, S. 1034–1035.
  46. Peter Fritsch: Dermatologie, Venerologie: Grundlagen, Klinik, Atlas. 2. Auflage. Springer, 2004, ISBN 3-540-00332-0, S. 752.
  47. Peter Reuter: Smegma In: Springer Lexikon Medizin. Springer, 2004, ISBN 3-540-20412-1, S. 1989. (Volltext)
  48. a b Christian Jung: Urologie in Frage und Antwort: Fragen und Fallgeschichten zur Vorbereitung auf mündliche Prüfungen während des Semesters und im Examen. 2. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, 2007, ISBN 978-3-437-43101-2, S. 10.
  49. H. A. Weiss, S. L. Thomas, S. K. Munab2, R. J. Hayes: Male circumcision and risk of syphilis, chancroid, and genital herpes: a systematic review and meta-analysis.Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2012.) In: Sexually Transmitted Infections. Band 86, 2006, S. 101–110 (englisch)
  50. How does male circumcision protect against HIV infection? In: British Medical Journal. (englisch)
  51. Circumcision for the prevention of urinary tract infection in boys: a systematic review of randomised trials and observational studies. (englisch)
  52. Robert S. Van Howe: Neonatal Circumcision and Penile Inflammation in Young Boys, Clin Pediatr May 2007 vol. 46, doi: 10.1177/0009922806295708 (englisch)
  53. N. Fakjian, S. Hunter, G. W. Cole, J. Miller: An argument for circumcision. Prevention of balanitis in the adult. Band 126, Nr. 8, August 1990 (englisch)
  54. N. Siegfried, M. Muller, J. J. Deeks, J. Volmink: Male circumcision for prevention of heterosexual acquisition of HIV in men. In: Cochrane Database Syst Rev. 2009 Apr 15;(2):CD003362. PMID 19370585. Kritisiert durch Pisani E.: one snip doesn't fit all und hier
  55. AIDS: WHO empfiehlt Beschneidung von Männern.
  56. When bad science kills, or how to spread AIDS
  57. Gregory J. Boyle, George Hill
  58. Joint Strategic Action Framework to Accelerate the Scale-Up of Voluntary Medical Male Circumcision for HIV Prevention in Eastern and Southern Africa 2012–2016 UNAIDS (PDF 276 kB)
  59. Ein Mann, ein Messer. In: Der Spiegel. Nr. 34, 2008, S. 79 (online).
  60. Die beschnittene Nation. In: Welt Online.
  61. Studie zur HIV-Ansteckung sowie CDC HIV/AIDS Science Facts: Male Circumcision and Risk for HIV Transmission: Implications for the United States; August 2006 (englisch)
  62. C. Connolly, L. C. Simbayi, R. Shanmugam, A. Nqeketo: Male circumcision and its relationship to HIV infection in South Africa: Results of a national survey in 2002 In: South African Medical Journal 2008 (englisch)
  63. Shamiso Yikoniko, "Circumcised men not spared from HIV infection" The Sunday Mail Zimbabwe, 07 Juli 2012 (zugegriffen am 25. Juli 2012)
  64. [hhttp://www.measuredhs.com/pubs/pdf/CR22/CR22.pdf USAID DHS Comparative Reports No. 22, "Levels and Spread of HIV Seroprevalence and Associated Factors: Evidence from National Household Surveys", Februar 2009] (zugegriffen am 25. August 2012)
  65. Robert S. Van Howe, Michelle R. Storms: How the circumcision solution in Africa will increase HIV infections In: Journal of Public Health in Africa 2011; 2:e4 doi:10.4081/jphia.2011.e4 Volltext
  66. Brian J. Morris, Jake H. Waskett, Ronald H. Gray, Daniel T. Halperin, Richard Wamai, Bertran Auvert, Jeffrey D. Klausner: Exposé of misleading claims that male circumcision will increase HIV infections In: Journal of Public Health in Africa 2011; volume 2:e28. doi:10.4081/jphia.2011.e28 PDF-Volltext
  67. Alles wird anders und alles bleibt gleich! – Die Bedeutung der HIV-Viruslast für die Prävention, 4. Juli 2008, ondamaris.de
  68. Beschneidung: keine gute Schutz-Strategie für schwule Männer?, 15. Dezember 2010, ondamaris.de
  69. a b H. A. Weiss, S. L. Thomas, S. K. Munab2, R. J. Hayes: Male circumcision and risk of syphilis, chancroid, and genital herpes: a systematic review and meta-analysis.Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2012.) In: Sexually Transmitted Infections. Band 82, 2006, S. 101–110 (Englisch)
  70. focus.de (26. März 2009): Beschneidung: Schutz vor Sexkrankheiten.
  71. Elizabeth Stern, Peter M. Neely: Cancer of the Cervix in Reference to Circumcision and Marital History. (englisch)
  72. R. S. Van Howe: (Abstract): Human papillomavirus and circumcision: a meta-analysis. und Volltext (2006)
  73. Xavier Castellsagué, Ginesa Albero, Ramon Clèries, F. Xavier Bosch: HPV and circumcision: a biased, inaccurate and misleading meta-analysis. In: J Infect. 55 (2007), PMID 17433445, S. 91-93.
  74. G. Schoeneich, D. Heimbach, S. C. Müller: Peniskarzinom. In: Journal für Urologie und Urogynäkologie. Band 6 (1) (Ausgabe für Österreich), 1999, S. 16–27 [1]
  75. Larke NL, Thomas SL, dos Santos Silva I, Weiss HA.: Male circumcision and penile cancer: a systematic review and meta-analysis. In: Cancer Causes Control. 2011 Aug;22(8):1097-110. Epub 2011 Jun 22. PMID 21695385. Volltext.
  76. a b c M. L. Williamson, P. S. Williamson: Women's preferences for penile circumcision in sexual partners. In: J Sex Educ Ther. Band 14; 1988. Online unter circs.org (englisch)
  77. Ferris, J. A., Richters, J., Pitts, M. K., Shelley, J. M., Simpson, J. M., Ryall, R., et al. (2010): Circumcision in Australia: further evidence on its effects on sexual health and wellbeing. Australian and New Zealand journal of public health, 34(2), 160-164 doi:10.1111/j.1753-6405.2010.00501.x
  78. a b Masood (2005): Penile Sensitivity and Sexual Satisfaction after Circumcision: Are We Informing Men Correctly? Urol Int; 75:62–66 doi:10.1159/000085930
  79. F. van Dijk, H. B. Thio, H. A. M. Neumann: Non-Oncological and Non-Infectious Diseases of the Penis (Penile Lesions). (englisch)
  80. K. Agha, S. Alderson, S. Samraj, A. Cottam, C. Merry, V. Lee, R. Patel: Pearly penile papules regress in older patients and with circumcision.] In: Int J STD AIDS. 2009 Nov; 20(11), S. 768–770. PMID 19833692.
  81. Pearly Penile Papules. (englisch)
  82. a b c J. R. Taylor, A. Lockwood, A. Taylor: The prepuce: specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision. In: British journal of urology Februar 1996, 77(2), S. 291-295. doi:10.1046/j.1464-410X.1996.85023.x PMID 8800902 Volltext
  83. C.J. Cold, J.R. Taylor: The prepuce In: British Journal of Urology Januar 1999, Volume 83, Suppl. 1; S. 34-44. PMID 10349413 Volltext
  84. Sorrells ML, Snyder JL, Reiss MD, Eden C, Milos MF, Wilcox N, Van Howe RS: Fine-touch pressure thresholds in the adult penis. In: BJU Int. Band 99, Heft 4, April 2007, PMID 17378847, S. 864–869 Volltext
  85. Crooks R., Baur K.: Our Sexuality, Fifth Edition, Redwood City, The Benjamin/Cummings Publishing Co., 1993, S. 129
  86. Why Masters & Johnson's 1966 Circumcision Study is Flawed (1998)
  87. Laumann EO, Masi CM, Zuckerman EW.(1997): Circumcision in the United States. Prevalence, prophylactic effects, and sexual practice. In: JAMA; 277(13), PMID 9091693, S. 1052-1057. Volltext
  88. a b Fink KS, Carson CC, DeVellis RF: Adult Circumcision Outcomes Study: Effect on Erectile Function, Penile Sensitivity, Sexual Activity and Satisfaction. In: J Urol. 2002 May;167(5), PMID 11956453, S. 2113–2116. Volltext
  89. Taylor, J.R., Lockwood, A.P., & Taylor, A.J. (1996). The prepuce: "Specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision." British Journal of Urology, 77, 291-295. [2]
  90. Money, J., & Davison, J. (1983): Adult penile circumcision: Erotosexual and cosmetic sequelae. Journal of Sex Research, 19, 289-292. [3]
  91. Bollinger, D. "Lost Boys: An Estimate of U.S. Circumcision-Related Infant Deaths," Thymos: Journal of Boyhood Studies Volume 4, Number 1 (2010)[4]
  92. Tang WS , Khoo EM: "Prevalence and correlates of premature ejaculation in a primary care setting: A preliminary cross-sectional study" [5]
  93. Kim D, Pang M.: "The effect of male circumcision on sexuality" in BJU Int 2007;99(3):619-22 [6], Solinis I, Yiannaki A. "Does circumcision improve couple's sex life?" J Mens Health Gend 2007;4(3):361 [7]
  94. What Intact Men Say (englisch)
  95. a b Morten Frisch, Morten Lindholm, Morten Grønbæk: Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark. In: International Journal of Epidemiology Oktober 2011, 40(5), S. 1367-1381. doi:10.1093/ije/dyr104 PMID 21672947
  96. Brian J. Morris, Jake H. Waskett, Ronald H. Gray: Does sexual function survey in Denmark offer any support for male circumcision having an adverse effect? In: International Journal of Epidemiology Februar 2012, 41 (1), S. 310-326. doi:10.1093/ije/dyr180 PMID 22422464
  97. Kigozi G, Watya S, Polis CB, Buwembo D, Kiggundu V, Wawer MJ, Serwadda D, Nalugoda F, Kiwanuka N, Bacon MC, Ssempijja V, Makumbi F, Gray RH: The effect of male circumcision on sexual satisfaction and function, results from a randomized trial of male circumcision for human immunodeficiency virus prevention, Rakai, Uganda. In: BJU Int. 2008 Jan;101(1), PMID 18086100, S. 65–70.
  98. Britta Bürger: Die Beschneidung beim Mann.
  99. Şenkul, T. İ., İşerİ, C., Karademİr, K., Saraçoğlu, F., & Erden, D. (2004): Circumcision in adults: effect on sexual function. Urology, 63(1), 155-158 doi:10.1016/j.urology.2003.08.035
  100. Krieger JN, Mehta SD, Bailey RC, Agot K, Ndinya-Achola JO, Parker C, Moses S: Adult Male Circumcision: Effects on Sexual Function and Sexual Satisfaction in Kisumu, Kenya. In: J Sex Med. 2008 Nov; 5(11), Epub 2008 Aug 28. PMID 18761593, S. 2610–2622.
  101. Bailey, Muga, Poulussen, Abich: The acceptability of male circumcision to reduce HIV infections in Nyanza Province, Kenya. In: AIDS Care. Volume 14, Issue 1 February 2002, S. 27–40. Volltext (englisch)
  102. Hankins, C. (2007): Male circumcision: implications for women as sexual partners and parents. In: Reproductive Health Matters, 15(29), S. 62-67. PMID 17512377 PDF-Volltext
  103. Cortés-González, J., Arratia-Maqueo, J., & Gómez-Guerra, L. (2008): Does circumcision has an effect on female's perception of sexual satisfaction? Rev Invest Clin, 60(3), 227 PMID 18807735
  104. Circumcision Information and Resource Pages: Anatomy of the Penis, Mechanics of Intercourse
  105. Kim, D. S., & Pang, M. G. (2007): The effect of male circumcision on sexuality. BJU international, 99(3), 619–622, PMID 17155977
  106. The effect of male circumcision on sexuality. In: BJU International. 99(3), March 2007, S. 619-622. (englisch)
  107. Karin Janke: Beschneidung beim Mann (Zirkumzision). urologenportal.de, 15. Mai 2009, abgerufen am 1. Juli 2012.
  108. Näheres siehe auch englische Wikipedia
  109. City Urges Requiring Consent for Jewish Rite nytimes.com, 12. Juni 2012 (abgerufen am 24. Juli 2012)
  110. Circumcision Styles (englisch)
  111. Dorsal-slit history (englisch)
  112. Canadian Paediatric Society: Neonatal circumcision revisited, CMAJ 1996;154(6):769-80
  113. N. Williams, L. Kapila: Complications of circumcision, British Journal of Surgery, Volume 80, 1231-1236, October 1993
  114. Circumcision and Information Resource Pages: Circumcision Deaths, abgerufen am 9. Juli 2012.
  115. New York Times: Baby’s Death Renews Debate Over a Circumcision Ritual vom 7. März 2012, abgerufen am 9. Juli 2012.
  116. Siehe: Dan Bollinger: Lost Boys: An Estimate of U.S. Circumcision-Related Infant Deaths, zit. nach www.readperiodicals.com. Original in: Thymos: Journal of Boyhood Studies. 2010;4(1):78-90
  117. a b Van Howe, R. S. (2006): Incidence of meatal stenosis following neonatal circumcision in a primary care setting. Clinical Pediatrics, 45(1), 49-54 PMID 16429216
  118. a b Meatal stenosis - Medscape Reference
  119. Stenram, A., Malmfors, G., & Okmian, L. (1986): Circumcision for phimosis: a follow-up study. Scandinavian journal of urology and nephrology, 20(2), 89 PMID 3749823
  120. Joudi, M., Fathi, M., & Hiradfar, M. (2010): Incidence of asymptomatic meatal stenosis in children following neonatal circumcision. Journal of Pediatric Urology, 7(5), 526-528 PMID 20851685
  121. Office Management of Penile Skin Bridges with Electrocautery. (englisch)
  122. R. S. van Howe: Variability in penile appearance and penile findings: a prospective study. In: Britisch Journal of Urology. Band 80, Nummer 5, S. 776–782 (englisch)
  123. New York City Departement of Health and Mental Hygiene: Circumcision. Before the Bris: How to Protect Your Baby Against Infection. (online)
  124. City Urges Requiring Consent for Jewish Rite nytimes.com, 12. Juni 2012 (abgerufen am 24. Juli 2012)
  125. Tagesspiegel (online)
  126. Eason, J. D., McDonnell, M., & Clark, G. (1994): Lesson of the Week: Male ritual circumcision resulting in acute renal failure. BMJ : British medical journal, 309(6955), 660-661. doi:10.1136/bmj.309.6955.660
  127. Tasic, V., & Polenakovic, M. (2000): Acute poststreptococcal glomerulonephritis following circumcision. Pediatric Nephrology, 15(3), 274-275. doi:10.1007/s004670000451
  128. Kocakoc, E., Kazez, A., Dagli, A. F., & Koc, M. (2006): Postcircumcision Granuloma. Journal of ultrasound in medicine, 25(12), 1611-1613 PMID 17121960
  129. a b Yegane, R. A., Kheirollahi, A. R., Salehi, N. A., Bashashati, M., Khoshdel, J. A., & Ahmadi, M. (2006): Late complications of circumcision in Iran. Pediatric surgery international, 22(5), 442-445 doi:10.1007/s00383-006-1672-1
  130. Naimer, S. A., Cohen, A., & Vardy, D. (2002): Pyogenic granuloma of the penile shaft following circumcision. Pediatric dermatology, 19(1), 39-41 PMID: 11860569
  131. Annunziato, D., & Goldblum, L. M. (1978): Staphylococcal scalded skin syndrome: A complication of circumcision. Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine, 132(12), 1187 PMID 717333
  132. Esen, A. A., Aslan, G., Kazımoğlu, H., Arslan, D., & Celebi, I. (2001): Concealed penis: rare complication of circumcision. Urologia internationalis, 66(2), 117-118 PMID 11223758
  133. Yildirim, S., Aköz, T., & Akan, M. (2000): A rare complication of circumcision: concealed penis. Plastic and reconstructive surgery, 106(7), 1662 PMID 1112920
  134. Chaim, J. B., Livne, P. M., Binyamini, J., Hardak, B., Ben-Meir, D., & Mor, Y. (2005): Complications of circumcision in Israel: a one year multicenter survey. Isr. Med. Assoc. J, 7, 368-370 PMID 15984378
  135. Fehler bei der OP: Eltern klagen gegen Arzt, RP online com 13. Oktober 2010, abgerufen am 9. Juli 2012.
  136. J.Money: Ablatio Penis: Normal Male Infant Sex-Reassigned as a Girl. Archives of Sexual Behaviour, 4 (1), 1975, S. 65–71.
  137. M.Damond, H.K. Sigmundson: Sex Reassignment at birth: A Long Term Review and Clinical Implications. Archives of Paediatric and Adolescent Medicine, 151, 1997, S. 298–304.
  138. Bland, J. (2004), About Gender: The Circumcision that went wrong.
  139. Goldman (1999): The psychological impact of circumcision. BJU Int, 83 (1), 93-102 doi:10.1046/j.1464-410x.1999.0830s1093.x
  140. Hammond, T. (1999): A Preliminary Poll of Men Circumcised in Infancy or Childhood. British Journal of Urology International, 83, Suppl. 1, p. 85-92 PMID 10349419
  141. Lerman SE, Liao JC.: Neonatal circumcision. In: Pediatr Clin North Am. 2001 Dec;48(6):1539-57. PMID 11732129
  142. Janet Menage: Post-Traumatic Stress Disorder After Genital Medical Procedures. In: G. Denniston: Male and Female Circumcision. Medical, Legal, and Ethical Considerations in Pediatric Practice. (englisch)
  143. a b S. Ramos & G.J. Boyle: Ritual and Medical Circumcision among Filipino Boys. In: G.C. Denniston, F.M. Hodges & M.F. Milos: Understanding Circumcision. A Multi-Disciplinary Approach to a Multi-Dimensional Problem. 2001
  144. a b Boyle, G, Goldman, R; Svoboda, JS; Fernandez E: Male Circumcision: Pain, Trauma and Psychosexual Sequelae. In: Journal of Health Psychology. 7. Jahrgang, Nr. 3, 2002, S. 329–343.
  145. Hodges, F. M. (2001): The ideal prepuce in ancient Greece and Rome: male genital aesthetics and their relation to lipodermos, circumcision, foreskin restoration, and the kynodesme. Bulletin of the History of Medicine, 75(3), 375-405 PMID 11568485
  146. a b Gilman, S. L. (1994). Reemerging Jewish culture in Germany: life and literature since 1989. NYU Press. ISBN 0814730655
  147. a b c Michael Benatar, David Benatar (2003): Between Prophylaxis and Child Abuse: The Ethics of Neonatal Male Circumcision. The American Journal of Bioethics, 3: 2, S. 35–48. Volltext
  148. a b Vawda, Y., & Maqutu, L. (2011): Neonatal circumcision–violation of children’s rights or public health necessity? South African Journal of Bioethics and Law, 4(1), 36-42
  149. a b c d e f Hellsten, S. K. (2004): Rationalising circumcision: from tradition to fashion, from public health to individual freedom—critical notes on cultural persistence of the practice of genital mutilation. Journal of Medical Ethics, 30(3), 248 doi:10.1136/jme.2004.008888
  150. a b c d Milos, M. F., & Macris, D. (1992): Circumcision: A medical or a human rights issue? Journal of Nurse-midwifery, 37(2), S87-S96 PMID 1573462
  151. genitalautonomy.org: Genders Unite for Genital Autonomy - It's a Personal Choice; London, 3. September 2008 (englisch)
  152. NORM-UK: Genders Unite to promote Genital Autonomy (englisch)
  153. Beschneidung: Religiöser Akt oder Körperverletzung? Anne Will (Sendung vom 11. Juli 2012)
  154. Für weiteren Klärungsbedarf auch in diesem Zusammenhang sorgt ein Urteil, das im Jahr 2012 einem Kind Schmerzensgeld wegen erlittener Schmerzen beim Stechen von Ohrlöchern zusprach.
  155. Cruz, R., Glick L.B. & Travis, J.W. (2002): Circumcision as Human-Rights Violation: Assessing Benatar and Benatar. The American Journal of Bioethics, 3 (2), 19-20, doi:10.1162/152651603766436351
  156. Hodges, F.M. (2002): Prophylactic interventions on children: balancing human rights with public health. Journal of Medical Ethics 28(1):10–16 doi:10.1136/jme.28.1.10
  157. Canning, D. A. (2002): Informed consent for neonatal circumcision: An ethical and legal conundrum. Journal of Urology, 168 (4), 1650-1 , PMID 12356070
  158. Hill, G. (2003): Can Anyone Authorize the Nontherapeutic Permanent Alteration of a Child’s Body? The American Journal of Bioethics, 3 (2), 16-18, doi:10.1162/152651603766436342
  159. a b Tobian, A. A. R., & Gray, R. H. (2011): The medical benefits of male circumcision. JAMA: The Journal of the American Medical Association, 306(13), 1479-1480 doi:10.1001/jama.2011.1431
  160. Klausner, J. D., & Morris, B. J. (2012): Benefits of Male Circumcision. Journal of the American Medical Association, 307(5), 455-457 doi:10.1001/jama.2012.60
  161. Fox, M., Thomson, M. (2004): A covenant with the status quo? Male circumcision and the new BMA guidance to doctors. Journal of Medical Ethics, 31, 463-469 doi:10.1136/jme.2004.009340
  162. Boyle, G. J., & Hill, G. (2012): Circumcision‐generated emotions bias medical literature. BJU international, 109(4), E11-E11 doi:10.1111/j.1464-410X.2012.10917.x
  163. a b Van Howe, R. S. (2009): Is neonatal circumcision clinically beneficial? Argument against. Nature Clinical Practice Urology, 6(2), 74-75 doi:10.1038/ncpuro1292
  164. a b c Johnson, M. (2010): Male genital mutilation: Beyond the tolerable? Ethnicities, 10(2), 181-207 doi:10.1177/1468796810361654
  165. Van Howe RS, Svoboda JS, Dwyer JG, Price CP (2007): Involuntary circumcision: the legal issues. BJU, 83 (1), 63-73, PMID 10349416
  166. a b Shaw, D. (2009): Cutting through red tape: non-therapeutic circumcision and unethical guidelines. Clinical Ethics, 4(4), 181-186 doi:10.1258/ce.2009.009029
  167. Jorzig, A. (2011): Die Zirkumzision im Spannungsfeld zwischen Glaubenstradition und Strafrecht. 25 Jahre Arbeitsgemeinschaft-25 Jahre Arzthaftung, 177-186 doi:10.1007/978-3-642-18434-5_14
  168. Herzberg, R. D. (2012): Steht dem biblischen Gebot der Beschneidung ein rechtliches Verbot entgegen? MedR Medizinrecht, 30(3), 169-175 doi:10.1007/s00350-012-3099-0
  169. Viens A. (2004): Value judgment, harm, and religious liberty.Journal of Medical Ethics, 30 (3), 241-247, doi:10.1136/jme.2003.003921
  170. Hellsten S. (2004): Rationalising circumcision: from tradition to fashion, from public health to individual freedom – critical notes on cultural persistence of the practice of genital mutilation. Journal of Medical Ethics, 30, 248-253, doi:10.1136/jme.2004.008888
  171. Rennie S, Muula AS, Westreich D. (2007): Male circumcision and HIV prevention: ethical, medical and public health tradeoffs in low-income countries. Journal of Medical Ethics; 33, 357-361 doi:10.1136/jme.2006.019901
  172. Carpenter, L. M., & Casper, M. J. (2009): A Tale of Two Technologies. HPV Vaccination, Male Circumcision, and Sexual Health. Gender & Society, 23(6), 790-816 doi:10.1177/0891243209352490
  173. Bensley, G. A., & Boyle, G. J. (2000): Physical, sexual and psychological effects of male infant circumcision: an exploratory survey. In: In G. C. Denniston, F. M. Hodges, & M. F. Milos (Eds.), Understanding circumcision: A multi-disciplinary approach to a multidimensional problem. (pp. 207–239). New York: Kluwer/Plenum
  174. a b Darby, R., Svoboda, J. S. (2007): A Rose by Any Other Name? Rethinking the Similarities and Differences between Male and Female Genital Cutting. Medical Anthropology Quarterly, 21: 301–323. doi:10.1525/maq.2007.21.3.301
  175. a b Kirsten Bell: Genital Cutting and Western Discourses on Sexuality In: Medical Anthropology Quarterly 19(2), S.125–148; 2005. Volltext.
  176. Askola, H. (2011): Cut–Off Point? Regulating Male Circumcision in Finland Int J Law Policy Family 25 (1): 100-119, doi:10.1093/lawfam/ebq018
  177. a b Dena Davis (2003): Cultural Bias in Responses to Male and Female Genital Surgeries In: The American Journal of Bioethics, 3: 2, S. 15. Volltext
  178. DeLaet, Debra L. (2009): Framing Male Circumcision as a Human Rights Issue? Contributions to the Debate Over the Universality of Human Rights. Journal of Human Rights, Vol. 8 (4) doi:10.1080/14754830903324795
  179. Cold, C.J. and Taylor, J.R. (1999): The prepuce. BJU International, 83: 34–44. doi:10.1046/j.1464-410x.1999.0830s1034.x
  180. Classification of female genital mutilation - WHO (abgerufen am 4. September 2012)
  181. Rahman & Toubia (2000): Female Genital Mutilation: A guide to laws and policies worldwide. Zed Books Ltd. ISBN 1856497739 : “the act of cutting itself—the cutting of healthy genital organs for nonmedical reasons—is at its essence a basic violation of girls’ and women’s right to physical integrity. This is true regardless of the degree of cutting or of the extent of the complications that may or may not ensue”
  182. C. R. Horowitz, J. C. Jackson: Female “circumcision” - African women confront American medicine. Journal of general internal medicine, Band 12, 1997. S. 491-499. doi:10.1046/j.1525-1497.1997.00088.x
  183. L. M. Solomon, R. C. Noll: Male versus female genital alteration: Differences in legal, medical, and socioethical responses. In: Gender medicine. Band 4, 2007. S. 89-96. doi:10.1016/S1550-8579(07)80023-4
  184. S. Webber, T. Schonfeld: Cutting history, cutting culture: Female circumcision in the United States. In: The American Journal of Bioethics. Band 3, 2003. S. 65-66 doi:10.1162/152651603766436324
  185. a b Evans, M. (2011): Circumcision in boys and girls: why the double standard? BMJ : British medical journal, 342:d978, PMID 21325390
  186. A Myers, J Myers (2007): Male circumsion - the new hope? S Afr Med J,97, 338-341, ISSN 2078-5135
  187. Has a U.S. Pediatrics Group Condoned Genital Cutting? - Time Magazine
  188. Bhopal R. (2010): Circumcision. Parity for the sexes? BMJ : British medical journal, 21, 341:c3888 PMID 20659998
  189. C. Sulkin (2009): Anthropology, liberalism and female genital cutting. In: Anthropology Today, 25(6), S. 17-19. doi:10.1111/j.1467-8322.2009.00700.x
  190. Richard A. Shweder: When Cultures Collide: Which Rights? Whose Tradition of Values? A Critique of the Global Anti-FGM Campaign. Originally prepared for Joint Princeton University/Central European University Conference on “Universalism and Local Knowledge in Human Rights” (24.-25. Oktober 2003), Princeton, New Jersey. PDF-Volltext
  191. Sami A. Aldeeb Abu-Sahlieh (1995): Islamic Law and the Issue of Male and Female Circumcision In: Third World Legal Studies, Vol. 13, Article 4, S. 101. PDF-Volltext
  192. http://www.kinderaerzte-im-netz.de
  193. LG Frankenthal: Einwilligung in die rituelle Beschneidung eines Neunjährigen. MedR 2005 ; 23 : 243 – 244
  194. OLG Frankfurt, Az. 4 W 12/07 vom 21. August 2007
  195. Drucksache 17/10331 des Deutschen Bundestages
  196. Die Beschlüsse des Bundestages vom 19. Juli 2012
  197. bundestag.de Seite 31 - 38 + Anlagen 7 bis 12 (Seite 53ff.)
  198. Vorträge und Diskussion zum Thema “Religiöse Beschneidung” - Dokumente der Plenarsitzung am 23. August 2012 des Deutschen Ethikrates
  199. Ethikrat empfiehlt rechtliche und fachliche Standards für die Beschneidung - Pressemitteilung des Deutschen Ethikrates
  200. spiegel.de 20. Juli 2012: Beschneidungen in Deutschland: Das Wohl des Kindes geht vor
  201. http://dakj.de/pages/posts/stellungnahme-zur-beschneidung-von-minderjaehrigen-jungen-123.php bzw. http://dakj.de/media/stellungnahmen/ethische-fragen/2012_Stellungnahme_Beschneidung.pdf
  202. Presseerklärung (4. Juli 2012) zu dem Urteil des Landgerichts Köln (zur Rechtswidrigkeit der medizinisch nicht indizierten Zirkumzision bei nicht einwilligungsfähigen Knaben) - Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
  203. http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/aktuelles1/show.php3?id=4322&nodeid=26
  204. aktuelle Fassung des AGBG, Rechtsinformationssystem des österreichischen Bundeskanzleramtes.
  205. aktuelle Fassung des StGB, Rechtsinformationssystem des österreichischen Bundeskanzleramtes.
  206. Gesetz betreffend die Regelung der äußeren Rechtsverhältnisse der israelitischen Religionsgesellschaft, Rechtsinformationssystem des österreichischen Bundeskanzleramtes.
  207. Körperverletzung mit Einwilligung nicht strafbar, Der Standard, 27. Juli 2012, abgerufen am 13. August 2012.
  208. Henning Klingen Ende der Beschneidungsdebatte gefordert, Deutschlandradio vom 2. August 2012
  209. Oskar Deutsch über Beschneidung, Gesetzeslage und Religionsfreiheit in Österreich Jüdische Allgemeine vom 02. August 2012
  210. Douglas Gairdner: The Fate of the Foreskin, British Medical Journal, Vol. 2, 24. Dezember 1949, S. 1433-1437 (Online)
  211. The law and ethics of male circumcision: guidance for doctors, Journal of Medical Ethics 2004; Band 30, S. 260. ([8] Online-Version)
  212. a b c Verfasstheit und ein Stückchen Haut (I) - Der Freitag (abgerufen am 24. August 2012)
  213. Non-therapeutic circumcision of male minors (2010). Royal Dutch Medical Association, abgerufen am 1. Juli 2012.
  214. Sheldon, T. (2010): Dutch medical alliance moves to change thinking on male circumcision. BMJ: British Medical Journal, 340:c2987 doi:10.1136/bmj.c2987
  215. KNMG: Jongensbesnijdenis (Dossier) Volltext
  216. http://www.riksdagen.se/sv/Dokument-Lagar/Lagar/Svenskforfattningssamling/sfs_sfs-2001-499/
  217. Sweden restricts circumcisions - BBC (abgerufen am 23. August 2012)
  218. http://www.phimose-info.de/phimose-forum/viewtopic.php?f=2&t=2346
  219. CDC-Statistik 1980 bis 2003 (Seite 52, das ist Seite 59 in der Datei)
  220. Bericht über eine CDC-Studie 2006 bis 2009 New York Times (Webseite), 16. August 2010
  221. Jim Bigelow, "Evangelical Christianity in America and its Relationship to Infant Male Circumcsion." in "Male and Female Circumcision: Medical, Legal, and Ethical Considerations in Pediatric Practice" by G.C. Denniston, F.M. Hodges, and M. F. Milos (1999), S.173-177
  222. USA: Circumcision Policy Statement Pediatrics Vol. 103 No. 3 March 1, 1999; pp. 686 -693 (doi: 10.1542/peds.103.3.686), www.sciencedaily.com 2. März 1999: American Academy Of Pediatrics Releases New Circumcision Policy
  223. Efforts to Ban Circumcision Gain Traction in California New York Times, 5. Juni 2011
  224. Fetus and Newborn Committee: Neonatal circumcision revisited. In: Canadian Medical Association Journal. 154. Jahrgang, Nr. 6, März 1996, S. 769–780, PMID 8634956, PMC 1487803 (freier Volltext) – (cps.ca [abgerufen am 2. Juli 2012]).
  225. Circumcision: Information for parents. In: Caring for kids. Canadian Paediatric Society, November 2004, archiviert vom Original am 19. Dezember 2005; abgerufen am 24. Oktober 2006: „Circumcision is a “non-therapeutic” procedure, which means it is not medically necessary. Parents who decide to circumcise their newborns often do so for religious, social or cultural reasons. To help make the decision about circumcision, parents should have information about risks and benefits. It is helpful to speak with your baby’s doctor. After reviewing the scientific evidence for and against circumcision, the CPS does not recommend routine circumcision for newborn boys. Many paediatricians no longer perform circumcisions.“
  226. College of Physicians and Surgeons of British Columbia: Professional Standards and Guidelines: Circumcision (Infant Male)
  227. vgl. Thomas Mann: Joseph und seine Brüder 1, Ffm. 1974, S. 130 f.
  228. Alexander Mitscherlich und Margarete Mitscherlich, Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Verhaltens, 1967, ISBN 3-492-20168-7.
  229. Alphons Silbermann und Herbert A. Sallen Latenter Antisemitismus in der Bundesrepublik. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 28/1976 , Seiten 706 bis 723
  230. Wolfgang Benz, Werner Bergmann, Brigitte Mihok: Freud, Sigmund In: Handbuch des Antisemitismus, Band 2/1 Personen A – K, Walter de Gruyter 2009, S. 249–251. ISBN 9783598441592. In Google books.
  231. Gustave M. Gilbert, Nürnberger Tagebuch. Gespräche der Angeklagten mit dem Gerichtspsychologen, Frankfurt 1962, ISBN 3-436-02477-5
  232. Neu herausgegeben 2006 von Fritz Erik Hoevels, Leseprobe hier
  233. siehe auch Probleme der Religionspsychologie I. Teil: Das Ritual. 1919 (Volltext)
  234. Reik S. 30 (Originaltext bei archive.org)
  235. Reik, S. 24; zitiert nach Tanja Schweizer, Seite 3; Volltext bei archive.org
  236. THE ROLE OF BODILY ILLNESS IN THE MENTAL LIFE OF CHILDREN Zitat: "(iv) Operations. – Ever since the discovery of the castration complex analysts have had ample opportunity in their therapeutic work to study the impact of surgical operations. on normal and abnormal development. By now it is common knowledge that surgical interference with the child's body may serve as the focal point for the activation, reactivation, grouping and rationalization of ideas of being attacked, overwhelmed and (or) castrated. The surgeon's action, from minor surgery to major operations, is interpreted by the child in terms of his level of instinct development, or in regressive terms. What the experience means in his life, therefore does not depend on the type or seriousness of the operation but on the type and depth of the fantasies aroused by it. If, for example, the child's fantasies are concerned with his aggression against the mother projected on to her person, the operation is experienced as a retaliatory attack made by the mother on the inside of the child's body (Melanie Klein); or the operation may be used to represent the child's sadistic conception of what takes place between the parents in intercourse, with the child in the role of the passive sexual partner; or the operation is experienced as a mutilation, i. e., as punishment for exhibitionistic desires, for aggressive penis envy, above all for masturbatory practices and oedipal jealousies. If the operation is actually carried out on the penis (circumcision, if not carried out shortly after birth), castration fears are aroused whatever the state of libidinal development. In the phallic stage, on the other hand, whatever part of the body is operated on will take over by displacement the role of an injured genital part.7 The actual experience of the operation lends a feeling of reality to the repressed fantasies, thereby multiplying the anxieties connected with them. Apart from the threatening situation in the outer world, this increase in anxiety presents an internal danger which the child's ego has to face. Where the defense mechanisms available at the time are strong enough to master these anxieties, all is well; where they have to be overstrained to integrate the experience, the child reacts to the operation with neurotic outbreaks; where the ego is unable to cope with the anxiety released, the operation becomes a trauma for the child.
  237. Heide Oestreich: „Es ist ein genitales Trauma“. Interview mit Matthias Franz, Professor und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytiker in taz vom 25.Juli. 2012, aufgerufen am 3. August 2012