St. Cyriakus (Salzbergen)
Die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus ist ein Kirchengebäude in Salzbergen, im Landkreis Emsland (Niedersachsen).
Geschichte und Architektur
Eine Vorgängerkirche wurde erstmals 1181 urkundlich erwähnt. Die kleine einschiffige romanische Kirche wurde im 15. Jahrhundert durch einen Chorraum erweitert, gleichzeitig wurde ein Turm vorgesetzt. Die Kirche wurde 1897 abgebrochen.
Die neue fünfschiffige Kirche wurde von 1897 bis 1903 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Alexander Behnes errichtet. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nach Kriegsende wurde im Pfarrgarten eine aus zwei großen Militärbaracken bestehende Notkirche aufgebaut. Am 27. Juni 1950 wurde die wiedererrichtete Kirche vom Weihbischof Johannes von Rudloff eingeweiht. Sie ist 49 Meter lang, 28 Meter breit und im Mittelschiff 14,55 Meter hoch. Der Kirchturm erhebt sich auf 62 Meter. Unter der Leitung der Architekten Wilhelm Teckentrup und Aloys Möller wurde das Gebäude 1987 umfassend renoviert. Die Buntglasfenster im Hauptchor und in den Seitenchören zeigen Szenen aus dem alten und neuen Testament; sie wurden von 1994 bis 1996 eingebaut. Das Kreuzrippengewölbe ruht auf zehn Pfeilern, es wurde zum Teil mit Ranken und Blüten ausgemalt.
Ausstattung
Altäre
- Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde ein barocker Hauptaltar aufgebaut.
- Der Zelebrationsaltar aus Ibbenbürener Sandstein zeigt am Unterbau Begebenheiten aus dem neuen Testament. Auf der Rückseite ist er mit Trauben und Ähren verziert. Die Reliquien des Gemellus und Placidus vom alten Altar, wurden in die Mensa eingemauert. In einer Altarnische auf der Vorderseite steht die Reliquienmonstranz, sie enthält die Reliquien der Heiligen Cyriacus, Laurentius, Largus, Smaragdos, Dominicus, Pantaleon, Jakobus der Zerschnittene und Papst Martin I.
- Im rechten Seitenchor steht der Josefsaltar
Sonstige Ausstattung
- Die barocke Pietà aus der Zeit um 1700 steht in der Erinnerungsstätte für die Salzberger Kriegsopfer der beiden Weltkriege.
- Der Priesterambo ist mit den Figuren der vier Evangelisten geschmückt.
- Die Fußbodenreliefs am Altar stellen Szenen aus dem alten Testament dar.
- Das spätgotische Sakramentshaus aus der Zeit um 1500 wurde renoviert. Der Tabernakel ist aus neugotischer Zeit. Links und rechts stehen Figuren der Heiligen Cyriakus und Laurentius.
- Der Korpus des Triumphkreuzes besteht aus Sandstein, es stammt vom ehemaligen Barockaltar und wurde um 1690 von Bernd Meiering angefertigt.
- Das älteste Ausstattungsstück ist der Taufstein aus der Zeit um 1200, er wurde aus Bentheimer Sandstein gefertigt. Vier hockende Männchen sind die Eckverzierung am Fuß. Am Becken sind sechs Maskenbilder und Verzierungen aus Weinreben zuu sehen. Josef Krautwald gestaltete den Deckel aus Bronze, mit dem Zug der Israeliten durch das rote Meer.
- An der Stirnseite des linken Seitenschiffes hängt ein Ölgemälde, es stellt den Hl. Cyriacus in einem Diakongewand dar.
- Der Kreuzweg mit 14 Stationen hängt an den Seitenwänden.
- Im linken Seitenschiff steht unter der Orgelempore eine spätgotische Madonna mit Kind, Krone und Zepter. Die Arbeit stammt aus der Zeit um 1500. Sie wird im Volksmund Klünersche Madonna genannt.
- Die Orgel mit 23 Registern und 1920 Pfeifen wurde 1976 von Gebrüder Stockmann aus Werl aufgebaut.
- Die kleinste und älteste Glocke des Geläuts wurde 1539 gegossen. Sie wurde dem Cyriakus geweiht. Die Vorgängerinnen der beiden größeren Glocken mussten 1942 für Kriegszwecke abgegeben werden. Die neuen Stahlglocken wurden 1952 vom Bochumer Verein gegossen.
Quellen
- Kirchenführer St. Cyriakus Salzbergen, Herausgegeben vom katholischen Pfarramt Salzbergen.
Koordinaten: 52° 19′ 24,2″ N, 7° 20′ 53″ O