Diskussion:Karl Lueger
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Der Artikel behandelt - mit deutlicher und verständlicher Empörung - nahezu ausschließlich die unerfreulichsten Seiten von Karl Luegers Persönlichkeit und politischem Wirken, nämlich seinen bedenkenlos eingesetzten demagogischen Antisemitismus. Als Beitrag zu einer Enzyklopädie mit Neutralitätsanspruch ist er aber in der gegenwärtigen Form indiskutabel.
Ich notiere nur rasch einige Aspekte, die fehlen:
1) Luegers Kommunalsozialismus (oder Munizipalfiskalismus), das heißt, die Kommunaliserung der Gas- und Elektrizitätsversorgung sowie der elektrischen Straßenbahnen. Es ging dabei um Brechung von Monopolen und die Erhöhung der Effizienz beim Betreiben kommunaler Netze, aber auch um die Absicht, städtische Nettoeinnahmen zu erzielen und im Rahmen eines umfassenden Patronagesystems Posten für eigene Parteigänger zu schaffen. (Über das Thema gibt es in der Google Buchsuche einen guten Beitrag von Gerhard Melinz).
2) Die - für die damalige Zeit verdienstvolle - Schaffung von Großspitälern bzw geriatrischen Versorgungseinrichtungen (Lainz, Steinhof)
3) Die erbitterte Auseinandersetzung mit den Sozialdemokraten, die aufgrund des Zensuswahlrehtes in Wien bis 1918 mandatsmäßig niedergehalten wurden.
4) Die eher positiv differenzierende Haltung zu mehrheitlich katholischen Zuwanderergruppen wie den Tschechen.
5) Die finanziellen Auswirkungen von Luegers "Bauwut" (schwere reichsinterne Verschuldung der Stadt, die aber durch die Hyperinflation im Gefolge des Weltkriegs "weggeblasen" wurde).
Soweit nur ein paar Anregungen. Ob und wie ich in der nächsten Zeit dazu komme, hier etwas einzubringen, weiß ich noch nicht.
Robert Schediwy 86.32.215.9 20:59, 24. Dez. 2007 (CET)
- Ehrenhaft und möglicherweise sogar interessant. Wenn es mich auch ein bisschen an Hitlers "Autobahnen" erinnert... --Algebraa 10:07, 25. Dez. 2007 (CET)
Das ist genau der Punkt. Hitlers Autobahnen sind natürlich kein "Gegenargument" gegen seine scheußlichen Verbrechen, aber wer als Historiker verstehen will, warum solche Regimes wenigstens zeitweilig Popularität genießen können, der muss sich auch mit ihren vordergründig "attraktiven" Facetten befassen. Im Falle der Nazis war das zum Beipeiel so, dass sie am Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise praktisch als einzige mit einem großen "Arbeitsbeschaffungsprogramm" in die Reichstagswahlen gezogen sind (und dabei den anrüchigen Antisemitismus in ihrer offiziellen Propaganda sogar zeitweilig bewusst zurück gefahren haben). Wir wissen natürlich heute, dass diese Arbeitsbeschaffung hauptsächlich in Aufrüstung für den nächsten Weltkrieg bestanden hat - Tatsache ist aber: Hier gab es ein Versagen der demokratischen Parteienlandschaft, das von der NS-Propaganda mit jahrzehntelanger Nachwirkung genutzt wurde.
Genauso darf man auch nicht Lueger als bloßen zähnefletschenden Antisemiten darstellen, sonst öffnet man die Tür für "Gegenargumente" à la Autbahnen.
Frohe Festtage Robert Schediwy 86.32.215.9 10:35, 25. Dez. 2007 (CET)
- Ui Ui UI! Wie sprach Jörg Haider nochmal? ""Im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht," Und Frau Hermann mit ihren Aussagen zur Familienpolitik der NS-Zeit gleich hintendrein? Jetzt wird das Eis aber schon ziemlich dünn,,, Bitte nicht weitergehen! --Algebraa 15:17, 25. Dez. 2007 (CET)
Schau Dir bitte an, was ich zu Heimito von Doderer und Roland Rainer auf den jeweiligen Diskussionsseiten geschrieben habe, und Du wirst feststellen, dass ich mich auf genügend dickem Eis bewege. Ach ja, und dann kannst Du noch einen Blick auf meine heute vorgenommenen Veränderungen bei Emile Cioran werfen. Mir geht's, Du wirst Dich wundern, wirklich um objektive Einsicht, oder zumindest um die Annäherung an sie. Robert Schediwy 86.32.215.9 16:07, 25. Dez. 2007 (CET)
So. Habe einmal versucht, den "neutralen Standpunkt" etwas mehr zur Geltung zu bringen.
Robert Schediwy 86.32.215.9 12:06, 26. Dez. 2007 (CET)
Der Spruch "Wer ein Jud' ist ..." wird im Artikel nur so nebenbei eingeworfen, obwohl er in so einfacher Weise den Populismus zeigt, wenn man ihm im Kontext betrachtet. IIRC wurde er davor gefragt wie er einen jüdischen Arzt und einen ebenfalls jüdischen Rechtsanwalt haben kann als Antisemit und eben dazu mit dem bekannten Ausspruch geantwortet. Das wäre noch ordentlich zu ergänzen - ich finde aber gerade keine Quelle. Etwas das auch fehlt ist die Erklärung warum sich der Kaiser weigerte Lueger zum Bürgermeister zu ernennen. --85.126.128.14 18:22, 27. Mai 2008 (CEST)
Ich bin zwar nicht ein “Fan” von Tags, aber dieser Artikel ist sehr einseitig geschrieben. Ich hoffe dass d. Neutralität Baustein ein sachliche Diskussion anreizt und nicht ein parteipolitische Ideologie Schlammschlacht. --Lumber Jack 23:04, 20. Okt. 2008 (CEST)
Unternehmensgründung der Bestattung Wien durch Lueger
Das Unternehmen selbst existiert seit 1907. Es wurde vom damaligen Bürgermeister Lueger durch Aufkauf und Zusammenlegung zweier Großunternehmen für die Stadt Wien gegründet. Mehr Informationen auf der homepage http://www.bestattungwien.at und natürlich via google. Ich merke das an, weil es im Text fehlt. Übrigens finde ich, daß das eher neutral und objektiv zu bewerten ist als die Angabe, der Lueger habe katholische Tschechen einwandern lassen und sei deswegen nicht lediglich Antisemit. In der Diskussion haben sich komische Zusammenhänge ergeben. Der Artikel zum Bürgermeister Lueger jedenfalls ist toll und hat bei mir zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, lediglich eine Hatz gegen einen Antisemiten sein zu wollen. Er ist umfassend.
Geburtsort
Der Bezirk Wieden (Wien) existiert erst seit 1850. Wenn Lueger in Wieden geboren ist, kann er also nicht in Wien geboren sein, sondern nur in Wieden (Wiener Bezirksteil) bei Wien. Was ist korrekt? --Funke 19:10, 23. Jul. 2008 (CEST)
- Du hast Recht, die Vorstadt Wieden hat damals noch nicht zu Wien gehört. Ich hab's im Artikel entspr. korrigiert. Gruß --Invisigoth67 (Disk.) 19:22, 23. Jul. 2008 (CEST)
- Ich habs auch noch bei den Personendaten geändert. Grüße --Funke 19:26, 23. Jul. 2008 (CEST)
Zwar ist diese Ungenauigkeit bezüglich Zugehörigkeit zu Wien ausgeräumt, doch von korrekt kann man auch nicht sprechen. Wieden ist ein Bezirk von Wien und zwar der 4. Bezirk. Übrigens, es nicht ein Bezirksteil sondern ein Bezirk an sich.--Fichtlein 13:39, 10. Nov. 2011 (CET)
- 1844 gab es noch keinen Bezirk Wieden, daher ist in diesem Zusammenhang eindeutig die ehemalige Gemeinde Wieden (der heutige Bezirksteil) gemeint. Dass sowohl der Bezirk als auch einer seiner Bezirksteile Wieden heißen, ist in den beiden Artikeln nachzulesen. Gruß --Invisigoth67 (Disk.) 14:58, 19. Nov. 2011 (CET)
- Dazu fällt mir noch etwas auf: Im einleitenden Satz steht nur Wieden, im ersten Satz des Abschnitts "Leben" steht Wien-Wieden - letztere Formulierung hört sich für mich so an, als wäre es ein Stadtteil von Wien gewesen. Ich weiß leider nicht, ob man die damaligen oder heutigen Ortsnamen benutzen soll, und finde keine Regeln dafür. Ich ändere das mal, in der Hoffnung dass es tatsächlich ein Fehler ist. Bfx0 (Diskussion) 10:41, 19. Apr. 2012 (CEST)
Antisemitismus und Lueger
Der ganze Artikel ist hochgradig einseitig - und man merkt, dass Lueger immer noch tagespolitisches Thema ist.
Mir ist das auch egal was ihr da macht. Aber wenn Ihr ernstgenommen werden wollt, dann sollte man bei einer derart wichtigen Persönlichkeit (zweifelsfrei war er der erfolgreichste Bürgermeister in der Geschichte der Stadt Wien) zumindest halbwegs seriös arbeiten.
Abgesehen davon, dass die kommunalpolitischen Leistungen fast völlig untergehen gibt es hier aber noch einen Aspekt:
Wer sich bei Lueger über den Antisemitismus beklagt, sollte wenigstens den Unterschied zwischen religiösem und rassischem Antisemitismus kennen. Er gehörte der ersten Gruppe an. Das erkennt man schon an der grossen Anzahl dem niederen Klerus angehörenden Mitstreiter - wie Ihr hier richtig schreibt .Der Unterschied wird übrigens bei Wikipedia zumindest ansatzweise richtig erklärt.
Exakt der ohnedies zitierte Ausspruch" Wer a Jud' ist, bestimme immer noch ich", ist der glasklare Beweis dafür - und der sollte den Autoren aufgefallen sein. Diesen Ausspruch würde man von einem rassischen Antisemiten niemals hören. Spätestens ab 1935 (Nürnberger Gesetze) garantiert von keinem Nazi. (nicht signierter Beitrag von 80.123.213.54 (Diskussion) 19:36, 30. Apr. 2012 (CEST))
- Unsinn, Lueger war einer der Begründer des rassischen Antisemitismus. Dabei war er direktes Vorbild für Hitler. Auch Hitler hat später „Ehrenarier“ ernannt. --Otberg (Diskussion) 22:38, 30. Apr. 2012 (CEST)
- Der Lueger hat das Simmeringer Gaswerk begründet, aber ganz sicher nicht den Antisemitismus, egal in welcher Ausprägung. Und was Hitler mit ihm gemacht hat, dafür kann der Lueger nichts, da er zu dieser Zeit längst tot war. Das sind unsinnige Anwürfe. --Peter Gugerell 23:26, 30. Apr. 2012 (CEST)
- Ich gehe mal davon aus, Du meinst mit „unsinnigen Anwürfen“ die revisionistische IP. Wer behauptet der Antisemitismus Luegers sei ein Marginalie, nur eine unwichtige Fussnote in seiner Vita, zeigt nur, dass er sich mit dem Thema nicht auseinander gesetzt hat: Paradebeispiel für den charakter- und ideologielosen Antisemitismus war Karl Lueger, Lueger war gemeinsam mit Georg von Schönerer, ... einer der Begründer des modernen Antisemitismus Ende des 19. Jahrhunderts. --Otberg (Diskussion) 00:56, 1. Mai 2012 (CEST)
- Als Begründer eines "rassischen" Antisemitismus kann Lueger nicht bezeichnet werden, das stellen auch die beiden Links (s.o.) nicht fest. Sein politischer Antisemitismus basierte sowohl auf einer religiösen, wirtschaftlichen und ethnischen Komponente und war Bestandteil der christlichsozialen und deutschnationalen Parteiprogramme; er war eine österreichische Variante des modernen Judenhasses. Mit dem politischen Antisemitismus wurden inner- und interparteiliche Kämpfe ausgetragen und die Wählerschaft sehr wesentlich beeinflußt. Parallel dazu entwickelte sich in Österreich auch der Rassenantisemitismus. Er basiert auf den pseudowissenschaftlichen Ideen des Grafen Arthur Gobineau, auf nationalistischem Gedankengut und auf dem Sozialdarwinismus. Ausschlaggebend für das Verbreiten dieser neuen Form des Judenhasses war Theodor Billroths Studienführer für angehende Mediziner. In diesem zog Billroth unbeeinflusst von Gobineau und Darwin aus reinem Klassendünkel gegen die Zündhölzer verkaufenden jüdisch-galizischen Medizinstudenten her, die sich damit die Kosten für ihr Studium verdienten. Billroth behauptete, diese Juden nicht als Deutsche bezeichnen zu können, weil sie sich schon rein äußerlich von den Deutschen unterschieden. Diese Anschauung fand rasch Eingang in studentische Kreise. Schon im Wintersemester 1878/79 nahm die Burschenschaft "Libertas" den Arierparagraphen, die Nichtaufnahme von Juden, in ihre Statuten auf. - Der Antisemitismus erreichte einen Höhepunkt, als sich 1888 Deutschnationale und Christlichsoziale zu einer Wahlgemeinschaft bei den Wiener Gemeinderatswahlen zusammenschlossen, die später als "Vereinigte Christen" bekannt wurde. Der Führer dieser neuen antisemitischen Partei wurde Karl Lueger, der sich erst 1887 endgültig zum Antisemitismus bekehrte. Er hatte erkannt, damit leichter politische Karriere machen zu können. --Algebraa (Diskussion) 06:48, 1. Mai 2012 (CEST)
@ Otberg
Bei allem Respekt, aber die beiden Gegenspieler Schönerer und Lueger zu vermixen ist einfach Unfug. Und die von Ihnen zitierten Textstellen sind wissenschaftlich wertlos. Aber mir ist das ja egal, was Sie aus Wikipedia machen. Der Beitrag über Lueger ist einseitig - und ehrlich gesagt peinlich. (nicht signierter Beitrag von 80.123.213.54 (Diskussion) 16:18, 1. Mai 2012 (CEST))
- Wissenschaftlich „wertlos“ ist, was nicht ins eigene Weltbild passt. Belegte Tatsache ist, dass Lueger den Schritt vom religiös zum rassisch motivierten Antisemitismus wesentlich vorangetrieben hat. Peinlich ist ehrlich gesagt wohl eher das Aufschlagen ewiggestiger IPs, die historisch keine Ahnung haben, aber schwanger in ihrer ideologischen Überzeugung hier die Wikipedia verdammen, nur weil Sie wissenschaftliche Literatur wiedergibt. --Otberg (Diskussion) 23:01, 1. Mai 2012 (CEST)
Ihr Zitat von Nikolaj Beier entstammt einem Werk über Schnitzler - ausserdem ist Herr Beier kein Historiker sondern Kommunikations- und Theaterwissenschafter. Eine wissenschaftliche Quelle ist das nicht - zumindest nicht zu diesem Thema. Auf die Polemik gehe ich nicht ein, die spricht für sich. (nicht signierter Beitrag von 80.123.213.54 (Diskussion) 23:45, 1. Mai 2012 (CEST))
- OK, Lueger war kein Begründer des rassischen Antisemitismus, dennoch war sein „moderner“ Antisemitismus ein wichtiger Schritt weg vom rein christlichen Antisemitismus: Ihre Führer (Anm. die Christlichsozialen) bedienten sich sowohl des christlichen als auch des völkisch-rassischen Antisemitismus. --Otberg (Diskussion) 15:06, 2. Mai 2012 (CEST)
- Es wird nicht besser. Lueger war Antisemit, das ist eine Tatsache. Er hat keinem Juden etwas zuleide getan, das ist auch eine Tatsache. Nach ihm haben Andere (die Christlichsozialen, die Nazis, etc.) den Antisemitismus intensiviert und bis zum Exzess getrieben, das ist auch eine Tatsache. Aber für Dinge, die nach seinem Tod passiert sind, kann Lueger nichts. --Peter Gugerell 15:25, 2. Mai 2012 (CEST)
- Was willst Du? Der Antisemitismus war eine wesentliche Komponente seiner politischen Persönlichkeit. Seine Partei hiess sogar allgemein „Die Antisemiten“. Soll man das verschweigen, wegen seiner kommunalpolitischen Verdienste? --Otberg (Diskussion) 16:05, 2. Mai 2012 (CEST)
- Ich will, dass die WP auch weiterhin dem NPOV verpflichtet bleibt, und dass dabei unsachliche Attacken gegen historische Persönlichkeiten unterbleiben. Konkret habe ich nur dagegen protestiert, Lueger als den Erfinder des Antisemitismus zu bezeichnen, weiter nichts. Und den Antisemitismus des Karl Lueger braucht man nicht zu verschweigen, der steht ja ohnehin (zu Recht) detailliert in der Wikipedia. Aber es ist nicht legitim, dem Karl Lueger prähum die Verbrechen der späteren Antisemiten in die Schuhe zu schieben (sofern mir die Wortschöpfung „prähum“ als Gegenteil zu „posthum“ gestattet wird). --Peter Gugerell 16:40, 2. Mai 2012 (CEST)
- Gut, wenn außer der IP niemand den Artikel selbst dementsprechend ändern will, dann können wir die Diskussion ja schließen. Grüsse --Otberg (Diskussion) 18:01, 2. Mai 2012 (CEST)
Zitat von Felix Salten
Das Zitat ist extremer POV und die Relevanz des Zitats erscheint zumindest zweifelhaft. Daher habe ich es zunächst entfernt. Da es aber in der Literatur verschiedentlich rezipiert wurde, habe ich es im Zweifel wieder eingefügt, mit einem knappen Kommentar aus einer relevanten Stelle aus der Sekundärliteratur. Auch wenn dieser Kommentar trivial ist, spiegelt er die Beachtung des Zitats in der Sekundärliteratur wider. Daher ersuche ich den Halbsatz samt Beleg, drinnen zu lasssen und nicht andauernd mit patzigen Kommentaren zu entfernen. Danke. --Otberg (Diskussion) 22:28, 3. Mai 2012 (CEST)
- Weder ist das Zitat PoV - es ist schriftstellerische Beobachtung und glasklare Formulierung - noch ist es anzweifelbar. Warum auch? Die Charakterisierung Luegers ist sehr treffend und aus eigener Anschauung noch dazu eines Juden (Salten war Siegmund Salzmann) erbracht und beschreibt erschreckend aktuell die Mechanismen von Volksverführern, die "die Sprache des Volkes" zu sprechen vorgeben. Aktuelle Beispiele muss ich hier nicht aufzählen. Die Erklärung "aus der Position eines Nicht-Politikers" ist völlig überflüssig, nachdem Salten zuvor als Schriftsteller charakterisiert wurde und für die Erkenntnis, dass Felix Salten ein "Nicht-Politiker" war, extra eine Quelle heranzuziehen, ist durchaus albern und entbehrt jeder Relevanz. Als ob die Ansicht einen Niucht-Politikers weniger Wert besässe, oder, umgekehrt, nur Politiker immstande wären, politischen Unfug zu erkennen. Gott bewahre. Die Kennzeichnung wurde entfernt.--Algebraa (Diskussion) 23:58, 29. Mai 2012 (CEST)
- Ohne Rezeption in der Sekundärliteratur ist das Zitat bedeutungslos. Also entweder mittels Einordung durch diese rein oder wieder ganz raus. --Otberg (Diskussion) 00:45, 30. Mai 2012 (CEST)
- Was soll das sein "Rezeption in der Sekundärliteratur"? Geschwafel. Ein Zitat spricht für sich selbst. Schluss jetzt. --Algebraa (Diskussion) 09:57, 30. Mai 2012 (CEST)
- POV-Zitate ohne Kontext und Rezeption durch Sekundärliteratur sind enzyklopädisch ungeeignet. --Otberg (Diskussion) 10:37, 30. Mai 2012 (CEST)
Zur "verlorenen" Diskussion über Luegers behauptete Wissenschaftsfeindlichkeit
In der Zeitschrift des ÖCV, Academia (Ausgabe Mai 2012) befasst sich der Historiker Gerhard Hartmanan in einer zeitgeschichtlichen Analyse mit dem ideologischen Graben zwischen den schlagenden Burschenschaften und dem katholischen Couleurstudententum. Eine auf diesen Konflikt Bezug nehmende Äußerung von Karl Lueger wurde vom konservativen Publizisten Andreas Unterberger im Rahmen der aktuellen Umbenennungsdiskussion Luegerring in Universitätsring als Beweis für die nicht gegebene Wisssenschaftsfeindlichkeit Luegers gewertet. Ein auf Unterbergers Artikel basierender Beitrag auf dieser Diskussionsseite wurde hier mehrfach und zurecht als Urheberrechtsverletzung gestrichen. Das Luegerzitat erscheint allerdings interesaant, auch wenn es wenig zur generellen wissenschaftsbezogenen Positiion des Bürgermeisters aussagt. Lueger sagte laut Hartmann: „Die Universitäten dürfen nicht weiter ein Boden für Umsturzideen, ein Boden für Revolution, ein Boden für Vaterlands- und Religionslosigkeit sein. Wenn ich so bedenke, was in letzter Zeit sowohl an der Wiener als auch an der Grazer Universität und auch anderswo vorgegangen ist, so überkommt mich wirklich die Frage, ja sind denn das wirklich Männer der Wissenschaft? Ich lese aus der Zeitung, dass alle mit Knütteln und Ochsenziemern versehen umhergehen, um anderen Köpfen ihre Wissenschaft beizubringen." Jedenfalls stellt das Zitat den umstrittenen Bürgermeister nicht als Gewaltpolitiker dar.--Robert Schediwy (Diskussion) 09:47, 8. Jun. 2012 (CEST), ergänzt --Robert Schediwy (Diskussion) 09:57, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Die angebliche Wissenschaftsfeindlichkeit Luegers wird im Artikel ohnehin nur im kontextlosen Langzitat von Felix Salten angesprochen. Ein weiterer Grund das Zitat ganz zu entfernen. --Otberg (Diskussion) 11:00, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Klar wäre eine genauere Auseinandersetzung damit wünschenswert, nur wird man das nicht mit einem Artikel des abgehalfterten Journalisten Andreas Unterberger bewerkstelligen können. Die Zitat-Ansammlung find ich auch nicht sonderlich zielführend. --Braveheart Welcome to Project Mayhem 11:18, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Ich bin keineswegs ein Unterberger-Fan, aber der Mann hat offenbar seine "Gemeinde" und ich verstehe unsere (vom breiteren Publikum leider viel zu wenig beachteten) Diskussionsseiten als wertvollen Beitrag zur Dokumentation des zeitgenössischen kontroversen Diskurses. Darum sollte so wenig wie möglich darin "herumgeuihrwerkt" und zensurirt werden. Auch das Salten-Zitat finde ich übrigens, als Zeitdokument, gut und farbig - ganz unabhängig von seiner Rezeption in der Sekundärliteratur. Der hier um sich greifende Kult der Sekundärliteratur erscheint mir überhaupt bedenklich (auch wenn ich selber gelegentlich Sekundärliteratur verfasse). Sollte es dahin kommen, dass einmal in größerem Stil interesante und nachprüfbare aber etwas "unorthodoxe" Quellenzitate aus der Wikipedia verbannt werden, dann landen wir beim ödesten Konformissmus.. Gottlob gibt es zu den aktuellen Ereignissen ohnehin keine kanonisierte "Fachliteratur"...--Robert Schediwy (Diskussion) 11:48, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Aber über Lueger gibt es zum Glück genug seriöse Sekundärliteratur, da sind wir nicht auf den polemischen Artikel eines umstrittenen Journalisten angewiesen. --Otberg (Diskussion) 14:09, 8. Jun. 2012 (CEST)
- (nach BK) Das Problem mit diesem URV-Beitrag war nur die URV selbst, d.h.: hätte die IP in eigenen Worten einen konstruktiven Diskussionsbeitrag geschrieben und als Quelle für gewisse Informationen auf dieses Blog verlinkt, wäre das überhaupt kein Problem gewesen. Zu einer möglichst objektiven Beurteilung von Luegers Rede am Katholikentag 1907 wäre natürlich der gesamte Wortlaut interessant und nicht nur die im Blog gesamtkontextentnommenem wenigen Sätze. So heißt es beispielsweise einen Satz vor jener zitierten Textpassage "Aber wir haben noch andere große Arbeit zu leisten, es gilt für uns die Eroberung der Universität", und direkt nach dem abrupten Zitatende geht es weiter mit "Es wird noch manchen schweren, harten Strauß kosten, so lange es möglich ist, daß unter acht neu ernannten Professoren sieben, sage sieben Juden sind. So lange das möglich ist, bedarf es noch eines schweren Kampfes, bis wir es dahin bringen, daß unter acht ernannten Professoren sieben Christen sind". --Invisigoth67 (Disk.) 14:17, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Eben aus solchen Gründen sollten Zitate nicht von uns ausgesucht und ausgewertet werden, sondern von Wissenschaftlern, die das den richtigen Kontext setzen. --Otberg (Diskussion) 14:21, 8. Jun. 2012 (CEST)
- Gratulation zu Invisigoths exzellenter Recherchearbeit! Sie belegt übrigens auch, dass wir WP-intern sehr wohl die Ressourcen zur Evaluierung und allfälligen Korrektur von Zitaten haben--Robert Schediwy (Diskussion) 18:21, 9. Jun. 2012 (CEST)
- Danke! Und ja, auch wenn wir in den Artikeln selbst natürlich reputable Quellen und die Analysen von Wissenschaftler verwenden, kann z.B. auf Diskussions- und Metaseiten eine Evaluierung von Zitaten und etwaiger sich darauf selektiv stützender Quellen durchaus sinnvoll sein. --Invisigoth67 (Disk.) 17:16, 11. Jun. 2012 (CEST)
Siehe Umbennnung von Dr.-Karl-Lueger-Ring in Universitätsring in Wien
1870 Teil des Franzensrings, in Lehmann in der nächsten Ausgabe, 1871, noch nicht, erstmals 1872 verzeichnet. Ab 1919 Teil des Rings des 12. November. Von 1934–2012 hieß der Ringstraße-Teil: Dr.-Karl-Lueger-Ring. Er wurde am 5. Juni 2012 in Universitätsring umbenannt; die erste neue Straßentafel wurde am 4. Juli 2012 angebracht.--Viennea 21:10, 28. Jul. 2012 (CEST)