Reinhard Furrer
Reinhard Furrer | |
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Land: | Deutschland (DLR) |
Datum Auswahl: | 19. Dezember 1982 |
Anzahl Raumflüge: | 1 |
Start erster Raumflug: | 30. Oktober 1985 |
Landung letzter Raumflug: | 6. November 1985 |
Gesamtdauer: | 7d 0h 44min |
Anzahl EVA: | 0 |
Gesamtdauer EVA: | - |
Raumflüge: |
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ausgeschieden: | 1987 |
Reinhard Alfred Furrer (* 25. November 1940 in Wörgl, Österreich/Deutsches Reich; † 9. September 1995 in Berlin) war ein deutscher Wissenschaftsastronaut.
Leben
Furrer wurde durch den vorangegangenen "Anschluss" Österreichs an das "Dritte Reich" als Deutscher geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Familie nach Deutschland umsiedeln und fand in Kempten im Allgäu eine neue Heimat. Furrer studierte zunächst an der Universität Kiel und später an der Freien Universität Berlin Physik. 1969 machte er sein Diplom, 1972 erreichte er den Doktorgrad. 1974 wurde er Assistenzprofessor in Stuttgart. 1979 habilitierte er und verbrachte zwei Jahre in den USA, an der Universität sowie am Argonne National Laboratory in Chicago.
1977 bewarb sich Furrer bei der damaligen Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR, inzwischen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR), als diese einen Wissenschaftsastronauten für die erste Spacelab-Mission suchte. Bei der ersten Auswahl war er noch Ulf Merbold unterlegen, aber bei der Auswahl für die erste deutsche Spacelab-Mission 1982 wurde er dann nominiert. Am 30. Oktober 1985 startete er dann an Bord des Space Shuttle Challenger bei der D1-Mission als Nutzlastspezialist, zusammen mit Ernst Messerschmid und dem Niederländer Wubbo Ockels, sowie den fünf Amerikanern Henry Hartsfield, Steven Nagel, Bonnie Dunbar, James Buchli und Guion Bluford. Bei dem auch als D1-Mission bekannten Raumflug, führte Furrer physikalische Experimente durch und untersuchte unter anderem die Auswirkungen der Schwerelosigkeit bei der Materialverarbeitung und auf den menschlichen Körper.
Nach seinem Raumflug wurde er 1987 Professor und Direktor des Instituts für Weltraumwissenschaften an der Freien Universität Berlin.
Furrer war ein begeisterter Sportpilot. Er machte seine erste Pilotenlizenz 1974 und unternahm viele Flugtouren mit einmotorigen Sportflugzeugen, beispielsweise einen Flug über das Inlandeis Grönlands oder einen Soloflug von Deutschland nach Quito (Ecuador).
Furrer starb am 9. September 1995 bei einem Flugzeugabsturz während einer Flugshow auf dem Flugplatz Johannisthal (Berlin), bei der er Ehrengast war. Nach Ende des offiziellen Programms machte er einen Rundflug mit einer historischen Messerschmitt Bf 108 die direkt nach dem Start abstürzte. Der Pilot Gerd Kahdemann und Furrer waren sofort tot.
Literatur
- Julide Tanriverdi, Reinhard Furrer - Das Summen des Universums, ISBN 354835632X
Siehe auch
- Bemannte Raumfahrt
- Liste der bemannten Raumfahrtmissionen
- Liste der Space-Shuttle-Missionen
- Liste der Raumfahrer
- Europäische Raumfahrt
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Furrer, Reinhard |
KURZBESCHREIBUNG | Astronaut, Physiker, Pilot |
GEBURTSDATUM | 25. November 1940 |
GEBURTSORT | Wörgl, Österreich |
STERBEDATUM | 9. September 1995 |
STERBEORT | Berlin, Deutschland |