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Schweiz

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Schweizerische Eidgenossenschaft
Flagge der Schweiz
Flagge der Schweiz
Wappen der Schweiz
Wappen der Schweiz
(Details)
Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch
Hauptstadt Bern (siehe auch Hauptstadtfrage der Schweiz)
Staatsform Demokratie, Bundesstaat
Bundesrat Samuel Schmid (Bundespräsident 2005)

Moritz Leuenberger
Pascal Couchepin
Joseph Deiss
Micheline Calmy-Rey
Christoph Blocher
Hans-Rudolf Merz

Fläche 41'285 km²
Einwohnerzahl 7'415'100 (Ende 2004)
Bevölkerungsdichte 179.6 Einwohner pro km²
Währung Schweizer Franken
Zeitzone MEZ/UTC+1
Nationalhymne Schweizerpsalm
Nationalfeiertag 1. August
Autokennzeichen CH
Internet-TLD .ch
Vorwahl +41
Lage der Schweiz

Die Schweizerische Eidgenossenschaft (franz. Confédération suisse, ital. Confederazione Svizzera, rätoroman. Confederaziun svizra, lat. Confoederatio Helvetica), kurz Schweiz, ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Der Name Schweiz ist die ins Hochdeutsche übertragene Form des Kantonsnamens Schwyz, der auf die gesamte Eidgenossenschaft verallgemeinert wurde.

Die Schweiz liegt zwischen Bodensee und Genfersee, Alpenrhein und Jura, Hochrhein und Alpensüdrand. Sie grenzt nördlich an Deutschland (345.7 km Grenzlänge), östlich an Liechtenstein (41.1 km) und Österreich (165.1 km), südlich an Italien (734.2 km). Der westliche Nachbar ist Frankreich mit 571.8 km Grenzlänge.

In Kürze

Karte der Schweiz

Die Schweiz ist geprägt von Gebirgen, Seen und Wäldern. Die Schweizer verstehen sich als «Willensnation» – sie bilden weder ethnisch noch sprachlich noch religiös eine Einheit. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl speist sich aus der gemeinsamen Geschichte, den gemeinsamen Mythen, gemeinsamen politischen Grundhaltungen (Föderalismus, Volksrechte) und zum Teil aus dem Gefühl, in Europa einen Sonderfall zu bilden.

Der Legende nach wurde die Eidgenossenschaft am 1. August 1291 auf der Rütli-Wiese gegründet. Der 1. August ist deshalb heute Nationalfeiertag.

Die Schweiz in ihrer heutigen Form als föderalistischer Bundesstaat besteht seit 1848. Sie gliedert sich in 26 Kantone.

Die ständige Wohnbevölkerung beträgt 7.4 Millionen, davon sind 20.6% Ausländer. Die Lebenserwartung beträgt 82.8 Jahre für Frauen und 77.2 für Männer (BFS, 2005). Offizielle Landessprachen sind deutsch, französisch, italienisch und rätoromanisch. 41% der Schweizer Bürger sind römisch-katholisch und 40% sind evangelisch-reformiert.

Die Schweiz ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von durchschnittlich 58'000 Schweizer Franken (38'000 Euro) pro Einwohner und Jahr eines der wirtschaftlich stärksten Länder der Welt. Drei Viertel der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor tätig.

Die Schweiz versteht sich als aussenpolitisch neutral. Sie ist Mitglied der UNO, der EFTA, des Europarats, der WTO, nicht aber der Europäischen Union.

Das Landeskennzeichen der Schweiz ist «CH», für Confœderatio Helvetica, die lateinische Bezeichnung für Schweizerische Eidgenossenschaft.

Geografie

Hypsografische Kurve der Schweiz

Die Schweiz gliedert sich in fünf geografische Räume, die klimatisch grosse Unterschiede aufweisen: den Jura, das Mittelland, die Voralpen, die Alpen und die Alpensüdseite.

38% (14'813 km²) der Schweizer Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Davon sind 30.4% (12'522 km²) Wald. Überbaut sind 5.8% (2418 km²). 25.5% (10'531 km²) – vorwiegend in den Bergen – gelten als unproduktive Naturfläche.

Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 220 km, die grösste West-Ost-Ausdehnung 348 km.

Geologie

Die geologische Struktur der Schweiz ist im Wesentlichen das Ergebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas während der letzten Jahrmillionen. Geologisch wird die Schweiz in fünf Hauptregionen eingeteilt: Die Alpen bestehen im Kern aus Granit, der Jura ist ein junges Faltengebirge aus Kalkstein. Zwischen dem Jura und den Alpen liegt das teils flache, teils hügelige Mittelland. Dazu kommen noch die Poebene im südlichsten Zipfel des Tessins, dem Mendrisiotto (Mendrisio), sowie die Oberrheinische Tiefebene um Basel, welche zum allergrössten Teil ausserhalb der Schweiz liegen.

Berge

Datei:Matterhorn Riffelsee 2005-06-11 adjusted.jpg
Matterhorn

In der Schweiz gibt es insgesamt 74 Viertausender. Davon befinden sich 55 ganz in der Schweiz; 19 sind an der Grenze zu Italien. Die zwölf höchsten Berge der Schweiz befinden sich alle in den Walliser Alpen. Der höchste unter ihnen ist die Dufourspitze im Monte-Rosa-Gebirgsmassiv mit 4634 m. Die Dufourspitze ist damit gleichzeitig der höchste Punkt der Schweiz. Der im Ausland bekannteste Berg in den Schweizer Alpen ist das Matterhorn (4478 m) südlich von Zermatt.

Im Berner Oberland bilden der Eiger (3970 m), der Mönch (4107 m) und die Jungfrau (4158 m) eine bekannte Dreiergruppe.

Die markanten Punkte der Ostalpen sind der Piz Bernina (4049 m), der östlichste Viertausender der Alpen, und der Piz Palü (3901 m).

In den Voralpen sind die Erhebungen deutlich tiefer, nicht desto weniger existieren hier bekannte Punkte, so der Luzerner Hausberg Pilatus (2032 m), der Titlis (3238 m), die Rigi (1797 m) im Kanton Schwyz oder der Säntis (2502 m) im Alpstein in der Ostschweiz. Erwähnenswert sind auch die Gebirge im Tessin.

Die grösste Erhebung im Jura befindet sich in Frankreich, es ist der Crêt de la Neige mit 1718 m. Der höchste Schweizer Jura-Berg ist der Mont Tendre mit 1679 m. Der bekannteste Vertreter ist jedoch vermutlich das Chasseral (1607 m). Weitere Berge sind la Dôle (1677 m), Chasseron (1607 m) und le Suchet (1588 m).


Siehe auch: Liste der Berge in der Schweiz

Bielersee bei Ligerz

Seen

Die Schweiz hat aufgrund ihrer topographischen Struktur und vor allem aufgrund der Vergletscherung während der Eiszeiten viele Seen. Ein Grossteil sind kleinere Bergseen.

Der grösste See der Schweiz ist der Genfersee (580.03 km²) an der französischen Grenze. Er liegt zu knapp 60 % auf Schweizer Boden. Der an Deutschland und Österreich grenzende Bodensee ist mit 536.00 km² etwas kleiner (23.73 % der Uferlänge auf Schweizer Boden). Auf dem Lago Maggiore an der italienischen Grenze (19.28 % auf Schweizer Territorium) befindet sich mit 193 m ü.M. der tiefste Punkt der Schweiz. Die grössten sich ausschliesslich in der Schweiz befindenden Seen sind der Neuenburgersee (215.20 km²), der Vierwaldstättersee (113.72 km²) und der Zürichsee (88.17 km²).

Siehe auch: Liste der Seen in der Schweiz

Flüsse

Datei:SchaffhausenRheinfall01.jpg
Rheinfall bei Schaffhausen

Zwei der drei grössten Flüsse Europas, der Rhein und die Rhône, haben ihren Ursprung in der Schweiz. Beide entspringen im Gotthardmassiv. In der Schweiz befinden sich mehrere Wasserscheiden.

Der Rhein fliesst bei Reichenau im Kanton Graubünden aus Vorder- und Hinterrhein zusammen, wobei nur der Vorderrhein tatsächlich dem östlichen Gotthardmassiv entspringt. Der Hinterrhein entspringt im weiter südlich gelegenen Rheinwald, in der Nähe des San Bernhardino-Passes an der Grenze zum Tessin. Der Rhein fliesst von Reichenau in nördlicher Richtung durch das Rheintal und bildet die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein und dem Österreichischen Bundesland Vorarlberg bis in den Bodensee. Bei Konstanz, verlässt er den Bodensee in westlicher Richtung und bildet zu einem grossen Teil die Grenze zu Deutschland (Der grösste Teil des Kantones Schaffhausen und ein Teil des Halbkantons Basel-Stadt befindet sich nördlich des Rheins). Kurz nach Schaffhausen (Neuhausen) befindet sich der grösste Wasserfall Mitteleuropas, der Rheinfall (siehe Bild). Im weiteren Verlauf durchquert er die Stadt Basel und verlässt die Schweiz daraufhin in Richtung Norden bis er schliesslich in die Nordsee mündet.

Die Rhône entspringt auf der westlichen Seite des Gotthardmassivs (Rhônegletscher) und fliesst durch den gesamten Kanton Wallis in den Genfersee. Am westlichen Seeende fliesst die Rhône durch die Stadt Genf, verlässt kurz darauf die Schweiz und mündet ins Mittelmeer.

Mit Ausnahme der Engadiner und Tessiner Gewässer münden alle Gewässer der Schweiz in Rhein oder Rhône. Der Inn entspringt südlich von St. Moritz (Maloja) im Engadin (Graubünden). Er fliesst durch Silser- und Silvaplanersee in Richtung Norden und verlässt die Schweiz bei Vinadi. Er passiert die bekannten Tiroler Städte Landeck und Innsbruck und mündet im bayerischen Passau in die Donau. Der Namensgeber des Kantons Tessin, der Ticino, entspringt im südlichen Gotthardmassiv und fliesst durch die Nordhälfte des Kantons in den Lago Maggiore und verlässt damit die Schweiz. Er mündet schliesslich in den Po.

Innerhalb der Schweiz hat der Rhein mit 375 km den längsten Lauf, gefolgt vom Rhein-Zubringer Aare mit 295 km (die Aare entspringt wie die Rhône im westlichen Gotthardmassiv). Die Rhône hat eine Länge von 264 km innerhalb der Schweiz.

Im nördlichen Gotthardmassiv entspringt zusätzlich der aus der Schweizer Geschichte bekannte Fluss Reuss (Fluss), welcher in den Vierwaldstättersee, durch Luzern und schliesslich zusammen mit der aus Zürich kommenden Limmat in die Aare fliesst. Der wohl bekannteste Fluss des Jura ist der Le Doubs, der in Frankreich entspringt nach Norden fliesst und teils die schweiz/französische Grenze bildet, teils auf Schweizer Boden fliesst. Im Kanton Jura macht der Le Doubs einen Richtungswechsel und fliesst in südwestlicher Richtung in die Saône.

Siehe auch: Liste der Flüsse in der Schweiz

Klima

Klimadiagramm Zürich
Klimadiagramm St. Moritz
Klimadiagramm Locarno

Nördlich der Alpen herrscht gemässigtes mitteleuropäisches Klima, südlich der Alpen ist es eher mediterran.

Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich. Dies ist bedingt durch die Höhenlage wie auch durch die geografische Lage.

Während in der Innerschweiz, in den Alpen und im Tessin die durchschnittliche Regenmenge bei ungefähr 2000 mm/Jahr liegt, beträgt sie im Wallis (Rhônetal) nur 550 mm/Jahr; der trockenste Ort ist Ackersand mit 521 mm im Jahresmittel. Im Mittelland beträgt die Menge etwa 1000–1500 mm/Jahr. Die Regenmenge ist im Sommer mit Ausnahme des Rhônetals ungefähr doppelt so hoch wie im Winter. So liegt das Monatsmittel in Zürich im Januar bei 73 mm und im Juni bei 131 mm. Das Monatsmittel für Juli in Sion im Rhônetal dagegen liegt bei 40 mm und im Januar bei 61 mm (Alle Auswertungen der Periode 1961–1990).

Die Temperaturen in der Schweiz sind primär abhängig von der Höhenlage. Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund -1 bis +1 °C. Im wärmsten Monat, dem Juli, liegt diese bei 16 bis 19 °C. Die Jahrestemperaturen betragen ungefähr 7 bis 9 °C. In der Magadinoebene im Tessin liegt der Durchschnittswert etwa 2 bis 3 °C höher. Im Oberengadin ist es rund 10 °C kälter. Der durchschnittlich wärmste Ort (mit einer MeteoSchweiz-Messstation) ist Locarno-Monti mit einem Jahresmittel von 11.5 °C, der kälteste auf dem Jungfraujoch mit -7.5 °C. Absolute Rekorde mass man in Grono mit 41.5 °C am 11. August 2003, beziehungsweise in La Brévine mit -41.8 °C (12. Januar 1987).

Während Hagel in den Alpen, in der Romandie wie auch im Tessin ein eher seltenes Ereignis ist, war deren Intensität in der Periode 1999–2002 vor allem im Emmental, im Laufental wie auch im Toggenburg am höchsten. Es hagelte dort bis zu 60 Minuten im Jahresdurchschnitt. In den anderen Regionen beschränkt sich Hagel auf unter 30 Minuten.

Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten. Besonders häufig ist der Nebel entlang der Aare, der nördlichen Reuss wie auch im Thurgau, wo er vor allem im Herbst über mehrere Wochen auftreten kann. In den Tälern erscheint der Nebel seltener.

Häufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Föhn und die kalte Bise. Die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 km/h (Jungfraujoch, 27. Februar 1990).

Bekannte Formen von Naturkatastrophen in der Schweiz sind Schnee- und Gerölllawinen sowie Überschwemmungen.

Flora und Fauna

30 Prozent der Landoberfläche der Schweiz sind bewaldet. In den Alpen dominieren Nadelhölzer (Tannen, Fichten, Lärchen, Arven). Die Wälder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen- (Bannwald) und Hochwasserschutz (der Wald fängt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab). Im Mittelland, im Jura und auf der Alpensüdseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwälder und Laubwälder. Im Tessin gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwälder, die in früheren Zeiten eine Hauptrolle bei der Ernährung der Bevölkerung spielten.

Bevölkerung

Sprachen

Sprachen in der Schweiz

Der Artikel 4 der Bundesverfassung hält seit 1999 fest: «Die Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.». Im Artikel 701 heisst es zudem: «Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes.»

Im Kanton Zürich ist zusätzlich die Gebärdensprache verfassungsmässig anerkannt.

Wegen der oben zitierten Verfassungsbestimmung mit vier anerkannten Landessprachen, nehmen manche Leute irrtümlich an, Schweizer sprächen vier Sprachen, was jedoch nicht der Fall ist. Wirklich viersprachig ist einzig der Bundesstaat als Institution. Bereits auf Kantons- und Gemeindeebene ist es anders: In den meisten Fällen existiert nur eine Amtssprache. Wer aus einem anderssprachigen Landesteil zuzieht, hat kein Recht darauf, in seiner angestammten Sprache mit den neuen Kantons- und Gemeindebehörden zu verkehren.

Mit 63.7 % ist Deutsch (hellgrau) die meistverbreitete Sprache. Die Bevölkerung spricht aber gemeinläufig einen der vielen schweizerdeutschen Dialekte. Französisch wird von 20.4 % (blau) der Bevölkerung gesprochen. Dieser Teil des Landes wird häufig die Suisse romande oder Romandie genannt. Im Kanton Tessin und vier Südtälern des Kantons Graubünden wird Italienisch (rot, Anteil 6.5 %) gesprochen. Die vierte Landessprache, Rätoromanisch (grün), hat einen Anteil von 0.5 % und wird in Graubünden gesprochen, wobei praktisch alle Rätoromanischsprachigen daneben noch deutsch sprechen. Durch Zuwanderung bedingt sprechen mittlerweile 9 % der Einwohner andere Sprachen als die Landessprachen. Von diesen ist das Serbisch-Bosnisch-Kroatische mit 1.5 % am weitesten verbreitet.

Als Fremdsprachen beherrschen die meisten Schweizer eine zweite Landessprache und Englisch.

Siehe auch: Sprachen in der Schweiz, Kategorie:Schweizer Sprache

Religionen

Grossmünster Zürich

Von den Schweizer Bürgern sind 41 % katholisch, 40 % reformiert, 2.5 % in Freikirchen, 5.5 % gehören zu anderen Religionsgemeinschaften und 11 % sind ohne Religionszugehörigkeit. Von den Ausländern in der Schweiz sind 44 % römisch-katholisch, 5 % evangelisch-reformiert, 17 % orthodox, 18 % islamisch, und 2 % ohne Bekenntnis.

Es ist den Kantonen überlassen, ob sie ausgewählten Religionsgemeinschaften einen besonderen Status als Landeskirche verleihen wollen. In den meisten Kantonen haben die Römisch-Katholische Kirche und die Evangelisch-Reformierte Kirche, in einigen Kantonen zusätzlich die Christkatholische Kirche diesen Status inne. In einigen Westschweizer Kantonen gibt es keine Landeskirchen, weil dort Kirche und Staat vollständig getrennt sind.

Protestantisch dominiert ist der Kanton Bern, Teile von Graubünden und Schaffhausen. Die Römisch-Katholische Kirche dominiert in den Kantonen Freiburg, Jura, Wallis, Tessin, in den Kantonen der Zentralschweiz und in Teilen der Ostschweiz. Die Christkatholische Kirche ist nur in Teilen der Nordwestschweiz von Bedeutung. Mit 0.33 % ist der Buddhismus in der Schweiz stärker vertreten als in anderen Ländern Europas.

Siehe auch: Religionen in der Schweiz

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Schweiz

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Bundesbrief von 1291

Die Waldstätte (Orte) Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen im 13. Jahrhundert einen Bund zur Befreiung von den Habsburgern. Eine diesbezügliche Urkunde datiert auf Anfang August 1291. Der Legende nach geschah dies auf dem Rütli. Ins breite Bewusstsein der Menschen drang diese Legende mit dem 1804 veröffentlichten Theaterstück «Wilhelm Tell» von Friedrich Schiller. Im 19. Jahrhundert wurde als Gründungsdatum der 1. August 1291 festgelegt, welcher seither der Nationalfeiertag ist.

1315 wollte Leopold I. von Österreich habsburgischen Machtanspruch in der Innerschweiz durchsetzen. Sein Heer geriet jedoch in einen Hinterhalt der Eidgenossen und wurde in der Schlacht am Morgarten fast vollständig vernichtet.

Um ihre Selbständigkeit gegenüber Habsburg zu wahren, schlossen sich Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern im 14. Jahrhundert dem Bund der Waldstätte an. Das resultierende Gebilde wurde als die Acht Alten Orte bezeichnet.

Es folgten weitere Auseinandersetzungen: Die Österreicher wurden bei der Schlacht von Sempach 1386 besiegt. Innerhalb der Eidgenossenschaft kam es 14491450 zum Alten Zürichkrieg, 14741478 waren die Eidgenossen in den Burgunderkriegen involviert.

Nach dem Schwabenkrieg erreichten die Eidgenossen («Oberdeutscher Bund») 1499 im Frieden zu Basel mit Maximilian I. de facto die Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich.

Die Schweizerische Eidgenossenschaft 1291–1515

Mit dem Beitritt von weiteren Kantonen erweiterte sich die Eidgenossenschaft auf Dreizehn Alte Orte. Dazu kamen zugewandte Orte.

1506 errichtete der Papst Julius II. die Schweizergarde.

Nach der Niederlage gegen Frankreich bei der Schlacht bei Marignano 1515 schlossen die Eidgenossen Frieden mit Franz I. von Frankreich, verzichteten auf weitere militärische Interventionen in Italien und erklärten sich für neutral. Als Söldner kämpften Schweizer jedoch bis zur französischen Revolution weiter in fremden Kriegsdiensten.

Die von Ulrich Zwingli 1519 eingeleitete Reformation in Zürich breitete sich im Mittelland aus. 1525 wanderte die Jenische Volksgruppe nach Bauernkriegen aus. Nach den Kappelerkriegen kam es 1531 im Zweiten Kappeler Landfrieden zum Kompromiss: Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen und Teile von Graubünden bleiben reformiert; die Urkantone, Luzern, Zug, Solothurn und Freiburg bleiben katholisch. 1541 setzte Johannes Calvin in Genf die Reformation durch.

Am 24. Oktober 1648 erreichte die Schweiz im Westfälischen Frieden die völkerrechtliche Anerkennung ihrer Souveränität.

Am 5. Mai 1798 wurde die Alte Eidgenossenschaft von Frankreich erobert und der Zentralstaat Helvetische Republik wurde daraufhin errichtet. Fünf Jahre später, 1803, verordnete Napoléon Bonaparte in der Mediationsakte eine neue Verfassung und Gebietsaufteilung und gab der Schweiz weitgehend ihre Autonomie zurück.

Datei:Frauenstimmrecht01.jpg
Frauenstimmrecht: Zürcher Abstimmungsplakat von 1920

1815 wurde die «immer währende Neutralität der Schweiz» durch die europäischen Grossmächte am Wiener Kongress anerkannt. Eine neue Verfassung, der «Bundesvertrag», stärkte in der so genannten Restauration die Eigenständigkeit der Kantone.

Nach dem Abschluss des Sonderbundskriegs 1847 konstituierte sich die Schweiz am 12. September 1848 als «parlamentarischer Bundesstaat» und gab sich eine Bundesverfassung. Letztere wurde am 19. April 1874 gesamtrevidiert. Diese Revision blieb mit einigen Änderungen und Anpassungen bis 1999 bestehen. Die aktuelle wurde 2000 in Kraft gesetzt. Auf Initiative von Henri Dunant (1828–1910) erfolgt im August 1864 in Genf die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

Während der beiden Weltkriege bewahrte die Schweiz offiziell ihre Neutralität, die allgemeine Mobilmachung wurde jedoch angeordnet. Die Schweiz nahm im Zweiten Weltkrieg einerseits Flüchtlinge auf, wies aber zeitweise gezielt Juden an den Grenzen ab. Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde in den 1990er-Jahren im Bergier-Berichtes kritisch aufgearbeitet.

Unrühmliche Kapitel der neueren Zeit sind einerseits die Verfolgung der Jenischen zwischen 1926 und 1972 unter dem «Hilfswerk» Kinder der Landstrasse und anderseits die sechsstellige Zahl an Verdingkindern, welche zwischen 1800 bis in die 1960er und 1970er-Jahren zu Zwangsarbeit auf Bauernhöfen eingesetzt wurden und häufig misshandelt worden sind. Der Staat verhält sich bei letzterem bis heute bedeckt.

Am 7. Februar 1971 wurde in einer Volksabstimmung das Frauenstimmrecht nach einem jahrzehntelangen Kampf angenommen.

Als letztes Land ausser dem Vatikan trat die Schweiz nach einer gutgeheissenen Volksabstimmung am 10. September 2002 den Vereinten Nationen (UNO) bei.

Politik

Hauptartikel: Politisches System der Schweiz

Politisches System

Die Schweiz, die weder ethnisch noch sprachlich noch religiös eine Einheit bildet, ist ein Bundesstaat. Sie unterscheidet sich von anderen Staaten durch

Gewaltenteilung

Wie in allen anderen Demokratien ist die Staatsgewalt, gestützt auf die Schweizerische Bundesverfassung, in drei Säulen gegliedert:

  • Die Legislative (Bundesversammlung) besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat mit 200 Mitgliedern als Vertreter des Volks sowie dem Ständerat mit 46 Mitgliedern als Vertreter der Kantone. Das schweizerische Parlament ist ein sogenanntes Milizparlament: Die National- und Ständeräte üben ihr Mandat (wenigstens nominell) nebenberuflich aus.
  • Die Exekutive ist der Bundesrat mit der Verwaltung. Er besteht aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern (Kollegialitätsprinzip), den so genannten «Bundesräten» (Ministern), die je einem Departement der Bundesverwaltung vorstehen. Die Bundesräte werden vom Parlament gewählt. Für jeweils ein Jahr wird ein Mitglied des Bundesrates von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt. Er leitet die Sitzungen des Bundesrates und nimmt repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahr, hat aber keine Vorrechte gegenüber dem Restbundesrat.
  • Die Judikative besteht aus dem Schweizerischen Bundesgericht mit Sitz in Lausanne, dem Eidgenössischen Versicherungsgericht mit Sitz in Luzern, dem Bundesstrafgericht in Bellinzona und dem Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen. Gewählt werden die Bundesrichter, welche meistens einer Partei angehören, von der Bundesversammlung. Das System der Bundesgerichte befindet sich gegenwärtig im Umbau, insbesondere wurden die beiden letztgenannten erstinstanzlichen Gerichte neu geschaffen. Das Strafgericht hat die Arbeit 2004 aufgenommen; das Verwaltungsgericht wird dies voraussichtlich 2007 tun. Ein besonderer Verfassungsgerichtshof wie in anderen Ländern existiert in der Schweiz nicht, doch können alle Gerichte eine (beschränkte) Verfassungsgerichtsbarkeit ausüben.

Siehe auch: Liste der Bundespräsidenten der Schweiz, Liste der Mitglieder des Schweizerischen Bundesrates

Parteien

Parteien mit Vertreter im Bundesrat («Bundesratsparteien») sind:

SP, FDP und SVP haben je zwei Sitze, die CVP hat einen. Diese Verteilung ist neu seit Dezember 2003, davor galt die sogenannte Zauberformel.

Von den übrigen Parteien hat die Grüne Partei der Schweiz den grössten Stimmenanteil (2003: 7.4%).

Siehe auch: Politische Parteien in der Schweiz

Internationale Organisationen

UNO-Gebäude Genf

Die Schweiz ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen. Als eines der letzten Länder trat die Schweiz 2002 der UNO bei, ist aber zugleich das erste Land, dessen Volk über den Beitritt abstimmen durfte. Daneben ist die Schweiz in der OSZE, dem Europarat wie auch in der EFTA tätig. Die Schweiz nimmt an der Partnerschaft für den Frieden der NATO teil und ratifizierte das Kyoto-Protokoll. Die Schweiz ist weder Mitglied der Europäischen Union (EU) noch des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR); jedoch bestehen wichtige bilaterale Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Ein Beitritt zur NATO stünde im Konflikt zur Neutralität der Schweiz.

Siehe auch: Die Schweiz in den Vereinten Nationen

Politische Strukturen

Kantone

Schweizer Kantone

Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen (vor der Totalrevision der Bundesverfassung von 1999: 23 Kantone, wovon drei in je zwei Halbkantone gegliedert waren). Die Schweiz weist im europäischen Vergleich einen sehr ausgeprägten Föderalismus auf, der die politische und wirtschaftliche Kleinräumigkeit und Fragmentiertheit der Schweiz verstärkt.

Enklaven und Exklaven

Büsingen am Hochrhein wie auch Campione d'Italia sind Enklaven in der Schweiz:

  • Die deutsche Gemeinde Büsingen ist nördlich des Rheins vom Kanton Schaffhausen umgeben, südlich davon grenzt sie an die Kantone Zürich und Thurgau.
  • Das italienische Campione, bekannt für sein Spielcasino, ist am Luganersee innerhalb des Kantons Tessin.

Weitere Enklaven und Exklaven gehören eher in das Kuriositätenkabinett, so liegt das Suworow-Denkmal in der Schöllenenschlucht in russischem Hoheitsgebiet. Deren Fläche beträgt 563 m². Die Schweiz selbst hat innerhalb Liechtensteins eine Exklave. Beide Gebiete sind allerdings nur einige Quadratmeter gross.

Regionen

Topografie

Neben den geologischen und den geografischen Regionen definierte das Bundesamt für Statistik für die Schweiz sieben Grossregionen. Diese sind die Ostschweiz, Zürich, die Zentralschweiz, die Nordwestschweiz, die Espace Mittelland, die Région Lémanique wie auch der Ticino.

In der Umgangssprache wird die Zentralschweiz häufig Innerschweiz genannt. Die Region zwischen Bern und Zürich wird auch als Mittelland bezeichnet und der französischsprachige Teil der Schweiz wird als Romandie, Welschschweiz oder Westschweiz bezeichnet.

Siehe auch: Grossregionen der Schweiz

Städte

Die grösste Schweizer Stadt ist Zürich mit rund 366'000 Einwohnern (Stand 2004). Die Agglomeration umfasst 1'080'000 Einwohner. Weitere Grossstädte mit über 100'000 Einwohnern sind Genf, Basel, die Bundesstadt Bern sowie Lausanne. Die Bevölkerungsdichte ist im flachen Mittelland sehr hoch, im Alpenland und im Jura naturgemäss dünn.

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden der Schweiz.

Landesverteidigung

Hauptartikel: Schweizer Armee

Die Schweizer Armee ist die bewaffnete Streitmacht der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie besteht aus den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe. Da die Schweiz ein Binnenland ist, verfügt die Armee über keine Marine. Auf den grenzüberschreitenden Seen sind militärische Schnellboote im Einsatz (Motorbootkompanie). Das jährliche Budget beträgt rund 4.6 Milliarden Franken (2004).

Der Auftrag der Armee ist in der Bundesverfassung festgelegt.

  • Raumsicherung und Verteidigung zur Behauptung des Schweizer Territorium
  • Subsidiäre Einsätze zur Existenzsicherung bei Naturkatastrophen oder Grossanlässen
  • Friedensförderung, beispielsweise als unbewaffnete Militärbeobachter für die UNO

Die Besonderheit der schweizerischen Streitkräfte ist ihr Milizsystem. Es gibt insgesamt nur etwa 5% Berufs- und Zeitsoldaten. Alle übrigen Angehörigen der Armee sind Wehrpflichtige im Alter zwischen 20 und 34 Jahren, in speziellen Fällen bis 50 Jahren.

Militärdienstpflichtig sind alle männlichen Schweizer Bürger. Sie werden in der Regel im Alter von 19 Jahren per Marschbefehl zur militärischen Aushebung aufgeboten. Bei den Frauen geschieht dies auf freiwilliger Basis.

Die meisten bestehen die Aushebung, d. h. sind diensttauglich. Die dienstuntauglichen müssen – ausser Behinderte – eine jährliche Militärpflichtersatzsteuer zahlen. Die meisten leisten dann Zivilschutz. Wer aus Gewissensgründen keinen Militärdienst leisten will, hat die Möglichkeit einen Zivildienst (meist eine Form von Sozialarbeit) zu absolvieren. Als Abschreckung wurde die Dauer des Zivildienstes auf das 1.5-fache des Militärdienstes angesetzt. Eine Dienstverweigerung ist in der Schweiz im Prinzip möglich, jedoch nur mit grossem Aufwand durchzusetzen. Im Verlaufe eines Jahres werden ca. 20'000 junge Schweizer und Schweizerinnen in Rekrutenschulen von 21 Wochen Dauer ausgebildet.

Mit der Reform Armee XXI, angenommen 2003, wird die Mannschaftsstärke von den 400'000 der Armee 95 auf ca. 200'000 Angehörige reduziert. Davon sind 120'000 in aktive Verbände und 80'000 in Reserve-Einheiten eingeteilt.

Weltweit einzigartig ist die Abgabe der persönlichen Waffe an den Wehrmann; Angehörige der Armee bewahren ihre Waffe mit Munition zu Hause auf. So entstand die Redewendung «Die Schweiz hat keine Armee, die Schweiz ist eine Armee».

Insgesamt fanden drei Generalmobilmachungen (GMob; auch Kriegsmobilmachung; KMob) zum Schutze der Integrität und der Neutralität der Schweiz statt. Die erste GMob fand anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 statt. Als Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und um einen deutschen oder französischen Durchmarsch durch die Schweiz zu verhindern, wurde auf den 3. August 1914 die erneute GMob der Armee beschlossen. Die dritte GMob der Armee fand am 1. September 1939 als Reaktion auf den deutschen Überfall auf Polen statt. Henri Guisan wurde zum General gewählt und entwickelte sich in den Kriegsjahren zur Hauptintegrationsfigur der von den Achsenmächten eingeschlossenen Eidgenossenschaft.

Die Schweizer Armee war im Zweiten Weltkrieg in Luftkämpfe mit der deutschen Luftwaffe verwickelt. Ansonsten wurde sie terrestrisch auf eigenem Territorium noch nie mit offenen Angriffen feindlicher Kräfte konfrontiert. Nachweislich wurden aber auch B-29 Bomber der USA abgefangen, die sich über österreichischem Territorium glaubten. Trotz mehrmaligen Anfunkens durch die Schweizer Jagdflieger antworteten die Bomberbesatzungen befehlsgemäss nicht und wurden abgeschossen.

Da sich die militärische Bedrohungslage im heutigen Europa für die Schweiz geändert hat, wird die Armee immer wieder in Frage gestellt. Besonders die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) setzt sich seit Jahren erfolglos für eine Abschaffung ein. Zwei Abstimmungen zur Abschaffung der Armee wurden vom Volk bisher jedoch deutlich verworfen. Auch die Frage, ob friedenserhaltende Armee-Einsätze im Ausland mit der Neutralität vereinbar sind, ist umstritten.

Sozialversicherungen

Hauptartikel: Schweizer Sozialpolitik

In der Schweiz existieren mehrere Sozialversicherungen. Diese sind meistens Zwangsversicherungen, das heisst, für die Bewohner besteht eine Versicherungspflicht. Die wichtigsten Sozialversicherungen sind:

Daneben ist für Erwerbstätige eine berufliche Vorsorge, die Pensionskasse, obligatorisch. Diese wird privatwirtschaftlich geregelt und ist Sache des Arbeitgebers. Freiwillig ist dagegen die Private Vorsorge in Form von zum Beispiel Lebensversicherungen. Diese werden steuerlich gefördert. Die staatliche Rentenversicherung, die berufliche Vorsorge wie auch die private Vorsorge werden zusammen als Drei-Säulen-System bezeichnet.

Daneben gibt es die Erwerbsersatzordnung, so dass Militärdienstpflichtige während der Ausübung militärischer Pflichten ein Taggeld bekommen. Obligatorisch ist auch die Arbeitslosenversicherung.

Siehe auch: Sozialversicherung (Schweiz)

Gesundheitswesen

Hauptartikel: Gesundheitswesen Schweiz

In der Schweiz ist jeder Einwohner unabhängig von seiner Nationalität aufgrund des Krankenversicherungsgesetzes verpflichtet, sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl für die Behandlungskosten bei Krankheit zu versichern («Grundversicherung», «obligatorische Krankenpflegeversicherung»). Die Krankenkassen sind privatwirtschaftliche Unternehmen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, jeden in die Grundversicherung aufzunehmen, der einen entsprechenden Antrag stellt und im Tätigkeitsgebiet der Kasse Wohnsitz hat. Die Zahlung der Prämie (Mitgliederbeitrag) ist Sache des Versicherten. Es handelt sich dabei um eine Kopfprämie, d. h. die Prämie ist einkommensunabhängig, variiert jedoch von Krankenkasse zu Krankenkasse und von Kanton zu Kanton. Einkommensschwachen Personen werden vom Staat individuelle Prämienverbilligungen gewährt.

Die Finanzierung der staatlichen Krankenhäuser erfolgt einerseits durch Einnahmen aus Behandlungen, andererseits durch Zuschüsse der Kantone oder Gemeinden. Die Finanzierung der Privatkrankenhäuser erfolgt dagegen in der Regel nur aus den Behandlungstaxen, die deshalb markant höher sind als bei den staatlichen Krankenhäusern. Die gesetzliche Grundversicherung deckt deswegen die Behandlung in Privatkliniken nicht. Ambulante Behandlungen dagegen werden von der Grundversicherung in der ganzen Schweiz und bei jedem zugelassenen Leistungserbringer gedeckt. Zahnarztbehandlungen werden von den Krankenkassen nicht getragen, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Mit den EU-Staaten bestehen Verträge, welche die gegenseitige Übernahme der Behandlung bei Notfällen regeln (Formular E111).

Für Behandlungskosten bei 'Unfällen' ist jeder Angestellte durch das Unfallversicherungsgesetz (UVG) obligatorisch versichert. Es gibt einerseits eine selbstständige Unfallversicherung des öffentlichen Rechts (SUVA), andererseits bieten auch die meisten privaten Versicherungskonzerne Unfallversicherungen nach UVG an. Es ist Sache des Arbeitgebers, alle Angestellten – auch bei Freizeitunfällen – zu versichern. Wer nicht angestellt ist, muss sich selbst gegen Unfall versichern.

Schulsystem

Hauptartikel: Schulsystem in der Schweiz

Kompetenzen

Das Schweizer Schulsystem ist ein komplexes Gebilde. Die Obhut des Schulwesens liegt nicht ausschliesslich beim Bund, sondern ist aufgrund des Föderalismus vorwiegend Sache der Kantone.

Der Bund und die Kantone teilen sich die Verantwortung für das Bildungswesen, wobei die Kantone weitgehende Autonomie haben. Auf Bundesebene definiert ist die Garantie auf freie Schulbildung, der Beginn eines Schuljahres im August und die Sicherstellung der Qualitätsanforderungen. In anderen Bereichen haben die Kantone die alleinige Kompetenz in der obligatorischen Schule.

In den weiterführenden Schulen hat der Bund etwas grössere Kompetenzen. Die Kantone sind jedoch weiterhin für die Ausführung zuständig und ihnen obliegt die Verantwortung.

In der Tertiärstufe sind die Kompetenzen ebenfalls verteilt. Dem Bund obliegt die Regelungskompetenz für die Fachhochschulen (FH) und den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH). Bei den Universitäten liegt die Obhut wiederum bei den Kantonen.

Auf Grund dieser Tatsachen gibt es in der Schweiz nicht ein, sondern 26 verschiedene Schulsysteme, da die Schweiz 26 Kantone hat.

Schulbildung

Die Dauer der Primarschule, der Sekundarstufe I sowie die Anzahl der Ebenen (Leistungsniveau) in der Sekundarstufe I variiert von Kanton zu Kanton, insgesamt sind es meist neun Jahre. Es gibt auch grosse Differenzen im Schulstoff. Die Lehrmittel, Schulbücher werden von den Kantonen meistens in eigener Regie erstellt und vertrieben. Nach dem Ende des Obligatoriums sind alle jedoch auf einem ähnlichen Niveau. Nach dem Schulobligatorium hat man die Wahl zwischen einer weiterführenden Schule, die zur Matura führt, oder der Beginn einer Berufsausbildung, einer Lehre. Die Lehre wird begleitet von einem regelmässigen Besuch einer Berufsschule. Freiwillig ist der parallele Besuch einer Berufsmittelschule (BMS), die mit der Berufsmatura abgeschlossen wird. Die meisten Schweizer SchülerInnen wählen den Weg einer Lehre. Über die BMS ist der Zugang für ein Studium an einer Fachhochschule trotzdem möglich. Mit der neuen sogenannten «Passerelle» wird ausserdem, nach Erwerb des Berufsmaturitätszeugnisses (BM-Zeugnis), durch ein zusätzliches Schuljahr und einer Zusatzprüfung, der prüfungsfreie Zugang an eine universitäre Hochschule ermöglicht.

Siehe auch: Liste Schweizer Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen

Verkehr und Transport

Hauptartikel: Transport in der Schweiz

Schienenverkehr

SBB RABDe 500 (ICN)

Die Schweiz hat das dichteste Eisenbahnnetz der Welt, obwohl zwei Drittel des Landes in sehr gebirgigem Gelände liegt. Nicht an die Eisenbahn angeschlossene Ortschaften werden generell durch Linienbusse oder Postautos angebunden. Es gibt kaum einen Ort, der nicht dem öffentlichen Verkehr angeschlossen ist. Das Schweizer normalspurige Eisenbahnnetz beträgt 3'652 km, wovon nur 11 km nicht elektrifiziert sind. Die Schmalspurbahnen haben zusammen eine Länge von 1383 km, wovon 30 km nicht elektrifiziert sind (Angaben 2004; UVEK).

Mit einer Strecke von 3'007 km betreibt der ehemalige Staatsbetrieb SBB die meisten Eisenbahnlinien. Er allein befördert jährlich über 300 Millionen Passagiere. An zweiter Stelle folgt die BLS Lötschbergbahn AG mit gerade noch 245 km Streckenkilometern. Daneben gibt es in der Schweiz mit weiteren 49 Bahnunternehmen aussergewöhnlich viele Privateisenbahngesellschaften. Deren Obhut liegt entweder bei den Privaten oder bei den Kantonen. Durchschnittlich unternimmt jede Schweizerin und jeder Schweizer im Durchschnitt 47 Bahnfahrten pro Jahr mit je einer Länge von 42 km.

Neuere Grossprojekte in der Eisenbahnlandschaft sind Bahn 2000 und die NEAT. Ersteres hat den Schwerpunkt bei der Kürzung der Reisezeiten zwischen den Zentren. Im Rahmen des NEAT wird momentan ein neuer Gotthard- wie auch Lötschbergbasistunnel gebohrt. Eine weitere Rolle spielt auch die Verkehrsumlagerung (LSVA).

Durch die Gebirge bedingt, existieren in der Schweiz auch viele Berg-, Standseil- und Luftseilbahnen.

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Autobahn A13 bei Chur

Siehe auch: Geschichte der Schweizer Eisenbahn

Strassenverkehr

Auch wenn in der Schweiz viel in den öffentlichen Verkehr investiert wird, gilt das Schweizer Autobahnnetz als eines der dichtesten der Welt. Der Grossteil der Bevölkerung wohnt weniger als 10 km vom nächsten Autobahnanschluss entfernt.

Neben Autostrassen und Hauptstrassen gibt es auch viele Schweizer Passstrassen.

Die Gesamtlänge aller Strassen beträgt 71'011 km, wovon 1'638 km Autobahnen sind (2003; CIA World Factbook).

Für die Benutzung von Autobahnen und vergleichbaren Strassen (mit weiss-grüner Beschilderung) besteht in der Schweiz Vignetten-Pflicht für Personenkraftwagen, die sog. Nationalstrassenabgabe. Für Lkw hingegen gilt seit dem 1. Januar 2001 die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA), welche elektronisch erhoben wird und deren Höhe nicht vom Typ der befahrenen Strasse, sondern alleine von der gefahrenen Strecke abhängt. Für manche Einzelbauwerke, wie z.B. Tunnel können jedoch in beiden Fällen gesonderte Mautgebühren erhoben werden.

Schiffverkehr

Der einzige internationale Hafen mit Meeresanbindung befindet sich am Rhein in Basel. 2005 betreiben fünf Reedereien total 22 Schiffe unter Schweizer Flagge in der Hochseeschifffahrt. Dazu kommen noch Häfen der Binnenseen, welche vor allem touristischen Charakter haben.

Flugverkehr

Die Schweiz hat 65 Flugplätze, wovon 23 nicht asphaltiert sind.

Die grössten Flughäfen befinden sich bei Zürich (Flughafen Zürich) und Genf (Aéroport International de Genève). Der drittgrösste Flughafen, der Flughafen Basel Mulhouse Freiburg, befindet sich auf französischem Boden.

Nach dem Konkurs der Fluggesellschaft Swissair im Oktober 2001 wurde mit staatlicher Hilfe die Swiss International Air Lines AG gegründet. Sie ist heute eine Tochtergesellschaft der Lufthansa.

Wirtschaft

Hauptartikel: Schweizer Wirtschaft

Bruttoinlandprodukt, Exporte und Importe

Das Bruttoinlandprodukt der Schweiz betrug 2004 444.4 Milliarden Franken, was rund 59'900 Schweizer Franken beziehungsweise 38'600 Euro pro Kopf entspricht.

Der wichtigste Exportpartner der Schweiz ist Deutschland mit einem Anteil von 20.6% (2004) aller Exporte. Danach folgen die USA mit 10.1%, Frankreich mit 8.6%, Italien mit 8.5%, Grossbritannien mit 4.8% sowie Spanien mit 4.1%. Der wichtigste Importpartner ist auch Deutschland mit 33.9%, dann folgen Italien mit 11.7%, Frankreich mit 10.1%, die Niederlande mit 5.2% und Österreich mit 4.4%.

1. Sektor: Landwirtschaft und Rohstoffe

Weinreben
Staumauer am Lac des Dix

Heute arbeiten weniger als fünf Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig wird vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt (Subventionen bzw. an Auflagen gebundene Direktzahlungen).

Die kleingliedrigen Strukturen, das z. T. ungünstige Gelände, das hohe Lohnniveau und die strengen Vorschriften (Tierhaltung, Landschaftsschutz) wirken sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit aus. Mit zunehmender Öffnung des Agrarmarktes (WTO) gerät die Schweizer Landwirtschaft unter Druck. Der Strukturwandel von vielen Kleinbetrieben in Berg- und Voralpenregionen hin zu wenigen Grossbetrieben im flachen Mittelland hält seit Jahrzehnten an. Allein zwischen 1990 und 2000 ging die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in der Landwirtschaft um rund 32'000 zurück (-24.7%). Die Zahl der Betriebe sank ebenfalls um 24%, während die Nutzfläche kaum abnahm (Bundesamt für Statistik, Agrarberichte des Bundesamts für Landwirtschaft).

In den gebirgigen Regionen dominieren die Viehzucht und Milchwirtschaft. Im Mittelland dagegen liegt der Schwerpunkt bei dem Getreide-, Kartoffel- und Rübenanbau. In der Ostschweiz wie auch im Wallis kommt Obst dazu. Vorwiegend in der Romandie wird Weinbau betrieben.

In der Schweiz dominiert in der Landwirtschaft die integrierte Produktion. Der biologische Anbau beträgt etwa 9% der Produktion und ist stark im Wachsen. Es gibt keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzensorten, ausser zu Forschungszwecken.

Ein wichtiger Rohstoff der Schweiz ist die Wasserkraft, die mit Speicherkraftwerken und Laufkraftwerken zwei Drittel des Schweizer Elektrizitätsbedarfs deckt.

Abgebaut werden in der generell rohstoffarmen Schweiz Kies, Kalk, Ton, Granit und Salz.

2. Sektor: Gewerbe und Industrie

Der grösste Teil des Bruttoinlandsproduktes wird im sekundären und tertiären Sektor erwirtschaftet.

Im sekundären Sektor dominieren die Uhrenindustrie, der Maschinenbau und die Textilindustrie. Letztere hatte im 19. Jahrhundert eine sehr grosse Bedeutung, heute ist sie eher ein Nebenzweig. Bekannt ist die Schweiz zudem für die Herstellung von Präzisionsinstrumenten und Apparaten sowie für die Chemie/Pharmaindustrie und die Nahrungsmittelherstellung. Immer wichtiger wird auch die Medizintechnik.

3. Sektor: Dienstleistungen

Die Schweizerische Post als Dienstleistungsbetrieb zählt zu den grössten Arbeitgebern in der Schweiz (Sihlpost Zürich)

Der tertiäre Sektor zählt bei weitem die meisten Erwerbstätigen (72%). Dominant sind der Handel, das Gesundheits- und Bildungswesen sowie das Banken- und das Versicherungswesen.

Seit etwa 150 Jahren ist der Fremdenverkehr ein Hauptwirtschaftszweig in der Schweiz, begünstigt durch die Alpen, die Schönheit des Landes und die zentrale Lage in Europa. Durch geändertes Tourismusverhalten und nicht zuletzt aufgrund des Images als Hochpreisland flaute der Tourismus jedoch ab.

Kultur

Hauptartikel: Kultur der Schweiz

Schweizer Käse

Die Kultur ist von den Nachbarländern beeinflusst, aber über die Jahre hat sich eine eigenständige Kultur entwickelt. Die Aufteilung der Schweiz in mehrere Sprach- und somit auch Kulturregionen macht es schwierig, von einer einheitlichen Schweizer Kultur zu sprechen. Die drei grösseren Sprachregionen werden von den jeweiligen Nachbarländern sowie von den angelsächsischen Ländern stark beeinflusst, während die rätoromanische Kultur keinen «grossen Bruder» hat.

Bräuche

Regionale Bräuche werden von Vereinen in der gesamten Schweiz aufrecht erhalten. Bräuche umfassen vor allem Musik, Tanz, Theater, Dichtung, Schnitzerei und Stickarbeiten. Eine grosse Anzahl von lokalen Bräuchen und Riten steht in Zusammenhang mit den Jahreszeiten (z. B. Basler Fasnacht, Zürcher Sechseläuten).

Eine lange Tradition hat in der Schweiz neben der Musik und den Tänzen die Textilindustrie. Stickerei findet in der Verzierung von Trachten Verwendung. Die Trachten sind häufig nur an prominenten Punkten bestickt, wie beispielsweise Kragen oder Hut.

Architektur

Altstadt St. Gallen

Der Stil der Romanik des 12. Jahrhundert zeigt sich in den Kathedralen von Basel, Sion, Chur, Genf und Lausanne. Dieser opulente Stil findet sich auch in vielen Schlössern und Burgen, die oft gut erhalten sind. Die Kathedralen von Schaffhausen, Zug und Zürich sind im Stil der Gotik, jene von Einsiedeln und St. Gallen im Barock erbaut.

In der Zeit der Renaissance gab es viele Architekten, vor allem aus dem Kanton Tessin, die in Italien berühmte Gebäude schufen.

Eigenständige Architektur wird in der Schweiz geschätzt. Mario Botta und Le Corbusier sind bekannte Architekten, welche die moderne Architektur mitgeprägt haben. Die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Herzog & de Meuron) aus Basel haben sich in den vergangenen Jahren mit dem Gebäude der Tate Gallery in London einen Namen gemacht.

Das höchste bewohnbare Gebäude der Schweiz ist der Messeturm Basel mit 105 Metern. Das höchste Gebäude jedoch ist der Fernsehturm St. Chrischona mit 250 Metern. Beide befinden sich in Basel.

Bildkunst

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Tinguely-Brunnen vor dem Museum in Basel

Im 16. Jahrhundert hat der Protestantismus die Bildkunst der Schweiz stark beeinflusst. Erst vor kurzem konnten sich Schweizer Künstler international durchsetzen. Alberto Giacometti wurde international bekannt. Jean Tinguely hat Menschen mit komplexen bewegenden Skulpturen aus Altmetall fasziniert. Paul Klee wird manchmal als der bedeutendste Maler der Schweiz gefeiert.

Musik

Die Schweiz wird nicht gemeinhin als eine der grossen Musiknationen betrachtet. Im 20. Jahrhundert jedoch hat sie eine Anzahl von bekannten Komponisten hervorgebracht. Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Frank Martin haben es alle zu internationalem Ruhm gebracht. In Luzern findet jährlich ein internationales Musikfestival statt, das Lucerne Festival. Auch in anderen Orten gibt es ähnliche Veranstaltungen. Das Montreux Jazz Festival ist besonders bekannt. Zudem ist die Schweiz das Land mit den meisten Open-Air-Veranstaltungen der Welt.

Siehe auch: Schweizer Komponisten

Literatur

Hauptartikel: Schweizer Literatur

Da die Schweiz vier Landessprachen besitzt, unterscheidet man oft vier Bereiche: die Literatur der deutschsprachigen, französischsprachigen, italienischsprachigen und rätoromanischen Schweiz. Schon im Mittelalter gab es literarisches Schaffen in verschiedenen Klöstern: Im Kloster Muri entstand um 1250 das älteste deutschsprachige Osterspiel und das erste Weihnachtsspiel etwas später in St. Gallen. Obwohl die deutschsprachige Schweizer Literatur immer im Schatten Deutschlands stand, gibt es trotzdem einige Werke, die im ganzen deutschen Sprachraum bekannt sind, darunter jene von Friedrich Glauser, Johanna Spyri, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Adolf Muschg, Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer.

Geschrieben wird im Gegensatz bei der Musik, wo in Mundart gesungen wird, fast aussschliesslich das Schweizer Hochdeutsch.

Wissenschaft

Seit Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim) ist Wissenschaft in der Schweiz von grosser Bedeutung. Paracelsus hat im 16. Jahrhundert das Feld der Chemie in die Medizin gebracht. Die ETH Zürich hat eine grosse Anzahl von Nobelpreisträgern hervorgebracht, so zum Beispiel den weltbekannten Physiker Albert Einstein.

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Hornussen

Freizeit und Sport

Die Nähe zu den Bergen hat das Freizeitverhalten vieler Schweizer beeinflusst. Mit dem Wachstum von Touristenressorts in den Schweizer Bergen wurde die Bevölkerung zu einer Wintersportnation. Nebst Skilaufen, Wandern, Schwimmen, Turnen und Bergsteigen ist Schwingen in vielen Gebieten beliebt. Weitere beliebte Beschäftigungen sind Schiessen und Hornussen. Am meisten verbreitet ist wie in den umliegenden Ländern jedoch Fussball. Sehr beliebt ist auch Eishockey.

Siehe auch Sport in der Schweiz.

Erstausgabe der NZZ vom 12. Januar 1780

Medien

Zeitungen sind meist regional, aber es gibt auch bekannte Zeitungen mit nationaler Verbreitung. Einige der nationalen Zeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung sind bekannt für ihre ausführliche Berichterstattung, besonders von internationalen Ereignissen.

Das nationale Fernsehen SRG SSR idée suisse umfasst sechs Kanäle, je zwei für die drei grössten Sprachregionen. Dort sind auch Kanäle aus dem gleichsprachigen Nachbarland beliebt. Amerikanische Filme und Fernsehserien sind in allen Sprachgebieten der Schweiz einflussreich. Im Kino überwiegen die US-amerikanischen Produktionen.

Die aus Deutschland stammenden Sender RTL, Sat1, Kabel 1 und Pro 7 senden jeweils ihr Programm in der deutschsprachigen Schweiz mit eigenen Werbefenstern.

Weitere Themen

Literatur

  • Jürg Altwegg: Ach, du liebe Schweiz – Essay zur Lage der Nation. Nagel & Kimche 2002, ISBN 3-312-00291-5
  • Hans Bickel, Robert Schläpfer (Hrsg.): Die viersprachige Schweiz. Mit Beiträgen von Walter Haas, Pierre Knecht, Ottavio Lurati, Jachen Curdin Arquint, Ricarda Liver, Werner Carigiet, Bruno Pedretti. Sauerländer, Aarau 2000, ISBN 3-7941-3696-9
  • Peter Bichsel: Des Schweizers Schweiz. Suhrkamp 1997, ISBN 3518392697
  • Thomas Küng: Gebrauchsanweisung für die Schweiz. Piper 2002, ISBN 3-492-27507-9
  • Marc Stampfli, Christian Sonderegger (Hrsg.): Aktuelle Schweiz – Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Sauerländer, Aarau 2004, ISBN 3-0345-0115-3.
  • René Goscinny, Albert Uderzo: Asterix bei den Schweizern. Delta Verlag 2002, ISBN 3-770-40016-X

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