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Schweiz (Landschaftsbezeichnung)

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Weltweit gibt es die Bezeichnung Schweiz in Namen von Landschaften mindestens 191-mal, davon allein 67-mal in Deutschland. Das hat Schweiz Tourismus, die nationale Marketing- und Verkaufsorganisation der Schweiz, ermittelt und wird auf einer Tafel[1] neben dem Schweizer Bundeshaus gezeigt.

Oftmals wurde in der Zeit der Romantik eine ansprechende, topografisch bewegte Landschaft mit „Schweiz“ überhöht. Verschiedene Tourismusregionen wählten – unabhängig von ihrer Topografie – den Zusatz „Schweiz“ aus Marketinggründen, steht die Bezeichnung doch auch allgemein für landschaftliche Schönheit, Wohlstand und ein gut organisiertes Staatswesen.[2] Auch Schweizer Auswanderer verweisen auf diese Weise auf ihre Heimat. Der in Dresden wirkende Kunstmaler Adrian Zingg beispielsweise fühlte sich im Elbsandsteingebirge an die Berge des Jura erinnert.

Am 22. September 1992 wurde neben dem Bundeshaus in Bern ein Steingarten des Berner Künstlers und Bluesmusikers George Steinmann namens Das Gleichgewicht der Dinge eingeweiht.[3] Er enthält 44 Steine, die aus Regionen aus allen fünf Kontinenten stammen, welche den Begriff „Schweiz“ in ihrem Namen tragen.[4]

Literatur

  • Irmfried Siedentop: Die Schweizen - eine fremdenverkehrsgeographische Dokumentation. Zeitschrift für Wirtschafts-Geographie, Band 28/29. 1984. S. 127f.

Liste aller aktuellen „Schweizen“

„Schweizen“ in Deutschland

„Schweizen“ in Frankreich

„Schweizen“ in Großbritannien

„Schweizen“ in Österreich

„Schweizen“ in Belgien

„Schweizen“ in Italien

„Schweizen“ in Polen

„Schweizen“ in Spanien

„Schweizen“ im restlichen Europa

von Nord nach Süd

„Schweizen“ in den USA

„Schweizen“ in Kanada und Grönland

„Schweizen“ in Mittelamerika und der Karibik

„Schweizen“ in Südamerika

„Schweizen“ in Asien

„Schweizen“ in Afrika

„Schweizen“ in Ozeanien

Ehemalige „Schweizen“

Verschiedene Gebiete hießen im Zusatz einmal Schweiz, haben inzwischen jedoch einen anderen Namen erhalten. Beispiele dafür sind:

Zitate

„Die Schweizen werden jetzt immer kleiner“, hatte Theodor Fontane über die Mode seiner Zeit gespottet, hügelige Seenlandschaften mit dem Synonym des Berglandes zu belegen.

„Die Welt wird entweder untergehen oder verschweizern.“ Friedrich Dürrenmatt [7] [8]

Einzelnachweise

  1. Fotografie der Informationstafel
  2. Richard Deiss: Von der Blauen Banane zum Rhabarberdreieck: 222 Regionsbeinamen und was dahinter steckt. ISBN 3-8334-5513-6. S. 7
  3. [1]
  4. Fotografie der Installation „Das Gleichgewicht der Dinge“
  5. [2]
  6. Franz Sartory, Die Österreichische Schweiz; oder malerische Schilderung des Salzkammergutes in Österreich ob der Enz, Wien, 1813
  7. Jürgen Barkhoff und Valerie Heffernan Hrsgr, ‘‘Schweiz schreiben. Zu Konstruktion und Dekonstruktion des Mythos Schweiz in der Gegenwartsliteratur‘‘, Seiten 197-214, De Gruyter, Berlin, New York 2010, ISBN 978-3-484-10812-7
  8. Bernhard Auge: Friedrich Dürrenmatt Roman "Justiz": Entstehungsgeschichte und Problemanalyse. Einordnung ins Gesamtwerk, Germanistik Bd 27 LIT, 2001, ISBN 3-8258-7188-6