Corps Borussia Breslau zu Köln und Aachen
Das Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen ist eine Vereinigung immatrikulierter und ehemaliger Studenten. Es wurde am 23. November 1819 in Breslau gegründet und ist ein Corps (Studentenverbindung, Männerbund) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen, dem Borussia seit seiner Gründung im Jahr 1848 angehört, noch vor Gründung des Breslauer SC im Jahr 1850. Es bestand bis 1945 in Breslau an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität und der dortigen Technischen Hochschule und besteht seit 1951 an der Universität zu Köln und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, heute vorrangig in Aachen.
Corps Borussia-Breslau ist farbentragend und pflichtschlagend (bis 1935 mit Glockenschläger, ab 1951 mit Korbschläger).
Farben, Wahlspruch, Wappensprüche
Die Farben des Corps Borussia-Breslau, wiederkehrend im Corpsband und in der Corpsmütze, sind schwarz-weinrot-weiß. Schwarz und Weiß sind die Landesfarben Preußens. Rot ist die Farbe der Schärpe des Schlesischen Kränzchens in Frankfurt an der Oder.
Der Wahlspruch des Corps Borussia-Breslau lautet „Virtuti semper corona!“. Er ist schon beim Schlesischen Kränzchen in Frankfurt an der Oder um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert üblich und führt sich zurück auf „Dem Verdienste seine Kronen“, die siebte Zeile der letzten Strophe der Ode an die Freude von Friedrich Schiller.
Das Corps Borussia-Breslau hat zwei Wappensprüche. Einer lautet: „Unsern Bund trennt nur der Tod“, ein schon bei den Studentenorden Ende des 18. Jahrhunderts übliches Treuegelöbnis, das auch beim Schlesischen Kränzchen in Frankfurt an der Oder vorkommt, in der Regel als Kürzel U B T N D T. Der zweite Wappenspruch lautet "vivant omnes fideles fratres intimo foedere iuncti". Er geht zurück auf das bereits ebenfalls bei den Studentenorden und Kränzchen bekannte v f i f i und wurde nach den Jahren der politischen Verfolgungen der Corps im zweiten bis vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts um die Wörter omnes fideles erweitert.
Mitgliedschaft
Jeder Student an einer Hochschule mit Promotionsrecht kann in das Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen aufgenommen zu werden. Über seine Aufnahme entscheiden die jungen, studierenden „Aktiven“ des Corps. Von 1819 bis heute zählt das Corps Borussia-Breslau etwa 1300 Mitglieder. Sie nennen sich Corpsbrüder und werden im Kreis der Corpsstudenten als „Breslauer Preußen“ geführt.
Zweck und Idee des Corps ist in der Konstitution des Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen festgehalten: „Als Lebensgemeinschaft will das Corps Borussia Breslau seine Mitglieder in gegenseitiger Achtung und Vertrauen zu aufrichtiger und dauernder Freundschaft verbinden und sie - ohne ihre politische, religiöse und wissenschaftliche Haltung zu beeinflussen - zu ehrenhaften, charakterfesten und tatkräftigen Persönlichkeiten heranbilden. Jeder Corpsbruder soll sich, aufgeschlossen gegenüber allen Werten der Kultur, durch Herzensbildung wie durch Können, durch Individualität wie durch Zivilcourage auszeichnen. Das Corps soll seine Mitglieder so prägen, daß sie sich vorbildlich für die menschliche Gemeinschaft einsetzen.“ [1]
Die jungen „Aktiven“, fechten Mensuren. Die Corpsbrüder sind in Freundschaft auf Lebenszeit verbunden, nach dem Studium als „Alte Herren“.
Geschichte
1786 bis 1819

Geistig-sittlich besteht das Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen seit dem 3. Juli 1786, zunächst als studentisches Urkränzchen in Frankfurt an der Oder im preußischen Brandenburg.[2] Das Urkränzchen, dessen "Allgemeine Cartellgesetze" bekannt sind, wurde von einigen Mitgliedern der verbotenen, freimaurerisch geprägten Studentenorden an der Frankfurter Universität Viadrina gegründet. Aus diesem Urkränzchen ging das Schlesische Kränzchen hervor, das vom 12. April 1787 bis zum 10. August 1811 bestand. 1797 legt das Schlesische Kränzchen eine Konstitution vor. Eintragungen auf Studentenpfeifen und in studentischen Stammbüchern weisen die Kette der Studenten vom Schlesischen Kränzchen bis zum späteren Corps Borussia zu Breslau nach. Die Identität des Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen und des Schlesischen Kränzchens wird obendrein durch den von beiden getragenen Wahlspruch „virtuti semper corona“ unterstrichen.
1810 wurde die Berliner Universität gegründet. Die reformatorische Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder wurde überflüssig und geschlossen. Sie wurde mit der gegenreformatorischen Breslauer Universität Leopoldina zusammengelegt zur Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau, die am 19. Oktober 1811 mit 210 Studenten eröffnete. Die Kränzianer des Schlesischen Kränzchens aus Frankfurt gründeten in Breslau eine Landsmannschaft Silesia, die vom 11. November 1811 bis 15. Mai 1813 bestand. Aus der Silesia entstand nach einigen Zwischenschritten, unter anderem einer Teutonia, das Corps Borussia zu Breslau.
1819 bis 1933
Corps Borussia zu Breslau wurde am 23. November 1819 von dreizehn ehemaligen Burschen der tags zuvor aufgelösten Teutonia und einigen anderen Breslauer Studenten in Breslau gestiftet. Borussia übernahm dabei die Farben "schwarz-rosa-weiß" der Teutonia sowie deren Wahlspruch und Wappensprüche.
Schlesien war die katholischste der preußischen Provinzen. Viele junge Schlesier studierten Katholische Theologie und wurden Corpsstudenten. Von den Breslauer Corps hatte Borussia die meisten Priester, Jesuiten und kirchlichen Würdenträger in ihren Reihen. Zudem hatte Breslau eine der größten jüdischen Gemeinden in Preußen. Die Juden in Breslau entwickelten ein jüdisches Bildungsbürgertum, das mit vielen berühmten Namen glänzte und seine Söhne in die Corps schickte, so der Breslauer Preuße Robert Dalen, vormals Robert Davidson, der beim Kösener Congress oKC im Jahr 1865 präsidierte. Corps Borussia zu Breslau stand exemplarisch für die souveräne Toleranz Preußens. Dieses fand in den 1870er Jahren mit Bismarcks antikatholischem Kulturkampf und durch den sich zunehmend entwickelnden Antisemitismus ein Ende, sodass es in der Folgezeit bei Borussia zu Breslau nur noch wenige katholische und sehr bald keine jüdischen Aktiven mehr gab, die stattdessen in die bestehenden katholischen Studentenverbindungen oder in die neu entstehenden jüdischen Studentenverbindungen eintraten, letztere zum Teil auch Mensuren schlagend.

Im Juni 1912 erscheint zum ersten Mal die "Corps-Zeitung der Borussia zu Breslau".
Auf dem Kösener Congress 1921 stimmten die Corps, so auch Borussia zu Breslau, im Sinne eines Tributs an den durch Antisemitismus geprägten Zeitgeist dafür, jeden jüdischen Geist aus dem Kösener auszuschließen und ab sofort keine Juden und Judenstämmlinge mehr aufzunehmen.[3] Das betraf Neuaufnahmen, nicht die Trennung von bereits im Corps befindlichen Corpsbrüdern.
Im Jahre 1929 wurde in einem schmückenden Relief des neu gebauten, expressionistischen Breslauer Postscheckamts der Zirkel der Borussia verewigt, auf dem Tönnchen eines Studenten, der seinen Monatswechsel bekommt.
1933 bis 1945
Die Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945 war für das Corps Borussia zu Breslau die schwerste Zeit seines Bestehens. Die nationalsozialistischen Vorgaben Gleichschaltung, Führerprinzip und Ariergrundsatz standen in einem unversöhnlichen Widerspruch zu den corpsstudentischen Werten Toleranz, Subsidiarität und Lebensbund. Im Sinne der Vorgaben verfolgte das Regime die Indoktrinierung der Studenten in so genannten Kameradschaften mit Führerprinzip, nationalsozialistischen Schulungen und Wehrsport. Die Studenten der herkömmlichen Studentenverbindungen mussten ebenfalls an Schulungen und Wehrsport teilnehmen, so auch die jungen Corpsbrüder der Borussia; das wurde als erster Schritt hin zur Gleichschaltung empfunden. Als Unterbringung für die nationalsozialistischen Kameradschaften hatte das Regime die Verbindungshäuser im Auge. Am 30. Juni 1933 wurden alle 69 jüdischen Studentenverbindungen im Deutschen Reich für aufgelöst erklärt, und ihre Häuser wurden beschlagnahmt. Das alles ließ bei den anderen Studentenverbindungen die Sorge entstehen, Ähnliches erleiden zu können, auch den Verlust des Corpshauses. Ziemlich zeitgleich wurde im Kösener Senioren-Convents-Verband das Führerprinzip eingeführt, nicht bei Borussia.
Am 1. Juli 1933, also nur etwa drei Monate nach dem Ermächtigungsgesetz Hitlers und nur zwei Tage nach der Auflösung der jüdischen Studentenverbindungen, trat das Bundesgesetz des Allgemeinen Deutschen Waffenrings in Kraft: Ein waffenstudentischer Verband wurde nur noch anerkannt, wenn „unter seinen Mitgliedern weder Judenstämmlinge noch jüdisch Versippte“ waren. Dieses Gesetz war ein Teil des administrierten Antisemitismus Hitlers, der auf dem völkischen Antisemitismus der 1920er Jahre aufsetzte und der von der überwiegenden Mehrheit der Deutschen hingenommen wurde. Jüdische Corpsbrüder gab es nicht bei Borussia zu Breslau, wohl solche mit jüdischen Vorfahren („Judenstämmlinge“) und solche mit jüdischstämmigen Frauen („jüdisch Versippte“). Sieben Corpsbrüder waren Betroffene. 1934 schieden sie aus dem Corps aus und wurden aus der Corpsliste gestrichen. Sie schieden aus, damit der Corpsbetrieb weitergeführt werden konnte und das Corpshaus unangetastet blieb. Die sieben Corpsbrüder nahmen an Corpsbrüdertreffen weiterhin teil, soweit es ihnen möglich war. Die vor 1945 Verstorbenen unter ihnen erhielten zeitnah zu ihrem Ableben einen Nachruf in der Corpszeitung.
Unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes musste sich am 28. September 1935 der Kösener Senioren-Convents-Verband auflösen. Am 13. Oktober 1935 folgte die Zwangssuspension des Corps Borussia zu Breslau, offiziell einschließlich seiner Alt-Herrenschaft. Tatsächlich bestanden aber Alt-Herrenschaft und Corpshausgenossenschaft weiter. Das Corpshaus blieb den Corpsbrüdern erhalten. Der Alt-Herrenschaft der Borussia gelang es, dass keine nationalsozialistische Kameradschaft das Corpshaus nutzte und dass somit das Corpshaus weiterhin den Corpsbrüdern für Treffen in zunehmend schweren Zeiten alleinig zur Verfügung stand. 1941 feierte die Alt-Herrenschaft letztmalig ein Stiftungsfest während des Krieges. 1944 erschien zum letzten Mal die Corpszeitung in Breslau. 1945 im Mai hat Borussia zu Breslau seine Heimat in Schlesien verloren.
1945 bis heute
Anlässlich des ersten Nachkriegs-Stiftungsfests der Alt-Herrenschaft der Borussia zu Breslau in Hannover am 2. Oktober 1948 wurden die Corpsbrüder, die 1934 das Corps Borussia zu Breslau verlassen hatten, wieder in die Corpsliste der Borussia aufgenommen. 1949 erschien in Hannover die erste Corps-Zeitung der Borussia zu Breslau nach dem Krieg. Die Rekonstitution des Corps Borussia zu Breslau erfolgte am 21. April 1951 in Münster (Westfalen). Am 9. Oktober 1951 wurde der Sitz des Corps an die Universität zu Köln verlegt, als Borussia-Breslau zu Köln. Um nach Breslauer Tradition die Verbindung von Studenten der Geisteswissenschaften und der Ingenieurwissenschaften aufrechtzuerhalten - auch im Hinblick auf eine zeitgemäße Alt-Herrenschaft, wurde ab November 1951 eine Außenstelle des Corps an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen betrieben. Am 31. Juli 1954 wurde Aachen zum zweiten offiziellen Standort des Corps erklärt, und das Corps erhielt den Namen Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen. Das Fechten der Mensuren erfolgt im Kölner Consenioren-Convent unter Vorgabe seines Pauk-Comments.
Fast 50 Jahre hat Borussia-Breslau einen aktiven Corpsbetrieb aufgeteilt auf Köln und Aachen gepflegt mit zwei Corpshäusern und mit Corpsburschen-Conventen und Veranstaltungen an den Wochenenden abwechselnd in Köln und in Aachen, unter Einsatz eines corpseigenen Busses. In den 1990er Jahren ließ das studentische Interesse für Studentenverbindungen in Köln nach. Borussia-Breslau konzentrierte sich zunehmend auf Aachen, zumal die RWTH Aachen neben technischen Fakultäten inzwischen auch über geisteswissenschaftliche Fakultäten verfügt. Seit 2004 gibt es nur noch ein Corpshaus in Aachen.
2008 feierte das Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen sein 189. Stiftungsfest in Breslau. Der Festakt fand statt in der historischen Aula Leopoldina der Universität zu Breslau. [4]
Corpshäuser

Nahezu bis zum Ende des 19. Jahrhunderts haben die Corpsbrüder in urigen Breslauer Kretschmereien (Hausbrauer und zugleich Schankwirte) wie „Zum Walfisch“, „Zum grünen Kürbis“, „Zum Goldenen Baum“ oder in Gasthöfen wie „Weberbauerscher Hof“ getagt, wo die Jungen oft auch schliefen, und sie trafen sich im damaligen Fürstensaal des „Schweidnitzer Kellers“.
1897 bezog Borussia ihr erstes Corpshaus, neu erbaut in Breslau, Neue Gasse 6, an der Liebichshöhe. Es war das erste Haus seiner Art in Breslau. Das repräsentative Corpshaus sollte den Zusammenhalt der Corpsbrüder fördern, vor allem durch die wöchentlichen Kneipen mit den Alten Herren aus Breslau und Umgebung. Es diente aber auch als Aushängeschild des Corps im wilhelminischen Kaiserreich. Wohnräume für Aktive gab es nicht. Das Corpshaus blieb beim Kampf um die Festung Breslau am Ende des Zweiten Weltkriegs unzerstört. Es wird heute nach einigen Umbauten im Inneren von den polnischen Pfadfindern genutzt. Es kann besucht werden.
1955 wurde in Köln im Haus Ubierring 21 auf der zweiten Etage eine Zweizimmerwohnung als Corpswohnung angemietet. 1967 bezog Borussia-Breslau in Köln ihr neu erbautes Kölner Corpshaus in Köln-Lindenthal Amalienstraße 5.[5] Dieses Corphaus war im Stil eines Studentenheims mit acht Studentenbuden, einem Studienraum/CC-Zimmer, einer Küche und einem großen Kneipraum in der ersten Etage, der wegen seiner fußläufigen Nähe zur Universität auch intensiv von Repetitoren genutzt wurde. Das Haus wurde 2001 verkauft. Ein 1983 im Garten des Corpshauses gepflanzter Riesen-Mammutbaum erinnert an die Borussia in Köln.
1957 erwarb Borussia-Breslau in Aachen in der Nizzaallee 63, am Lousberg ein Haus im späten Jugendstil (1910), den vormaligen Wohnsitz des Aachener Tuchfabrikanten Dr. Alexander Schippen, und bezog es als ihr Aachener Corpshaus.[6]. Im Corpshaus waren fünf Schlafräume für Aktive und Inaktive, und es gab Kneipraum, Bibliothek/CC-Zimmer, Paukraum, Wohnung für einen Corpsdiener und eine Dachterrasse, alles mit dem Charakter eines eleganten Wohnhauses. Das Corpshaus war zu Fuß 15 Minuten von der Technischen Hochschule entfernt. Das Haus wurde 2003 verkauft.
2004 bezog Borussia-Breslau zu Köln und Aachen das neu erbaute Aachener Corpshaus in der Nizzaallee 56, auf einem Grundstück von 3000 Quadratmeter mit altem Baumbestand und einen Steinwurf entfernt vom alten Aachener Corpshaus, ebenfalls am Aachener Lousberg. [7] Das Corpshaus zeigt mit seinem schwarzen Dach, seinem weinroten Anstrich und seinen weißen Fenstern die Farben der Borussia-Breslau. Es verfügt über neun Studentenappartements, einen in seiner Größe variierbaren Saal, einen Fechtraum mit Beobachtungsempore, eine Hausmeisterwohnung und eine Terrasse.
Beziehungen zu anderen Corps
Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen gehört dem Grünen Kreis des Kösener Senioren-Convents-Verbands (KSCV) an.
Kartell-Corps
Corps Holsatia Kiel (befreundet 1890, Kartell 1924)
Befreundete Corps
- Corps Rhenania Würzburg (1875)
- Corps Franconia Jena (1891)
- Corps Albertina Hamburg (1955)
- Corps Franconia München (1957)
- Corps Guestphalia Berlin (1964)
- Corps Guestphalia Halle (1890 - 1920, 1994)
- Corps Guestfalia Greifswald (1840–1877). Dieses Verhältnis war für beide Seiten das älteste Verhältnis.
Bekannte Breslauer Preußen
- Carl Braband (1870–1914), liberaler Politiker in Hamburg
- Eberhard Buchwald (1886–1975), Professor für Theoretische Physik, Rektor der Universität Danzig, Goethe-Forscher
- Carl Caro (1850–1884), Lyriker und Bühnendichter

- Georg von Caro (1849–1913), Kommerzienrat, Großindustrieller in Berlin
- Gustav Dickhuth (1825–1893), Bürgermeister und Ehrenbürger von Breslau
- Friedrich Dierig (1845–1931), Kommerzienrat, Fabrikant der Leinenweberei
- Manfred Doehn (* 1938), Intensivmediziner, Professor für Anästhesiologie in Hamburg
- Hans-Paul Drescher (* 1945), Physiker, Unternehmer
- Waldemar Dyhrenfurth (1849–1899), Gesellschaftskritiker, skurriler Avantgardist, Spötter
- Walther Ernst (1857–1928), Konsistorialpräsident in Wiesbaden
- Friedrich Fechner (1902–1964), Bundesrichter
- Gustav Freytag (1816–1895), liberaler Dramatiker, Romancier und Politiker
- Kurt Fürer (1900–1988), Wirtschaftsjurist, Vorsitzender des VAC
- Robert Heinrich Ludwig Graf von der Goltz (1817–1869), preußischer Botschafter
- Julius Günther (1824–1909), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, Mitglied des deutschen Reichstags
- Hermann Grubert (1807–1874), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Friedrich Wilhelm Hauck (1897–1979), General der Artillerie, Ritterkreuzträger
- Georg Heimann (1864–1926), Kommerzienrat, Handelsrichter, Konsul, Bankier
- Georg Heimann-Trosien (1900–1987), Bundesrichter
- Friedrich Wilhelm Hemprich (1796–1825), Naturforscher
- Hermann Kletke (1813–1886), Lyriker und liberaler Publizist
- Hans-Werner König (1908–1988), Bauingenieur, Vorsitzender des Ruhr-Talsperrenvereins, Ehrendoktor
- Carl Küttner (1902–1987), Unternehmer
- Friedrich Lentze (1900–1986), Professor für Hygiene und Mikrobiologie in Köln
- Carl Meinecke (1873–1949), Unternehmer
- Arthur Müller (1828–1873), Theaterdichter in Wien und München

- Wolfgang Müller-Ruchholtz (* 1928), Professor für Immunologie in Kiel
- Lothar Neumann (1891 - 1963), Erbauer des expressionistischen Postscheckamts in Breslau
- Martin Oldiges (* 1940), Professor der Rechtswissenschaft in Bielefeld, später Leipzig, Mitglied des Sächsischen Verfassungsgerichtshofs
- Erich Opitz (1871–1926), Professor für Gynäkologie in Freiburg
- Erich Opitz (1909–1935), Professor für Physiologie in Kiel
- Walter Otto (1878–1941), Professor für Geschichte in Greifswald
- Leopold Pelldram (1811–1867), Bischof von Trier
- Franz Xaver Peschke (1807–1880), Domherr in Breslau
- Ulrich Petersen (1907–1992), Eisenhütten-Ingenieur und Manager in der Montanindustrie, Ehrendoktor
- Emil Philippi (1871–1910), Professor für Geologie und Paläontologie in Jena
- Fritz Pietrusky (1893–1971), Professor für Medizin, Rektor der Universität Bonn
- Hans-Günther Rachner (* 1931) Eisen- und Stahl-Ingenieur, Erfinder, Unternehmer
- Ernst Remak (1849–1911), Professor für Neuropathologie in Berlin
- Lothar Scheche (1889–1975), Staatssekretär in Niedersachsen
- Carl Schneeweiß (1808–1887), Jesuit, Glaubensstreiter
- Heinrich von Schroeter (1856–1945), Polizeipräsident in Kiel
- Boris Schucht (* 1967), Sprecher der 50Hertz Transmission GmbH
- Robert Schwarz (1887–1963), Professor für Anorganische Chemie und Elektrochemie, Rektor der RWTH Aachen
- Konrad von Studt (1838–1921), Oberpräsident von Westfalen, preußischer Kultusminister, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Ernst von Treskow (1844–1915), Botschafter
- Leonhard Zander (1833–1890), Reformer des KSCV
Ehrungen lebender Corpsbrüder
- Heinrich Bonnenberg (geb. 1938), Bundesverdienstkreuz
- Hans-Paul Drescher (geb. 1945), Honorarprofessor
- Gotthard Fürer (geb. 1927), Honorarprofessor
- Wolfgang Müller-Ruchholtz (geb. 1928), Ehrendoktor, Bundesverdienstkreuz
- Karl-Heinz Rossberg (geb. 1935), Rheinlandtaler
- Rudolf Schumachers (geb. 1956), Honorarprofessor
- Peter Sckuhr (geb. 1940), Bundesverdienstkreuz
Träger der Klinggräff-Medaille
Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:
- Hendrick Hoeck (2004)
Galerie
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Kränzianer des Schlesischen Kränzchens mit blauer Jacke und roter Schärpe, Frankfurt an der Oder um 1798
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Kränzianer des Schlesischen Kränzchens mit nunmehr schwarzer Jacke und roter Schärpe, Frankfurt an der Oder 1803
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Feierliches Comitat der Frankfurter Studenten, 1805, an dritter Stelle zwei Schlesier-Kränzianer mit schwarzer Jacke
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Die Oder mit Breslau und Frankfurt
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Kapelle auf der Spitze des Zopten
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Corpswappen seit 1838
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Borussia vor der Burg Kynast (1864), rechts außen Robert Dalen, Vorsitzer des Kösener Kongresses 1865
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Zirkel endgültig seit 1876
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Die Breslauer Corps, jeweils links die Corpsfarben, rechts die Fuchsenfarben, dazwischen der Zirkel
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Corpshaus in Breslau, Neue Gasse 6, 1897-1945
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Zur Jubelfeier der Universität Breslau 1911 (ohne die jüdischen Verbindungen), Borussia links über der Universität,
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Corpshaus in Aachen, Nizzaallee 63, 1957 - 2003
Literatur
- Constitution der Silesia zu Frankfurt (Oder) aus dem Jahr 1797, in: Einst und Jetzt - Sonderheft 1981 des Jahrbuchs des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, 1981, S. 54-55
- Alfred Methner, Georg Lustig: Geschichte des Corps Borussia zu Breslau, Breslau 1911
- Heiner Bonnenberg, Hermann Sternagel-Haase, Alfred Methner, Georg Lustig: Geschichte des Corps Borussia zu Breslau. Die ersten 100 Jahre 1819-1919, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Aachen/Köln 1984
- Hermann Sternagel-Haase: Geschichte des Corps Borussia zu Breslau, Band II: 1919-1951. Köln/Aachen 1987
- Johann Hermann Müller: Geschichte des Corps Silesia 1837-1897, Breslau 1897
- Leopold Biermer: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Corps Borussia Breslau, jetzt zu Köln und Aachen. Uelzen 1969
- Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps. Ihre Darstellung in Einzelchroniken, Hilden 2007, ISBN 3933892244, S. 38-39
- Hans-Joachim Weber: Erinnerungen an Breslauer Korporationen. Eine Postkarte aus dem Jahre 1911, zur hundertjährigen Jubelfeier der Universität Breslau. In: Einst und Jetzt 11 (1966), S. 91-104
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Konstitution des Corps Borussia-Breslau zu Köln und Aachen, Stand 31. Mai 1980
- ↑ Günter Bäro: Festkommers zur Stiftung des Frankfurter Kränzchen vor 225 Jahren, Berliner Märker, Breslauer Preußen und Schlesier trafen sich in Frankfurt (Oder), Deutsche Corpszeitung CORPS, Ausgabe 4/2011, Seite 21
- ↑ [Protokoll über den] Kösener Kongress 1921, Frankfurt am Main 1921, S. 17-18.
- ↑ Jörg Naumann: Borussia-Breslau zu Köln und Aachen feierte 189. Stiftungsfest in der Heimatstadt ihrer Gründung, Deutsche Corpszeitung CORPS, Ausgabe 3/2008, Seite 21
- ↑ Corps-Zeitung der Borussia-Breslau zu Köln und Aachen, Köln, 1968, Heft 61, Seite 16
- ↑ Corps-Zeitung der Borussia-Breslau zu Köln und Aachen, Köln, 1958, Heft 51, Seite 16
- ↑ Jörg Naumann: Borussia-Breslau baut ein neues Haus in Aachen, Deutsche Corpszeitung CORPS, Ausgabe 4/2004, Seite 22